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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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zurückgekehrt wandte er seine Waffen zuerst gegen Macedonien, hierauf gegen den Peloponnes u. blieb 272 in einem Straßengefechte zu Argos.


Pythagoräischer Lehrsatz, auch magister matheseos, lat, heißt in der Geometrie der Satz, daß im Dreieck das Quadrat der Hypotenuse gleich ist dem Quadrate der beiden Katheten.


Pythagoras, griech. Philosoph, im 6. Jahrh. v. Chr. auf der Insel Samos geboren, wanderte nach Großgriechenland (Unteritalien) aus, wo er hochbejahrt zu Metapontum gestorben sein soll. P. erklärte die Zahlen als die Principien aller Dinge, als das eigentlich Wesentliche, und seine Schule entwickelte eine förmliche Zahlenmystik. In die Mitte der Welt setzte er ein Centralfeuer, den Umkreis der Welt sollte ein ätherischer, feueriger Kreis bilden, auf diese der Olymp (Fixsternhimmel), dann die Planeten, zuletzt Mond und Erde folgen. Ueber die Gestalt der Erde u. die Bewegung der Planeten scheint P. ziemlich richtige Ansichten gehabt zu haben. In ethischer Beziehung wirkte P. vor allem auf Zügelung der Leidenschaften und in politischer für die aristokratische Form der Republik. Die Seele, als eine Einheit, war als Mikrokosmus gedacht, die Lehre von der Unsterblichkeit mit der Annahme einer Seelenwanderung verbunden. Nach den Berichten der Alten, die übrigens ziemlich romanhaft gefärbt scheinen, bildeten die Pythagoräer eine Art von Orden mit verschiedenen Stufen, der zu gemeinschaftlicher Wirksamkeit unter der Leitung eines Ausschusses von 300 Mitgliedern vereinigt wurde. Hauptsitz der Pythagoräer war Kroton, wo ein demokratischer Aufstand die angesehensten derselben noch zu Lebzeiten des P. vernichtet haben soll. Von den späteren Pythagoräern war Archytas (s. d.) der berühmteste; ein anderer Lysis, war der Lehrer des Epaminondas. In dem 1. Jahrh. v. Chr., als die Religion und Philosophie der Griechen sich überlebt hatte und man in der Verzweiflung zu den Anfängen zurückkehrte, kamen auch Neupythagoräer zum Vorschein (Euxenus, Apollonius von Tyana, Moderatus etc.), deren Ansichten einen Uebergang zu dem Neuplatonismus (s. d) darstellten.


Pytheas, aus Massilia, Geograph, Astronom u. Mathematiker im 3. Jahrh. v. Chr., erkannte den Zusammenhang der Ebbe und Fluth mit der Bewegung des Mondes, maß die Sonnenhöhe zur Zeit des Sommersolstitiums u. machte eine Seereise nach Britannien, Thule und an die Küsten des baltischen Meeres. Die Bruchstücke der Beschreibung seiner Seefahrt (Periplus) hat Arwedson gesammelt (Upsala 1824).


Pythia, s. Delphi.


Pythische Spiele, größere griech. Fest spiele, die auf der Ebene zwischen Delphi u. Crissa, wo Apollo den Drachen Python erlegt haben soll, alle 5 Jahre gefeiert wurden.


Q.

Q, gewöhnlich mit folgendem u geschrieben, der 17. Buchstabe des röm. Alphabets und der davon abstammenden, im Deutschen mit den Lauten Ku od. Kw zusammenfallend. Als römisches Zahlzeichen = 500, mit einem Querstrich oben = 500000; Q. in röm. Inschriften = Quintus, Quintius, Quaestor etc.; auf französ. Thalern bis 1709 die Münzstätte Narbonne, später die von Perpignan und Chalons.


Q. B. F. F. S. d. h. quod bonum, felix faustumque sit, lat., was glücklich von statten gehen möge.


Q. D. B. V. = quod Deus bene vertat, lat., was Gott zum Besten wenden möge.


Q. s., auf Recepten, quantum satis d. h. soviel als nöthig.


Qua, lat., als, insofern, z. B. Q.-Lieutenant; q. talis, als solcher, als der er sein soll.

zurückgekehrt wandte er seine Waffen zuerst gegen Macedonien, hierauf gegen den Peloponnes u. blieb 272 in einem Straßengefechte zu Argos.


