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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Reichs verkündete, zuletzt gegen Andersdenkende Gewaltthaten verübte u. sich bis zu Menschenopfern fanatisirte. P. wurde verhaftet u. bekehrte sich, st. 1837 zu Linz; sein Anhang (P.ianer) wurde durch den weltlichen Arm aufgelöst.


Poesie, aus dem Griech., eigentlich die schöpferische Thätigkeit des Menschen, d. h. überhaupt die Kunst, insbesonders die Dichtkunst, s. Aesthetik Bd. I. S. 58; über die epische, dramatische, lyrische u. didaktische P. s. die betreffenden Artikel. Poetik, die Wissenschaft, welche von dem Wesen, den Arten und Formen der P. handelt, aber nur in soweit Regeln geben kann, daß sie den Ausschweifungen der Phantasie, des Gefühls u. der Form Schranken setzt, anderseits die Regeln selbst aus den Meisterwerken der P. abstrahirt, wie zuerst Aristoteles gethan.


Pösing, königl. ungar. Freistadt im Comitat Preßburg, an der Preßburg-Tyrnauer Eisenbahn, mit 4600 E., fürstlich Palffyschem Schlosse, Gold- und Schwefelbergwerk, eisenhaltiger Quelle, Weinbau.


Poeta, Poet, Dichter; poetisch, dichterisch; p.e laureatae, s. gekrönter Dichter. P.ster, Dichterling.


Poggendorf, Joh. Christian, Physiker, geb. 1796 zu Hamburg, zuerst Pharmaceut, studierte sodann zu Berlin, machte bald Aufsehen durch einige physikalische Abhandlungen, namentlich über den Magnetismus der Volta'schen Säule, übernahm 1824 die Redaction der "Annalen der Physik und Chemie", und ward 1834 Professor, 1838 Mitglied der Akademie zu Berlin.


Poggio (Potschio) Bracciolini (Bratsch-), geb. 1380 zu Terranuova in Toscana, war Secretär von 8 Päpsten, st. 1459 zu Florenz, einer der berühmtesten Humanisten seiner Zeit, in Schriften (Straßburg 1511-13) und im Leben manchmal lasciv; am bekanntesten ist sein Brief, den er als Augenzeuge an Leo Aretino über die Verurtheilung und Hinrichtung des Hieronymus von Prag schrieb.


Pogon, griech., Bart; p.isch, den Bart betreffend.


Pohl, Joh. Emanuel, geb. 1782 zu Kamnitz in Böhmen, ausgezeichneter Botaniker, st. 1834 als Professor seiner Wissenschaft in Wien; machte 1817 bis 1821 die von Kaiser Franz I. nach Brasilien abgesandte wissenschaftliche Expedition mit, von der er eine reiche Pflanzensammlung heimbrachte, die er in einem Prachtwerke beschrieb.


Pohlrichter, in Ostfriesland ein Aufseher über die Wasserbauten eines Sprengels.


Poids (poa), frz., Gewicht.


Poika, s. Adelsberg.


Poinsinet (Poängsinä), Ant. Alex. Henri, geb. 1735 zu Fontainebleau, ertrank 1769 im Guadalquivir, schrieb Lustspiele u. Operntexte, war aber noch mehr durch seine Leichtgläubigkeit und als Stichblatt für unzählige Neckereien bekannt.


Point (poäng), frz., Punkt; im Kartenspiele Satz, Stich; ein Wenig. P. d'appui (-d'apüih), Stützpunkt; p. d'honneur (d'onnöhr), Ehrenpunkt.


Pointe (poängt), franz., Spitze; Schärfe.


Pointe-a-Pitre, s. Guadeloupe.


Pointeur (poängtöhr), im Pharaospiel der, welcher gegen den Bankier setzt, d h. pointirt; der Artillerist, der die Kanone richtet.


Poissardes (poassahrd), vom franz. poisson, Fisch, die Fischweiber (namentlich zu Paris, aus der 1. Revolution her berüchtigt).


Poisson (Poassong), Dionys Simeon, berühmter französ. Mathematiker, geb. 1781 zu Pithiviers, ward Professor an der polytechnischen Schule zu Paris, 1812 Mitglied des Instituts, von Napoleon geadelt und von Louis Philipp zum Mitglied der Pairskammer ernannt; st. 1840. Die Memoiren der Akademie sowie andere wissenschaftliche Journale enthalten zahlreiche der wichtigsten Abhandlungen von ihm über alle Zweige der Physik, Mathematik u. Astronomie. Außerdem schrieb er das berühmte Werk: "Traite de mecanique", Paris 1811; 2. sehr vermehrte Aufl., 2 Bde. 1833.


Poissy (Poassi), franz. Stadt 2 Ml. von Versailles, an der Seine, mit 4500 E., Getreide- und Viehhandel.


Poitiers (Poatieh), das gall.-röm. Pictavium, Hauptstadt des frz. Depart.

