Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

etwas / das in Christo vff die persönliche vereinigung der beiden Naturn / vnd aus demselbigen wundergeheimnis folget / vnd sol gleichwol sein res vere existens, das ist / Singularis, oder indiuidua, so mus es substantia prima sein / welchs in vernünfftigen Creaturn / wie die Menscheit Christi ist / eigentlich ein hypostasis, oder Person für sich / oder ein stücke / vnd theil der Person sein mus. Also wird (jrem gedicht nach) aus der persönlichen vereinigung beider Naturn in Christo / noch ein andere Person / Oder zum wenigsten / vber die zwo vnterschiedene Naturn / aus vnd in welchen Christus / vnd die an / oder in Christo sind / vnd bestehen (wie die alten orthodoxi geredet haben / [fremdsprachliches Material]) noch etwas drittes / tanquam res vere existens, & realiter omnipotens, omnipraesens, atque omnisciens, vnwidersprechlich folgen. Welchs noch viel ein grösser monstrum opinionis ist / denn Nestorij schwarm jemals hat werden / noch sein können.

Vff die Regel: Qualis est vnio, talis etiam est communicatio (welcher alhie von vnserm gegenteil abermal gedacht Fol. Apol. Erf. 90. a.wird) haben wir hiebeuor Nazianzeni / vnd Theodoreti erklerung angehört: Das sie nemlich weiter nicht / denn vffs concretum gehet. Daher Theodoretus sagt: Vnio facit communia nomina: Das ist (nach des Herrn Lutheri dolmetschung) wie die Naturn mit einander vereinigt sind / also verwechseln sich auch die Namen. Dieweil denn aus der Menscheit nicht die Gottheit / noch hergegen aus der Gottheit die Menscheit worden ist / so kan man auch keiner Naturn eigenschafft von der andern Natur / in abstracto praediciren / sondern sie gehören beiderseit einer Person zu / in welcher die vnterschiedene Naturn vereinigt sind.

etwas / das in Christo vff die persönliche vereinigung der beiden Naturn / vnd aus demselbigen wundergeheimnis folget / vnd sol gleichwol sein res verè existens, das ist / Singularis, oder indiuidua, so mus es substantia prima sein / welchs in vernünfftigen Creaturn / wie die Menscheit Christi ist / eigentlich ein hypostasis, oder Person für sich / oder ein stücke / vnd theil der Person sein mus. Also wird (jrem gedicht nach) aus der persönlichen vereinigung beider Naturn in Christo / noch ein andere Person / Oder zum wenigsten / vber die zwo vnterschiedene Naturn / aus vnd in welchen Christus / vnd die an / oder in Christo sind / vnd bestehen (wie die alten orthodoxi geredet haben / [fremdsprachliches Material]) noch etwas drittes / tanquam res verè existens, & realiter omnipotens, omnipraesens, atque omnisciens, vnwidersprechlich folgen. Welchs noch viel ein grösser monstrum opinionis ist / denn Nestorij schwarm jemals hat werden / noch sein können.

