Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

alle vernunfft / sinn / vnd witz / ausmustern / vnd verwerffen) leichtlich schliessen / in quo praedicamento sit admirabile illud Verbi incarnati mysteriun. Vnd werden freilich an vnser stadt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien antworten: Aduersus negantes principia, tanquam aduersus furiosos, non esse disputandum.

Dieweil sie denn die Regel: Quicquid est in rerun natura, vel est substantia, vel accidens; welche wir in vnser Apologia pag. 324. in diesem 23. argument loco maioris, gleich als zum fundament gebraucht / nicht können vmmstossen (denn es müste sonst die gantze Ordnung der Natur zerrüttet / vnd der artickel von der Schöpffung gantz / vnd gar vmmgekeret werden) so lasst vns nu auch die andere proposition / MinorenFol. Apol. Erf. 90. a. genant / betrachten / da sie fürgeben / das die realis communicatio idiomatum weder substantia, noch accidens sey.

Das erste zwar / das sie kein substantz sey / bedarff vnsert halben nicht beweisens. Jedoch mögen sie alhie zusehen / wie sie sich dißfals mit den newen Licentiaten zu Witembergk vergleichen / welche in jhrer disputation Anno 80. de persona Christi, thes. 74. die communicationem idiomatun definiren / quod sit res vere existens. Denn hieraus eigentlich / vnd vnwidersprechlich folgen mus / dz solch jr gedicht / das sie realem communicationem idiomatum nennen / nicht allein in gemein ein substantz / sondern dieser jhrer erklerung nach / substantia prima, das ist / quiddam in Christo indiuiduum, & singulare sey. Nach der Regel / welche durch keine sophisterey kan geschmehlert / noch vmbgestossen werden: Omne quod est, seu reuera existit; eo ipso, quod est, seu reuera existit, singulare est.

Dieweil denn communicatio idiomatum realis ist

alle vernunfft / sinn / vnd witz / ausmustern / vnd verwerffen) leichtlich schliessen / in quo praedicamento sit admirabile illud Verbi incarnati mysteriũ. Vnd werdẽ freilich an vnser stadt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien antworten: Aduersus negantes principia, tanquam aduersus furiosos, non esse disputandum.

Dieweil sie deñ die Regel: Quicquid est in rerũ natura, vel est substantia, vel accidens; welche wir in vnser Apologia pag. 324. in diesem 23. argument loco maioris, gleich als zum fundament gebraucht / nicht können vm̃stossen (deñ es müste sonst die gantze Ordnung der Natur zerrüttet / vnd der artickel von der Schöpffung gantz / vnd gar vm̃gekeret werden) so lasst vns nu auch die andere propositiõ / MinorẽFol. Apol. Erf. 90. a. genant / betrachten / da sie fürgeben / das die realis communicatio idiomatum weder substantia, noch accidens sey.

Das erste zwar / das sie kein substantz sey / bedarff vnsert halben nicht beweisens. Jedoch mögen sie alhie zusehen / wie sie sich dißfals mit den newen Licentiaten zu Witembergk vergleichen / welche in jhrer disputation Anno 80. de persona Christi, thes. 74. die communicationem idiomatũ definiren / quòd sit res verè existens. Denn hieraus eigentlich / vnd vnwidersprechlich folgen mus / dz solch jr gedicht / das sie realem communicationem idiomatum neñen / nicht allein in gemein ein substantz / sondern dieser jhrer erklerung nach / substantia prima, das ist / quiddam in Christo indiuiduum, & singulare sey. Nach der Regel / welche durch keine sophisterey kan geschmehlert / noch vmbgestossen werden: Omne quod est, seu reuera existit; eo ipso, quòd est, seu reuera existit, singulare est.

