Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Rousseau den R. C. für die Jugend ganz vortrefflich fand, ist begreiflich; einige Deutsche, worunter mit dem entschiedensten Glücke 1779 Campe, verwandelten den Roman in eine Jugendschrift u. in dieser Gestalt blieb R. C. bis jetzt ein vielgelesenes Buch.


Roboriren, lat.-dtsch., stärken; roborantia, lat., stärkende Arzneimittel; Roboration, Stärkung.


Robot, slav., Frohndienst.


Rocaille, frz., Grottenarbeit aus Muscheln, Korallen, Steinen etc.; kleine Glasperlen von geschliffenen Steinen.


Rocambole, s. Lauch.


Roccella (Rotsch-), der beste ital. und sicil. Waizen.


Roceiros (Roseirus), portug., Pflanzer in Brasilien.


Rochambeau (Roschangbo), Jean Baptiste Donadien de Vimeur, Graf, geb. 1725 zu Vendome, trat früh in den Militärdienst und zeichnete sich im österreich. Erbfolgekrieg, im 7jährigen Kriege, besonders aber als Führer eines franz. Hilfscorps im nordamerikan. Unabhängigkeitskriege aus. Nach dem Ausbruche der Revolution erhielt er das Commando der Nordarmee, überwarf sich aber mit Dumouriez und zog sich auf seine Güter zurück, wo er 1804 st. Sein Sohn Marie Joseph, geb. 1750, war gleichfalls tüchtiger Soldat, blieb als General d. 18. Octbr. 1813 bei Leipzig.


Rochdale (Ratschdehl), engl. Marktflecken in der Grafschaft Lancaster am Roch u. an dem Manchester u. Halifax verbindenden Kanale, hat 30000 E., ausgedehnte Flanellfabrikation.


Roche-Aymon (Rosch-Aemong), Antoine Charles Etienne Paul, Graf, geb. 1775, wanderte zu Anfang der Revolution aus, diente zuerst im Conde'schen Corps, später in der preuß. Armee und wurde Brigadegeneral, kehrte 1814 nach Frankreich zurück, commandirte 1823 im span. Feldzuge eine Brigade und wurde Generallieutenant; er ist der Verfasser zahlreicher kriegswissenschaftlicher Schriften.


Rochefort (Roschfohr), franz. Stadt im Depart. Nieder-Charente, an der Mündung der Charente, mit stark befestigtem Kriegs- und Handelshafen, Schiffswerften, Zeughaus, Magazinen etc., 25000 E. Hier ergab sich Napoleon 5. Juli 1815 an das engl. Linienschiff Bellerophon.


Rochen (Rajae), Familie der Knorpelfische aus der Ordnung der Quermäuler, von sonderbarer Gestalt, die Brustflossen am Hinterkopfe angewachsen und mit diesem eine flache, bald mehr runde, bald mehr rhombische Scheibe bildend, Augen und Spritzlöcher auf der obern Seite, das große Maul, die Nasenlöcher und Kiemenöffnungen auf der untern; die Haut hart u. oft stachelig; die Eier viereckig mit lederartiger Haut. Die R. leben im Meere von Fischen und Weichthieren und werden oft bis 10' lang und einige Centner schwer. Eigentliche R.: der Stachelroche (R. clavata); der Dornroche (R. rubus), im Mittelmeer; der Glattroche (R. ratis), gegen 3' lang, häufig in der Nordsee. Andere Gattungen: der Hairoche (Rhinobatus laevis), im Mittelmeer; der Zitterroche (Torpedo), mit einem electrischen Apparat zu beiden Seiten des Körpers, womit er starke Erschütterungen hervorbringt; in den südl. Meeren. Der Stechroche (Trygon), mit einem an beiden Seiten gezähnelten Schwanzstachel; ebenso der Meeradler (Mylobatis), im Mittelmeer, Ocean.


