Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Jäger, in den Revolutions- u. Bürgerkriegen viel genannt.


Randers, dän. Stadt in Jütland, auf der Ostküste, mit Hafen, 7100 E., Handschuhfabriken.


Ranger (Rehndscher), engl., Waldhüter; auch Spürhund.


Rangiren (rangsch-), frz.-deutsch, ordnen; die Soldaten in Reih u. Glied stellen; aus r., verabschieden.


Rangun, Stadt in Pegu, 1852 von den Engländern den Birmanen abgenommen, an einem Mündungsarme der Irawaddi mit 25000 E., wichtigem Verkehr; in der Nähe die große Pagode Schwe Dagong.


Ranimiren, frz.-deutsch, wieder beleben, ermuntern, auffrischen.


Rank, Joseph, geb. 1815 zu Neumarkt im Böhmer Wald, studierte die Rechte, saß 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt auf der Linken, lebt seit 1855 zu Weimar; Volkserzählungen "Aus dem Böhmer Walde", 3 Bde., Leipzig 1851.


Ranke, Leopold, geb. 1795 zu Wiehe an der Unstrut, seit 1825 Professor der Geschichte zu Berlin, seit 1841 Historiograph des preuß. Staats, anerkannt einer der bedeutendsten Geschichtschreiber der Gegenwart. Werke: "Geschichte der roman. und german. Völkerschaften von 1494-1535", Berl. 1824; "Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber", Berlin 1824; "Fürsten und Völker von Südeuropa im 16. und 17. Jahrh.", Berl. 1827; "Die serbische Revolution", Berlin 1829; "Die Verschwörung zu Venedig im J. 1688", Berl. 1831; "Die röm. Päpste, ihre Kirche u. ihr Staat", 3 Bde., Berlin 1831-36; "Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation", Bd. 1-5, Berlin 1839-43; "Neun Bücher preuß. Geschichten", 3 Bde., Berlin 1847-48; "Franz. Geschichte", Bd. 1-3; Stuttg. 1852-55.


Rankenfüßler, Cirrhopoda, Familie der Kiemenfüßler, s. d.


Rantzau, altes gräfl. Geschlecht in Dänemark, Holstein und Mecklenburg, besteht in 3 Linien: Rastorff, Breitenburg, Schmoel und Hohenfelde. Die Grafschaft R. in Holstein wurde 1721 von der Krone eingezogen.


Ranunkel, Hahnenfuß (Ranunculus), Gattung aus der Familie der Ranunculaceae, Kräuter mit gefiederten, meist aber gelappten Blättern, 5 Blumenblättern, vielen Staubfäden, zusammengesetzter Frucht, enthalten scharfe, selbst giftige Säfte. Die bekanntesten sind: die Garten-R., aus dem Orient stammend, mit gefüllter Blüte; der scharfe Hahnenfuß (R. acris), gelbblühend, auf Wiesen häufig; der brennende (flammula) knollige (bulbosus) etc.


Ranzig, heißt Fett oder Oel, wenn es durch Aufnahme von Sauerstoff einen unangenehmen Geruch u. Geschmack erhalten hat.


Ranzion, frz.-deutsch, Lösegeld, das früher die Kriegsgefangenen zu bezahlen hatten; r. iren, auslösen, loskaufen.


Raoul-Rochette (Raul Roschätt), Desire, geb. 1789, gest. 1854 als Professor zu Paris, schrieb u. a. eine Geschichte der griech. Colonien, über die griech. Alterthümer am cimerischen Bosporus, mehre kunstgeschichtl. Schriften.


Rapax, lat., räuberisch; Rapacität, Raubsucht.


Rapert, Rollpferd, die Lafette der Schiffskanonen.


Raphelengh, Rapheling, Franz, geb. 1539 zu Lanoy bei Lille, gest. 1597 als Professor der hebr. u. arab. Sprache zu Leyden, leitete zugleich seit 1585 die Druckerei seines Schwiegervaters Christoph Plantin; er verfaßte eine hebr. Grammatik, ein chaldäisches und arab. Wörterbuch. Auch seine Söhne Franz und Justus waren Gelehrte u. Buchdrucker zugleich.


