Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite


Rochlitz, sächs. Stadt an der Zwickauer Mulde, mit 4500 E., Schloß, Brüchen von rothem Porphyr.


Rochlitz, Friedrich, beliebter Romanenschreiber und tüchtiger Musikkenner, geb. 1770, gest. 1842 zu Leipzig als Hofrath, lieferte viele Novellen und Erzählungen und stellte selber eine "Auswahl des Besten aus R.s besten Schriften" zusammen, Züllichau 1821, 6 B. Seine gelungensten Arbeiten über Musik stehen in der Sammlung "Für Freunde der Tonkunst", Leipzig 1830 ff., 4 B.


Rochow, Friedrich Eduard von, geb. 1734 zu Berlin, diente zuerst als Soldat, wirkte seit 1760 auf seinem Gute Rekahn verdienstvoll für die Verbesserung des Landbaus u. des Schulunterrichts (Versuch ein es Schulbuchs für Kinder und Landleute; Kinderfreund), st. 1805 als Domherr zu Halberstadt.


Rochow, Gustav Adolf Rochus von, geb. 1792 zu Neuhausen, 1834-42 preuß. Minister des Innern u. der Polizei, st. 1847. - R., Theodor Heinrich Rochus von, des Vorigen Bruder, geb. 1793, focht in den Kriegen gegen Frankreich, wurde 1845 preuß. Gesandter in Petersburg, st. 1854.


Rochus, St., ein Schutzpatron gegen die Pest u. alle ansteckenden Krankheiten, geb. 1295 zu Montpellier aus vornehmer Familie, zog allenthalben u. namentlich in Italien der Pest nach, um die verlassenen Kranken zu pflegen und zu heilen, wurde bei seiner Rückkehr in die Heimath gefangen gesetzt u. st. am 16. August 1327 im Kerker. Gedächtnißtag sein Todestag. Die ital. und franz. Lebensbeschreibungen des Heiligen sind sehr zahlreich, die neueste vom Grafen Saint-Alban: "Vie de Saint Roch" (Brux. 1849).


Rock, der heilige, nennt man das ungenähte Kleid Jesu Christi, über welches bei der Kreuzigung das Loos geworfen wurde. Die uralte Tradition, die Kaiserin Helena sei während ihres Aufenthaltes in Palästina in den Besitz des h.n R.es gekommen und habe denselben später der Kirche zu Trier geschenkt, in welcher Stadt sie gleichfalls sich längere Zeit aufhielt, hat manches Zeugniß für sich. namentlich auch eine uralte Elfenbeintafel, die Ueberbringung des h.n R.es nach Trier darstellend. Im Jahr 1196 wurde das Gewand aus dem Nikolauschor der Trierer Domkirche in den Hauptaltar gebracht, im 16. Jahrh. mehrmals zur Verehrung ausgestellt, kam in Folge der Zeitereignisse 1794 nach Augsburg und 1810 wiederum nach Trier zurück. Die vom Bischof Arnoldi veranlaßte Ausstellung vom 18. August bis 6. Oct. 1844 zog über eine Million Wallfahrer herbei, gab zudem den Anstoß zum Auftauchen des Rongeanismus (s. Ronge) u. nützte dadurch der Kirche unberechenbar viel. Der Schrift von Gildemeister und Siebel: "Der h. R. zu Trier und die 20 andern ungenähten h. Röcke" antworteten Clemens u. a.; übrigens bleibt die Frage nach der Aechtheit des Trierer R.es im Grunde eine ganz untergeordnete, denn die Hauptsache dabei ist die Verehrung des Gottmenschen.


Rocky Mountains (- Mauntins) d. h. Felsengebirge, Fortsetzung der mexikan. Cordilleras an der Nordwestküste des nördl. Amerika bis an das Eismeer, in mehren parallelen Zügen und Verzweigungen, steigt über 14000, ist theilweise furchtbar zerrissen u. wird bisher nur in wenigen Pässen von den Auswanderern nach Oregon u. Californien (s. d.) überschritten


Rococo (von rocaille?, jetzt gebräuchlicher Name für den Styl der Ornamentik, Meubles, selbst der Architektur aus der Zeit Ludwigs XV., zeichnet sich durch Curven, Schnörkel, Blumengewinde, überhaupt durch Ueberladung von Zierrathen (zum Theil abenteuerlichen) aus.