Reichs verkündete, zuletzt gegen Andersdenkende Gewaltthaten verübte u. sich bis zu Menschenopfern fanatisirte. P. wurde verhaftet u. bekehrte sich, st. 1837 zu Linz; sein Anhang (P.ianer) wurde durch den weltlichen Arm aufgelöst.


Poesie, aus dem Griech., eigentlich die schöpferische Thätigkeit des Menschen, d. h. überhaupt die Kunst, insbesonders die Dichtkunst, s. Aesthetik Bd. I. S. 58; über die epische, dramatische, lyrische u. didaktische P. s. die betreffenden Artikel. Poetik, die Wissenschaft, welche von dem Wesen, den Arten und Formen der P. handelt, aber nur in soweit Regeln geben kann, daß sie den Ausschweifungen der Phantasie, des Gefühls u. der Form Schranken setzt, anderseits die Regeln selbst aus den Meisterwerken der P. abstrahirt, wie zuerst Aristoteles gethan.


Pösing, königl. ungar. Freistadt im Comitat Preßburg, an der Preßburg-Tyrnauer Eisenbahn, mit 4600 E., fürstlich Palffyschem Schlosse, Gold- und Schwefelbergwerk, eisenhaltiger Quelle, Weinbau.


Poëta, Poet, Dichter; poetisch, dichterisch; p.e laureatae, s. gekrönter Dichter. P.ster, Dichterling.


Poggendorf, Joh. Christian, Physiker, geb. 1796 zu Hamburg, zuerst Pharmaceut, studierte sodann zu Berlin, machte bald Aufsehen durch einige physikalische Abhandlungen, namentlich über den Magnetismus der Voltaʼschen Säule, übernahm 1824 die Redaction der „Annalen der Physik und Chemie“, und ward 1834 Professor, 1838 Mitglied der Akademie zu Berlin.


Poggio (Potschio) Bracciolini (Bratsch–), geb. 1380 zu Terranuova in Toscana, war Secretär von 8 Päpsten, st. 1459 zu Florenz, einer der berühmtesten Humanisten seiner Zeit, in Schriften (Straßburg 1511–13) und im Leben manchmal lasciv; am bekanntesten ist sein Brief, den er als Augenzeuge an Leo Aretino über die Verurtheilung und Hinrichtung des Hieronymus von Prag schrieb.


Pogon, griech., Bart; p.isch, den Bart betreffend.


Pohl, Joh. Emanuel, geb. 1782 zu Kamnitz in Böhmen, ausgezeichneter Botaniker, st. 1834 als Professor seiner Wissenschaft in Wien; machte 1817 bis 1821 die von Kaiser Franz I. nach Brasilien abgesandte wissenschaftliche Expedition mit, von der er eine reiche Pflanzensammlung heimbrachte, die er in einem Prachtwerke beschrieb.


Pohlrichter, in Ostfriesland ein Aufseher über die Wasserbauten eines Sprengels.


Poids (poa), frz., Gewicht.


Poika, s. Adelsberg.


Poinsinet (Poängsinä), Ant. Alex. Henri, geb. 1735 zu Fontainebleau, ertrank 1769 im Guadalquivir, schrieb Lustspiele u. Operntexte, war aber noch mehr durch seine Leichtgläubigkeit und als Stichblatt für unzählige Neckereien bekannt.


Point (poäng), frz., Punkt; im Kartenspiele Satz, Stich; ein Wenig. P. dʼappui (–dʼapüih), Stützpunkt; p. dʼhonneur (dʼonnöhr), Ehrenpunkt.


Pointe (poängt), franz., Spitze; Schärfe.


Pointe-à-Pitre, s. Guadeloupe.


Pointeur (poängtöhr), im Pharaospiel der, welcher gegen den Bankier setzt, d h. pointirt; der Artillerist, der die Kanone richtet.


Poissardes (poassahrd), vom franz. poisson, Fisch, die Fischweiber (namentlich zu Paris, aus der 1. Revolution her berüchtigt).


Poisson (Poassong), Dionys Simeon, berühmter französ. Mathematiker, geb. 1781 zu Pithiviers, ward Professor an der polytechnischen Schule zu Paris, 1812 Mitglied des Instituts, von Napoleon geadelt und von Louis Philipp zum Mitglied der Pairskammer ernannt; st. 1840. Die Memoiren der Akademie sowie andere wissenschaftliche Journale enthalten zahlreiche der wichtigsten Abhandlungen von ihm über alle Zweige der Physik, Mathematik u. Astronomie. Außerdem schrieb er das berühmte Werk: „Traité de mécanique“, Paris 1811; 2. sehr vermehrte Aufl., 2 Bde. 1833.


Poissy (Poassi), franz. Stadt 2 Ml. von Versailles, an der Seine, mit 4500 E., Getreide- und Viehhandel.


