Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

verübelt, daß sie nichts vom Liberalismus der Kant'schen Schule wußten; die Verkennung u. Feindseligkeit gegen das Mittelalter und die Kirche überhaupt geht ins Unglaubliche. Mit Welker unternahm R. die Herausgabe des bekannten "Staatslexikon" (2. Aufl. Altona 1845-48, 15 B.); von seinen übrigen Schriften sind zu er wähnen die überstehende Heere und Nationalmiliz, eine für Erhaltung der Universität Freiburg, endlich eine über den Kölner Kirchen streit, worin R. vom Standpunkte des Rechtes aus den Erzbischof von Köln vertheidigte. Ein ihm in Freiburg gesetztes Denkmal wurde 1852 nächtlicher Weile beseitigt. Von seinen Söhnen betheiligte sich der älteste, Karl, seit 1838 Advokat zu Freiburg, an der Revolution und floh 1849 nach Amerika, ein anderer, Julius, ist ein tüchtiger Professor der Medicin an der Universität seiner Vaterstadt u. ein höchst geachteter Arzt.


Rottel, Rotolo, levantinisches Gewicht von 1-4 Pfd. nach Verschiedenheit der Waaren.


Rottenborougs (Rottenbörros), verfaulte Flecken, hieß en vor der Parlamentsreform (1832) in England Orte, die wegen ihrer früheren Bedeutung das Wahlrecht hatten, aber so heruntergekommen waren, daß die Wähler nicht zahlreich u. zum Theil käuflich waren.


Rottenburg, württemb. Oberamtsstadt am Neckar, 2 St. von Tübingen, ist Bischofs sitz, hat mit dem jenseits des Neckars liegenden Ehingen 7000 E.; Acker-, Wein- und Hopfenbau, Strafanstalt.


Rottenhammer, Joh., Maler, geb. 1564 zu München, lernte bei Meister Donnauer und bildete sich hierauf in Venedig unter Tintoretto weiter aus; st. 1623 in Augsburg. Gemälde von ihm in Wien, München und Augsburg.


Rotterdam, südholländ. Stadt an der Merwe und dem Flüßchen Rotte, der wichtigste Handelsplatz der Niederlande, Mittelpunkt des Handels mit England u. Deutschland, hat einen trefflichen, sehr bequemen Hafen, Werften, beträchtliche Fabrikation von Seife, chemischen Producten, Zucker, Branntwein etc., 162000 E. Es wurde erst mit dem 17. Jahrh. bedeutend, namentlich seit 1815 und hob sich besonders seit der Trennung Belgiens auf Kosten von Antwerpen.


Rottmann, Karl, einer der größten neuern Landschaftsmaler, mit origineller Auffassungs- n. Darstellungsweise, wurde 1798 zu Handschuchsheim bei Heidelberg geb., lebte seit 1822 in München, besuchte Italien und führte nach seiner Rückkehr im Auftrage des Königs Ludwig in den Arkaden des Hofgartens die prächtigen ital. Landschaften in Fresco aus (1831-33). In den folgenden Jahren bereiste er Griechenland, worauf die enkaustisch gemalte Reihe griech. Landschaften in der neuen Pinakothek in München folgte, denen ein eigener Saal (R.-Saal) gewidmet ist; st. 1850.


Rottweil, württemberg. Oberamtsstadt am Neckar im Schwarzwaldkreise, sehr fest gelegen, mit 5000 E., schöner Kirche, reichem Spital, Gymnasium. In der Nähe (bei Hochmauern) wurden schöne Mosaiken eines röm. Bades aufgefunden. R. wurde frühe Reichsstadt, 1463 zugewandter Ort der schweiz. Eidgenossenschaft, welche Verbindung durch den 30jährigen Krieg aufgelöst wurde; von Konrad III. bis 1802 Sitz eines Reichsgerichts, das freilich später wenig zu bedeuten hatte.


