[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Vater / das wo seine Heiligen sein / Er vberal bey jhnen sein möchte. Aber es ist jhnen geantwortet / das Christus solchs nicht bitten dürffe / sondern er sey es / wegen seiner vnermeslichen / vnendlichen Gottheit / von Natur. Dahin auch der Spruch gehet: Ich bin bey euch allezeit / biß zum ende der Welt / Matth. 28. Daraus Damascenus lib. 4. cap. 19. des HERrn Christi ewige Gottheit beweiset. Darumb diese von jnen vbelerdachte gloss in warheit nichts anders ist / denn ein mutwillige verkerung desselbigen trostreichen heiligen Gebets vnsers Heilandes / welchen freuel Er freilich / als ein gerechter Gott / dem keines Menschen gedancken verborgen sein / von jnen fordern wird. Sie suchen aber jtzt in jhrer Erfurdischen Apologien Fol. Apol. Erf. 94. b.newe ausflüchte / vnd geben erstlich für / es folge gar nicht / das wo Christus mit seinem Leibe ist / die Heiligen mit jren Leiben auch sein müssen. Mit welcher antwort sie dem Gebet Christi abermals stracks widersprechen. Denn die Wort des HERRN sind klar / das er nemlich / als vnser ewiger Hoherpriester / vns alle / die wir an seinen Namen gleuben / bey seinem himlischen Vater verbittet / das wir (denn also legts der Apostel selbst aus) in jenem Leben bey jm sein mögen allezeit. 1. Thess. 4. Solte nu vnser Widersacher meinung gelten / so müste der HERR etwas vnmüglichs gebeten haben. Was würde aber für trost hieraus zu schöpffen sein / wenn die Christen an jenem tage mit schmertzen erfahren müsten / man hette jhnen wol hoffnung gemacht / bey jhrem Erlöser zu sein allezeit / aber solchs könt jnen nicht widerfaren? Die- Vater / das wo seine Heiligen sein / Er vberal bey jhnen sein möchte. Aber es ist jhnen geantwortet / das Christus solchs nicht bitten dürffe / sondern er sey es / wegen seiner vnermeslichen / vnendlichen Gottheit / von Natur. Dahin auch der Spruch gehet: Ich bin bey euch allezeit / biß zum ende der Welt / Matth. 28. Daraus Damascenus lib. 4. cap. 19. des HERrn Christi ewige Gottheit beweiset. Darumb diese von jnen vbelerdachte gloss in warheit nichts anders ist / denn ein mutwillige verkerung desselbigen trostreichen heiligen Gebets vnsers Heilandes / welchen freuel Er freilich / als ein gerechter Gott / dem keines Menschen gedancken verborgen sein / von jnen fordern wird. Sie suchen aber jtzt in jhrer Erfurdischen Apologien Fol. Apol. Erf. 94. b.newe ausflüchte / vnd geben erstlich für / es folge gar nicht / das wo Christus mit seinem Leibe ist / die Heiligen mit jren Leiben auch sein müssen. Mit welcher antwort sie dem Gebet Christi abermals stracks widersprechen. Denn die Wort des HERRN sind klar / das er nemlich / als vnser ewiger Hoherpriester / vns alle / die wir an seinen Namen gleuben / bey seinem himlischen Vater verbittet / das wir (denn also legts der Apostel selbst aus) in jenem Leben bey jm sein mögen allezeit. 1. Thess. 4. Solte nu vnser Widersacher meinung gelten / so müste der HERR etwas vnmüglichs gebeten haben. Was würde aber für trost hieraus zu schöpffen sein / wenn die Christen an jenem tage mit schmertzen erfahren müsten / man hette jhnen wol hoffnung gemacht / bey jhrem Erlöser zu sein allezeit / aber solchs könt jnen nicht widerfaren? Die- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0350" n="348"/> Vater / das wo seine Heiligen sein / Er vberal bey jhnen sein möchte.</p> <p>Aber es ist jhnen geantwortet / das Christus solchs nicht bitten dürffe / sondern er sey es / wegen seiner vnermeslichen / vnendlichen Gottheit / von Natur. Dahin auch der Spruch gehet: Ich bin bey euch allezeit / biß zum ende der Welt / Matth. 28. 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Denn die Wort des HERRN sind klar / das er nemlich / als vnser ewiger Hoherpriester / vns alle / die wir an seinen Namen gleuben / bey seinem himlischen Vater verbittet / das wir (denn also legts der Apostel selbst aus) in jenem Leben bey jm sein mögen allezeit. 1. Thess. 4.</p> <p>Solte nu vnser Widersacher meinung gelten / so müste der HERR etwas vnmüglichs gebeten haben. Was würde aber für trost hieraus zu schöpffen sein / wenn die Christen an jenem tage mit schmertzen erfahren müsten / man hette jhnen wol hoffnung gemacht / bey jhrem Erlöser zu sein allezeit / aber solchs könt jnen nicht widerfaren? Die- </p> </div> </body> </text> </TEI> [348/0350]
Vater / das wo seine Heiligen sein / Er vberal bey jhnen sein möchte.
Aber es ist jhnen geantwortet / das Christus solchs nicht bitten dürffe / sondern er sey es / wegen seiner vnermeslichen / vnendlichen Gottheit / von Natur. Dahin auch der Spruch gehet: Ich bin bey euch allezeit / biß zum ende der Welt / Matth. 28. Daraus Damascenus lib. 4. cap. 19. des HERrn Christi ewige Gottheit beweiset. Darumb diese von jnen vbelerdachte gloss in warheit nichts anders ist / denn ein mutwillige verkerung desselbigen trostreichen heiligen Gebets vnsers Heilandes / welchen freuel Er freilich / als ein gerechter Gott / dem keines Menschen gedancken verborgen sein / von jnen fordern wird.
Sie suchen aber jtzt in jhrer Erfurdischen Apologien newe ausflüchte / vnd geben erstlich für / es folge gar nicht / das wo Christus mit seinem Leibe ist / die Heiligen mit jren Leiben auch sein müssen.
Fol. Apol. Erf. 94. b. Mit welcher antwort sie dem Gebet Christi abermals stracks widersprechen. Denn die Wort des HERRN sind klar / das er nemlich / als vnser ewiger Hoherpriester / vns alle / die wir an seinen Namen gleuben / bey seinem himlischen Vater verbittet / das wir (denn also legts der Apostel selbst aus) in jenem Leben bey jm sein mögen allezeit. 1. Thess. 4.
Solte nu vnser Widersacher meinung gelten / so müste der HERR etwas vnmüglichs gebeten haben. Was würde aber für trost hieraus zu schöpffen sein / wenn die Christen an jenem tage mit schmertzen erfahren müsten / man hette jhnen wol hoffnung gemacht / bey jhrem Erlöser zu sein allezeit / aber solchs könt jnen nicht widerfaren? Die-
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/350>, abgerufen am 16.07.2024. |