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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Musiker aus Turin, begleitete den Grafen von Moreto, den savoy'schen Gesandten, nach Schottland, kam in die Kapelle Maria Stuarts, wurde deren Günstling und Vertrauter u. deßwegen (nicht aus gemeiner Eifersucht) von Darnley 9. März 1566 im Vorzimmer der Königin ermordet; vergl. Maria Stuart.


Rjäsan, Räsan, Gouvernement im europ. Rußland zwischen Tambon, Wladimir und Moskau, 766 #M. groß, mit starkem Ackerbau und Viehzucht, 1366000 E. Die Hauptstadt R., sonst Pereslawl Rhäsanski, unweit der Oka, ist Sitz eines Erzbischofs, hat 25000 E., Tuch- u. Leinwandfabriken.


Rob, Roob, arab., eingedickte Obstsäfte.


Roba, ital., im Seehandel soviel als Waaren.


Robben, Säugethiere aus der Ordnung der Ruderfüßler, zerfallen in 2 Gattungen, die eigentliche Robbe oder Seehund (Phoca), ohne äußeres Ohr, und die Ohrrobbe (Otaria), mit äußerem Ohr. Sie haben ganz das Gebiß der Raubthiere, runden Kopf, ähnlich dem des Hundes, große, mit einer Nickhaut versehene Augen mit ausdrucksvollem Blick u. zeigen viel Intelligenz. Die Nasenlöcher sind durch eine eigene Klappe während des Untertauchens verschließbar u. eine besondere Einrichtung im Kreislauf des Bluts ermöglicht ihnen langes Verweilen unterm Wasser. Die gemeine Robbe, Seehund, Seekalb (Phoca vitulina), gelblichgrau, braun gefleckt, mit Schnurrhaaren an der Schnauze, gegen 4-5' lang; die Bewohner der Polargegenden benutzen von ihr Fleisch, Thran, Fell, Knochen, die Sehnen u. Därme. - Die graue Robbe (Ph. grypus), bis 12' lang, an den irischen und schottischen Küsten. - Die Kappenrobbe (Ph. cristata), die Männchen mit einem Hautlappen am Vorderkopf, der kapuzenähnlich anschwellen kann. - Die Rüsselrobbe, Seeelephant (Ph. proboscidea), die größte Robbe, 20-25' lang, im ganzen Südmeere u. außerordentlich reich an Thran. - Die gemähnte Ohrrobbe, Seelöwe (Otaria jubata), rothgelb, 15-20' lang; im stillen Ocean. - Der Seebär (Otaria ursina), braun, wollhaarig, gegen 8' lang, im Norden des stillen Oceans.


Robber, engl., im Whistspiele die doppelte Partie.


Robert, Ernst, Bruder der Rachel (s. Varnhagen), geb. 1778 zu Berlin, gest. 1832, satirisch-epigrammatischer Dichter.


Robert, Leopold, Maler, geb. 1797 zu La Chaux-de-Fonds im Canton Neufchatel, bildete sich in Paris unter David, später in Rom, st. 1835 zu Venedig durch Selbstmord. Seine Darstellungen sind Genrestücke, meistens aus dem ital. Volksleben, mit ächt künstlerischer Auffassung und von trefflicher Ausführung.


Robert Bruce, s. Bruce.


Robert der Teufel, von 1027-75 Herzog der Normandie, Vater Wilhelms des Eroberers, nach der mittelalterlichen Sage ein fürchterlicher Tyrann, der sich in allen Lüften wälzte, sich aber allmälig besserte. Er bändigte seinen Adel gewaltig, machte im Alter eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, st. 1075 zu Nicäa auf der Rückkehr. Die Sage enthält ein 1496 zu Paris erschienener Roman; sie gab auch den Stoff zu dem Texte von Meyerbeers bekannter Oper "Robert le Diable".


Roberthin, Robert, geb. 1600 zu Königsberg, gest. 1648 als kurbrandenburg. Rath, Freund des Opitz u. geistesverwandter Dichter (pseudonym Berintho). (Geistliche und weltliche Lieder. 8 Bde., Königsberg 1638-50.)


Robertson (-s'n), William, geb. 1721 zu Borthwick in Schottland, Geistlicher, gest. 1793 zu Edinburgh, bekannter Schriftsteller, dessen Ansehen aber durch neuere Geschichtsforschung sehr gelitten hat. ("History of Scotland", 2 Bde., 1759; "History of the reign of the emperor Charles V.", 3 Bde., 1769; "History of America" 1777.)


Robespierre (Robespiär), Francois Maximilien Joseph Isidore, das berüchtigste Haupt der Schreckensmänner der ersten franz. Revolution, geb. 1759 zu Arras, früh Waise, studierte mit Unterstützung des Bischoff von Arras im College Ludwigs XIV., wurde Advocat, löste 1784 eine philosophische Preisfrage u.