Rotulus, lat., Rotel, Rodel, gerichtlicher Rodel, Protokollirung des Verhörs und der Zeugenaussagen; Verzeichniß.


Rotunde, Rotonda, Rundbau; s. Pantheon.


Rotz, eine theils selbständig theils durch Ansteckung entstehende langwierige und unheilbare Krankheit der Pferde, mit eiterartiger, blutiger und übelriechender Absonderung der Nase, auch auf den Menschen, besonders durch offene Hautstellen, übertragbar und dann lebensgefährlich. Des R.es verdächtige Pferde sind zu tödten und Ställe, Geschirre etc. sorgfältigst zu reinigen.


Roubaix (Rubä), franz. Stadt im Depart. du Nord, unweit Lille, an der Nordbahn u. dem Kanal Lamarcq, hat über 35000 E., große Fabrikthätigkeit in Baumwolle, Wolle und Leine.


Roucher (Rusche), Jean Antoine,

verübelt, daß sie nichts vom Liberalismus der Kantʼschen Schule wußten; die Verkennung u. Feindseligkeit gegen das Mittelalter und die Kirche überhaupt geht ins Unglaubliche. Mit Welker unternahm R. die Herausgabe des bekannten „Staatslexikon“ (2. Aufl. Altona 1845–48, 15 B.); von seinen übrigen Schriften sind zu er wähnen die überstehende Heere und Nationalmiliz, eine für Erhaltung der Universität Freiburg, endlich eine über den Kölner Kirchen streit, worin R. vom Standpunkte des Rechtes aus den Erzbischof von Köln vertheidigte. Ein ihm in Freiburg gesetztes Denkmal wurde 1852 nächtlicher Weile beseitigt. Von seinen Söhnen betheiligte sich der älteste, Karl, seit 1838 Advokat zu Freiburg, an der Revolution und floh 1849 nach Amerika, ein anderer, Julius, ist ein tüchtiger Professor der Medicin an der Universität seiner Vaterstadt u. ein höchst geachteter Arzt.


Rottel, Rotolo, levantinisches Gewicht von 1–4 Pfd. nach Verschiedenheit der Waaren.


Rottenborougs (Rottenbörros), verfaulte Flecken, hieß en vor der Parlamentsreform (1832) in England Orte, die wegen ihrer früheren Bedeutung das Wahlrecht hatten, aber so heruntergekommen waren, daß die Wähler nicht zahlreich u. zum Theil käuflich waren.


Rottenburg, württemb. Oberamtsstadt am Neckar, 2 St. von Tübingen, ist Bischofs sitz, hat mit dem jenseits des Neckars liegenden Ehingen 7000 E.; Acker-, Wein- und Hopfenbau, Strafanstalt.


Rottenhammer, Joh., Maler, geb. 1564 zu München, lernte bei Meister Donnauer und bildete sich hierauf in Venedig unter Tintoretto weiter aus; st. 1623 in Augsburg. Gemälde von ihm in Wien, München und Augsburg.


Rotterdam, südholländ. Stadt an der Merwe und dem Flüßchen Rotte, der wichtigste Handelsplatz der Niederlande, Mittelpunkt des Handels mit England u. Deutschland, hat einen trefflichen, sehr bequemen Hafen, Werften, beträchtliche Fabrikation von Seife, chemischen Producten, Zucker, Branntwein etc., 162000 E. Es wurde erst mit dem 17. Jahrh. bedeutend, namentlich seit 1815 und hob sich besonders seit der Trennung Belgiens auf Kosten von Antwerpen.


Rottmann, Karl, einer der größten neuern Landschaftsmaler, mit origineller Auffassungs- n. Darstellungsweise, wurde 1798 zu Handschuchsheim bei Heidelberg geb., lebte seit 1822 in München, besuchte Italien und führte nach seiner Rückkehr im Auftrage des Königs Ludwig in den Arkaden des Hofgartens die prächtigen ital. Landschaften in Fresco aus (1831–33). In den folgenden Jahren bereiste er Griechenland, worauf die enkaustisch gemalte Reihe griech. Landschaften in der neuen Pinakothek in München folgte, denen ein eigener Saal (R.-Saal) gewidmet ist; st. 1850.


