Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Thiere werden unruhig, reiben sich und magern bei starker Ausbreitung ab, krepiren auch oft. Ursachen sind besonders nasse Witterung, schlechtes Futter und schlechte Pflege.


Raugraf, im Mittelalter Name mehrer gräflichen Geschlechter z. B. von Dassel am Solingerwalde, R. am Rhein, im Trierschen bei Kreuznach und Alzei.


Rauhes Haus, die von Wichern 1833 zu Horn bei Hamburg ins Leben gerufene Anstalt für die innere Mission des Protestantismus, aus einer Rettungsanstalt für verwahrloste, einem Pensionat für reichere Kinder und einer Bildungsanstalt für Erzieher u. Lehrer bestehend, womit eine Buchdruckerei, Buchbinderei und Buchhandlung verbunden ist, aus welcher schon sehr gute Schriften hervorgingen und deren Traktätlein sich vor ähnlichen dadurch rühmlich auszeichnen, daß sie Polemik gegen den Katholicismus nicht zur Hauptsache der christlichen Erbauung machen. - Vgl. Innere Mission.


Rauhkarde, s. Dipsaceae.


Raum (lat. spatium, ital. spazio frz. espace, engl. room, space), nennt man im allgemeinen die nach allen Richtungen hin sich erstreckende Ausdehnung, von der wir kein Ende sehen, den Welt-R.; näher das Auseinander- u. Nebeneinandersein der Dinge, welches gleich der Zeit oder dem Zugleich- und Nebeneinandersein der Dinge eine ursprüngliche Form der Anschauung der materiellen Welt u. Vorbedingung der Wahrnehmung äußerer Gegenstände ist. Während die Mathematiker R. u. Zeit einfach hinnahmen, weil u. wie beide vorhanden sind, den R. näher als Länge, Breite und Tiefe bestimmten u. die Zeit gemäß der Aufeinanderfolge gewisser äußeren Erscheinungen eintheilten, gelangten sie zu großartigen u. für die Menschheit höchst ersprießlichen Resultaten. Die Philosophen dagegen zerbrachen sich schon vor Aristoteles Zeit den Kopf über die Fragen, was und wie und warum und sogar ob R. und Zeit seien u. gelangten bis zur Stunde höchstens zu leeren Redensarten und seltsamen Hypothesen, von denen z. B. die uralte und noch neuestens vielfach aufgewärmte: der R. sei nothwendig unendlich, weil wir keine Gränzen desselben entdeckten, nicht einmal die ausschweifendste genannt werden darf.


Raumer, Friedrich Georg Ludwig von, geb. 1781 zu Wörlitz bei Dessau, trat 1801 in preuß. Dienste, wurde 1853 als Professor zu Berlin quiescirt, fleißiger Historiker, aber ohne Scharfblick, in der Darstellung oft weitschweifig. Wichtigste Werke: "Geschichte der Hohenstaufen" 6 Bde., 2. Aufl. 1840 bis 42; "Vorlesungen über die alte Geschichte" 2 Aufl. 1847; "Geschichte Europas seit dem Ende des 15. Jahrh." 8 Bde., 1832-50. Außerdem schrieb er über Venedig, Italien, England und die nordamerikan. Union und gibt seit 1830 das "Historische Taschenbuch" hrs.


Raumer, Karl Georg von, Geolog und Geograph, geb. 1783 zu Wörlitz, studierte zu Göttingen u. Freiberg, bereiste hierauf Deutschland und Frankreich, ward 1811 Bergrath beim Oberbergamt in Breslau und Professor der Mineralogie an der Universität daselbst, 1819 in Halle, 1827 Professor der Naturgeschichte u. Mineralogie in Erlangen. "Geognostische Fragmente" Nürnberg 1811; "Das Gebirge Niederschlesiens" Berlin 1819; "Vermischte Schriften" 2 Bde., Berlin 1819-22; "Lehrbuch der allgemeinen Geographie" 3. Aufl., Leipz. 1848; "Palästina" 3 Aufl., Lpz. 1850. Sein Hauptwerk ist eine in mancher Beziehung treffliche, aber protest. einseitige "Geschichte der Pädagogik vom Aufblühen der classischen Studien bis auf die Gegenwart" Stuttgart bei Liesching, 2. Au fl. 1854. - R., Rudolf von, Sohn des Vorigen, geb. 1815 zu Breslau, Professor der deutschen Sprache u. Literatur in Erlangen. Schrieb: "Die Aspiration und die Lautverschiebung" Leipz. 1837; "Die Einwirkung des Christenthums auf die althochdeutsche Sprache" Stuttgart 1845; "Vom deutschen Geiste" 2. Aufl., Erl. 1850. - R., Hans von, Bruder des Vorigen, geb. 1820, seit 1846 rechtskundiger Rath zu Dinkelsbühl, saß 1818 im Parlament zu Frankfurt, focht dann als Freiwilliger für Schleswig. Holstein, st. 1851 im März zu Erlangen.