Rochester (Ratschest'r), engl. Stadt am Medway, mit Chatam durch eine Häuserreihe verbunden, ist anglik. Bischofssitz, hat 14000 E., Austernfischerei. - R., nordamerikan. Stadt im Staate New-York, unweit des Ontariosees an der Westbahn und dem Eriekanal gelegen, hat 36000 E.; baptistische Hauptschule.


Rochester, John Wilmot, Graf von, geb. 1647, einer der witzigen und ausschweifenden Herren an Karls II. Hof, st. 1680 (seine schmutzigen "Poems" erschienen in London 1756).


Rochette (roschett), frz., gereinigte levantinische Potasche.


Rochetum, lat., Rochet, Chorhemd mit Spitzen besetzt, durchbrochen u. zierlich gekraust, das Bischöfe, Aebte und Chorherrn tragen.

I. Rousseau den R. C. für die Jugend ganz vortrefflich fand, ist begreiflich; einige Deutsche, worunter mit dem entschiedensten Glücke 1779 Campe, verwandelten den Roman in eine Jugendschrift u. in dieser Gestalt blieb R. C. bis jetzt ein vielgelesenes Buch.


Roboriren, lat.-dtsch., stärken; roborantia, lat., stärkende Arzneimittel; Roboration, Stärkung.


Robot, slav., Frohndienst.


Rocaille, frz., Grottenarbeit aus Muscheln, Korallen, Steinen etc.; kleine Glasperlen von geschliffenen Steinen.


Rocambole, s. Lauch.


Roccella (Rotsch–), der beste ital. und sicil. Waizen.


Roceiros (Roseirus), portug., Pflanzer in Brasilien.


Rochambeau (Roschangbo), Jean Baptiste Donadien de Vimeur, Graf, geb. 1725 zu Vendôme, trat früh in den Militärdienst und zeichnete sich im österreich. Erbfolgekrieg, im 7jährigen Kriege, besonders aber als Führer eines franz. Hilfscorps im nordamerikan. Unabhängigkeitskriege aus. Nach dem Ausbruche der Revolution erhielt er das Commando der Nordarmee, überwarf sich aber mit Dumouriez und zog sich auf seine Güter zurück, wo er 1804 st. Sein Sohn Marie Joseph, geb. 1750, war gleichfalls tüchtiger Soldat, blieb als General d. 18. Octbr. 1813 bei Leipzig.


Rochdale (Ratschdehl), engl. Marktflecken in der Grafschaft Lancaster am Roch u. an dem Manchester u. Halifax verbindenden Kanale, hat 30000 E., ausgedehnte Flanellfabrikation.


Roche-Aymon (Rosch-Aemong), Antoine Charles Etienne Paul, Graf, geb. 1775, wanderte zu Anfang der Revolution aus, diente zuerst im Condéʼschen Corps, später in der preuß. Armee und wurde Brigadegeneral, kehrte 1814 nach Frankreich zurück, commandirte 1823 im span. Feldzuge eine Brigade und wurde Generallieutenant; er ist der Verfasser zahlreicher kriegswissenschaftlicher Schriften.


Rochefort (Roschfohr), franz. Stadt im Depart. Nieder-Charente, an der Mündung der Charente, mit stark befestigtem Kriegs- und Handelshafen, Schiffswerften, Zeughaus, Magazinen etc., 25000 E. Hier ergab sich Napoleon 5. Juli 1815 an das engl. Linienschiff Bellerophon.


