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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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keiner Syllaben nicht / Gleich wie vom Text jetzt gesagt ist / Vnd nim dir die weile dazu / Denn es ist nicht Noth / daß du alle Stück auff einmal fürnehmest / Sondern eines nach dem andern / Wenn sie das Erste Gebot zuuor wol verstehen / Darnach nim das ander für dich / vnd so fort an / Sonst werden sie vberschüttet / Daß sie keines wol behalten.

ZVm Dritten / Wenn du sie nu solchen kurtzen Catechismum gelehretDen grossen Catechismun findestu Tomo 4. folio 426. hast / Alßdenn nim den grossen Catechismum für dich / Vnd gib jhnen auch reichern vnd weitern Verstand / Daselbst streich ein jeglich Gebot / Bitte / Stück aus / mit seinen mancherley Wercken / Nutz / Frommen / Fahr / vnd Schaden / Wie du das alles reichlich findest in so viel Büchern daruon gemacht / Vnd in sonderheit treibe das Gebot vnd Stücke am meisten / das bey deinem Volck am meisten Noth leidet / Als das Siebend Gebot von stelen mustu bey Handwercken / Händlern / Ja auch bey Bawern vnd Gesinde hefftig treiben / Denn bey solchen Leuten / ist allerley Vntrew vnd Dieberey gros. Item / das Vierde Gebot / mustu bey den Kindern vnd gemeinem Man wol treiben / Daß sie stille / trew / gehorsam / friedsam seyn / Vnd jmmer viel Exempel aus der Schrifft / da Gott solche Leute gestrafft / vnd gesegnet hat / einführen.

In sonderheit treib auch daselbst die Obrigkeit vnd Eltern / daß sie wol regieren / vnd Kinder ziehen zur Schule / mit anzeigen / Wie sie solchs zu thun schüldig sind / Vnd wo sie es nicht thun / Welch ein verfluchte Sünde sie thun / Denn sie stürtzen vnd verwüsten damit / beyde / GOttes vnd der Welt Reich / als die ergesten Feinde / beyde / Gottes vnd der Menschen / Vnd streich wol aus / was für grewlich schaden sie thun / Wo sie nicht helffen Kinder ziehen / zu Pfarrherr / Prediger / Schreiber / etc. Daß Gott sie schrecklich darumb straffen werde / Denn es ist hie noth zu predigen / Die Eltern vnd Obrigkeit sündigen jetzt hierin / daß nicht zu sagen / Der Teuffel hat auch ein grawsames damit im Sinne.

ZV letzt / Weil nu die Tyranney des Bapsts ab ist / So wöllen sie nicht mehr zum Sacrament gehen / vnd verachtens. Hie ist aber noth zu treiben / Doch mit diesem bescheid. Wir sollen niemand zum Glauben / oder zum Sacrament zwingen / Auch kein Gesetze / noch zeit / noch stedt stimmen / Aber also predigen / Daß sie sich selbs ohn vnser Gesetz dringen / vnd gleich vns Pfarrherrn zwingen / das Sacrament zu reichen / Welchs thut man also / Daß man jhnen sagt / Wer das Sacrament nicht sucht / noch begert / zum we-

keiner Syllaben nicht / Gleich wie vom Text jetzt gesagt ist / Vnd nim dir die weile dazu / Denn es ist nicht Noth / daß du alle Stück auff einmal fürnehmest / Sondern eines nach dem andern / Wenn sie das Erste Gebot zuuor wol verstehen / Darnach nim das ander für dich / vnd so fort an / Sonst werden sie vberschüttet / Daß sie keines wol behalten.

ZVm Dritten / Wenn du sie nu solchen kurtzen Catechismum gelehretDen grossen Catechismũ findestu Tomo 4. folio 426. hast / Alßdenn nim den grossen Catechismum für dich / Vnd gib jhnen auch reichern vnd weitern Verstand / Daselbst streich ein jeglich Gebot / Bitte / Stück aus / mit seinen mancherley Wercken / Nutz / Frommen / Fahr / vnd Schaden / Wie du das alles reichlich findest in so viel Büchern daruon gemacht / Vnd in sonderheit treibe das Gebot vnd Stücke am meisten / das bey deinem Volck am meisten Noth leidet / Als das Siebend Gebot von stelen mustu bey Handwercken / Händlern / Ja auch bey Bawern vnd Gesinde hefftig treiben / Denn bey solchen Leuten / ist allerley Vntrew vnd Dieberey gros. Item / das Vierde Gebot / mustu bey den Kindern vnd gemeinem Man wol treiben / Daß sie stille / trew / gehorsam / friedsam seyn / Vnd jmmer viel Exempel aus der Schrifft / da Gott solche Leute gestrafft / vnd gesegnet hat / einführen.

