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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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eines Mädchens od. Wegschleppen eines Menschen zur Sklaverei, zum Herumziehen in Spielbanden od. zur Aufnahme an Kindesstatt.


Raubthiere (Ferae), bilden eine umfassende Ordnung der Säugethiere, mit allen 3 Arten von Zähnen, die Zehen mit Krallen bewaffnet. Sie leben alle von thierischer Nahrung, u. zwar einige ausschließlich, andere zum Theil auch von Vegetabilien. Theils nach der Nahrung, theils nach der Bildung der Füße unterscheidet man 3 Unterordnungen: 1) Reißende Thiere (s. Carnivoren), auch R. im engern u. eigentlichen Sinne; 2) Handflügler (s. Fledermäuse); 3) Insectenfresser (insectivora); die Thiere dieser letzten Unterordnung leben vorzugsweise von Insecten u. haben mit kegelförmigen Spitzen versehene Backenzähne und theils kleinere, theils lange und nach vorn gerichtete Schneidezähne, sind zugleich Sohlengänger; dahin gehören: Igel, Spitzmaus, Rüsselmaus, Maulwurf (s. diese Art.).


Raubvögel (Rapaces); scharf getrennte Ordnung der Vögel, mit starkem Schnabel, dessen gewölbte obere Kinnlade mit einer Hackenspitze über der untern kürzern herabragt, an der Wurzel mit einer Wachshaut überzogen, in der die Nasenlöcher liegen. Die Beine mehr kurz aber stark und kräftig u. oft bis zu den Zehen befiedert, die Zehen mit großen, gekrümmten u. zugespitzten Krallen. Sie nähren sich hauptsächlich von lebenden Säugethieren und Vögeln, u. auch von A as, einige von Amphibien u. Fischen, selbst von Insecten. Sie fressen viel auf einmal, können aber auch lange hungern. Die unverdaulichen Stoffe, wie Haare, Federn, würgen sie in Ballen (Gewölle) besonders Morgens durch den Schnabel wieder aus. Die Weibchen sind meist größer als die Männchen. Man theilt sie in Tag- und Nacht. R. (Eulen.)


Rauch, nennt man die beim unvollkommenen Verbrennen von Körpern aufsteigenden Gase, welche sehr seine halbverbrannte Theilchen, besonders Kohlentheilchen, mit empor tragen. So besteht der Holz- oder Kohle n-R. aus seinen Kohlentheilchen, Kohlensäuregas und Wasserdampf. An kalten Gegenständen verdichtet sich ein Theil des R.s und setzt sich als Ruß an; sind im R. zugleich harzige und ölige Theile, so setzen sich diese mit an und bilden den Glanzruß.


Rauch, Christian, der größte Bildhauer der Gegenwart, geb. 1777 zu Arolsen, erhielt seine erste Bildung in Kassel, hierauf in Berlin u. kam 1804 nach Rom, wo er die Freundschaft Thorwaldsens gewann. Zu seinen ausgezeichnetsten Werken gehören: Die kolossalen Büsten des Königs u. der Königin von Preußen, das berühmte Denkmal der Königin (1814 aufgestellt), dem er später auch das Bild ihres Gemahls, Friedrich Wilhelm III., zur Seite stellte; ferner die Statuen der Generale Scharnhorst und Bülow, 2 Statuen Blüchers in Bronze für Breslau u. Berlin, die sitzende Statue des Königs Maximilian von Bayern für München, 6 kolossale Victorien in Marmor für die Walhalla, das Denkmal der Königin von Hannover, das kolossale Denkmal Friedrichs II. in Berlin etc.


Rauchfaß, Weihrauchfaß, latein. thuribulum, das bekannte, mehr od. minder kostbare und verzierte gottesdienstliche Gefäß, welches zur rituellen Räucherung beim feierlichen Gottesdienst, bei Prozessionen u. Begräbnissen gebraucht wird. Schon die alten Hebräer sowie Griechen u. Römer kannten das R.; in den ersten Jahrhunderten des Christenthums hingen häufig an den Seiten der Altäre wegen ihrer Größe nicht tragbare u. manchmal sehr kostbare Rauchfässer, thymiamateria, welche später verdrängt wurden. Zum R. gehört ein Schiffchen, worin der Weihrauch aufbewahrt und ein Löffelchen, womit er geschöpft wird.


Rauchwerk, was Pelzwerk.


Raucourt (Rokuhr), Sophie, geb. 1755, gest. 1815, berühmte tragische franz. Schauspielerin.


Rande, Grind od. Krätze, ansteckende Krankheit der Hausthiere, besonders bei Pferden, Hunden u. Schafen vorkommend, besteht in einem Hautausschlage mit kahlen, von seinen Schüppchen bedeckten Stellen der Haut oder mit Bildung von Bläschen und Krusten, unter denen die Haut geschwürig ist. Die

eines Mädchens od. Wegschleppen eines Menschen zur Sklaverei, zum Herumziehen in Spielbanden od. zur Aufnahme an Kindesstatt.


