Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Jazygen von den Alten zusammengenannt, also Sarmaten, gefürchtete Reiter. Andere R, die als Waräger od. Scandinavier bezeichnet werden, erscheinen im 4. Jahrh. n. Chr. am finnischen Meerbusen; eine andere Meinung bringt diese mit den Ros oder Russen in Verbindung. Roy (Roa), Antoine, Graf, geb. 1765 zu Savigny, zuerst Advocat, gewann durch Speculationen in verkauften Nationalgütern und Fabrikunternehmungen ein ungeheures Vermögen, war unter der Restauration 4mal Finanzminister, zuletzt 1829, zog sich nach 1830 vom öffentlichen Leben zurück, st. 1847 und hinterließ seinen 2 Töchtern, der Marquise de Talhourt und der Gräfin de Riboissiere, 40 Mill. Frcs. Royalisten, frz., dtsch., in den neueren Parteikämpfen der Name der Königlichgesinnten, vorzugsweise der Anhänger des absoluten Königthums. Royer-Collard (Roaje-Kollahr), Pierre Paul, Philosoph und Staatsmann, geb. 1763 in der Champagne, war 1789 Parlamentsadvocat in Paris, huldigte der Revolution als Constitutioneller u. kam in den Gemeinderath, zog sich aber bald zurück. Aus dem Rathe der 500, in den er 1797 gewählt worden, ausgestoßen, weil er energisch gegen den von der Geistlichkeit gefordert en Eid u. für die Rückkehr der Deportirten sich aussprach, war R. einige Zeit Parteigänger Ludwigs XVIII., wurde 1811 Professor der neuen Philosophie an der Pariseruniversität und hatte Cousin zum Schüler, wurde 1814 Generaldirector des Bücherwesens und Staatsrath. Weil er in der Deputirtenkammer mit ebensoviel Unbeugsamkeit als Beredsamkeit u. Mäßigung für die Charte auftrat, zog er sich bald das Mißfallen der Regierung zu, trat 1819 von der Leitung des öffentlichen Unterrichtes zurück u. wirkte in der Kammer als das hervorragendste Haupt der sog. Doctrinärs. Am 2. März 1830 übergab er als Kammerpräsident die Adresse der 221, blieb nach der Julirevolution in der Kammer, opponirte gegen die Gesetze, welche das Juliregiment nach dem Attentat des Fieschi durchzusetzen strebte und st. 1836 allgemein geachtet. Als Philosoph war R. ein Anhänger der schottischen Moralphilosophen, deren praktische Richtung und Verständlichkeit den Franzosen stets mehr zusagen wird als die philosophischen Speculationen der Deutschen. Der Bruder des Vorigen, R. Antoine Athanase, geb. 1768, gest. 1825, sowie R. Hippolyte Louis, geb. 1802, gest. 1851, erwarben einen Namen als Aerzte und Schriftsteller in ihrem Fach. Rub, türk. Münze = 1/4 Piaster. Rubato, ital., (beraubtes) Tempo in der Musik, wobei man das Tempo mancher längerer Noten bei den melodieführenden Stimmen etwas verringert oder verlängert, während der Baß sich an das gegebene Tempo hält. Rubbio, ital. Getreidemaß = 13764 Par. Kubikzoll. Rubeaceae, große Pflanzenfamilie, zu welcher auch Rubea tinctorum gehört, s. Krapp. Rubel, russ. Silbermünze - 100 Kopeken - 1 Thlr. 21/4 Sgr. - 1 fl. 321/4 kr. C.-M.; der Papier-R. = 9 Sgr. 21/2 Pfg. = 27 kr. C.-M., ungefähr dasselbe der Kupfer-R. Rubelle, im Hüttenwesen die Reibeplatte für die Probeerze. Ruben, ältester Sohn Jakobs u. der Lea, verlor sein Erstgeburtsrecht, weil er die Bilha, ein Kebsweib seines Vaters, beschlief; sein Stamm war nicht sehr zahlreich und wohnte im Gebirge östl. vom todten Meer. Ruben, Christoph, Maler, geb. 1805 zu Trier, bildete sich zu Düsseldorf und München, lieferte die Cartons für die Glasgemälde im Regensburger Dom in der Kirche der Münchener Vorstadt Au, wurde 1841 Director der Kunstakademie zu Prag, 1852 der zu Wien. Rubens, Peter Paul, einer der größten Maler, geb. 1577 zu Köln, wohin sein Vater, ein Patrizier von Antwerpen, während der Brabanter Unruhen ausgewandert war, kam in seinem 10. Jahre nach Antwerpen und erhielt daselbst bei Adam van Oort seinen ersten Unterricht in der Malerkunst; er vollendete seine Ausbildung zu Mantua, Rom, Venedig und in Spanien. 