Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Etudes und Streichquartette; mit Kreuzer u. Baillot schrieb er die Violinschule des Pariser Conservatoriums.


Rodney (Raddni), Georg Brydges, geb. 1718 zu London, engl. Seeheld, wurde 1759 Admiral, mußte aber wegen Schulden nach Frankreich gehen; 1779 kehrte er zurück u. übernahm den Oberbefehl über die westindische Flotte, als selbst der Seekrieg für die Engländer eine ungünstige Wendung genommen hatte. Er lieferte anfangs der frz. Flotte 3 unentschiedene Schlachten, nahm aber 1781 mehre franz. u. holländ. Inseln in Westindien, eine holländ. Handelsflotte und erfocht endlich 1782 den 12. April über den französ. Admiral Grasse bei St. Dominique einen großen Seesieg, wodurch er das engl. Uebergewicht zur See wieder herstellte. Erhielt dafür die Pairswürde sowie eine jährliche Pension von 2000 Pfd. St. u. st. 1792.


Rodomonte, prahlender Held im Ariosto, daher Rodomontade, Großsprecherei.


Rodosto, türk. Stadt auf der europ. Küste des Marmorameers mit 16000 E., ist Sitz eines griech. Erzbischofs.


Roebuk (Rohbök), John Arthur, geb. 1801, Rechtsgelehrter, bekanntes radicales Mitglied des brit. Unterhauses, setzte 1855 durch, daß eine Commission niedergesetzt wurde zur Untersuchung des Verfahrens der engl. Armeebeamten in der Krim.


Röderer, Pierre Louis, Graf, geb. 1754 zu Metz, war Mitglied der Nationalversammlung und wurde eine nationalökonomische Autorität. Aus der Schreckenszeit nur mit Mühe gerettet wirkte er später für Napoleons I. Erhebung, wurde von diesem 1806 seinem Bruder Joseph in Neapel, später dem Großherzog von Berg als Finanzminister beigegeben. 1813 war R. kaiserl. Commissär in Straßburg, 1815 in Burgund, trat hierauf vom polit. Schauplatz bis 1830 ab; er erklärte sich für die Julirevolution und das Haus Orleans, erhielt 1832 die Pairswürde zurück u. st. 1835; er hinterließ historische Arbeiten über Ludwig XII., Franz I. und die erste französ. Revolution.


Röer, Hans Heinrich Eduard, geb. 1805 zu Braunschweig, von 1833-39 Privatdocent in Berlin, wurde 1841 Bibliothekar, 1846 Mitsekretär der asiat. Gesellschaft zu Kalkutta, bekannter Orientalist, Uebersetzer indischer Werke, 1846 Begründer der "Bibliotheca indica".


Röhr, Joh. Friedr., protest. Theolog u. ein Hauptverfechter des Rationalismus, geb. 1777 zu Roßbach bei Naumburg, Sohn eines Bauers, gest. 1848 zu Weimar, wo er seit 1820 Oberhofprediger, Generalsuperintendent u. seit 1839 Vicepräsident des Oberconsistoriums gewesen. Außer Briefen über den Rationalismus die Schrift: "Die Jesuiten als Vermittler einer protestant. Kirchenagende" u. eine Menge von Predigten.


Römer, s. Frankfurt a. M. - R., ein bauchiges Kelchglas.


Römer, Olav, geb. 1644 zu Aarhus, gest. 1710, verdienter Astronom, der erste, der aus der Verfinsterung der Jupitersmonde die Schnelligkeit des Lichtes berechnen lehrte.