Raubthiere (Ferae), bilden eine umfassende Ordnung der Säugethiere, mit allen 3 Arten von Zähnen, die Zehen mit Krallen bewaffnet. Sie leben alle von thierischer Nahrung, u. zwar einige ausschließlich, andere zum Theil auch von Vegetabilien. Theils nach der Nahrung, theils nach der Bildung der Füße unterscheidet man 3 Unterordnungen: 1) Reißende Thiere (s. Carnivoren), auch R. im engern u. eigentlichen Sinne; 2) Handflügler (s. Fledermäuse); 3) Insectenfresser (insectivora); die Thiere dieser letzten Unterordnung leben vorzugsweise von Insecten u. haben mit kegelförmigen Spitzen versehene Backenzähne und theils kleinere, theils lange und nach vorn gerichtete Schneidezähne, sind zugleich Sohlengänger; dahin gehören: Igel, Spitzmaus, Rüsselmaus, Maulwurf (s. diese Art.).


Raubvögel (Rapaces); scharf getrennte Ordnung der Vögel, mit starkem Schnabel, dessen gewölbte obere Kinnlade mit einer Hackenspitze über der untern kürzern herabragt, an der Wurzel mit einer Wachshaut überzogen, in der die Nasenlöcher liegen. Die Beine mehr kurz aber stark und kräftig u. oft bis zu den Zehen befiedert, die Zehen mit großen, gekrümmten u. zugespitzten Krallen. Sie nähren sich hauptsächlich von lebenden Säugethieren und Vögeln, u. auch von A as, einige von Amphibien u. Fischen, selbst von Insecten. Sie fressen viel auf einmal, können aber auch lange hungern. Die unverdaulichen Stoffe, wie Haare, Federn, würgen sie in Ballen (Gewölle) besonders Morgens durch den Schnabel wieder aus. Die Weibchen sind meist größer als die Männchen. Man theilt sie in Tag- und Nacht. R. (Eulen.)


Rauch, nennt man die beim unvollkommenen Verbrennen von Körpern aufsteigenden Gase, welche sehr seine halbverbrannte Theilchen, besonders Kohlentheilchen, mit empor tragen. So besteht der Holz- oder Kohle n-R. aus seinen Kohlentheilchen, Kohlensäuregas und Wasserdampf. An kalten Gegenständen verdichtet sich ein Theil des R.s und setzt sich als Ruß an; sind im R. zugleich harzige und ölige Theile, so setzen sich diese mit an und bilden den Glanzruß.


Rauch, Christian, der größte Bildhauer der Gegenwart, geb. 1777 zu Arolsen, erhielt seine erste Bildung in Kassel, hierauf in Berlin u. kam 1804 nach Rom, wo er die Freundschaft Thorwaldsens gewann. Zu seinen ausgezeichnetsten Werken gehören: Die kolossalen Büsten des Königs u. der Königin von Preußen, das berühmte Denkmal der Königin (1814 aufgestellt), dem er später auch das Bild ihres Gemahls, Friedrich Wilhelm III., zur Seite stellte; ferner die Statuen der Generale Scharnhorst und Bülow, 2 Statuen Blüchers in Bronze für Breslau u. Berlin, die sitzende Statue des Königs Maximilian von Bayern für München, 6 kolossale Victorien in Marmor für die Walhalla, das Denkmal der Königin von Hannover, das kolossale Denkmal Friedrichs II. in Berlin etc.


Rauchfaß, Weihrauchfaß, latein. thuribulum, das bekannte, mehr od. minder kostbare und verzierte gottesdienstliche Gefäß, welches zur rituellen Räucherung beim feierlichen Gottesdienst, bei Prozessionen u. Begräbnissen gebraucht wird. Schon die alten Hebräer sowie Griechen u. Römer kannten das R.; in den ersten Jahrhunderten des Christenthums hingen häufig an den Seiten der Altäre wegen ihrer Größe nicht tragbare u. manchmal sehr kostbare Rauchfässer, thymiamateria, welche später verdrängt wurden. Zum R. gehört ein Schiffchen, worin der Weihrauch aufbewahrt und ein Löffelchen, womit er geschöpft wird.


Rauchwerk, was Pelzwerk.


Raucourt (Rokuhr), Sophie, geb. 1755, gest. 1815, berühmte tragische franz. Schauspielerin.