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[568/0569] Reichs verkündete, zuletzt gegen Andersdenkende Gewaltthaten verübte u. sich bis zu Menschenopfern fanatisirte. P. wurde verhaftet u. bekehrte sich, st. 1837 zu Linz; sein Anhang (P.ianer) wurde durch den weltlichen Arm aufgelöst. Poesie, aus dem Griech., eigentlich die schöpferische Thätigkeit des Menschen, d. h. überhaupt die Kunst, insbesonders die Dichtkunst, s. Aesthetik Bd. I. S. 58; über die epische, dramatische, lyrische u. didaktische P. s. die betreffenden Artikel. Poetik, die Wissenschaft, welche von dem Wesen, den Arten und Formen der P. handelt, aber nur in soweit Regeln geben kann, daß sie den Ausschweifungen der Phantasie, des Gefühls u. der Form Schranken setzt, anderseits die Regeln selbst aus den Meisterwerken der P. abstrahirt, wie zuerst Aristoteles gethan. Pösing, königl. ungar. Freistadt im Comitat Preßburg, an der Preßburg-Tyrnauer Eisenbahn, mit 4600 E., fürstlich Palffyschem Schlosse, Gold- und Schwefelbergwerk, eisenhaltiger Quelle, Weinbau. Poëta, Poet, Dichter; poetisch, dichterisch; p.e laureatae, s. gekrönter Dichter. P.ster, Dichterling. Poggendorf, Joh. Christian, Physiker, geb. 1796 zu Hamburg, zuerst Pharmaceut, studierte sodann zu Berlin, machte bald Aufsehen durch einige physikalische Abhandlungen, namentlich über den Magnetismus der Voltaʼschen Säule, übernahm 1824 die Redaction der „Annalen der Physik und Chemie“, und ward 1834 Professor, 1838 Mitglied der Akademie zu Berlin. Poggio (Potschio) Bracciolini (Bratsch–), geb. 1380 zu Terranuova in Toscana, war Secretär von 8 Päpsten, st. 1459 zu Florenz, einer der berühmtesten Humanisten seiner Zeit, in Schriften (Straßburg 1511–13) und im Leben manchmal lasciv; am bekanntesten ist sein Brief, den er als Augenzeuge an Leo Aretino über die Verurtheilung und Hinrichtung des Hieronymus von Prag schrieb. Pogon, griech., Bart; p.isch, den Bart betreffend. Pohl, Joh. Emanuel, geb. 1782 zu Kamnitz in Böhmen, ausgezeichneter Botaniker, st. 1834 als Professor seiner Wissenschaft in Wien; machte 1817 bis 1821 die von Kaiser Franz I. nach Brasilien abgesandte wissenschaftliche Expedition mit, von der er eine reiche Pflanzensammlung heimbrachte, die er in einem Prachtwerke beschrieb. Pohlrichter, in Ostfriesland ein Aufseher über die Wasserbauten eines Sprengels. Poids (poa), frz., Gewicht. Poika, s. Adelsberg. Poinsinet (Poängsinä), Ant. Alex. Henri, geb. 1735 zu Fontainebleau, ertrank 1769 im Guadalquivir, schrieb Lustspiele u. Operntexte, war aber noch mehr durch seine Leichtgläubigkeit und als Stichblatt für unzählige Neckereien bekannt. Point (poäng), frz., Punkt; im Kartenspiele Satz, Stich; ein Wenig. P. dʼappui (–dʼapüih), Stützpunkt; p. dʼhonneur (dʼonnöhr), Ehrenpunkt. Pointe (poängt), franz., Spitze; Schärfe. Pointe-à-Pitre, s. Guadeloupe. Pointeur (poängtöhr), im Pharaospiel der, welcher gegen den Bankier setzt, d h. pointirt; der Artillerist, der die Kanone richtet. Poissardes (poassahrd), vom franz. poisson, Fisch, die Fischweiber (namentlich zu Paris, aus der 1. Revolution her berüchtigt). Poisson (Poassong), Dionys Simeon, berühmter französ. Mathematiker, geb. 1781 zu Pithiviers, ward Professor an der polytechnischen Schule zu Paris, 1812 Mitglied des Instituts, von Napoleon geadelt und von Louis Philipp zum Mitglied der Pairskammer ernannt; st. 1840. Die Memoiren der Akademie sowie andere wissenschaftliche Journale enthalten zahlreiche der wichtigsten Abhandlungen von ihm über alle Zweige der Physik, Mathematik u. Astronomie. Außerdem schrieb er das berühmte Werk: „Traité de mécanique“, Paris 1811; 2. sehr vermehrte Aufl., 2 Bde. 1833. Poissy (Poassi), franz. Stadt 2 Ml. von Versailles, an der Seine, mit 4500 E., Getreide- und Viehhandel. Poitiers (Poatieh), das gall.-röm. Pictavium, Hauptstadt des frz. Depart.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/569>, abgerufen am 24.08.2024.