denn eben vnsers gegenteils gedicht / als könte die menschliche Natur in Christo mit gleicher almacht / Weisheit / vnd vnendlicher gegenwart begabt / vnd gezieret werden / durch die thetliche mitteilung / vnd empfahung aller / oder etlicher eigenschafften Gottes / ob sie gleich nicht wesentlich die Gottheit selbst würde. Das also nach des Bischoffs Leonis warnung / sich die Vbiquisten am allermeisten fürzusehen haben / damit sie nicht gar zugleich in der Eutychianer / vnd Arianer geselschafft gerathen.
Vnd zwar / damit der Christliche Leser die Sach noch eigentlicher einneme / so ist ja bekant / vnd vnwidersprechlich / das die göttliche Maiesiet / vnd herrligkeit des ewigen Worts / anders nach seinem Wesen / secundum Theologiam, da kein vnterscheid ist zwischen dem Vater / Sohn / vnd heiligem Geiste / vnd anders nach seinem ampt / secundum oeconomiam, wie die alten rechtgleubigen Kirchenlerer reden / betrachtet wird.
Zu deme / wird das geben / vnd empfahen / auff vnterschiedene weis gebraucht / vnd verstanden / nach dem man entweder redet de gratia vnionis; oder de maiestate capitis, seu officij; oder de gratia habituali donorum, seu praerogatiuarum.
Wenn nu der Spruch Leonis Episcopi recht angesehen wird / so bedarff man keiner glossa / sondern es erkleren sich die wort selbst / das er nemlich rede / vnd verstanden sein wolle de donis gratiae habitualis, das ist / von einer solchen erhöhung / nach welcher der verklerten Menscheit Christi ein newe Ehr / vnd gewalt / die sie zuuor nie gehabt hat / gegeben sey. Denn er leret / das man solchs / vnd dergleichen von dem göttlichen Wesen des ewigen Worts mit nichten sagen könne.
denn eben vnsers gegenteils gedicht / als könte die menschliche Natur in Christo mit gleicher almacht / Weisheit / vnd vnendlicher gegenwart begabt / vnd gezieret werden / durch die thetliche mitteilung / vnd empfahung aller / oder etlicher eigenschafften Gottes / ob sie gleich nicht wesentlich die Gottheit selbst würde. Das also nach des Bischoffs Leonis warnung / sich die Vbiquisten am allermeisten fürzusehen haben / damit sie nicht gar zugleich in der Eutychianer / vnd Arianer geselschafft gerathen.
Vnd zwar / damit der Christliche Leser die Sach noch eigentlicher einneme / so ist ja bekant / vnd vnwidersprechlich / das die göttliche Maiesiet / vnd herrligkeit des ewigen Worts / anders nach seinem Wesen / secundum Theologiam, da kein vnterscheid ist zwischen dem Vater / Sohn / vnd heiligem Geiste / vnd anders nach seinem ampt / secundum oeconomiam, wie die alten rechtgleubigen Kirchenlerer reden / betrachtet wird.
Zu deme / wird das geben / vnd empfahen / auff vnterschiedene weis gebraucht / vnd verstanden / nach dem man entweder redet de gratia vnionis; oder de maiestate capitis, seu officij; oder de gratia habituali donorum, seu praerogatiuarum.
Wenn nu der Spruch Leonis Episcopi recht angesehen wird / so bedarff man keiner glossa / sondern es erkleren sich die wort selbst / das er nemlich rede / vnd verstanden sein wolle de donis gratiae habitualis, das ist / von einer solchen erhöhung / nach welcher der verklerten Menscheit Christi ein newe Ehr / vnd gewalt / die sie zuuor nie gehabt hat / gegeben sey. Denn er leret / das man solchs / vnd dergleichen von dem göttlichen Wesen des ewigen Worts mit nichten sagen könne.