Rottweil, württemberg. Oberamtsstadt am Neckar im Schwarzwaldkreise, sehr fest gelegen, mit 5000 E., schöner Kirche, reichem Spital, Gymnasium. In der Nähe (bei Hochmauern) wurden schöne Mosaiken eines röm. Bades aufgefunden. R. wurde frühe Reichsstadt, 1463 zugewandter Ort der schweiz. Eidgenossenschaft, welche Verbindung durch den 30jährigen Krieg aufgelöst wurde; von Konrad III. bis 1802 Sitz eines Reichsgerichts, das freilich später wenig zu bedeuten hatte.


Rotulus, lat., Rotel, Rodel, gerichtlicher Rodel, Protokollirung des Verhörs und der Zeugenaussagen; Verzeichniß.


Rotunde, Rotonda, Rundbau; s. Pantheon.


Rotz, eine theils selbständig theils durch Ansteckung entstehende langwierige und unheilbare Krankheit der Pferde, mit eiterartiger, blutiger und übelriechender Absonderung der Nase, auch auf den Menschen, besonders durch offene Hautstellen, übertragbar und dann lebensgefährlich. Des R.es verdächtige Pferde sind zu tödten und Ställe, Geschirre etc. sorgfältigst zu reinigen.


Roubaix (Rubä), franz. Stadt im Depart. du Nord, unweit Lille, an der Nordbahn u. dem Kanal Lamarcq, hat über 35000 E., große Fabrikthätigkeit in Baumwolle, Wolle und Leine.