Vff die Regel: Qualis est vnio, talis etiam est communicatio (welcher alhie von vnserm gegenteil abermal gedacht Fol. Apol. Erf. 90. a.wird) haben wir hiebeuor Nazianzeni / vnd Theodoreti erklerung angehört: Das sie nemlich weiter nicht / denn vffs concretum gehet. Daher Theodoretus sagt: Vnio facit communia nomina: Das ist (nach des Herrn Lutheri dolmetschung) wie die Naturn mit einander vereinigt sind / also verwechseln sich auch die Namen. Dieweil denn aus der Menscheit nicht die Gottheit / noch hergegen aus der Gottheit die Menscheit worden ist / so kan man auch keiner Naturn eigenschafft von der andern Natur / in abstracto praediciren / sondern sie gehören beiderseit einer Person zu / in welcher die vnterschiedene Naturn vereinigt sind.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0288" n="286"/>
etwas /                      das in Christo vff die persönliche vereinigung der beiden Naturn / vnd aus                      demselbigen wundergeheimnis folget / vnd sol gleichwol sein res verè existens,                      das ist / Singularis, oder indiuidua, so mus es substantia prima sein / welchs                      in vernünfftigen Creaturn / wie die Menscheit Christi ist / eigentlich ein                      hypostasis, oder Person für sich / oder ein stücke / vnd theil der Person sein                      mus. Also wird (jrem gedicht nach) aus der persönlichen vereinigung beider                      Naturn in Christo / noch ein andere Person / Oder zum wenigsten / vber die zwo                      vnterschiedene Naturn / aus vnd in welchen Christus / vnd die an / oder in                      Christo sind / vnd bestehen (wie die alten orthodoxi geredet haben / <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>) noch etwas drittes / tanquam res verè existens, &amp;                      realiter omnipotens, omnipraesens, atque omnisciens, vnwidersprechlich folgen.                      Welchs noch viel ein grösser monstrum opinionis ist / denn Nestorij schwarm                      jemals hat werden / noch sein können.</p>
        <p>Vff die Regel: Qualis est vnio, talis etiam est communicatio (welcher alhie von                      vnserm gegenteil abermal gedacht <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">90.</hi> a.</note>wird) haben wir hiebeuor Nazianzeni /                      vnd Theodoreti erklerung angehört: Das sie nemlich weiter nicht / denn vffs                      concretum gehet. Daher Theodoretus sagt: Vnio facit communia nomina: Das ist                      (nach des Herrn Lutheri dolmetschung) wie die Naturn mit einander vereinigt sind                      / also verwechseln sich auch die Namen. Dieweil denn aus der Menscheit nicht die                      Gottheit / noch hergegen aus der Gottheit die Menscheit worden ist / so kan man                      auch keiner Naturn eigenschafft von der andern Natur / in abstracto praediciren                      / sondern sie gehören beiderseit einer Person zu / in welcher die vnterschiedene                      Naturn vereinigt sind.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[286/0288] etwas / das in Christo vff die persönliche vereinigung der beiden Naturn / vnd aus demselbigen wundergeheimnis folget / vnd sol gleichwol sein res verè existens, das ist / Singularis, oder indiuidua, so mus es substantia prima sein / welchs in vernünfftigen Creaturn / wie die Menscheit Christi ist / eigentlich ein hypostasis, oder Person für sich / oder ein stücke / vnd theil der Person sein mus. Also wird (jrem gedicht nach) aus der persönlichen vereinigung beider Naturn in Christo / noch ein andere Person / Oder zum wenigsten / vber die zwo vnterschiedene Naturn / aus vnd in welchen Christus / vnd die an / oder in Christo sind / vnd bestehen (wie die alten orthodoxi geredet haben / _ ) noch etwas drittes / tanquam res verè existens, & realiter omnipotens, omnipraesens, atque omnisciens, vnwidersprechlich folgen. Welchs noch viel ein grösser monstrum opinionis ist / denn Nestorij schwarm jemals hat werden / noch sein können. Vff die Regel: Qualis est vnio, talis etiam est communicatio (welcher alhie von vnserm gegenteil abermal gedacht wird) haben wir hiebeuor Nazianzeni / vnd Theodoreti erklerung angehört: Das sie nemlich weiter nicht / denn vffs concretum gehet. Daher Theodoretus sagt: Vnio facit communia nomina: Das ist (nach des Herrn Lutheri dolmetschung) wie die Naturn mit einander vereinigt sind / also verwechseln sich auch die Namen. Dieweil denn aus der Menscheit nicht die Gottheit / noch hergegen aus der Gottheit die Menscheit worden ist / so kan man auch keiner Naturn eigenschafft von der andern Natur / in abstracto praediciren / sondern sie gehören beiderseit einer Person zu / in welcher die vnterschiedene Naturn vereinigt sind. Fol. Apol. Erf. 90. a.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/288
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/288>, abgerufen am 28.11.2024.