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denn eben vnsers gegenteils gedicht / als könte die menschliche Natur in Christo mit gleicher almacht / Weisheit / vnd vnendlicher gegenwart begabt / vnd gezieret werden / durch die thetliche mitteilung / vnd empfahung aller / oder etlicher eigenschafften Gottes / ob sie gleich nicht wesentlich die Gottheit selbst würde. Das also nach des Bischoffs Leonis warnung / sich die Vbiquisten am allermeisten fürzusehen haben / damit sie nicht gar zugleich in der Eutychianer / vnd Arianer geselschafft gerathen.</p><p>Vnd zwar / damit der Christliche Leser die Sach noch eigentlicher einneme / so ist ja bekant / vnd vnwidersprechlich / das die göttliche Maiesiet / vnd herrligkeit des ewigen Worts / anders nach seinem Wesen / secundum Theologiam, da kein vnterscheid ist zwischen dem Vater / Sohn / vnd heiligem Geiste / vnd anders nach seinem ampt / secundum oeconomiam, wie die alten rechtgleubigen Kirchenlerer reden / betrachtet wird.</p><p>Zu deme / wird das geben / vnd empfahen / auff vnterschiedene weis gebraucht / vnd verstanden / nach dem man entweder redet de gratia vnionis; oder de maiestate capitis, seu officij; oder de gratia habituali donorum, seu praerogatiuarum.</p><p>Wenn nu der Spruch Leonis Episcopi recht angesehen wird / so bedarff man keiner glossa / sondern es erkleren sich die wort selbst / das er nemlich rede / vnd verstanden sein wolle de donis gratiae habitualis, das ist / von einer solchen erhöhung / nach welcher der verklerten Menscheit Christi ein newe Ehr / vnd gewalt / die sie zuuor nie gehabt hat / gegeben sey. Denn er leret / das man solchs / vnd dergleichen von dem göttlichen Wesen des ewigen Worts mit nichten sagen könne.</p></div></body></text></TEI>
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denn eben vnsers gegenteils gedicht / als könte die menschliche Natur in Christo mit gleicher almacht / Weisheit / vnd vnendlicher gegenwart begabt / vnd gezieret werden / durch die thetliche mitteilung / vnd empfahung aller / oder etlicher eigenschafften Gottes / ob sie gleich nicht wesentlich die Gottheit selbst würde. Das also nach des Bischoffs Leonis warnung / sich die Vbiquisten am allermeisten fürzusehen haben / damit sie nicht gar zugleich in der Eutychianer / vnd Arianer geselschafft gerathen.
Vnd zwar / damit der Christliche Leser die Sach noch eigentlicher einneme / so ist ja bekant / vnd vnwidersprechlich / das die göttliche Maiesiet / vnd herrligkeit des ewigen Worts / anders nach seinem Wesen / secundum Theologiam, da kein vnterscheid ist zwischen dem Vater / Sohn / vnd heiligem Geiste / vnd anders nach seinem ampt / secundum oeconomiam, wie die alten rechtgleubigen Kirchenlerer reden / betrachtet wird.
Zu deme / wird das geben / vnd empfahen / auff vnterschiedene weis gebraucht / vnd verstanden / nach dem man entweder redet de gratia vnionis; oder de maiestate capitis, seu officij; oder de gratia habituali donorum, seu praerogatiuarum.
Wenn nu der Spruch Leonis Episcopi recht angesehen wird / so bedarff man keiner glossa / sondern es erkleren sich die wort selbst / das er nemlich rede / vnd verstanden sein wolle de donis gratiae habitualis, das ist / von einer solchen erhöhung / nach welcher der verklerten Menscheit Christi ein newe Ehr / vnd gewalt / die sie zuuor nie gehabt hat / gegeben sey. Denn er leret / das man solchs / vnd dergleichen von dem göttlichen Wesen des ewigen Worts mit nichten sagen könne.
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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/255>, abgerufen am 16.07.2024.
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