1609 kehrte Jazygen von den Alten zusammengenannt, also Sarmaten, gefürchtete Reiter. Andere R, die als Waräger od. Scandinavier bezeichnet werden, erscheinen im 4. Jahrh. n. Chr. am finnischen Meerbusen; eine andere Meinung bringt diese mit den Ros oder Russen in Verbindung. Roy (Roa), Antoine, Graf, geb. 1765 zu Savigny, zuerst Advocat, gewann durch Speculationen in verkauften Nationalgütern und Fabrikunternehmungen ein ungeheures Vermögen, war unter der Restauration 4mal Finanzminister, zuletzt 1829, zog sich nach 1830 vom öffentlichen Leben zurück, st. 1847 und hinterließ seinen 2 Töchtern, der Marquise de Talhourt und der Gräfin de Riboissière, 40 Mill. Frcs. Royalisten, frz., dtsch., in den neueren Parteikämpfen der Name der Königlichgesinnten, vorzugsweise der Anhänger des absoluten Königthums. Royer-Collard (Roaje-Kollahr), Pierre Paul, Philosoph und Staatsmann, geb. 1763 in der Champagne, war 1789 Parlamentsadvocat in Paris, huldigte der Revolution als Constitutioneller u. kam in den Gemeinderath, zog sich aber bald zurück. Aus dem Rathe der 500, in den er 1797 gewählt worden, ausgestoßen, weil er energisch gegen den von der Geistlichkeit gefordert en Eid u. für die Rückkehr der Deportirten sich aussprach, war R. einige Zeit Parteigänger Ludwigs XVIII., wurde 1811 Professor der neuen Philosophie an der Pariseruniversität und hatte Cousin zum Schüler, wurde 1814 Generaldirector des Bücherwesens und Staatsrath. Weil er in der Deputirtenkammer mit ebensoviel Unbeugsamkeit als Beredsamkeit u. Mäßigung für die Charte auftrat, zog er sich bald das Mißfallen der Regierung zu, trat 1819 von der Leitung des öffentlichen Unterrichtes zurück u. wirkte in der Kammer als das hervorragendste Haupt der sog. Doctrinärs. Am 2. März 1830 übergab er als Kammerpräsident die Adresse der 221, blieb nach der Julirevolution in der Kammer, opponirte gegen die Gesetze, welche das Juliregiment nach dem Attentat des Fieschi durchzusetzen strebte und st. 1836 allgemein geachtet. Als Philosoph war R. ein Anhänger der schottischen Moralphilosophen, deren praktische Richtung und Verständlichkeit den Franzosen stets mehr zusagen wird als die philosophischen Speculationen der Deutschen. Der Bruder des Vorigen, R. Antoine Athanase, geb. 1768, gest. 1825, sowie R. Hippolyte Louis, geb. 1802, gest. 1851, erwarben einen Namen als Aerzte und Schriftsteller in ihrem Fach. Rub, türk. Münze = 1/4 Piaster. Rubato, ital., (beraubtes) Tempo in der Musik, wobei man das Tempo mancher längerer Noten bei den melodieführenden Stimmen etwas verringert oder verlängert, während der Baß sich an das gegebene Tempo hält. Rubbio, ital. Getreidemaß = 13764 Par. Kubikzoll. Rubeaceae, große Pflanzenfamilie, zu welcher auch Rubea tinctorum gehört, s. Krapp. Rubel, russ. Silbermünze – 100 Kopeken – 1 Thlr. 21/4 Sgr. – 1 fl. 321/4 kr. C.-M.; der Papier-R. = 9 Sgr. 21/2 Pfg. = 27 kr. C.-M., ungefähr dasselbe der Kupfer-R. Rubelle, im Hüttenwesen die Reibeplatte für die Probeerze. Ruben, ältester Sohn Jakobs u. der Lea, verlor sein Erstgeburtsrecht, weil er die Bilha, ein Kebsweib seines Vaters, beschlief; sein Stamm war nicht sehr zahlreich und wohnte im Gebirge östl. vom todten Meer. Ruben, Christoph, Maler, geb. 1805 zu Trier, bildete sich zu Düsseldorf und München, lieferte die Cartons für die Glasgemälde im Regensburger Dom in der Kirche der Münchener Vorstadt Au, wurde 1841 Director der Kunstakademie zu Prag, 1852 der zu Wien. Rubens, Peter Paul, einer der größten Maler, geb. 1577 zu Köln, wohin sein Vater, ein Patrizier von Antwerpen, während der Brabanter Unruhen ausgewandert war, kam in seinem 10. 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Weil er in der Deputirtenkammer mit ebensoviel Unbeugsamkeit als Beredsamkeit u. Mäßigung für die Charte auftrat, zog er sich bald das Mißfallen der Regierung zu, trat 1819 von der Leitung des öffentlichen Unterrichtes zurück u. wirkte in der Kammer als das hervorragendste Haupt der sog. Doctrinärs. Am 2. März 1830 übergab er als Kammerpräsident die Adresse der 221, blieb nach der Julirevolution in der Kammer, opponirte gegen die Gesetze, welche das Juliregiment nach dem Attentat des Fieschi durchzusetzen strebte und st. 1836 allgemein geachtet. Als Philosoph war R. ein Anhänger der schottischen Moralphilosophen, deren praktische Richtung und Verständlichkeit den Franzosen stets mehr zusagen wird als die philosophischen Speculationen der Deutschen. 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Jazygen von den Alten zusammengenannt, also Sarmaten, gefürchtete Reiter. Andere R, die als Waräger od. Scandinavier bezeichnet werden, erscheinen im 4. Jahrh. n. Chr. am finnischen Meerbusen; eine andere Meinung bringt diese mit den Ros oder Russen in Verbindung.