Rochen (Rajae), Familie der Knorpelfische aus der Ordnung der Quermäuler, von sonderbarer Gestalt, die Brustflossen am Hinterkopfe angewachsen und mit diesem eine flache, bald mehr runde, bald mehr rhombische Scheibe bildend, Augen und Spritzlöcher auf der obern Seite, das große Maul, die Nasenlöcher und Kiemenöffnungen auf der untern; die Haut hart u. oft stachelig; die Eier viereckig mit lederartiger Haut. Die R. leben im Meere von Fischen und Weichthieren und werden oft bis 10' lang und einige Centner schwer. Eigentliche R.: der Stachelroche (R. clavata); der Dornroche (R. rubus), im Mittelmeer; der Glattroche (R. ratis), gegen 3' lang, häufig in der Nordsee. Andere Gattungen: der Hairoche (Rhinobatus laevis), im Mittelmeer; der Zitterroche (Torpedo), mit einem electrischen Apparat zu beiden Seiten des Körpers, womit er starke Erschütterungen hervorbringt; in den südl. Meeren. Der Stechroche (Trygon), mit einem an beiden Seiten gezähnelten Schwanzstachel; ebenso der Meeradler (Mylobatis), im Mittelmeer, Ocean.


Rochester (Ratschestʼr), engl. Stadt am Medway, mit Chatam durch eine Häuserreihe verbunden, ist anglik. Bischofssitz, hat 14000 E., Austernfischerei. – R., nordamerikan. Stadt im Staate New-York, unweit des Ontariosees an der Westbahn und dem Eriekanal gelegen, hat 36000 E.; baptistische Hauptschule.


Rochester, John Wilmot, Graf von, geb. 1647, einer der witzigen und ausschweifenden Herren an Karls II. Hof, st. 1680 (seine schmutzigen „Poems“ erschienen in London 1756).


Rochette (roschett), frz., gereinigte levantinische Potasche.