Thiere werden unruhig, reiben sich und magern bei starker Ausbreitung ab, krepiren auch oft. Ursachen sind besonders nasse Witterung, schlechtes Futter und schlechte Pflege.


Raugraf, im Mittelalter Name mehrer gräflichen Geschlechter z. B. von Dassel am Solingerwalde, R. am Rhein, im Trierschen bei Kreuznach und Alzei.


Rauhes Haus, die von Wichern 1833 zu Horn bei Hamburg ins Leben gerufene Anstalt für die innere Mission des Protestantismus, aus einer Rettungsanstalt für verwahrloste, einem Pensionat für reichere Kinder und einer Bildungsanstalt für Erzieher u. Lehrer bestehend, womit eine Buchdruckerei, Buchbinderei und Buchhandlung verbunden ist, aus welcher schon sehr gute Schriften hervorgingen und deren Traktätlein sich vor ähnlichen dadurch rühmlich auszeichnen, daß sie Polemik gegen den Katholicismus nicht zur Hauptsache der christlichen Erbauung machen. – Vgl. Innere Mission.


Rauhkarde, s. Dipsaceae.


Raum (lat. spatium, ital. spazio frz. espace, engl. room, space), nennt man im allgemeinen die nach allen Richtungen hin sich erstreckende Ausdehnung, von der wir kein Ende sehen, den Welt-R.; näher das Auseinander- u. Nebeneinandersein der Dinge, welches gleich der Zeit oder dem Zugleich- und Nebeneinandersein der Dinge eine ursprüngliche Form der Anschauung der materiellen Welt u. Vorbedingung der Wahrnehmung äußerer Gegenstände ist. Während die Mathematiker R. u. Zeit einfach hinnahmen, weil u. wie beide vorhanden sind, den R. näher als Länge, Breite und Tiefe bestimmten u. die Zeit gemäß der Aufeinanderfolge gewisser äußeren Erscheinungen eintheilten, gelangten sie zu großartigen u. für die Menschheit höchst ersprießlichen Resultaten. Die Philosophen dagegen zerbrachen sich schon vor Aristoteles Zeit den Kopf über die Fragen, was und wie und warum und sogar ob R. und Zeit seien u. gelangten bis zur Stunde höchstens zu leeren Redensarten und seltsamen Hypothesen, von denen z. B. die uralte und noch neuestens vielfach aufgewärmte: der R. sei nothwendig unendlich, weil wir keine Gränzen desselben entdeckten, nicht einmal die ausschweifendste genannt werden darf.


Raumer, Friedrich Georg Ludwig von, geb. 1781 zu Wörlitz bei Dessau, trat 1801 in preuß. Dienste, wurde 1853 als Professor zu Berlin quiescirt, fleißiger Historiker, aber ohne Scharfblick, in der Darstellung oft weitschweifig. Wichtigste Werke: „Geschichte der Hohenstaufen“ 6 Bde., 2. Aufl. 1840 bis 42; „Vorlesungen über die alte Geschichte“ 2 Aufl. 1847; „Geschichte Europas seit dem Ende des 15. Jahrh.“ 8 Bde., 1832–50. Außerdem schrieb er über Venedig, Italien, England und die nordamerikan. Union und gibt seit 1830 das „Historische Taschenbuch“ hrs.