Musiker aus Turin, begleitete den Grafen von Moreto, den savoyʼschen Gesandten, nach Schottland, kam in die Kapelle Maria Stuarts, wurde deren Günstling und Vertrauter u. deßwegen (nicht aus gemeiner Eifersucht) von Darnley 9. März 1566 im Vorzimmer der Königin ermordet; vergl. Maria Stuart.


Rjäsan, Räsan, Gouvernement im europ. Rußland zwischen Tambon, Wladimir und Moskau, 766 □M. groß, mit starkem Ackerbau und Viehzucht, 1366000 E. Die Hauptstadt R., sonst Pereslawl Rhäsanski, unweit der Oka, ist Sitz eines Erzbischofs, hat 25000 E., Tuch- u. Leinwandfabriken.


Rob, Roob, arab., eingedickte Obstsäfte.


Roba, ital., im Seehandel soviel als Waaren.


Robben, Säugethiere aus der Ordnung der Ruderfüßler, zerfallen in 2 Gattungen, die eigentliche Robbe oder Seehund (Phoca), ohne äußeres Ohr, und die Ohrrobbe (Otaria), mit äußerem Ohr. Sie haben ganz das Gebiß der Raubthiere, runden Kopf, ähnlich dem des Hundes, große, mit einer Nickhaut versehene Augen mit ausdrucksvollem Blick u. zeigen viel Intelligenz. Die Nasenlöcher sind durch eine eigene Klappe während des Untertauchens verschließbar u. eine besondere Einrichtung im Kreislauf des Bluts ermöglicht ihnen langes Verweilen unterm Wasser. Die gemeine Robbe, Seehund, Seekalb (Phoca vitulina), gelblichgrau, braun gefleckt, mit Schnurrhaaren an der Schnauze, gegen 4–5' lang; die Bewohner der Polargegenden benutzen von ihr Fleisch, Thran, Fell, Knochen, die Sehnen u. Därme. – Die graue Robbe (Ph. grypus), bis 12' lang, an den irischen und schottischen Küsten. – Die Kappenrobbe (Ph. cristata), die Männchen mit einem Hautlappen am Vorderkopf, der kapuzenähnlich anschwellen kann. – Die Rüsselrobbe, Seeelephant (Ph. proboscidea), die größte Robbe, 20–25' lang, im ganzen Südmeere u. außerordentlich reich an Thran. – Die gemähnte Ohrrobbe, Seelöwe (Otaria jubata), rothgelb, 15–20' lang; im stillen Ocean. – Der Seebär (Otaria ursina), braun, wollhaarig, gegen 8' lang, im Norden des stillen Oceans.


Robber, engl., im Whistspiele die doppelte Partie.


Robert, Ernst, Bruder der Rachel (s. Varnhagen), geb. 1778 zu Berlin, gest. 1832, satirisch-epigrammatischer Dichter.


Robert, Leopold, Maler, geb. 1797 zu La Chaux-de-Fonds im Canton Neufchatel, bildete sich in Paris unter David, später in Rom, st. 1835 zu Venedig durch Selbstmord. Seine Darstellungen sind Genrestücke, meistens aus dem ital. Volksleben, mit ächt künstlerischer Auffassung und von trefflicher Ausführung.


Robert Bruce, s. Bruce.


Robert der Teufel, von 1027–75 Herzog der Normandie, Vater Wilhelms des Eroberers, nach der mittelalterlichen Sage ein fürchterlicher Tyrann, der sich in allen Lüften wälzte, sich aber allmälig besserte. Er bändigte seinen Adel gewaltig, machte im Alter eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, st. 1075 zu Nicäa auf der Rückkehr. Die Sage enthält ein 1496 zu Paris erschienener Roman; sie gab auch den Stoff zu dem Texte von Meyerbeers bekannter Oper „Robert le Diable“.


Roberthin, Robert, geb. 1600 zu Königsberg, gest. 1648 als kurbrandenburg. Rath, Freund des Opitz u. geistesverwandter Dichter (pseudonym Berintho). (Geistliche und weltliche Lieder. 8 Bde., Königsberg 1638–50.)


Robertson (–sʼn), William, geb. 1721 zu Borthwick in Schottland, Geistlicher, gest. 1793 zu Edinburgh, bekannter Schriftsteller, dessen Ansehen aber durch neuere Geschichtsforschung sehr gelitten hat. („History of Scotland“, 2 Bde., 1759; „History of the reign of the emperor Charles V.“, 3 Bde., 1769; „History of America“ 1777.)


Robespierre (Robespiär), François Maximilien Joseph Isidore, das berüchtigste Haupt der Schreckensmänner der ersten franz. Revolution, geb. 1759 zu Arras, früh Waise, studierte mit Unterstützung des Bischoff von Arras im Collège Ludwigs XIV., wurde Advocat, löste 1784 eine philosophische Preisfrage u.