Rapiat, lat.-deutsch, Rechnungsbuch.


Rapid, lat.-deutsch, reißend, schnell; rapidamente, italien., in der Musik: schnell; R. ität, reißende Schnelligkeit; R.en, Stromschnellen.


Rapilli, ital., Lapilli, die von den meisten Vulkanen ausgeworfene mineralische Asche.


Rapontika, Rhapontika, Rapunzel, die gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis).


Rapoport, Salomon Jehuda, geb. 1790 zu Lemberg, seit 1840 erster Rabbiner und Oberjurist zu Prag, ist der Verfasser vieler antiquarischen, historischen

Jäger, in den Revolutions- u. Bürgerkriegen viel genannt.


Randers, dän. Stadt in Jütland, auf der Ostküste, mit Hafen, 7100 E., Handschuhfabriken.


Ranger (Rehndscher), engl., Waldhüter; auch Spürhund.


Rangiren (rangsch–), frz.-deutsch, ordnen; die Soldaten in Reih u. Glied stellen; aus r., verabschieden.


Rangun, Stadt in Pegu, 1852 von den Engländern den Birmanen abgenommen, an einem Mündungsarme der Irawaddi mit 25000 E., wichtigem Verkehr; in der Nähe die große Pagode Schwe Dagong.


Ranimiren, frz.-deutsch, wieder beleben, ermuntern, auffrischen.


Rank, Joseph, geb. 1815 zu Neumarkt im Böhmer Wald, studierte die Rechte, saß 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt auf der Linken, lebt seit 1855 zu Weimar; Volkserzählungen „Aus dem Böhmer Walde“, 3 Bde., Leipzig 1851.


Ranke, Leopold, geb. 1795 zu Wiehe an der Unstrut, seit 1825 Professor der Geschichte zu Berlin, seit 1841 Historiograph des preuß. Staats, anerkannt einer der bedeutendsten Geschichtschreiber der Gegenwart. Werke: „Geschichte der roman. und german. Völkerschaften von 1494–1535“, Berl. 1824; „Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber“, Berlin 1824; „Fürsten und Völker von Südeuropa im 16. und 17. Jahrh.“, Berl. 1827; „Die serbische Revolution“, Berlin 1829; „Die Verschwörung zu Venedig im J. 1688“, Berl. 1831; „Die röm. Päpste, ihre Kirche u. ihr Staat“, 3 Bde., Berlin 1831–36; „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation“, Bd. 1–5, Berlin 1839–43; „Neun Bücher preuß. Geschichten“, 3 Bde., Berlin 1847–48; „Franz. Geschichte“, Bd. 1–3; Stuttg. 1852–55.


Rankenfüßler, Cirrhopoda, Familie der Kiemenfüßler, s. d.


Rantzau, altes gräfl. Geschlecht in Dänemark, Holstein und Mecklenburg, besteht in 3 Linien: Rastorff, Breitenburg, Schmoel und Hohenfelde. Die Grafschaft R. in Holstein wurde 1721 von der Krone eingezogen.


Ranunkel, Hahnenfuß (Ranunculus), Gattung aus der Familie der Ranunculaceae, Kräuter mit gefiederten, meist aber gelappten Blättern, 5 Blumenblättern, vielen Staubfäden, zusammengesetzter Frucht, enthalten scharfe, selbst giftige Säfte. Die bekanntesten sind: die Garten-R., aus dem Orient stammend, mit gefüllter Blüte; der scharfe Hahnenfuß (R. acris), gelbblühend, auf Wiesen häufig; der brennende (flammula) knollige (bulbosus) etc.


Ranzig, heißt Fett oder Oel, wenn es durch Aufnahme von Sauerstoff einen unangenehmen Geruch u. Geschmack erhalten hat.


Ranzion, frz.-deutsch, Lösegeld, das früher die Kriegsgefangenen zu bezahlen hatten; r. iren, auslösen, loskaufen.