Raumer, Karl Georg von, Geolog und Geograph, geb. 1783 zu Wörlitz, studierte zu Göttingen u. Freiberg, bereiste hierauf Deutschland und Frankreich, ward 1811 Bergrath beim Oberbergamt in Breslau und Professor der Mineralogie an der Universität daselbst, 1819 in Halle, 1827 Professor der Naturgeschichte u. Mineralogie in Erlangen. „Geognostische Fragmente“ Nürnberg 1811; „Das Gebirge Niederschlesiens“ Berlin 1819; „Vermischte Schriften“ 2 Bde., Berlin 1819–22; „Lehrbuch der allgemeinen Geographie“ 3. Aufl., Leipz. 1848; „Palästina“ 3 Aufl., Lpz. 1850. Sein Hauptwerk ist eine in mancher Beziehung treffliche, aber protest. einseitige „Geschichte der Pädagogik vom Aufblühen der classischen Studien bis auf die Gegenwart“ Stuttgart bei Liesching, 2. Au fl. 1854. – R., Rudolf von, Sohn des Vorigen, geb. 1815 zu Breslau, Professor der deutschen Sprache u. Literatur in Erlangen. Schrieb: „Die Aspiration und die Lautverschiebung“ Leipz. 1837; „Die Einwirkung des Christenthums auf die althochdeutsche Sprache“ Stuttgart 1845; „Vom deutschen Geiste“ 2. Aufl., Erl. 1850. – R., Hans von, Bruder des Vorigen, geb. 1820, seit 1846 rechtskundiger Rath zu Dinkelsbühl, saß 1818 im Parlament zu Frankfurt, focht dann als Freiwilliger für Schleswig. Holstein, st. 1851 im März zu Erlangen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0672" n="671"/>
Thiere werden unruhig, reiben sich und magern bei starker Ausbreitung ab, krepiren auch oft. Ursachen sind besonders nasse Witterung, schlechtes Futter und schlechte Pflege.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Raugraf</hi>, im Mittelalter Name mehrer gräflichen Geschlechter z. B. von Dassel am Solingerwalde, R. am Rhein, im Trierschen bei Kreuznach und Alzei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rauhes Haus</hi>, die von Wichern 1833 zu Horn bei Hamburg ins Leben gerufene Anstalt für die innere Mission des Protestantismus, aus einer Rettungsanstalt für verwahrloste, einem Pensionat für reichere Kinder und einer Bildungsanstalt für Erzieher u. Lehrer bestehend, womit eine Buchdruckerei, Buchbinderei und Buchhandlung verbunden ist, aus welcher schon sehr gute Schriften hervorgingen und deren Traktätlein sich vor ähnlichen dadurch rühmlich auszeichnen, daß sie Polemik gegen den Katholicismus nicht zur Hauptsache der christlichen Erbauung machen. &#x2013; Vgl. Innere Mission.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rauhkarde</hi>, s. <hi rendition="#i">Dipsaceae</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Raum</hi> (lat. <hi rendition="#i">spatium</hi>, ital. <hi rendition="#i">spazio</hi> frz. <hi rendition="#i">espace</hi>, engl. <hi rendition="#i">room, space</hi>), nennt man im allgemeinen die nach allen Richtungen hin sich erstreckende Ausdehnung, von der wir kein Ende sehen, den Welt-R.; näher das Auseinander- u. Nebeneinandersein der Dinge, welches gleich der Zeit oder dem Zugleich- und Nebeneinandersein der Dinge eine ursprüngliche Form der Anschauung der materiellen Welt u. Vorbedingung der Wahrnehmung äußerer Gegenstände ist. Während die Mathematiker R. u. Zeit einfach hinnahmen, weil u. wie beide vorhanden sind, den R. näher als <hi rendition="#g">Länge, Breite</hi> und <hi rendition="#g">Tiefe</hi> bestimmten u. die Zeit gemäß der Aufeinanderfolge gewisser äußeren Erscheinungen eintheilten, gelangten sie zu großartigen u. für die Menschheit höchst ersprießlichen Resultaten. Die