Pythagoräischer Lehrsatz, auch magister matheseos, lat, heißt in der Geometrie der Satz, daß im Dreieck das Quadrat der Hypotenuse gleich ist dem Quadrate der beiden Katheten.


Pythagoras, griech. Philosoph, im 6. Jahrh. v. Chr. auf der Insel Samos geboren, wanderte nach Großgriechenland (Unteritalien) aus, wo er hochbejahrt zu Metapontum gestorben sein soll. P. erklärte die Zahlen als die Principien aller Dinge, als das eigentlich Wesentliche, und seine Schule entwickelte eine förmliche Zahlenmystik. In die Mitte der Welt setzte er ein Centralfeuer, den Umkreis der Welt sollte ein ätherischer, feueriger Kreis bilden, auf diese der Olymp (Fixsternhimmel), dann die Planeten, zuletzt Mond und Erde folgen. Ueber die Gestalt der Erde u. die Bewegung der Planeten scheint P. ziemlich richtige Ansichten gehabt zu haben. In ethischer Beziehung wirkte P. vor allem auf Zügelung der Leidenschaften und in politischer für die aristokratische Form der Republik. Die Seele, als eine Einheit, war als Mikrokosmus gedacht, die Lehre von der Unsterblichkeit mit der Annahme einer Seelenwanderung verbunden. Nach den Berichten der Alten, die übrigens ziemlich romanhaft gefärbt scheinen, bildeten die Pythagoräer eine Art von Orden mit verschiedenen Stufen, der zu gemeinschaftlicher Wirksamkeit unter der Leitung eines Ausschusses von 300 Mitgliedern vereinigt wurde. Hauptsitz der Pythagoräer war Kroton, wo ein demokratischer Aufstand die angesehensten derselben noch zu Lebzeiten des P. vernichtet haben soll. Von den späteren Pythagoräern war Archytas (s. d.) der berühmteste; ein anderer Lysis, war der Lehrer des Epaminondas. In dem 1. Jahrh. v. Chr., als die Religion und Philosophie der Griechen sich überlebt hatte und man in der Verzweiflung zu den Anfängen zurückkehrte, kamen auch Neupythagoräer zum Vorschein (Euxenus, Apollonius von Tyana, Moderatus etc.), deren Ansichten einen Uebergang zu dem Neuplatonismus (s. d) darstellten.


Pytheas, aus Massilia, Geograph, Astronom u. Mathematiker im 3. Jahrh. v. Chr., erkannte den Zusammenhang der Ebbe und Fluth mit der Bewegung des Mondes, maß die Sonnenhöhe zur Zeit des Sommersolstitiums u. machte eine Seereise nach Britannien, Thule und an die Küsten des baltischen Meeres. Die Bruchstücke der Beschreibung seiner Seefahrt (Periplus) hat Arwedson gesammelt (Upsala 1824).


Pythia, s. Delphi.


Pythische Spiele, größere griech. Fest spiele, die auf der Ebene zwischen Delphi u. Crissa, wo Apollo den Drachen Python erlegt haben soll, alle 5 Jahre gefeiert wurden.


Q.

Q, gewöhnlich mit folgendem u geschrieben, der 17. Buchstabe des röm. Alphabets und der davon abstammenden, im Deutschen mit den Lauten Ku od. Kw zusammenfallend. Als römisches Zahlzeichen = 500, mit einem Querstrich oben = 500000; Q. in röm. Inschriften = Quintus, Quintius, Quaestor etc.; auf französ. Thalern bis 1709 die Münzstätte Narbonne, später die von Perpignan und Châlons.


Q. B. F. F. S. d. h. quod bonum, felix faustumque sit, lat., was glücklich von statten gehen möge.


Q. D. B. V. = quod Deus bene vertat, lat., was Gott zum Besten wenden möge.


Q. s., auf Recepten, quantum satis d. h. soviel als nöthig.


Qua, lat., als, insofern, z. B. Q.-Lieutenant; q. talis, als solcher, als der er sein soll.