Roucher (Rusche), Jean Antoine,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0776" n="775"/>
verübelt, daß sie nichts vom Liberalismus der Kant&#x02BC;schen Schule wußten; die Verkennung u. Feindseligkeit gegen das Mittelalter und die Kirche überhaupt geht ins Unglaubliche. Mit Welker unternahm R. die Herausgabe des bekannten &#x201E;Staatslexikon&#x201C; (2. Aufl. Altona 1845&#x2013;48, 15 B.); von seinen übrigen Schriften sind zu er wähnen die überstehende Heere und Nationalmiliz, eine für Erhaltung der Universität Freiburg, endlich eine über den Kölner Kirchen streit, worin R. vom Standpunkte des Rechtes aus den Erzbischof von Köln vertheidigte. Ein ihm in Freiburg gesetztes Denkmal wurde 1852 nächtlicher Weile beseitigt. Von seinen Söhnen betheiligte sich der älteste, <hi rendition="#g">Karl</hi>, seit 1838 Advokat zu Freiburg, an der Revolution und floh 1849 nach Amerika, ein anderer, <hi rendition="#g">Julius</hi>, ist ein tüchtiger Professor der Medicin an der Universität seiner Vaterstadt u. ein höchst geachteter Arzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rottel</hi>, <hi rendition="#g">Rotolo</hi>, levantinisches Gewicht von 1&#x2013;4 Pfd. nach Verschiedenheit der Waaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rottenborougs</hi> (Rottenbörros), verfaulte Flecken, hieß en vor der Parlamentsreform (1832) in England Orte, die wegen ihrer früheren Bedeutung das Wahlrecht hatten, aber so heruntergekommen waren, daß die Wähler nicht zahlreich u. zum Theil käuflich waren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rottenburg</hi>, württemb. Oberamtsstadt am Neckar, 2 St. von Tübingen, ist Bischofs sitz, hat mit dem jenseits des Neckars liegenden Ehingen 7000 E.; Acker-, Wein- und Hopfenbau, Strafanstalt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rottenhammer</hi>, Joh., Maler, geb. 1564 zu München, lernte bei Meister Donnauer und bildete sich hierauf in Venedig unter Tintoretto weiter aus; st. 1623 in Augsburg. Gemälde von ihm in Wien, München und Augsburg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rotterdam</hi>, südholländ. Stadt an der Merwe und dem Flüßchen <hi rendition="#g">Rotte</hi>, der wichtigste Handelsplatz der Niederlande, Mittelpunkt des Handels mit England u. Deutschland, hat einen trefflichen, sehr bequemen Hafen, Werften, beträchtliche Fabrikation von Seife, chemischen Producten, Zucker, Branntwein etc., 162000 E. Es wurde erst mit dem 17. Jahrh. bedeutend, namentlich seit 1815 und hob sich besonders seit der Trennung Belgiens auf Kosten von Antwerpen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rottmann</hi>, Karl, einer der größten neuern Landschaftsmaler, mit origineller Auffassungs- n. Darstellungsweise, wurde 1798 zu Handschuchsheim bei Heidelberg geb., lebte seit 1822 in München, besuchte Italien und führte nach seiner Rückkehr im Auftrage des Königs Ludwig in den Arkaden des Hofgartens die prächtigen ital. Landschaften in Fresco aus (1831&#x2013;33). In den folgenden Jahren bereiste er Griechenland, worauf die enkaustisch gemalte Reihe griech. Landschaften in der neuen Pinakothek in München folgte, denen ein eigener Saal (R.-Saal) gewidmet ist; st. 1850.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rottweil</hi>, württemberg. Oberamtsstadt am Neckar im Schwarzwaldkreise, sehr fest gelegen, mit 5000 E., schöner Kirche, reichem Spital, Gymnasium. In der Nähe (bei Hochmauern) wurden schöne Mosaiken eines röm. Bades aufgefunden. R. wurde frühe Reichsstadt, 1463 zugewandter Ort der schweiz. Eidgenossenschaft, welche Verbindung durch den 30jährigen Krieg aufgelöst wurde; von Konrad III. bis 1802 Sitz eines Reichsgerichts, das freilich später wenig zu bedeuten hatte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rotulus</hi>, lat., <hi rendition="#g">Rotel, Rodel</hi>, gerichtlicher Rodel, Protokollirung des Verhörs und der Zeugenaussagen; Verzeichniß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rotunde</hi>, <hi rendition="#g">Rotonda</hi>, Rundbau; s. Pantheon.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rotz</hi>, eine theils selbständig theils durch Ansteckung entstehende langwierige und unheilbare Krankheit der Pferde, mit eiterartiger, blutiger und übelriechender Absonderung der Nase, auch auf den Menschen, besonders durch offene Hautstellen, übertragbar und dann lebensgefährlich. Des R.es verdächtige Pferde sind zu tödten und Ställe, Geschirre etc. sorgfältigst zu reinigen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Roubaix</hi> (Rubä), franz. Stadt im Depart. du Nord, unweit Lille, an der Nordbahn u. dem Kanal Lamarcq, hat über 35000 E., große Fabrikthätigkeit in Baumwolle, Wolle und Leine.