Rande, Grind od. Krätze, ansteckende Krankheit der Hausthiere, besonders bei Pferden, Hunden u. Schafen vorkommend, besteht in einem Hautausschlage mit kahlen, von seinen Schüppchen bedeckten Stellen der Haut oder mit Bildung von Bläschen und Krusten, unter denen die Haut geschwürig ist. Die

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[670/0671] eines Mädchens od. Wegschleppen eines Menschen zur Sklaverei, zum Herumziehen in Spielbanden od. zur Aufnahme an Kindesstatt. Raubthiere (Ferae), bilden eine umfassende Ordnung der Säugethiere, mit allen 3 Arten von Zähnen, die Zehen mit Krallen bewaffnet. Sie leben alle von thierischer Nahrung, u. zwar einige ausschließlich, andere zum Theil auch von Vegetabilien. Theils nach der Nahrung, theils nach der Bildung der Füße unterscheidet man 3 Unterordnungen: 1) Reißende Thiere (s. Carnivoren), auch R. im engern u. eigentlichen Sinne; 2) Handflügler (s. Fledermäuse); 3) Insectenfresser (insectivora); die Thiere dieser letzten Unterordnung leben vorzugsweise von Insecten u. haben mit kegelförmigen Spitzen versehene Backenzähne und theils kleinere, theils lange und nach vorn gerichtete Schneidezähne, sind zugleich Sohlengänger; dahin gehören: Igel, Spitzmaus, Rüsselmaus, Maulwurf (s. diese Art.). Raubvögel (Rapaces); scharf getrennte Ordnung der Vögel, mit starkem Schnabel, dessen gewölbte obere Kinnlade mit einer Hackenspitze über der untern kürzern herabragt, an der Wurzel mit einer Wachshaut überzogen, in der die Nasenlöcher liegen. Die Beine mehr kurz aber stark und kräftig u. oft bis zu den Zehen befiedert, die Zehen mit großen, gekrümmten u. zugespitzten Krallen. Sie nähren sich hauptsächlich von lebenden Säugethieren und Vögeln, u. auch von A as, einige von Amphibien u. Fischen, selbst von Insecten. Sie fressen viel auf einmal, können aber auch lange hungern. Die unverdaulichen Stoffe, wie Haare, Federn, würgen sie in Ballen (Gewölle) besonders Morgens durch den Schnabel wieder aus. Die Weibchen sind meist größer als die Männchen. Man theilt sie in Tag- und Nacht. R. (Eulen.) Rauch, nennt man die beim unvollkommenen Verbrennen von Körpern aufsteigenden Gase, welche sehr seine halbverbrannte Theilchen, besonders Kohlentheilchen, mit empor tragen. So besteht der Holz- oder Kohle n-R. aus seinen Kohlentheilchen, Kohlensäuregas und Wasserdampf. An kalten Gegenständen verdichtet sich ein Theil des R.s und setzt sich als Ruß an; sind im R. zugleich harzige und ölige Theile, so setzen sich diese mit an und bilden den Glanzruß. Rauch, Christian, der größte Bildhauer der Gegenwart, geb. 1777 zu Arolsen, erhielt seine erste Bildung in Kassel, hierauf in Berlin u. kam 1804 nach Rom, wo er die Freundschaft Thorwaldsens gewann. Zu seinen ausgezeichnetsten Werken gehören: Die kolossalen Büsten des Königs u. der Königin von Preußen, das berühmte Denkmal der Königin (1814 aufgestellt), dem er später auch das Bild ihres Gemahls, Friedrich Wilhelm III., zur Seite stellte; ferner die Statuen der Generale Scharnhorst und Bülow, 2 Statuen Blüchers in Bronze für Breslau u. Berlin, die sitzende Statue des Königs Maximilian von Bayern für München, 6 kolossale Victorien in Marmor für die Walhalla, das Denkmal der Königin von Hannover, das kolossale Denkmal Friedrichs II. in Berlin etc. Rauchfaß, Weihrauchfaß, latein. thuribulum, das bekannte, mehr od. minder kostbare und verzierte gottesdienstliche Gefäß, welches zur rituellen Räucherung beim feierlichen Gottesdienst, bei Prozessionen u. Begräbnissen gebraucht wird. Schon die alten Hebräer sowie Griechen u. Römer kannten das R.; in den ersten Jahrhunderten des Christenthums hingen häufig an den Seiten der Altäre wegen ihrer Größe nicht tragbare u. manchmal sehr kostbare Rauchfässer, thymiamateria, welche später verdrängt wurden. Zum R. gehört ein Schiffchen, worin der Weihrauch aufbewahrt und ein Löffelchen, womit er geschöpft wird. Rauchwerk, was Pelzwerk. Raucourt (Rokuhr), Sophie, geb. 1755, gest. 1815, berühmte tragische franz. Schauspielerin. Rande, Grind od. Krätze, ansteckende Krankheit der Hausthiere, besonders bei Pferden, Hunden u. Schafen vorkommend, besteht in einem Hautausschlage mit kahlen, von seinen Schüppchen bedeckten Stellen der Haut oder mit Bildung von Bläschen und Krusten, unter denen die Haut geschwürig ist. Die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/671>, abgerufen am 25.11.2024.