Rochetum, lat., Rochet, Chorhemd mit Spitzen besetzt, durchbrochen u. zierlich gekraust, das Bischöfe, Aebte und Chorherrn tragen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0740" n="739"/>
I. Rousseau den R. C. für die Jugend ganz vortrefflich fand, ist begreiflich; einige Deutsche, worunter mit dem entschiedensten Glücke 1779 Campe, verwandelten den Roman in eine Jugendschrift u. in dieser Gestalt blieb R. C. bis jetzt ein vielgelesenes Buch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Roboriren</hi>, lat.-dtsch., stärken; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">roborantia</hi></hi>, lat., stärkende Arzneimittel; <hi rendition="#g">Roboration</hi>, Stärkung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Robot</hi>, slav., Frohndienst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rocaille</hi>, frz., Grottenarbeit aus Muscheln, Korallen, Steinen etc.; kleine Glasperlen von geschliffenen Steinen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rocambole</hi>, s. Lauch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Roccella</hi> (Rotsch&#x2013;), der beste ital. und sicil. Waizen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Roceiros</hi> (Roseirus), portug., Pflanzer in Brasilien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochambeau</hi> (Roschangbo), Jean Baptiste Donadien de Vimeur, Graf, geb. 1725 zu Vendôme, trat früh in den Militärdienst und zeichnete sich im österreich. Erbfolgekrieg, im 7jährigen Kriege, besonders aber als Führer eines franz. Hilfscorps im nordamerikan. Unabhängigkeitskriege aus. Nach dem Ausbruche der Revolution erhielt er das Commando der Nordarmee, überwarf sich aber mit Dumouriez und zog sich auf seine Güter zurück, wo er 1804 st. Sein Sohn <hi rendition="#g">Marie Joseph</hi>, geb. 1750, war gleichfalls tüchtiger Soldat, blieb als General d. 18. Octbr. 1813 bei Leipzig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochdale</hi> (Ratschdehl), engl. Marktflecken in der Grafschaft Lancaster am Roch u. an dem Manchester u. Halifax verbindenden Kanale, hat 30000 E., ausgedehnte Flanellfabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Roche-Aymon</hi> (Rosch-Aemong), Antoine Charles Etienne Paul, Graf, geb. 1775, wanderte zu Anfang der Revolution aus, diente zuerst im Condé&#x02BC;schen Corps, später in der preuß. Armee und wurde Brigadegeneral, kehrte 1814 nach Frankreich zurück, commandirte 1823 im span. Feldzuge eine Brigade und wurde Generallieutenant; er ist der Verfasser zahlreicher kriegswissenschaftlicher Schriften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochefort</hi> (Roschfohr), franz. Stadt im Depart. Nieder-Charente, an der Mündung der Charente, mit stark befestigtem Kriegs- und Handelshafen, Schiffswerften, Zeughaus, Magazinen etc., 25000 E. Hier ergab sich Napoleon 5. Juli 1815 an das engl. Linienschiff Bellerophon.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochen</hi><hi rendition="#i">(Rajae)</hi>, Familie der Knorpelfische aus der Ordnung der Quermäuler, von sonderbarer Gestalt, die Brustflossen am Hinterkopfe angewachsen und mit diesem eine flache, bald mehr runde, bald mehr rhombische Scheibe bildend, Augen und Spritzlöcher auf der obern Seite, das große Maul, die Nasenlöcher und Kiemenöffnungen auf der untern; die Haut hart u. oft stachelig; die Eier viereckig mit lederartiger Haut. Die R. leben im Meere von Fischen und Weichthieren und werden oft bis 10' lang und einige Centner schwer. Eigentliche R.: der <hi rendition="#g">Stachelroche</hi> (<hi rendition="#i">R. clavata);</hi> der <hi rendition="#g">Dornroche</hi> (<hi rendition="#i">R. rubus),</hi> im Mittelmeer; der <hi rendition="#g">Glattroche</hi> <hi rendition="#i">(R. ratis)</hi>, gegen 3' lang, häufig in der Nordsee. Andere Gattungen: der <hi rendition="#g">Hairoche</hi> <hi rendition="#i">(Rhinobatus laevis)</hi>, im Mittelmeer; der <hi rendition="#g">Zitterroche</hi> <hi rendition="#i">(Torpedo)</hi>, mit einem electrischen Apparat zu beiden Seiten des Körpers, womit er starke Erschütterungen hervorbringt; in den südl. Meeren. Der <hi rendition="#g">Stechroche</hi> <hi rendition="#i">(Trygon)</hi>, mit einem an beiden Seiten gezähnelten Schwanzstachel; ebenso der <hi rendition="#g">Meeradler</hi> <hi rendition="#i">(Mylobatis)</hi>, im Mittelmeer, Ocean.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochester</hi> (Ratschest&#x02BC;r), engl. Stadt am Medway, mit Chatam durch eine Häuserreihe verbunden, ist anglik. Bischofssitz, hat 14000 E., Austernfischerei. &#x2013; R., nordamerikan. Stadt im Staate New-York, unweit des Ontariosees an der Westbahn und dem Eriekanal gelegen, hat 36000 E.; baptistische Hauptschule.