Raoul-Rochette (Raul Roschätt), Desiré, geb. 1789, gest. 1854 als Professor zu Paris, schrieb u. a. eine Geschichte der griech. Colonien, über die griech. Alterthümer am cimerischen Bosporus, mehre kunstgeschichtl. Schriften.


Rapax, lat., räuberisch; Rapacität, Raubsucht.


Rapert, Rollpferd, die Lafette der Schiffskanonen.


Raphelengh, Rapheling, Franz, geb. 1539 zu Lanoy bei Lille, gest. 1597 als Professor der hebr. u. arab. Sprache zu Leyden, leitete zugleich seit 1585 die Druckerei seines Schwiegervaters Christoph Plantin; er verfaßte eine hebr. Grammatik, ein chaldäisches und arab. Wörterbuch. Auch seine Söhne Franz und Justus waren Gelehrte u. Buchdrucker zugleich.


Rapiat, lat.-deutsch, Rechnungsbuch.


Rapid, lat.-deutsch, reißend, schnell; rapidamente, italien., in der Musik: schnell; R. ität, reißende Schnelligkeit; R.en, Stromschnellen.


Rapilli, ital., Lapilli, die von den meisten Vulkanen ausgeworfene mineralische Asche.


Rapontika, Rhapontika, Rapunzel, die gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis).


