Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Spruch Leonis lautet im Teutschen / wie folget: Es mögen vns die jenigen / so der Warheit (verstehe / von der ewigen Gottheit des Sons / vnd einigkeit seines Wesens mit dem Vater) widersprechen / dieses berichten: Nemlich / wenn der almechtige Vater / oder nach welcher Natur / Er seinen Son vber alles erhaben / oder welcher substantz / vnd Wesen Er alles vnterworffen habe? Denn der Gottheit / als dem Schöpffer / ist alzeit alles vnterworffen gewesen. Wenn nu der Gottheit eine gewalt zugelegt / oder jhr dieselbe nu erst vermehret / das ist / wenn derselben höhe noch mehr erhöhet worden ist: So were die Gottheit kleiner gewesen / denn der sie erhöhet hat / vnd hette nicht an sich gehabt die Reichthumb der göttlichen Natur / von welcher vberflus jr mangel hette müssen erstattet werden. Wer aber also daruon halten wolte / der were ein rechter gesell des Arij. Bißher Leo.

Die lateinischen wort (ob jemand mehr lust zu denselbigen hette) sind diese: Dicant aduersarij Veritatis, quando omnipotens Pater, vel secundum quam naturam, Filium suum super omnia euexerit, vel cui substantiae cuncta subiecerit? Deitati enim, vt creatori, semper subiecta fuerunt. Huic si addita potestas, si exaltata sublimitas, minor erat prouehente, nec habebat diuitias eius naturae, cuius indiguit largitate. Sed talia sentientem, in societatem suam Arius rapit. Haec ille, tractans locum Ephes. 1.

Dieweil denn die Herrschafft / vnd Maiestet der menschlichen Natur in Christo vber alle Creaturn / vnd die göttlichen wesentlichen eigenschafften / als da sind / die ewige / vnendliche / vnermesliche almechtigkeit / alwissenheit / allenthalbgegenwertigkeit / etc. nicht einerley sind: So ist ja

Der Spruch Leonis lautet im Teutschen / wie folget: Es mögen vns die jenigen / so der Warheit (verstehe / von der ewigen Gottheit des Sons / vnd einigkeit seines Wesens mit dem Vater) widersprechen / dieses berichten: Nemlich / wenn der almechtige Vater / oder nach welcher Natur / Er seinen Son vber alles erhaben / oder welcher substantz / vnd Wesen Er alles vnterworffen habe? Denn der Gottheit / als dem Schöpffer / ist alzeit alles vnterworffen gewesen. Wenn nu der Gottheit eine gewalt zugelegt / oder jhr dieselbe nu erst vermehret / das ist / wenn derselben höhe noch mehr erhöhet worden ist: So were die Gottheit kleiner gewesen / denn der sie erhöhet hat / vnd hette nicht an sich gehabt die Reichthumb der göttlichen Natur / von welcher vberflus jr mangel hette müssen erstattet werden. Wer aber also daruon halten wolte / der were ein rechter gesell des Arij. Bißher Leo.

Die lateinischen wort (ob jemand mehr lust zu denselbigen hette) sind diese: Dicant aduersarij Veritatis, quando omnipotens Pater, vel secundum quam naturam, Filium suum super omnia euexerit, vel cui substantiae cuncta subiecerit? Deitati enim, vt creatori, semper subiecta fuerunt. Huic si addita potestas, si exaltata sublimitas, minor erat prouehente, nec habebat diuitias eius naturae, cuius indiguit largitate. Sed talia sentientem, in societatem suam Arius rapit. Haec ille, tractans locum Ephes. 1.