In sonderheit treib auch daselbst die Obrigkeit vnd Eltern / daß sie wol regieren / vnd Kinder ziehen zur Schule / mit anzeigen / Wie sie solchs zu thun schüldig sind / Vnd wo sie es nicht thun / Welch ein verfluchte Sünde sie thun / Denn sie stürtzen vnd verwüsten damit / beyde / GOttes vnd der Welt Reich / als die ergesten Feinde / beyde / Gottes vnd der Menschen / Vnd streich wol aus / was für grewlich schaden sie thun / Wo sie nicht helffen Kinder ziehen / zu Pfarrherr / Prediger / Schreiber / etc. Daß Gott sie schrecklich darumb straffen werde / Denn es ist hie noth zu predigen / Die Eltern vnd Obrigkeit sündigen jetzt hierin / daß nicht zu sagen / Der Teuffel hat auch ein grawsames damit im Sinne.

ZV letzt / Weil nu die Tyranney des Bapsts ab ist / So wöllen sie nicht mehr zum Sacrament gehen / vnd verachtens. Hie ist aber noth zu treiben / Doch mit diesem bescheid. Wir sollen niemand zum Glauben / oder zum Sacrament zwingen / Auch kein Gesetze / noch zeit / noch stedt stimmen / Aber also predigen / Daß sie sich selbs ohn vnser Gesetz dringen / vnd gleich vns Pfarrherrn zwingen / das Sacrament zu reichen / Welchs thut man also / Daß man jhnen sagt / Wer das Sacrament nicht sucht / noch begert / zum we-

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[44/0113] keiner Syllaben nicht / Gleich wie vom Text jetzt gesagt ist / Vnd nim dir die weile dazu / Denn es ist nicht Noth / daß du alle Stück auff einmal fürnehmest / Sondern eines nach dem andern / Wenn sie das Erste Gebot zuuor wol verstehen / Darnach nim das ander für dich / vnd so fort an / Sonst werden sie vberschüttet / Daß sie keines wol behalten. ZVm Dritten / Wenn du sie nu solchen kurtzen Catechismum gelehret hast / Alßdenn nim den grossen Catechismum für dich / Vnd gib jhnen auch reichern vnd weitern Verstand / Daselbst streich ein jeglich Gebot / Bitte / Stück aus / mit seinen mancherley Wercken / Nutz / Frommen / Fahr / vnd Schaden / Wie du das alles reichlich findest in so viel Büchern daruon gemacht / Vnd in sonderheit treibe das Gebot vnd Stücke am meisten / das bey deinem Volck am meisten Noth leidet / Als das Siebend Gebot von stelen mustu bey Handwercken / Händlern / Ja auch bey Bawern vnd Gesinde hefftig treiben / Denn bey solchen Leuten / ist allerley Vntrew vnd Dieberey gros. Item / das Vierde Gebot / mustu bey den Kindern vnd gemeinem Man wol treiben / Daß sie stille / trew / gehorsam / friedsam seyn / Vnd jmmer viel Exempel aus der Schrifft / da Gott solche Leute gestrafft / vnd gesegnet hat / einführen. Den grossen Catechismũ findestu Tomo 4. folio 426. In sonderheit treib auch daselbst die Obrigkeit vnd Eltern / daß sie wol regieren / vnd Kinder ziehen zur Schule / mit anzeigen / Wie sie solchs zu thun schüldig sind / Vnd wo sie es nicht thun / Welch ein verfluchte Sünde sie thun / Denn sie stürtzen vnd verwüsten damit / beyde / GOttes vnd der Welt Reich / als die ergesten Feinde / beyde / Gottes vnd der Menschen / Vnd streich wol aus / was für grewlich schaden sie thun / Wo sie nicht helffen Kinder ziehen / zu Pfarrherr / Prediger / Schreiber / etc. Daß Gott sie schrecklich darumb straffen werde / Denn es ist hie noth zu predigen / Die Eltern vnd Obrigkeit sündigen jetzt hierin / daß nicht zu sagen / Der Teuffel hat auch ein grawsames damit im Sinne. ZV letzt / Weil nu die Tyranney des Bapsts ab ist / So wöllen sie nicht mehr zum Sacrament gehen / vnd verachtens. Hie ist aber noth zu treiben / Doch mit diesem bescheid. Wir sollen niemand zum Glauben / oder zum Sacrament zwingen / Auch kein Gesetze / noch zeit / noch stedt stimmen / Aber also predigen / Daß sie sich selbs ohn vnser Gesetz dringen / vnd gleich vns Pfarrherrn zwingen / das Sacrament zu reichen / Welchs thut man also / Daß man jhnen sagt / Wer das Sacrament nicht sucht / noch begert / zum we-

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/113>, abgerufen am 25.11.2024.