Rapoport, Salomon Jehuda, geb. 1790 zu Lemberg, seit 1840 erster Rabbiner und Oberjurist zu Prag, ist der Verfasser vieler antiquarischen, historischen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0666" n="665"/>
Jäger, in den Revolutions- u. Bürgerkriegen viel genannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Randers</hi>, dän. Stadt in Jütland, auf der Ostküste, mit Hafen, 7100 E., Handschuhfabriken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ranger</hi> (Rehndscher), engl., Waldhüter; auch Spürhund.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rangiren</hi> (rangsch&#x2013;), frz.-deutsch, ordnen; die Soldaten in Reih u. Glied stellen; <hi rendition="#g">aus r.</hi>, verabschieden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rangun</hi>, Stadt in Pegu, 1852 von den Engländern den Birmanen abgenommen, an einem Mündungsarme der Irawaddi mit 25000 E., wichtigem Verkehr; in der Nähe die große Pagode Schwe Dagong.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ranimiren</hi>, frz.-deutsch, wieder beleben, ermuntern, auffrischen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rank</hi>, Joseph, geb. 1815 zu Neumarkt im Böhmer Wald, studierte die Rechte, saß 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt auf der Linken, lebt seit 1855 zu Weimar; Volkserzählungen &#x201E;Aus dem Böhmer Walde&#x201C;, 3 Bde., Leipzig 1851.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ranke</hi>, Leopold, geb. 1795 zu Wiehe an der Unstrut, seit 1825 Professor der Geschichte zu Berlin, seit 1841 Historiograph des preuß. Staats, anerkannt einer der bedeutendsten Geschichtschreiber der Gegenwart. Werke: &#x201E;Geschichte der roman. und german. Völkerschaften von 1494&#x2013;1535&#x201C;, Berl. 1824; &#x201E;Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber&#x201C;, Berlin 1824; &#x201E;Fürsten und Völker von Südeuropa im 16. und 17. Jahrh.&#x201C;, Berl. 1827; &#x201E;Die serbische Revolution&#x201C;, Berlin 1829; &#x201E;Die Verschwörung zu Venedig im J. 1688&#x201C;, Berl. 1831; &#x201E;Die röm. Päpste, ihre Kirche u. ihr Staat&#x201C;, 3 Bde., Berlin 1831&#x2013;36; &#x201E;Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation&#x201C;, Bd. 1&#x2013;5, Berlin 1839&#x2013;43; &#x201E;Neun Bücher preuß. Geschichten&#x201C;, 3 Bde., Berlin 1847&#x2013;48; &#x201E;Franz. Geschichte&#x201C;, Bd. 1&#x2013;3; Stuttg. 1852&#x2013;55.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rankenfüßler</hi>, <hi rendition="#i">Cirrhopoda</hi>, Familie der Kiemenfüßler, s. d.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rantzau</hi>, altes gräfl. Geschlecht in Dänemark, Holstein und Mecklenburg, besteht in 3 Linien: Rastorff, Breitenburg, Schmoel und Hohenfelde. Die Grafschaft R. in Holstein wurde 1721 von der Krone eingezogen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ranunkel</hi>, <hi rendition="#g">Hahnenfuß</hi><hi rendition="#i">(Ranunculus)</hi>, Gattung aus der Familie der <hi rendition="#i">Ranunculaceae</hi>, Kräuter mit gefiederten, meist aber gelappten Blättern, 5 Blumenblättern, vielen Staubfäden, zusammengesetzter Frucht, enthalten scharfe, selbst giftige Säfte. Die bekanntesten sind: die <hi rendition="#g">Garten</hi>-R., aus dem Orient stammend, mit gefüllter Blüte; der scharfe <hi rendition="#g">Hahnenfuß</hi> (<hi rendition="#i">R. acris),</hi> gelbblühend, auf Wiesen häufig; der brennende <hi rendition="#i">(flammula)</hi> knollige <hi rendition="#i">(bulbosus)</hi> etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ranzig</hi>, heißt Fett oder Oel, wenn es durch Aufnahme von Sauerstoff einen unangenehmen Geruch u. Geschmack erhalten hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ranzion</hi>, frz.-deutsch, Lösegeld, das früher die Kriegsgefangenen zu bezahlen hatten; r. <hi rendition="#g">iren</hi>, auslösen, loskaufen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Raoul-Rochette</hi> (Raul Roschätt), Desiré, geb. 1789, gest. 1854 als Professor zu Paris, schrieb u. a. eine Geschichte der griech. Colonien, über die griech. Alterthümer am cimerischen Bosporus, mehre kunstgeschichtl. Schriften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rapax</hi>, lat., räuberisch; <hi rendition="#g">Rapacität</hi>, Raubsucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rapert</hi>, Rollpferd, die Lafette der Schiffskanonen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Raphelengh</hi>, <hi rendition="#g">Rapheling</hi>, Franz, geb. 1539 zu Lanoy bei Lille, gest. 1597 als Professor der hebr. u. arab. Sprache zu Leyden, leitete zugleich seit 1585 die Druckerei seines Schwiegervaters Christoph Plantin; er verfaßte eine hebr. Grammatik, ein chaldäisches und arab. Wörterbuch. Auch seine Söhne <hi rendition="#g">Franz</hi> und <hi rendition="#g">Justus</hi> waren Gelehrte u. Buchdrucker zugleich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rapiat</hi>, lat.