Römer, Friedrich, geb. 1795 zu Erkenbrechtsweiler auf der württemberg. Alb, studierte zuerst Theologie, dann Jurisprudenz, gehörte als Abgeordneter 1833 zu der liberalen Opposition und wurde deren Vorkämpfer, nahm, als ihm der Urlaub verweigert wurde, seinen Abschied als Kriegsrath und practicirte als Advocat. Vom März 1848 bis Oct. 1849 war R. Justizminister u. Ministerpräsident, stimmte in Frankfurt mit den Gothaern, setzte 1849 die Anerkennung der Reichsverfassung in Württemberg durch, duldete die Uebersiedlung des Rumpfparlaments nach Stuttgart, sprengte es aber 18. Juni 1849 auseinander; seit 1851 ist er Präsident der Kammer der Abgeordneten.


Römermonate, im alten deutschen Reich die Beisteuer, welche von den Ständen an den Kaiser für seine Krönungsfahrt nach Rom entrichtet wurde, später eine bestimmte Abgabe für Reichszwecke, die immer sehr saumselig oder gar nicht bezahlt wurde.


Römer Zinszahl, s. Indiction.


Römerzüge, die Züge der deutschen Kaiser zur Krönung nach Rom, die meistens auch Kriegszüge waren.

Etudes und Streichquartette; mit Kreuzer u. Baillot schrieb er die Violinschule des Pariser Conservatoriums.


Rodney (Raddni), Georg Brydges, geb. 1718 zu London, engl. Seeheld, wurde 1759 Admiral, mußte aber wegen Schulden nach Frankreich gehen; 1779 kehrte er zurück u. übernahm den Oberbefehl über die westindische Flotte, als selbst der Seekrieg für die Engländer eine ungünstige Wendung genommen hatte. Er lieferte anfangs der frz. Flotte 3 unentschiedene Schlachten, nahm aber 1781 mehre franz. u. holländ. Inseln in Westindien, eine holländ. Handelsflotte und erfocht endlich 1782 den 12. April über den französ. Admiral Grasse bei St. Dominique einen großen Seesieg, wodurch er das engl. Uebergewicht zur See wieder herstellte. Erhielt dafür die Pairswürde sowie eine jährliche Pension von 2000 Pfd. St. u. st. 1792.


Rodomonte, prahlender Held im Ariosto, daher Rodomontade, Großsprecherei.


Rodosto, türk. Stadt auf der europ. Küste des Marmorameers mit 16000 E., ist Sitz eines griech. Erzbischofs.


Roebuk (Rohbök), John Arthur, geb. 1801, Rechtsgelehrter, bekanntes radicales Mitglied des brit. Unterhauses, setzte 1855 durch, daß eine Commission niedergesetzt wurde zur Untersuchung des Verfahrens der engl. Armeebeamten in der Krim.


Röderer, Pierre Louis, Graf, geb. 1754 zu Metz, war Mitglied der Nationalversammlung und wurde eine nationalökonomische Autorität. Aus der Schreckenszeit nur mit Mühe gerettet wirkte er später für Napoleons I. Erhebung, wurde von diesem 1806 seinem Bruder Joseph in Neapel, später dem Großherzog von Berg als Finanzminister beigegeben. 1813 war R. kaiserl. Commissär in Straßburg, 1815 in Burgund, trat hierauf vom polit. Schauplatz bis 1830 ab; er erklärte sich für die Julirevolution und das Haus Orleans, erhielt 1832 die Pairswürde zurück u. st. 1835; er hinterließ historische Arbeiten über Ludwig XII., Franz I. und die erste französ. Revolution.


Röer, Hans Heinrich Eduard, geb. 1805 zu Braunschweig, von 1833–39 Privatdocent in Berlin, wurde 1841 Bibliothekar, 1846 Mitsekretär der asiat. Gesellschaft zu Kalkutta, bekannter Orientalist, Uebersetzer indischer Werke, 1846 Begründer der „Bibliotheca indica“.


Röhr, Joh. Friedr., protest. Theolog u. ein Hauptverfechter des Rationalismus, geb. 1777 zu Roßbach bei Naumburg, Sohn eines Bauers, gest. 1848 zu Weimar, wo er seit 1820 Oberhofprediger, Generalsuperintendent u. seit 1839 Vicepräsident des Oberconsistoriums gewesen. Außer Briefen über den Rationalismus die Schrift: „Die Jesuiten als Vermittler einer protestant. Kirchenagende“ u. eine Menge von Predigten.