Rode, Christian Bernhard, Historienmaler und Kupferstecher, geb. 1725 zu Berlin, bildete sich in Paris u. Italien, ward später Director der Kunstakademie zu Berlin und st. 1797.


Rode, Pierre, einer der bedeutendsten Violinvirtuosen, geb. 1774 zu Bordeaux von deutschen Aeltern, erhielt seine Kunstbildung zu Paris bei Viotti, machte große Kunstreisen, ward Professor am Conservatorium zu Paris, ging 1803 nach Petersburg, wo er 5 Jahre zubrachte, u. st. 1830 zu Bordeaux. Besonders berühmte Violinconcerte: außerdem


Rochlitz, sächs. Stadt an der Zwickauer Mulde, mit 4500 E., Schloß, Brüchen von rothem Porphyr.


Rochlitz, Friedrich, beliebter Romanenschreiber und tüchtiger Musikkenner, geb. 1770, gest. 1842 zu Leipzig als Hofrath, lieferte viele Novellen und Erzählungen und stellte selber eine „Auswahl des Besten aus R.s besten Schriften“ zusammen, Züllichau 1821, 6 B. Seine gelungensten Arbeiten über Musik stehen in der Sammlung „Für Freunde der Tonkunst“, Leipzig 1830 ff., 4 B.


Rochow, Friedrich Eduard von, geb. 1734 zu Berlin, diente zuerst als Soldat, wirkte seit 1760 auf seinem Gute Rekahn verdienstvoll für die Verbesserung des Landbaus u. des Schulunterrichts (Versuch ein es Schulbuchs für Kinder und Landleute; Kinderfreund), st. 1805 als Domherr zu Halberstadt.


Rochow, Gustav Adolf Rochus von, geb. 1792 zu Neuhausen, 1834–42 preuß. Minister des Innern u. der Polizei, st. 1847. – R., Theodor Heinrich Rochus von, des Vorigen Bruder, geb. 1793, focht in den Kriegen gegen Frankreich, wurde 1845 preuß. Gesandter in Petersburg, st. 1854.


Rochus, St., ein Schutzpatron gegen die Pest u. alle ansteckenden Krankheiten, geb. 1295 zu Montpellier aus vornehmer Familie, zog allenthalben u. namentlich in Italien der Pest nach, um die verlassenen Kranken zu pflegen und zu heilen, wurde bei seiner Rückkehr in die Heimath gefangen gesetzt u. st. am 16. August 1327 im Kerker. Gedächtnißtag sein Todestag. Die ital. und franz. Lebensbeschreibungen des Heiligen sind sehr zahlreich, die neueste vom Grafen Saint-Alban: „Vie de Saint Roch“ (Brux. 1849).


Rock, der heilige, nennt man das ungenähte Kleid Jesu Christi, über welches bei der Kreuzigung das Loos geworfen wurde. Die uralte Tradition, die Kaiserin Helena sei während ihres Aufenthaltes in Palästina in den Besitz des h.n R.es gekommen und habe denselben später der Kirche zu Trier geschenkt, in welcher Stadt sie gleichfalls sich längere Zeit aufhielt, hat manches Zeugniß für sich. namentlich auch eine uralte Elfenbeintafel, die Ueberbringung des h.n R.es nach Trier darstellend. Im Jahr 1196 wurde das Gewand aus dem Nikolauschor der Trierer Domkirche in den Hauptaltar gebracht, im 16. Jahrh. mehrmals zur Verehrung ausgestellt, kam in Folge der Zeitereignisse 1794 nach Augsburg und 1810 wiederum nach Trier zurück. Die vom Bischof Arnoldi veranlaßte Ausstellung vom 18. August bis 6. Oct. 1844 zog über eine Million Wallfahrer herbei, gab zudem den Anstoß zum Auftauchen des Rongeanismus (s. Ronge) u. nützte dadurch der Kirche unberechenbar viel. Der Schrift von Gildemeister und Siebel: „Der h. R. zu Trier und die 20 andern ungenähten h. Röcke“ antworteten Clemens u. a.; übrigens bleibt die Frage nach der Aechtheit des Trierer R.es im Grunde eine ganz untergeordnete, denn die Hauptsache dabei ist die Verehrung des Gottmenschen.