-deutsch, Rechnungsbuch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rapid</hi>, lat.-deutsch, reißend, schnell; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">rapidamente</hi></hi>, italien., in der Musik: schnell; R. <hi rendition="#g">ität</hi>, reißende Schnelligkeit; R.en, Stromschnellen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rapilli</hi>, ital., <hi rendition="#g">Lapilli</hi>, die von den meisten Vulkanen ausgeworfene mineralische Asche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rapontika</hi>, <hi rendition="#g">Rhapontika, Rapunzel</hi>, die gemeine Nachtkerze <hi rendition="#i">(Oenothera biennis)</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rapoport</hi>, Salomon Jehuda, geb. 1790 zu Lemberg, seit 1840 erster Rabbiner und Oberjurist zu Prag, ist der Verfasser vieler antiquarischen, historischen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[665/0666] Jäger, in den Revolutions- u. Bürgerkriegen viel genannt. Randers, dän. Stadt in Jütland, auf der Ostküste, mit Hafen, 7100 E., Handschuhfabriken. Ranger (Rehndscher), engl., Waldhüter; auch Spürhund. Rangiren (rangsch–), frz.-deutsch, ordnen; die Soldaten in Reih u. Glied stellen; aus r., verabschieden. Rangun, Stadt in Pegu, 1852 von den Engländern den Birmanen abgenommen, an einem Mündungsarme der Irawaddi mit 25000 E., wichtigem Verkehr; in der Nähe die große Pagode Schwe Dagong. Ranimiren, frz.-deutsch, wieder beleben, ermuntern, auffrischen. Rank, Joseph, geb. 1815 zu Neumarkt im Böhmer Wald, studierte die Rechte, saß 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt auf der Linken, lebt seit 1855 zu Weimar; Volkserzählungen „Aus dem Böhmer Walde“, 3 Bde., Leipzig 1851. Ranke, Leopold, geb. 1795 zu Wiehe an der Unstrut, seit 1825 Professor der Geschichte zu Berlin, seit 1841 Historiograph des preuß. Staats, anerkannt einer der bedeutendsten Geschichtschreiber der Gegenwart. Werke: „Geschichte der roman. und german. Völkerschaften von 1494–1535“, Berl. 1824; „Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber“, Berlin 1824; „Fürsten und Völker von Südeuropa im 16. und 17. Jahrh.“, Berl. 1827; „Die serbische Revolution“, Berlin 1829; „Die Verschwörung zu Venedig im J. 1688“, Berl. 1831; „Die röm. Päpste, ihre Kirche u. ihr Staat“, 3 Bde., Berlin 1831–36; „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation“, Bd. 1–5, Berlin 1839–43; „Neun Bücher preuß. Geschichten“, 3 Bde., Berlin 1847–48; „Franz. Geschichte“, Bd. 1–3; Stuttg. 1852–55. Rankenfüßler, Cirrhopoda, Familie der Kiemenfüßler, s. d. Rantzau, altes gräfl. Geschlecht in Dänemark, Holstein und Mecklenburg, besteht in 3 Linien: Rastorff, Breitenburg, Schmoel und Hohenfelde. Die Grafschaft R. in Holstein wurde 1721 von der Krone eingezogen. Ranunkel, Hahnenfuß (Ranunculus), Gattung aus der Familie der Ranunculaceae, Kräuter mit gefiederten, meist aber gelappten Blättern, 5 Blumenblättern, vielen Staubfäden, zusammengesetzter Frucht, enthalten scharfe, selbst giftige Säfte. Die bekanntesten sind: die Garten-R., aus dem Orient stammend, mit gefüllter Blüte; der scharfe Hahnenfuß (R. acris), gelbblühend, auf Wiesen häufig; der brennende (flammula) knollige (bulbosus) etc. Ranzig, heißt Fett oder Oel, wenn es durch Aufnahme von Sauerstoff einen unangenehmen Geruch u. Geschmack erhalten hat. Ranzion, frz.-deutsch, Lösegeld, das früher die Kriegsgefangenen zu bezahlen hatten; r. iren, auslösen, loskaufen. Raoul-Rochette (Raul Roschätt), Desiré, geb. 1789, gest. 1854 als Professor zu Paris, schrieb u. a. eine Geschichte der griech. Colonien, über die griech. Alterthümer am cimerischen Bosporus, mehre kunstgeschichtl. Schriften. Rapax, lat., räuberisch; Rapacität, Raubsucht. Rapert, Rollpferd, die Lafette der Schiffskanonen. Raphelengh, Rapheling, Franz, geb. 1539 zu Lanoy bei Lille, gest. 1597 als Professor der hebr. u. arab. Sprache zu Leyden, leitete zugleich seit 1585 die Druckerei seines Schwiegervaters Christoph Plantin; er verfaßte eine hebr. Grammatik, ein chaldäisches und arab. Wörterbuch. Auch seine Söhne Franz und Justus waren Gelehrte u. Buchdrucker zugleich. Rapiat, lat.-deutsch, Rechnungsbuch. Rapid, lat.-deutsch, reißend, schnell; rapidamente, italien., in der Musik: schnell; R. ität, reißende Schnelligkeit; R.en, Stromschnellen. Rapilli, ital., Lapilli, die von den meisten Vulkanen ausgeworfene mineralische Asche. Rapontika, Rhapontika, Rapunzel, die gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis). Rapoport, Salomon Jehuda, geb. 1790 zu Lemberg, seit 1840 erster Rabbiner und Oberjurist zu Prag, ist der Verfasser vieler antiquarischen, historischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/666
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/666>, abgerufen am 26.06.2024.