Römer, s. Frankfurt a. M. – R., ein bauchiges Kelchglas.


Römer, Olav, geb. 1644 zu Aarhus, gest. 1710, verdienter Astronom, der erste, der aus der Verfinsterung der Jupitersmonde die Schnelligkeit des Lichtes berechnen lehrte.


Römer, Friedrich, geb. 1795 zu Erkenbrechtsweiler auf der württemberg. Alb, studierte zuerst Theologie, dann Jurisprudenz, gehörte als Abgeordneter 1833 zu der liberalen Opposition und wurde deren Vorkämpfer, nahm, als ihm der Urlaub verweigert wurde, seinen Abschied als Kriegsrath und practicirte als Advocat. Vom März 1848 bis Oct. 1849 war R. Justizminister u. Ministerpräsident, stimmte in Frankfurt mit den Gothaern, setzte 1849 die Anerkennung der Reichsverfassung in Württemberg durch, duldete die Uebersiedlung des Rumpfparlaments nach Stuttgart, sprengte es aber 18. Juni 1849 auseinander; seit 1851 ist er Präsident der Kammer der Abgeordneten.


Römermonate, im alten deutschen Reich die Beisteuer, welche von den Ständen an den Kaiser für seine Krönungsfahrt nach Rom entrichtet wurde, später eine bestimmte Abgabe für Reichszwecke, die immer sehr saumselig oder gar nicht bezahlt wurde.


Römer Zinszahl, s. Indiction.