Rocky Mountains (– Mauntins) d. h. Felsengebirge, Fortsetzung der mexikan. Cordilleras an der Nordwestküste des nördl. Amerika bis an das Eismeer, in mehren parallelen Zügen und Verzweigungen, steigt über 14000, ist theilweise furchtbar zerrissen u. wird bisher nur in wenigen Pässen von den Auswanderern nach Oregon u. Californien (s. d.) überschritten


Rococo (von rocaille?, jetzt gebräuchlicher Name für den Styl der Ornamentik, Meubles, selbst der Architektur aus der Zeit Ludwigs XV., zeichnet sich durch Curven, Schnörkel, Blumengewinde, überhaupt durch Ueberladung von Zierrathen (zum Theil abenteuerlichen) aus.


Rode, Christian Bernhard, Historienmaler und Kupferstecher, geb. 1725 zu Berlin, bildete sich in Paris u. Italien, ward später Director der Kunstakademie zu Berlin und st. 1797.


Rode, Pierre, einer der bedeutendsten Violinvirtuosen, geb. 1774 zu Bordeaux von deutschen Aeltern, erhielt seine Kunstbildung zu Paris bei Viotti, machte große Kunstreisen, ward Professor am Conservatorium zu Paris, ging 1803 nach Petersburg, wo er 5 Jahre zubrachte, u. st. 1830 zu Bordeaux. Besonders berühmte Violinconcerte: außerdem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0741" n="740"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochlitz</hi>, sächs. Stadt an der Zwickauer Mulde, mit 4500 E., Schloß, Brüchen von rothem Porphyr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochlitz</hi>, Friedrich, beliebter Romanenschreiber und tüchtiger Musikkenner, geb. 1770, gest. 1842 zu Leipzig als Hofrath, lieferte viele Novellen und Erzählungen und stellte selber eine &#x201E;Auswahl des Besten aus R.s besten Schriften&#x201C; zusammen, Züllichau 1821, 6 B. Seine gelungensten Arbeiten über Musik stehen in der Sammlung &#x201E;Für Freunde der Tonkunst&#x201C;, Leipzig 1830 ff., 4 B.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochow</hi>, Friedrich Eduard von, geb. 1734 zu Berlin, diente zuerst als Soldat, wirkte seit 1760 auf seinem Gute Rekahn verdienstvoll für die Verbesserung des Landbaus u. des Schulunterrichts (Versuch ein es Schulbuchs für Kinder und Landleute; Kinderfreund), st. 1805 als Domherr zu Halberstadt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochow</hi>, Gustav Adolf Rochus von, geb. 1792 zu Neuhausen, 1834&#x2013;42 preuß. Minister des Innern u. der Polizei, st. 1847. &#x2013; R., <hi rendition="#g">Theodor Heinrich Rochus von</hi>, des Vorigen Bruder, geb. 1793, focht in den Kriegen gegen Frankreich, wurde 1845 preuß. Gesandter in Petersburg, st. 1854.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochus, St.</hi>, ein Schutzpatron gegen die Pest u. alle ansteckenden Krankheiten, geb. 1295 zu Montpellier aus vornehmer Familie, zog allenthalben u. namentlich in Italien der Pest nach, um die verlassenen Kranken zu pflegen und zu heilen, wurde bei seiner Rückkehr in die Heimath gefangen gesetzt u. st. am 16. August 1327 im Kerker. Gedächtnißtag sein Todestag. Die ital. und franz. Lebensbeschreibungen des Heiligen sind sehr zahlreich, die neueste vom Grafen Saint-Alban: &#x201E;<hi rendition="#i">Vie de Saint Roch&#x201C; (Brux.</hi> 1849).