Dieweil denn communicatio idiomatum realis ist

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0287" n="285"/>
alle vernunfft / sinn /                      vnd witz / ausmustern / vnd verwerffen) leichtlich schliessen / in quo                      praedicamento sit admirabile illud Verbi incarnati mysteriu&#x0303;. Vnd                          werde&#x0303; freilich an vnser stadt den Herrn Verfassern der                      Erfurdischen Apologien antworten: Aduersus negantes principia, tanquam aduersus                      furiosos, non esse disputandum.</p>
        <p>Dieweil sie den&#x0303; die Regel: Quicquid est in reru&#x0303;                      natura, vel est substantia, vel accidens; welche wir in vnser Apologia pag. <hi rendition="#i">324.</hi> in diesem 23. argument loco maioris, gleich als zum                      fundament gebraucht / nicht können vm&#x0303;stossen (den&#x0303;                      es müste sonst die gantze Ordnung der Natur zerrüttet / vnd der artickel von der                      Schöpffung gantz / vnd gar vm&#x0303;gekeret werden) so lasst vns nu auch                      die andere propositio&#x0303; / Minore&#x0303;<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">90.</hi> a.</note>                      genant / betrachten / da sie fürgeben / das die realis communicatio idiomatum                      weder substantia, noch accidens sey.</p>
        <p>Das erste zwar / das sie kein substantz sey / bedarff vnsert halben nicht                      beweisens. Jedoch mögen sie alhie zusehen / wie sie sich dißfals mit den newen                      Licentiaten zu Witembergk vergleichen / welche in jhrer disputation Anno 80. de                      persona Christi, thes. <hi rendition="#i">74.</hi> die communicationem                          idiomatu&#x0303; definiren / quòd sit res verè existens. Denn hieraus                      eigentlich / vnd vnwidersprechlich folgen mus / dz solch jr gedicht / das sie                      realem communicationem idiomatum nen&#x0303;en / nicht allein in gemein                      ein substantz / sondern dieser jhrer erklerung nach / substantia prima, das ist                      / quiddam in Christo indiuiduum, &amp; singulare sey. Nach der Regel /                      welche durch keine sophisterey kan geschmehlert / noch vmbgestossen werden: Omne                      quod est, seu reuera existit; eo ipso, quòd est, seu reuera existit, singulare                      est.</p>
        <p>Dieweil denn communicatio idiomatum realis ist
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[285/0287] alle vernunfft / sinn / vnd witz / ausmustern / vnd verwerffen) leichtlich schliessen / in quo praedicamento sit admirabile illud Verbi incarnati mysteriũ. Vnd werdẽ freilich an vnser stadt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien antworten: Aduersus negantes principia, tanquam aduersus furiosos, non esse disputandum. Dieweil sie deñ die Regel: Quicquid est in rerũ natura, vel est substantia, vel accidens; welche wir in vnser Apologia pag. 324. in diesem 23. argument loco maioris, gleich als zum fundament gebraucht / nicht können vm̃stossen (deñ es müste sonst die gantze Ordnung der Natur zerrüttet / vnd der artickel von der Schöpffung gantz / vnd gar vm̃gekeret werden) so lasst vns nu auch die andere propositiõ / Minorẽ genant / betrachten / da sie fürgeben / das die realis communicatio idiomatum weder substantia, noch accidens sey. Fol. Apol. Erf. 90. a. Das erste zwar / das sie kein substantz sey / bedarff vnsert halben nicht beweisens. Jedoch mögen sie alhie zusehen / wie sie sich dißfals mit den newen Licentiaten zu Witembergk vergleichen / welche in jhrer disputation Anno 80. de persona Christi, thes. 74. die communicationem idiomatũ definiren / quòd sit res verè existens. Denn hieraus eigentlich / vnd vnwidersprechlich folgen mus / dz solch jr gedicht / das sie realem communicationem idiomatum neñen / nicht allein in gemein ein substantz / sondern dieser jhrer erklerung nach / substantia prima, das ist / quiddam in Christo indiuiduum, & singulare sey. Nach der Regel / welche durch keine sophisterey kan geschmehlert / noch vmbgestossen werden: Omne quod est, seu reuera existit; eo ipso, quòd est, seu reuera existit, singulare est. Dieweil denn communicatio idiomatum realis ist

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/287
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/287>, abgerufen am 10.06.2024.