Roy (Roa), Antoine, Graf, geb. 1765 zu Savigny, zuerst Advocat, gewann durch Speculationen in verkauften Nationalgütern und Fabrikunternehmungen ein ungeheures Vermögen, war unter der Restauration 4mal Finanzminister, zuletzt 1829, zog sich nach 1830 vom öffentlichen Leben zurück, st. 1847 und hinterließ seinen 2 Töchtern, der Marquise de Talhourt und der Gräfin de Riboissière, 40 Mill. Frcs.
Royalisten, frz., dtsch., in den neueren Parteikämpfen der Name der Königlichgesinnten, vorzugsweise der Anhänger des absoluten Königthums.
Royer-Collard (Roaje-Kollahr), Pierre Paul, Philosoph und Staatsmann, geb. 1763 in der Champagne, war 1789 Parlamentsadvocat in Paris, huldigte der Revolution als Constitutioneller u. kam in den Gemeinderath, zog sich aber bald zurück. Aus dem Rathe der 500, in den er 1797 gewählt worden, ausgestoßen, weil er energisch gegen den von der Geistlichkeit gefordert en Eid u. für die Rückkehr der Deportirten sich aussprach, war R. einige Zeit Parteigänger Ludwigs XVIII., wurde 1811 Professor der neuen Philosophie an der Pariseruniversität und hatte Cousin zum Schüler, wurde 1814 Generaldirector des Bücherwesens und Staatsrath. Weil er in der Deputirtenkammer mit ebensoviel Unbeugsamkeit als Beredsamkeit u. Mäßigung für die Charte auftrat, zog er sich bald das Mißfallen der Regierung zu, trat 1819 von der Leitung des öffentlichen Unterrichtes zurück u. wirkte in der Kammer als das hervorragendste Haupt der sog. Doctrinärs. Am 2. März 1830 übergab er als Kammerpräsident die Adresse der 221, blieb nach der Julirevolution in der Kammer, opponirte gegen die Gesetze, welche das Juliregiment nach dem Attentat des Fieschi durchzusetzen strebte und st. 1836 allgemein geachtet. Als Philosoph war R. ein Anhänger der schottischen Moralphilosophen, deren praktische Richtung und Verständlichkeit den Franzosen stets mehr zusagen wird als die philosophischen Speculationen der Deutschen. Der Bruder des Vorigen, R. Antoine Athanase, geb. 1768, gest. 1825, sowie R. Hippolyte Louis, geb. 1802, gest. 1851, erwarben einen Namen als Aerzte und Schriftsteller in ihrem Fach.
Rub, türk. Münze = 1/4 Piaster.
Rubato, ital., (beraubtes) Tempo in der Musik, wobei man das Tempo mancher längerer Noten bei den melodieführenden Stimmen etwas verringert oder verlängert, während der Baß sich an das gegebene Tempo hält.
Rubbio, ital. Getreidemaß = 13764 Par. Kubikzoll.
Rubeaceae, große Pflanzenfamilie, zu welcher auch Rubea tinctorum gehört, s. Krapp.
Rubel, russ. Silbermünze – 100 Kopeken – 1 Thlr. 21/4 Sgr. – 1 fl. 321/4 kr. C.-M.; der Papier-R. = 9 Sgr. 21/2 Pfg. = 27 kr. C.-M., ungefähr dasselbe der Kupfer-R.
Rubelle, im Hüttenwesen die Reibeplatte für die Probeerze.
Ruben, ältester Sohn Jakobs u. der Lea, verlor sein Erstgeburtsrecht, weil er die Bilha, ein Kebsweib seines Vaters, beschlief; sein Stamm war nicht sehr zahlreich und wohnte im Gebirge östl. vom todten Meer.
Ruben, Christoph, Maler, geb. 1805 zu Trier, bildete sich zu Düsseldorf und München, lieferte die Cartons für die Glasgemälde im Regensburger Dom in der Kirche der Münchener Vorstadt Au, wurde 1841 Director der Kunstakademie zu Prag, 1852 der zu Wien.
Rubens, Peter Paul, einer der größten Maler, geb. 1577 zu Köln, wohin sein Vater, ein Patrizier von Antwerpen, während der Brabanter Unruhen ausgewandert war, kam in seinem 10. Jahre nach Antwerpen und erhielt daselbst bei Adam van Oort seinen ersten Unterricht in der Malerkunst; er vollendete seine Ausbildung zu Mantua, Rom, Venedig und in Spanien. 1609 kehrte
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