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rock</hi>, <hi rendition="#g">der heilige</hi>, nennt man das ungenähte Kleid Jesu Christi, über welches bei der Kreuzigung das Loos geworfen wurde. Die uralte Tradition, die Kaiserin Helena sei während ihres Aufenthaltes in Palästina in den Besitz des h.n R.es gekommen und habe denselben später der Kirche zu Trier geschenkt, in welcher Stadt sie gleichfalls sich längere Zeit aufhielt, hat manches Zeugniß für sich. namentlich auch eine uralte Elfenbeintafel, die Ueberbringung des h.n R.es nach Trier darstellend. Im Jahr 1196 wurde das Gewand aus dem Nikolauschor der Trierer Domkirche in den Hauptaltar gebracht, im 16. Jahrh. mehrmals zur Verehrung ausgestellt, kam in Folge der Zeitereignisse 1794 nach Augsburg und 1810 wiederum nach Trier zurück. Die vom Bischof Arnoldi veranlaßte Ausstellung vom 18. August bis 6. Oct. 1844 zog über eine Million Wallfahrer herbei, gab zudem den Anstoß zum Auftauchen des Rongeanismus (s. Ronge) u. nützte dadurch der Kirche unberechenbar viel. Der Schrift von Gildemeister und Siebel: &#x201E;Der h. R. zu Trier und die 20 andern ungenähten h. Röcke&#x201C; antworteten Clemens u. a.; übrigens bleibt die Frage nach der Aechtheit des Trierer R.es im Grunde eine ganz untergeordnete, denn die Hauptsache dabei ist die Verehrung des Gottmenschen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rocky Mountains</hi> (&#x2013; Mauntins) d. h. Felsengebirge, Fortsetzung der mexikan. Cordilleras an der Nordwestküste des nördl. Amerika bis an das Eismeer, in mehren parallelen Zügen und Verzweigungen, steigt über 14000, ist theilweise furchtbar zerrissen u. wird bisher nur in wenigen Pässen von den Auswanderern nach Oregon u. Californien (s. d.) überschritten</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rococo</hi> (von <hi rendition="#i">rocaille?</hi>, jetzt gebräuchlicher Name für den Styl der Ornamentik, Meubles, selbst der Architektur aus der Zeit Ludwigs XV., zeichnet sich durch Curven, Schnörkel, Blumengewinde, überhaupt durch Ueberladung von Zierrathen (zum Theil abenteuerlichen) aus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rode</hi>, Christian Bernhard, Historienmaler und Kupferstecher, geb. 1725 zu Berlin, bildete sich in Paris u. Italien, ward später Director der Kunstakademie zu Berlin und st. 1797.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rode</hi>, Pierre, einer der bedeutendsten Violinvirtuosen, geb. 1774 zu Bordeaux von deutschen Aeltern, erhielt seine Kunstbildung zu Paris bei Viotti, machte große Kunstreisen, ward Professor am Conservatorium zu Paris, ging 1803 nach Petersburg, wo er 5 Jahre zubrachte, u. st. 1830 zu Bordeaux. Besonders berühmte Violinconcerte: außerdem
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[740/0741] Rochlitz, sächs. Stadt an der Zwickauer Mulde, mit 4500 E., Schloß, Brüchen von rothem Porphyr. Rochlitz, Friedrich, beliebter Romanenschreiber und tüchtiger Musikkenner, geb. 1770, gest. 1842 zu Leipzig als Hofrath, lieferte viele Novellen und Erzählungen und stellte selber eine „Auswahl des Besten aus R.s besten Schriften“ zusammen, Züllichau 1821, 6 B. Seine gelungensten Arbeiten über Musik stehen in der Sammlung „Für Freunde der Tonkunst“, Leipzig 1830 ff., 4 B. Rochow, Friedrich Eduard von, geb. 1734 zu Berlin, diente zuerst als Soldat, wirkte seit 1760 auf seinem Gute Rekahn verdienstvoll für die Verbesserung des Landbaus u. des Schulunterrichts (Versuch ein es Schulbuchs für Kinder und Landleute; Kinderfreund), st. 1805 