Dieweil denn die Herrschafft / vnd Maiestet der menschlichen Natur in Christo vber alle Creaturn / vnd die göttlichen wesentlichen eigenschafften / als da sind / die ewige / vnendliche / vnermesliche almechtigkeit / alwissenheit / allenthalbgegenwertigkeit / etc. nicht einerley sind: So ist ja

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0256" n="254"/>
        <p>Der Spruch Leonis lautet im Teutschen / wie folget: Es mögen vns die jenigen / so                      der Warheit (verstehe / von der ewigen Gottheit des Sons / vnd einigkeit seines                      Wesens mit dem Vater) widersprechen / dieses berichten: Nemlich / wenn der                      almechtige Vater / oder nach welcher Natur / Er seinen Son vber alles erhaben /                      oder welcher substantz / vnd Wesen Er alles vnterworffen habe? Denn der Gottheit                      / als dem Schöpffer / ist alzeit alles vnterworffen gewesen. Wenn nu der                      Gottheit eine gewalt zugelegt / oder jhr dieselbe nu erst vermehret / das ist /                      wenn derselben höhe noch mehr erhöhet worden ist: So were die Gottheit kleiner                      gewesen / denn der sie erhöhet hat / vnd hette nicht an sich gehabt die                      Reichthumb der göttlichen Natur / von welcher vberflus jr mangel hette müssen                      erstattet werden. Wer aber also daruon halten wolte / der were ein rechter                      gesell des Arij. Bißher Leo.</p>
        <p>Die lateinischen wort (ob jemand mehr lust zu denselbigen hette) sind diese:                      Dicant aduersarij Veritatis, quando omnipotens Pater, vel secundum quam naturam,                      Filium suum super omnia euexerit, vel cui substantiae cuncta subiecerit? Deitati                      enim, vt creatori, semper subiecta fuerunt. Huic si addita potestas, si exaltata                      sublimitas, minor erat prouehente, nec habebat diuitias eius naturae, cuius                      indiguit largitate. Sed talia sentientem, in societatem suam Arius rapit. Haec                      ille, tractans locum Ephes. <hi rendition="#i">1.</hi></p>
        <p>Dieweil denn die Herrschafft / vnd Maiestet der menschlichen Natur in Christo                      vber alle Creaturn / vnd die göttlichen wesentlichen eigenschafften / als da                      sind / die ewige / vnendliche / vnermesliche almechtigkeit / alwissenheit /                      allenthalbgegenwertigkeit / etc. nicht einerley sind: So ist ja
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[254/0256] Der Spruch Leonis lautet im Teutschen / wie folget: Es mögen vns die jenigen / so der Warheit (verstehe / von der ewigen Gottheit des Sons / vnd einigkeit seines Wesens mit dem Vater) widersprechen / dieses berichten: Nemlich / wenn der almechtige Vater / oder nach welcher Natur / Er seinen Son vber alles erhaben / oder welcher substantz / vnd Wesen Er alles vnterworffen habe? Denn der Gottheit / als dem Schöpffer / ist alzeit alles vnterworffen gewesen. Wenn nu der Gottheit eine gewalt zugelegt / oder jhr dieselbe nu erst vermehret / das ist / wenn derselben höhe noch mehr erhöhet worden ist: So were die Gottheit kleiner gewesen / denn der sie erhöhet hat / vnd hette nicht an sich gehabt die Reichthumb der göttlichen Natur / von welcher vberflus jr mangel hette müssen erstattet werden. Wer aber also daruon halten wolte / der were ein rechter gesell des Arij. Bißher Leo. Die lateinischen wort (ob jemand mehr lust zu denselbigen hette) sind diese: Dicant aduersarij Veritatis, quando omnipotens Pater, vel secundum quam naturam, Filium suum super omnia euexerit, vel cui substantiae cuncta subiecerit? Deitati enim, vt creatori, semper subiecta fuerunt. Huic si addita potestas, si exaltata sublimitas, minor erat prouehente, nec habebat diuitias eius naturae, cuius indiguit largitate. Sed talia sentientem, in societatem suam Arius rapit. Haec ille, tractans locum Ephes. 1. Dieweil denn die Herrschafft / vnd Maiestet der menschlichen Natur in Christo vber alle Creaturn / vnd die göttlichen wesentlichen eigenschafften / als da sind / die ewige / vnendliche / vnermesliche almechtigkeit / alwissenheit / allenthalbgegenwertigkeit / etc. nicht einerley sind: So ist ja

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/256
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/256>, abgerufen am 24.11.2024.