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[642/0643] zurückgekehrt wandte er seine Waffen zuerst gegen Macedonien, hierauf gegen den Peloponnes u. blieb 272 in einem Straßengefechte zu Argos. Pythagoräischer Lehrsatz, auch magister matheseos, lat, heißt in der Geometrie der Satz, daß im Dreieck das Quadrat der Hypotenuse gleich ist dem Quadrate der beiden Katheten. Pythagoras, griech. Philosoph, im 6. Jahrh. v. Chr. auf der Insel Samos geboren, wanderte nach Großgriechenland (Unteritalien) aus, wo er hochbejahrt zu Metapontum gestorben sein soll. P. erklärte die Zahlen als die Principien aller Dinge, als das eigentlich Wesentliche, und seine Schule entwickelte eine förmliche Zahlenmystik. In die Mitte der Welt setzte er ein Centralfeuer, den Umkreis der Welt sollte ein ätherischer, feueriger Kreis bilden, auf diese der Olymp (Fixsternhimmel), dann die Planeten, zuletzt Mond und Erde folgen. Ueber die Gestalt der Erde u. die Bewegung der Planeten scheint P. ziemlich richtige Ansichten gehabt zu haben. In ethischer Beziehung wirkte P. vor allem auf Zügelung der Leidenschaften und in politischer für die aristokratische Form der Republik. Die Seele, als eine Einheit, war als Mikrokosmus gedacht, die Lehre von der Unsterblichkeit mit der Annahme einer Seelenwanderung verbunden. Nach den Berichten der Alten, die übrigens ziemlich romanhaft gefärbt scheinen, bildeten die Pythagoräer eine Art von Orden mit verschiedenen Stufen, der zu gemeinschaftlicher Wirksamkeit unter der Leitung eines Ausschusses von 300 Mitgliedern vereinigt wurde. Hauptsitz der Pythagoräer war Kroton, wo ein demokratischer Aufstand die angesehensten derselben noch zu Lebzeiten des P. vernichtet haben soll. Von den späteren Pythagoräern war Archytas (s. d.) der berühmteste; ein anderer Lysis, war der Lehrer des Epaminondas. In dem 1. Jahrh. v. Chr., als die Religion und Philosophie der Griechen sich überlebt hatte und man in der Verzweiflung zu den Anfängen zurückkehrte, kamen auch Neupythagoräer zum Vorschein (Euxenus, Apollonius von Tyana, Moderatus etc.), deren Ansichten einen Uebergang zu dem Neuplatonismus (s. d) darstellten. Pytheas, aus Massilia, Geograph, Astronom u. Mathematiker im 3. Jahrh. v. Chr., erkannte den Zusammenhang der Ebbe und Fluth mit der Bewegung des Mondes, maß die Sonnenhöhe zur Zeit des Sommersolstitiums u. machte eine Seereise nach Britannien, Thule und an die Küsten des baltischen Meeres. Die Bruchstücke der Beschreibung seiner Seefahrt (Periplus) hat Arwedson gesammelt (Upsala 1824). Pythia, s. Delphi. Pythische Spiele, größere griech. Fest spiele, die auf der Ebene zwischen Delphi u. Crissa, wo Apollo den Drachen Python erlegt haben soll, alle 5 Jahre gefeiert wurden. Q. Q, gewöhnlich mit folgendem u geschrieben, der 17. Buchstabe des röm. Alphabets und der davon abstammenden, im Deutschen mit den Lauten Ku od. Kw zusammenfallend. Als römisches Zahlzeichen = 500, mit einem Querstrich oben = 500000; Q. in röm. Inschriften = Quintus, Quintius, Quaestor etc.; auf französ. Thalern bis 1709 die Münzstätte Narbonne, später die von Perpignan und Châlons. Q. B. F. F. S. d. h. quod bonum, felix faustumque sit, lat., was glücklich von statten gehen möge. Q. D. B. V. = quod Deus bene vertat, lat., was Gott zum Besten wenden möge. Q. s., auf Recepten, quantum satis d. h. soviel als nöthig. Qua, lat., als, insofern, z. B. Q.-Lieutenant; q. talis, als solcher, als der er sein soll.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/643>, abgerufen am 23.11.2024.