als Domherr zu Halberstadt. Rochow, Gustav Adolf Rochus von, geb. 1792 zu Neuhausen, 1834–42 preuß. Minister des Innern u. der Polizei, st. 1847. – R., Theodor Heinrich Rochus von, des Vorigen Bruder, geb. 1793, focht in den Kriegen gegen Frankreich, wurde 1845 preuß. Gesandter in Petersburg, st. 1854. Rochus, St., ein Schutzpatron gegen die Pest u. alle ansteckenden Krankheiten, geb. 1295 zu Montpellier aus vornehmer Familie, zog allenthalben u. namentlich in Italien der Pest nach, um die verlassenen Kranken zu pflegen und zu heilen, wurde bei seiner Rückkehr in die Heimath gefangen gesetzt u. st. am 16. August 1327 im Kerker. Gedächtnißtag sein Todestag. Die ital. und franz. Lebensbeschreibungen des Heiligen sind sehr zahlreich, die neueste vom Grafen Saint-Alban: „Vie de Saint Roch“ (Brux. 1849). Rock, der heilige, nennt man das ungenähte Kleid Jesu Christi, über welches bei der Kreuzigung das Loos geworfen wurde. Die uralte Tradition, die Kaiserin Helena sei während ihres Aufenthaltes in Palästina in den Besitz des h.n R.es gekommen und habe denselben später der Kirche zu Trier geschenkt, in welcher Stadt sie gleichfalls sich längere Zeit aufhielt, hat manches Zeugniß für sich. namentlich auch eine uralte Elfenbeintafel, die Ueberbringung des h.n R.es nach Trier darstellend. Im Jahr 1196 wurde das Gewand aus dem Nikolauschor der Trierer Domkirche in den Hauptaltar gebracht, im 16. Jahrh. mehrmals zur Verehrung ausgestellt, kam in Folge der Zeitereignisse 1794 nach Augsburg und 1810 wiederum nach Trier zurück. Die vom Bischof Arnoldi veranlaßte Ausstellung vom 18. August bis 6. Oct. 1844 zog über eine Million Wallfahrer herbei, gab zudem den Anstoß zum Auftauchen des Rongeanismus (s. Ronge) u. nützte dadurch der Kirche unberechenbar viel. Der Schrift von Gildemeister und Siebel: „Der h. R. zu Trier und die 20 andern ungenähten h. Röcke“ antworteten Clemens u. a.; übrigens bleibt die Frage nach der Aechtheit des Trierer R.es im Grunde eine ganz untergeordnete, denn die Hauptsache dabei ist die Verehrung des Gottmenschen. Rocky Mountains (– Mauntins) d. h. Felsengebirge, Fortsetzung der mexikan. Cordilleras an der Nordwestküste des nördl. Amerika bis an das Eismeer, in mehren parallelen Zügen und Verzweigungen, steigt über 14000, ist theilweise furchtbar zerrissen u. wird bisher nur in wenigen Pässen von den Auswanderern nach Oregon u. Californien (s. d.) überschritten Rococo (von rocaille?, jetzt gebräuchlicher Name für den Styl der Ornamentik, Meubles, selbst der Architektur aus der Zeit Ludwigs XV., zeichnet sich durch Curven, Schnörkel, Blumengewinde, überhaupt durch Ueberladung von Zierrathen (zum Theil abenteuerlichen) aus. Rode, Christian Bernhard, Historienmaler und Kupferstecher, geb. 1725 zu Berlin, bildete sich in Paris u. Italien, ward später Director der Kunstakademie zu Berlin und st. 1797. Rode, Pierre, einer der bedeutendsten Violinvirtuosen, geb. 1774 zu Bordeaux von deutschen Aeltern, erhielt seine Kunstbildung zu Paris bei Viotti, machte große Kunstreisen, ward Professor am Conservatorium zu Paris, ging 1803 nach Petersburg, wo er 5 Jahre zubrachte, u. st. 1830 zu Bordeaux. Besonders berühmte Violinconcerte: außerdem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/741
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/741>, abgerufen am 16.06.2024.