Philosophen dagegen zerbrachen sich schon vor Aristoteles Zeit den Kopf über die Fragen, was und wie und warum und sogar ob R. und Zeit seien u. gelangten bis zur Stunde höchstens zu leeren Redensarten und seltsamen Hypothesen, von denen z. B. die uralte und noch neuestens vielfach aufgewärmte: der R. sei nothwendig unendlich, weil wir keine Gränzen desselben entdeckten, nicht einmal die ausschweifendste genannt werden darf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Raumer</hi>, Friedrich Georg Ludwig von, geb. 1781 zu Wörlitz bei Dessau, trat 1801 in preuß. Dienste, wurde 1853 als Professor zu Berlin quiescirt, fleißiger Historiker, aber ohne Scharfblick, in der Darstellung oft weitschweifig. Wichtigste Werke: &#x201E;Geschichte der Hohenstaufen&#x201C; 6 Bde., 2. Aufl. 1840 bis 42; &#x201E;Vorlesungen über die alte Geschichte&#x201C; 2 Aufl. 1847; &#x201E;Geschichte Europas seit dem Ende des 15. Jahrh.&#x201C; 8 Bde., 1832&#x2013;50. Außerdem schrieb er über Venedig, Italien, England und die nordamerikan. Union und gibt seit 1830 das &#x201E;Historische Taschenbuch&#x201C; hrs.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Raumer</hi>, Karl Georg von, Geolog und Geograph, geb. 1783 zu Wörlitz, studierte zu Göttingen u. Freiberg, bereiste hierauf Deutschland und Frankreich, ward 1811 Bergrath beim Oberbergamt in Breslau und Professor der Mineralogie an der Universität daselbst, 1819 in Halle, 1827 Professor der Naturgeschichte u. Mineralogie in Erlangen. &#x201E;Geognostische Fragmente&#x201C; Nürnberg 1811; &#x201E;Das Gebirge Niederschlesiens&#x201C; Berlin 1819; &#x201E;Vermischte Schriften&#x201C; 2 Bde., Berlin 1819&#x2013;22; &#x201E;Lehrbuch der allgemeinen Geographie&#x201C; 3. Aufl., Leipz. 1848; &#x201E;Palästina&#x201C; 3 Aufl., Lpz. 1850. Sein Hauptwerk ist eine in mancher Beziehung treffliche, aber protest. einseitige &#x201E;Geschichte der Pädagogik vom Aufblühen der classischen Studien bis auf die Gegenwart&#x201C; Stuttgart bei Liesching, 2. Au fl. 1854. &#x2013; <hi rendition="#g">R., Rudolf von</hi>, Sohn des Vorigen, geb. 1815 zu Breslau, Professor der deutschen Sprache u. Literatur in Erlangen. Schrieb: &#x201E;Die Aspiration und die Lautverschiebung&#x201C; Leipz. 1837; &#x201E;Die Einwirkung des Christenthums auf die althochdeutsche Sprache&#x201C; Stuttgart 1845; &#x201E;Vom deutschen Geiste&#x201C; 2. Aufl., Erl. 1850. &#x2013; R., <hi rendition="#g">Hans von</hi>, Bruder des Vorigen, geb. 1820, seit 1846 rechtskundiger Rath zu Dinkelsbühl, saß 1818 im Parlament zu Frankfurt, focht dann als Freiwilliger für Schleswig. Holstein, st. 1851 im März zu Erlangen.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[671/0672] Thiere werden unruhig, reiben sich und magern bei starker Ausbreitung ab, krepiren auch oft. Ursachen sind besonders nasse Witterung, schlechtes Futter und schlechte Pflege. Raugraf, im Mittelalter Name mehrer gräflichen Geschlechter z. B. von Dassel am Solingerwalde, R. am Rhein, im Trierschen bei Kreuznach und Alzei. Rauhes Haus, die von Wichern 1833 zu Horn bei Hamburg ins Leben gerufene Anstalt für die innere Mission des Protestantismus, aus einer Rettungsanstalt für verwahrloste, einem Pensionat für reichere Kinder und einer Bildungsanstalt für Erzieher u. Lehrer bestehend, womit eine Buchdruckerei, Buchbinderei und Buchhandlung verbunden ist, aus welcher schon sehr gute Schriften hervorgingen und deren