Römerzüge, die Züge der deutschen Kaiser zur Krönung nach Rom, die meistens auch Kriegszüge waren.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0742" n="741"/>
Etudes und Streichquartette; mit Kreuzer u. Baillot schrieb er die Violinschule des Pariser Conservatoriums.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rodney</hi> (Raddni), Georg Brydges, geb. 1718 zu London, engl. Seeheld, wurde 1759 Admiral, mußte aber wegen Schulden nach Frankreich gehen; 1779 kehrte er zurück u. übernahm den Oberbefehl über die westindische Flotte, als selbst der Seekrieg für die Engländer eine ungünstige Wendung genommen hatte. Er lieferte anfangs der frz. Flotte 3 unentschiedene Schlachten, nahm aber 1781 mehre franz. u. holländ. Inseln in Westindien, eine holländ. Handelsflotte und erfocht endlich 1782 den 12. April über den französ. Admiral Grasse bei St. Dominique einen großen Seesieg, wodurch er das engl. Uebergewicht zur See wieder herstellte. Erhielt dafür die Pairswürde sowie eine jährliche Pension von 2000 Pfd. St. u. st. 1792.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rodomonte</hi>, prahlender Held im Ariosto, daher <hi rendition="#g">Rodomontade</hi>, Großsprecherei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rodosto</hi>, türk. Stadt auf der europ. Küste des Marmorameers mit 16000 E., ist Sitz eines griech. Erzbischofs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Roebuk</hi> (Rohbök), John Arthur, geb. 1801, Rechtsgelehrter, bekanntes radicales Mitglied des brit. Unterhauses, setzte 1855 durch, daß eine Commission niedergesetzt wurde zur Untersuchung des Verfahrens der engl. Armeebeamten in der Krim.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Röderer</hi>, Pierre Louis, Graf, geb. 1754 zu Metz, war Mitglied der Nationalversammlung und wurde eine nationalökonomische Autorität. Aus der Schreckenszeit nur mit Mühe gerettet wirkte er später für Napoleons I. Erhebung, wurde von diesem 1806 seinem Bruder Joseph in Neapel, später dem Großherzog von Berg als Finanzminister beigegeben. 1813 war R. kaiserl. Commissär in Straßburg, 1815 in Burgund, trat hierauf vom polit. Schauplatz bis 1830 ab; er erklärte sich für die Julirevolution und das Haus Orleans, erhielt 1832 die Pairswürde zurück u. st. 1835; er hinterließ historische Arbeiten über Ludwig XII., Franz I. und die erste französ. Revolution.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Röer</hi>, Hans Heinrich Eduard, geb. 1805 zu Braunschweig, von 1833&#x2013;39 Privatdocent in Berlin, wurde 1841 Bibliothekar, 1846 Mitsekretär der asiat. Gesellschaft zu Kalkutta, bekannter Orientalist, Uebersetzer indischer Werke, 1846 Begründer der &#x201E;<hi rendition="#i">Bibliotheca indica</hi>&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Röhr</hi>, Joh. Friedr., protest. Theolog u. ein Hauptverfechter des Rationalismus, geb. 1777 zu Roßbach bei Naumburg, Sohn eines Bauers, gest. 1848 zu Weimar, wo er seit 1820 Oberhofprediger, Generalsuperintendent u. seit 1839 Vicepräsident des Oberconsistoriums gewesen. Außer Briefen über den Rationalismus die Schrift: &#x201E;Die Jesuiten als Vermittler einer protestant. Kirchenagende&#x201C; u. eine Menge von Predigten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Römer</hi>, s. Frankfurt a. M. &#x2013; R., ein bauchiges Kelchglas.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Römer</hi>, Olav, geb. 1644 zu Aarhus, gest. 1710, verdienter Astronom, der erste, der aus der Verfinsterung der Jupitersmonde die Schnelligkeit des Lichtes berechnen lehrte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Römer</hi>, Friedrich, geb. 1795 zu Erkenbrechtsweiler auf der württemberg. Alb, studierte zuerst Theologie, dann Jurisprudenz, gehörte als Abgeordneter 1833 zu der liberalen Opposition und wurde deren Vorkämpfer, nahm, als ihm der Urlaub verweigert wurde, seinen Abschied als Kriegsrath und practicirte als Advocat. Vom März 1848 bis Oct. 1849 war R. Justizminister u. Ministerpräsident, stimmte in Frankfurt mit den Gothaern, setzte 1849 die Anerkennung der Reichsverfassung in Württemberg durch, duldete die Uebersiedlung des Rumpfparlaments nach Stuttgart, sprengte es aber 18. Juni 1849 auseinander; seit 1851 ist er Präsident der Kammer der Abgeordneten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Römermonate</hi>, im alten deutschen Reich die Beisteuer, welche von den Ständen an den Kaiser für seine Krönungsfahrt nach Rom entrichtet wurde, später eine bestimmte Abgabe für Reichszwecke, die immer sehr saumselig oder gar nicht bezahlt wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Römer Zinszahl</hi>, s. Indiction.