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochester</hi>, John Wilmot, Graf von, geb. 1647, einer der witzigen und ausschweifenden Herren an Karls II. Hof, st. 1680 (seine schmutzigen &#x201E;<hi rendition="#i">Poems</hi>&#x201C; erschienen in London 1756).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochette</hi> (roschett), frz., gereinigte levantinische Potasche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rochetum</hi>, lat., Rochet, Chorhemd mit Spitzen besetzt, durchbrochen u. zierlich gekraust, das Bischöfe, Aebte und Chorherrn tragen.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[739/0740] I. Rousseau den R. C. für die Jugend ganz vortrefflich fand, ist begreiflich; einige Deutsche, worunter mit dem entschiedensten Glücke 1779 Campe, verwandelten den Roman in eine Jugendschrift u. in dieser Gestalt blieb R. C. bis jetzt ein vielgelesenes Buch. Roboriren, lat.-dtsch., stärken; roborantia, lat., stärkende Arzneimittel; Roboration, Stärkung. Robot, slav., Frohndienst. Rocaille, frz., Grottenarbeit aus Muscheln, Korallen, Steinen etc.; kleine Glasperlen von geschliffenen Steinen. Rocambole, s. Lauch. Roccella (Rotsch–), der beste ital. und sicil. Waizen. Roceiros (Roseirus), portug., Pflanzer in Brasilien. Rochambeau (Roschangbo), Jean Baptiste Donadien de Vimeur, Graf, geb. 1725 zu Vendôme, trat früh in den Militärdienst und zeichnete sich im österreich. Erbfolgekrieg, im 7jährigen Kriege, besonders aber als Führer eines franz. Hilfscorps im nordamerikan. Unabhängigkeitskriege aus. Nach dem Ausbruche der Revolution erhielt er das Commando der Nordarmee, überwarf sich aber mit Dumouriez und zog sich auf seine Güter zurück, wo er 1804 st. Sein Sohn Marie Joseph, geb. 1750, war gleichfalls tüchtiger Soldat, blieb als General d. 18. Octbr. 1813 bei Leipzig. Rochdale (Ratschdehl), engl. Marktflecken in der Grafschaft Lancaster am Roch u. an dem Manchester u. Halifax verbindenden Kanale, hat 30000 E., ausgedehnte Flanellfabrikation. Roche-Aymon (Rosch-Aemong), Antoine Charles Etienne Paul, Graf, geb. 1775, wanderte zu Anfang der Revolution aus, diente zuerst im Condéʼschen Corps, später in der preuß. Armee und wurde Brigadegeneral, kehrte 1814 nach Frankreich zurück, commandirte 1823 im span. Feldzuge eine Brigade und wurde Generallieutenant; er ist der Verfasser zahlreicher kriegswissenschaftlicher Schriften. Rochefort (Roschfohr), franz. Stadt im Depart. Nieder-Charente, an der Mündung der Charente, mit stark befestigtem Kriegs- und Handelshafen, Schiffswerften, Zeughaus, Magazinen etc., 25000 E. Hier ergab sich Napoleon 5. Juli 1815 an das engl. Linienschiff Bellerophon. Rochen (Rajae), Familie der Knorpelfische aus der Ordnung der Quermäuler, von sonderbarer Gestalt, die Brustflossen am Hinterkopfe angewachsen und mit diesem eine flache, bald mehr runde, bald mehr rhombische Scheibe bildend, Augen und Spritzlöcher auf der obern Seite, das große Maul, die Nasenlöcher und Kiemenöffnungen auf der untern; die Haut hart u. oft stachelig; die Eier viereckig mit lederartiger Haut. Die R. leben im Meere von Fischen und Weichthieren und werden oft bis 10' lang und einige Centner schwer. Eigentliche R.: der Stachelroche (R. clavata); der Dornroche (R. rubus), im Mittelmeer; der Glattroche (R. ratis), gegen 3' lang, häufig in der Nordsee. Andere Gattungen: der Hairoche (Rhinobatus laevis), im Mittelmeer; der Zitterroche (Torpedo), mit einem electrischen Apparat zu beiden Seiten des Körpers, womit er starke Erschütterungen hervorbringt; in den südl. Meeren. Der Stechroche (Trygon), mit einem an beiden Seiten gezähnelten Schwanzstachel; ebenso der Meeradler (Mylobatis), im Mittelmeer, Ocean. Rochester (Ratschestʼr), engl. Stadt am Medway, mit Chatam durch eine Häuserreihe verbunden, ist anglik. Bischofssitz, hat 14000 E., Austernfischerei. – R., nordamerikan. Stadt im Staate New-York, unweit des Ontariosees an der Westbahn und dem Eriekanal gelegen, hat 36000 E.; baptistische Hauptschule. Rochester, John Wilmot, Graf von, geb. 1647, einer der witzigen und ausschweifenden Herren an Karls II. Hof, st. 1680 (seine schmutzigen „Poems“ erschienen in London 1756). Rochette (roschett), frz., gereinigte levantinische Potasche. Rochetum, lat., Rochet, Chorhemd mit Spitzen besetzt, durchbrochen u. zierlich gekraust, das Bischöfe, Aebte und Chorherrn tragen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/740
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 739. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/740>, abgerufen am 23.11.2024.