Traktätlein sich vor ähnlichen dadurch rühmlich auszeichnen, daß sie Polemik gegen den Katholicismus nicht zur Hauptsache der christlichen Erbauung machen. – Vgl. Innere Mission. Rauhkarde, s. Dipsaceae. Raum (lat. spatium, ital. spazio frz. espace, engl. room, space), nennt man im allgemeinen die nach allen Richtungen hin sich erstreckende Ausdehnung, von der wir kein Ende sehen, den Welt-R.; näher das Auseinander- u. Nebeneinandersein der Dinge, welches gleich der Zeit oder dem Zugleich- und Nebeneinandersein der Dinge eine ursprüngliche Form der Anschauung der materiellen Welt u. Vorbedingung der Wahrnehmung äußerer Gegenstände ist. Während die Mathematiker R. u. Zeit einfach hinnahmen, weil u. wie beide vorhanden sind, den R. näher als Länge, Breite und Tiefe bestimmten u. die Zeit gemäß der Aufeinanderfolge gewisser äußeren Erscheinungen eintheilten, gelangten sie zu großartigen u. für die Menschheit höchst ersprießlichen Resultaten. Die Philosophen dagegen zerbrachen sich schon vor Aristoteles Zeit den Kopf über die Fragen, was und wie und warum und sogar ob R. und Zeit seien u. gelangten bis zur Stunde höchstens zu leeren Redensarten und seltsamen Hypothesen, von denen z. B. die uralte und noch neuestens vielfach aufgewärmte: der R. sei nothwendig unendlich, weil wir keine Gränzen desselben entdeckten, nicht einmal die ausschweifendste genannt werden darf. Raumer, Friedrich Georg Ludwig von, geb. 1781 zu Wörlitz bei Dessau, trat 1801 in preuß. Dienste, wurde 1853 als Professor zu Berlin quiescirt, fleißiger Historiker, aber ohne Scharfblick, in der Darstellung oft weitschweifig. Wichtigste Werke: „Geschichte der Hohenstaufen“ 6 Bde., 2. Aufl. 1840 bis 42; „Vorlesungen über die alte Geschichte“ 2 Aufl. 1847; „Geschichte Europas seit dem Ende des 15. Jahrh.“ 8 Bde., 1832–50. Außerdem schrieb er über Venedig, Italien, England und die nordamerikan. Union und gibt seit 1830 das „Historische Taschenbuch“ hrs. Raumer, Karl Georg von, Geolog und Geograph, geb. 1783 zu Wörlitz, studierte zu Göttingen u. Freiberg, bereiste hierauf Deutschland und Frankreich, ward 1811 Bergrath beim Oberbergamt in Breslau und Professor der Mineralogie an der Universität daselbst, 1819 in Halle, 1827 Professor der Naturgeschichte u. Mineralogie in Erlangen. „Geognostische Fragmente“ Nürnberg 1811; „Das Gebirge Niederschlesiens“ Berlin 1819; „Vermischte Schriften“ 2 Bde., Berlin 1819–22; „Lehrbuch der allgemeinen Geographie“ 3. Aufl., Leipz. 1848; „Palästina“ 3 Aufl., Lpz. 1850. Sein Hauptwerk ist eine in mancher Beziehung treffliche, aber protest. einseitige „Geschichte der Pädagogik vom Aufblühen der classischen Studien bis auf die Gegenwart“ Stuttgart bei Liesching, 2. Au fl. 1854. – R., Rudolf von, Sohn des Vorigen, geb. 1815 zu Breslau, Professor der deutschen Sprache u. Literatur in Erlangen. Schrieb: „Die Aspiration und die Lautverschiebung“ Leipz. 1837; „Die Einwirkung des Christenthums auf die althochdeutsche Sprache“ Stuttgart 1845; „Vom deutschen Geiste“ 2. Aufl., Erl. 1850. – R., Hans von, Bruder des Vorigen, geb. 1820, seit 1846 rechtskundiger Rath zu Dinkelsbühl, saß 1818 im Parlament zu Frankfurt, focht dann als Freiwilliger für Schleswig. Holstein, st. 1851 im März zu Erlangen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/672
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 671. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/672>, abgerufen am 25.06.2024.