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[737/0738] Musiker aus Turin, begleitete den Grafen von Moreto, den savoyʼschen Gesandten, nach Schottland, kam in die Kapelle Maria Stuarts, wurde deren Günstling und Vertrauter u. deßwegen (nicht aus gemeiner Eifersucht) von Darnley 9. März 1566 im Vorzimmer der Königin ermordet; vergl. Maria Stuart. Rjäsan, Räsan, Gouvernement im europ. Rußland zwischen Tambon, Wladimir und Moskau, 766 □M. groß, mit starkem Ackerbau und Viehzucht, 1366000 E. Die Hauptstadt R., sonst Pereslawl Rhäsanski, unweit der Oka, ist Sitz eines Erzbischofs, hat 25000 E., Tuch- u. Leinwandfabriken. Rob, Roob, arab., eingedickte Obstsäfte. Roba, ital., im Seehandel soviel als Waaren. Robben, Säugethiere aus der Ordnung der Ruderfüßler, zerfallen in 2 Gattungen, die eigentliche Robbe oder Seehund (Phoca), ohne äußeres Ohr, und die Ohrrobbe (Otaria), mit äußerem Ohr. Sie haben ganz das Gebiß der Raubthiere, runden Kopf, ähnlich dem des Hundes, große, mit einer Nickhaut versehene Augen mit ausdrucksvollem Blick u. zeigen viel Intelligenz. Die Nasenlöcher sind durch eine eigene Klappe während des Untertauchens verschließbar u. eine besondere Einrichtung im Kreislauf des Bluts ermöglicht ihnen langes Verweilen unterm Wasser. Die gemeine Robbe, Seehund, Seekalb (Phoca vitulina), gelblichgrau, braun gefleckt, mit Schnurrhaaren an der Schnauze, gegen 4–5' lang; die Bewohner der Polargegenden benutzen von ihr Fleisch, Thran, Fell, Knochen, die Sehnen u. Därme. – Die graue Robbe (Ph. grypus), bis 12' lang, an den irischen und schottischen Küsten. – Die Kappenrobbe (Ph. cristata), die Männchen mit einem Hautlappen am Vorderkopf, der kapuzenähnlich anschwellen kann. – Die Rüsselrobbe, Seeelephant (Ph. proboscidea), die größte Robbe, 20–25' lang, im ganzen Südmeere u. außerordentlich reich an Thran. – Die gemähnte Ohrrobbe, Seelöwe (Otaria jubata), rothgelb, 15–20' lang; im stillen Ocean. – Der Seebär (Otaria ursina), braun, wollhaarig, gegen 8' lang, im Norden des stillen Oceans. Robber, engl., im Whistspiele die doppelte Partie. Robert, Ernst, Bruder der Rachel (s. Varnhagen), geb. 1778 zu Berlin, gest. 1832, satirisch-epigrammatischer Dichter. Robert, Leopold, Maler, geb. 1797 zu La Chaux-de-Fonds im Canton Neufchatel, bildete sich in Paris unter David, später in Rom, st. 1835 zu Venedig durch Selbstmord. Seine Darstellungen sind Genrestücke, meistens aus dem ital. Volksleben, mit ächt künstlerischer Auffassung und von trefflicher Ausführung. Robert Bruce, s. Bruce. Robert der Teufel, von 1027–75 Herzog der Normandie, Vater Wilhelms des Eroberers, nach der mittelalterlichen Sage ein fürchterlicher Tyrann, der sich in allen Lüften wälzte, sich aber allmälig besserte. Er bändigte seinen Adel gewaltig, machte im Alter eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, st. 1075 zu Nicäa auf der Rückkehr. Die Sage enthält ein 1496 zu Paris erschienener Roman; sie gab auch den Stoff zu dem Texte von Meyerbeers bekannter Oper „Robert le Diable“. Roberthin, Robert, geb. 1600 zu Königsberg, gest. 1648 als kurbrandenburg. Rath, Freund des Opitz u. geistesverwandter Dichter (pseudonym Berintho). (Geistliche und weltliche Lieder. 8 Bde., Königsberg 1638–50.) Robertson (–sʼn), William, geb. 1721 zu Borthwick in Schottland, Geistlicher, gest. 1793 zu Edinburgh, bekannter Schriftsteller, dessen Ansehen aber durch neuere Geschichtsforschung sehr gelitten hat. („History of Scotland“, 2 Bde., 1759; „History of the reign of the emperor Charles V.“, 3 Bde., 1769; „History of America“ 1777.) Robespierre (Robespiär), François Maximilien Joseph Isidore, das berüchtigste Haupt der Schreckensmänner der ersten franz. Revolution, geb. 1759 zu Arras, früh Waise, studierte mit Unterstützung des Bischoff von Arras im Collège Ludwigs XIV., wurde Advocat, löste 1784 eine philosophische Preisfrage u.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/738>, abgerufen am 23.11.2024.