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Römerzüge</hi>, die Züge der deutschen Kaiser zur Krönung nach Rom, die meistens auch Kriegszüge waren.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[741/0742] Etudes und Streichquartette; mit Kreuzer u. Baillot schrieb er die Violinschule des Pariser Conservatoriums. Rodney (Raddni), Georg Brydges, geb. 1718 zu London, engl. Seeheld, wurde 1759 Admiral, mußte aber wegen Schulden nach Frankreich gehen; 1779 kehrte er zurück u. übernahm den Oberbefehl über die westindische Flotte, als selbst der Seekrieg für die Engländer eine ungünstige Wendung genommen hatte. Er lieferte anfangs der frz. Flotte 3 unentschiedene Schlachten, nahm aber 1781 mehre franz. u. holländ. Inseln in Westindien, eine holländ. Handelsflotte und erfocht endlich 1782 den 12. April über den französ. Admiral Grasse bei St. Dominique einen großen Seesieg, wodurch er das engl. Uebergewicht zur See wieder herstellte. Erhielt dafür die Pairswürde sowie eine jährliche Pension von 2000 Pfd. St. u. st. 1792. Rodomonte, prahlender Held im Ariosto, daher Rodomontade, Großsprecherei. Rodosto, türk. Stadt auf der europ. Küste des Marmorameers mit 16000 E., ist Sitz eines griech. Erzbischofs. Roebuk (Rohbök), John Arthur, geb. 1801, Rechtsgelehrter, bekanntes radicales Mitglied des brit. Unterhauses, setzte 1855 durch, daß eine Commission niedergesetzt wurde zur Untersuchung des Verfahrens der engl. Armeebeamten in der Krim. Röderer, Pierre Louis, Graf, geb. 1754 zu Metz, war Mitglied der Nationalversammlung und wurde eine nationalökonomische Autorität. Aus der Schreckenszeit nur mit Mühe gerettet wirkte er später für Napoleons I. Erhebung, wurde von diesem 1806 seinem Bruder Joseph in Neapel, später dem Großherzog von Berg als Finanzminister beigegeben. 1813 war R. kaiserl. Commissär in Straßburg, 1815 in Burgund, trat hierauf vom polit. Schauplatz bis 1830 ab; er erklärte sich für die Julirevolution und das Haus Orleans, erhielt 1832 die Pairswürde zurück u. st. 1835; er hinterließ historische Arbeiten über Ludwig XII., Franz I. und die erste französ. Revolution. Röer, Hans Heinrich Eduard, geb. 1805 zu Braunschweig, von 1833–39 Privatdocent in Berlin, wurde 1841 Bibliothekar, 1846 Mitsekretär der asiat. Gesellschaft zu Kalkutta, bekannter Orientalist, Uebersetzer indischer Werke, 1846 Begründer der „Bibliotheca indica“. Röhr, Joh. Friedr., protest. Theolog u. ein Hauptverfechter des Rationalismus, geb. 1777 zu Roßbach bei Naumburg, Sohn eines Bauers, gest. 1848 zu Weimar, wo er seit 1820 Oberhofprediger, Generalsuperintendent u. seit 1839 Vicepräsident des Oberconsistoriums gewesen. Außer Briefen über den Rationalismus die Schrift: „Die Jesuiten als Vermittler einer protestant. Kirchenagende“ u. eine Menge von Predigten. Römer, s. Frankfurt a. M. – R., ein bauchiges Kelchglas. Römer, Olav, geb. 1644 zu Aarhus, gest. 1710, verdienter Astronom, der erste, der aus der Verfinsterung der Jupitersmonde die Schnelligkeit des Lichtes berechnen lehrte. Römer, Friedrich, geb. 1795 zu Erkenbrechtsweiler auf der württemberg. Alb, studierte zuerst Theologie, dann Jurisprudenz, gehörte als Abgeordneter 1833 zu der liberalen Opposition und wurde deren Vorkämpfer, nahm, als ihm der Urlaub verweigert wurde, seinen Abschied als Kriegsrath und practicirte als Advocat. Vom März 1848 bis Oct. 1849 war R. Justizminister u. Ministerpräsident, stimmte in Frankfurt mit den Gothaern, setzte 1849 die Anerkennung der Reichsverfassung in Württemberg durch, duldete die Uebersiedlung des Rumpfparlaments nach Stuttgart, sprengte es aber 18. Juni 1849 auseinander; seit 1851 ist er Präsident der Kammer der Abgeordneten. Römermonate, im alten deutschen Reich die Beisteuer, welche von den Ständen an den Kaiser für seine Krönungsfahrt nach Rom entrichtet wurde, später eine bestimmte Abgabe für Reichszwecke, die immer sehr saumselig oder gar nicht bezahlt wurde. Römer Zinszahl, s. Indiction. Römerzüge, die Züge der deutschen Kaiser zur Krönung nach Rom, die meistens auch Kriegszüge waren.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/742
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/742>, abgerufen am 16.06.2024.