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Roucher</hi> (Rusche), Jean Antoine,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[775/0776] verübelt, daß sie nichts vom Liberalismus der Kantʼschen Schule wußten; die Verkennung u. Feindseligkeit gegen das Mittelalter und die Kirche überhaupt geht ins Unglaubliche. Mit Welker unternahm R. die Herausgabe des bekannten „Staatslexikon“ (2. Aufl. Altona 1845–48, 15 B.); von seinen übrigen Schriften sind zu er wähnen die überstehende Heere und Nationalmiliz, eine für Erhaltung der Universität Freiburg, endlich eine über den Kölner Kirchen streit, worin R. vom Standpunkte des Rechtes aus den Erzbischof von Köln vertheidigte. Ein ihm in Freiburg gesetztes Denkmal wurde 1852 nächtlicher Weile beseitigt. Von seinen Söhnen betheiligte sich der älteste, Karl, seit 1838 Advokat zu Freiburg, an der Revolution und floh 1849 nach Amerika, ein anderer, Julius, ist ein tüchtiger Professor der Medicin an der Universität seiner Vaterstadt u. ein höchst geachteter Arzt. Rottel, Rotolo, levantinisches Gewicht von 1–4 Pfd. nach Verschiedenheit der Waaren. Rottenborougs (Rottenbörros), verfaulte Flecken, hieß en vor der Parlamentsreform (1832) in England Orte, die wegen ihrer früheren Bedeutung das Wahlrecht hatten, aber so heruntergekommen waren, daß die Wähler nicht zahlreich u. zum Theil käuflich waren. Rottenburg, württemb. Oberamtsstadt am Neckar, 2 St. von Tübingen, ist Bischofs sitz, hat mit dem jenseits des Neckars liegenden Ehingen 7000 E.; Acker-, Wein- und Hopfenbau, Strafanstalt. Rottenhammer, Joh., Maler, geb. 1564 zu München, lernte bei Meister Donnauer und bildete sich hierauf in Venedig unter Tintoretto weiter aus; st. 1623 in Augsburg. Gemälde von ihm in Wien, München und Augsburg. Rotterdam, südholländ. Stadt an der Merwe und dem Flüßchen Rotte, der wichtigste Handelsplatz der Niederlande, Mittelpunkt des Handels mit England u. Deutschland, hat einen trefflichen, sehr bequemen Hafen, Werften, beträchtliche Fabrikation von Seife, chemischen Producten, Zucker, Branntwein etc., 162000 E. Es wurde erst mit dem 17. Jahrh. bedeutend, namentlich seit 1815 und hob sich besonders seit der Trennung Belgiens auf Kosten von Antwerpen. Rottmann, Karl, einer der größten neuern Landschaftsmaler, mit origineller Auffassungs- n. Darstellungsweise, wurde 1798 zu Handschuchsheim bei Heidelberg geb., lebte seit 1822 in München, besuchte Italien und führte nach seiner Rückkehr im Auftrage des Königs Ludwig in den Arkaden des Hofgartens die prächtigen ital. Landschaften in Fresco aus (1831–33). In den folgenden Jahren bereiste er Griechenland, worauf die enkaustisch gemalte Reihe griech. Landschaften in der neuen Pinakothek in München folgte, denen ein eigener Saal (R.-Saal) gewidmet ist; st. 1850. Rottweil, württemberg. Oberamtsstadt am Neckar im Schwarzwaldkreise, sehr fest gelegen, mit 5000 E., schöner Kirche, reichem Spital, Gymnasium. In der Nähe (bei Hochmauern) wurden schöne Mosaiken eines röm. Bades aufgefunden. R. wurde frühe Reichsstadt, 1463 zugewandter Ort der schweiz. Eidgenossenschaft, welche Verbindung durch den 30jährigen Krieg aufgelöst wurde; von Konrad III. bis 1802 Sitz eines Reichsgerichts, das freilich später wenig zu bedeuten hatte. Rotulus, lat., Rotel, Rodel, gerichtlicher Rodel, Protokollirung des Verhörs und der Zeugenaussagen; Verzeichniß. Rotunde, Rotonda, Rundbau; s. Pantheon. Rotz, eine theils selbständig theils durch Ansteckung entstehende langwierige und unheilbare Krankheit der Pferde, mit eiterartiger, blutiger und übelriechender Absonderung der Nase, auch auf den Menschen, besonders durch offene Hautstellen, übertragbar und dann lebensgefährlich. Des R.es verdächtige Pferde sind zu tödten und Ställe, Geschirre etc. sorgfältigst zu reinigen. Roubaix (Rubä), franz. Stadt im Depart. du Nord, unweit Lille, an der Nordbahn u. dem Kanal Lamarcq, hat über 35000 E., große Fabrikthätigkeit in Baumwolle, Wolle und Leine. Roucher (Rusche), Jean Antoine,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/776
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 775. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/776>, abgerufen am 25.08.2024.