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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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3 großer Flüsse entstehend: des Paraguay, Parana und Uruguay, die sich in einer 40 Ml. breiten Mündung in den atlant. Ocean ergießen; als Hauptstamm wird der Parana angesehen, der in der brasil. Provinz Minas Geraes entspringt. Die Stromlänge wird auf 480 Ml. Länge, das Stromgebiet von 55000 bis 70000 #M. berechnet. P.-Union, P.-Staaten, s. Argentinische Republik.


Platää, Platäa, Stadt in Böotien, treue Verbündete von Athen aus Feindschaft gegen das die Oberherrschaft ansprechende Theben, wurde von den Persern unter Xerxes, 427 v. Chr. von den Spartanern, 374 v. Chr. von den Thebanern zerstört, immer wieder aufgebaut und zuletzt von Kaiser Justinian neu ummauert; Ruinen bei Kokhla. Sieg der Griechen über die Perser am 25. Sept. 479 v. Chr.


Platane (Platanus orientalis), schöner Baum aus der Familie der Amentaceae, mit weißlicher, glatter, abschuppender Rinde, großen, handförmigen Blättern, aus Kleinasien nach Griechenland und nach Italien verpflanzt, für Schattengänge und Anlagen beliebt, kommt auch in Süddeutschland gut fort.


Plateau (-oh), franz., Hochebene.


Plateforme, Plattform, flaches Dach; die Balken am Rand einer Mauer, auf welchen das Dachzimmerwerk ruht; künstliche Terrasse an einem Abhange; Erhöhung auf Festungswerken zur Aufstellung von Geschützen.


Platen-Hallermünde, niedersächs. gräfl. Geschlecht. Graf August von P., geb. 1796 zu Ansbach, Sohn eines bayer. Oberförsters, nahm 1815 als bayer. Lieutenant am Kriege gegen Frankreich Theil, lebte nach 1818 zu Würzburg, Erlangen, Heidelberg, später in Italien, st 5. Decbr. 1835 zu Syrakus an der Cholera, einer unserer besten lyr. Dichter, ernst, würdevoll, gedankenreich, in der Form vollendet, bewies sich auch als Meister in der Satyre; weniger gelang ihm das Drama. (Gesammelte Werke, Stuttg. bei Cotta 1835.)


Plater, westfäl. Familie, die aus Westfalen mit den Schwertrittern nach Livland und von dort nach Polen kam. Graf Ludw. P., geb. 1775, focht unter Kosciusko, betheiligte sich an der Revolution von 1830, st. 1846 als Verbannter im Posenschen; Gräfin Emilie P., geb. 1806, versuchte 1830 mit ihrem Vetter Cäsar P. eine Insurrection in Lithauen, soll 1831 auf der Flucht nach Warschau gest. sein; Cäsar lebt als Verbannter in Frankreich, sein Bruder Ladislaus flüchtete ebenfalls nach Paris u. war für die polnische Sache als Publicist thätig. Stanislaus P., Bruder des oben genannten Ludw. P., geb. 1782, gest. 1851 im Posenschen, lieferte geographische und historische Arbeiten über Polen.


Platin, Platina (vom span. plata, Silber), edles Metall, härter als Kupfer, von 21,45 spec. Gew., nach Gold u. Silber das dehnbarste, unter allen das zäheste, ist grauer als Silber u. weißer als Stahl. Das rohe P. wurde zuerst im Goldsande des südamerikan. Flusses Pinto gefunden, kam 1741 durch Wood nach Europa, wurde vorzüglich von Watson, Scheffer, Lewis u. a. untersucht u. als ein eigenthümliches Metall erkannt; die das rohe P. begleitenden eigenthümlichen Metalle wie Palladium, Osmium, Iridium, Rhodium etc. wurden erst im Anfange dieses Jahrhunderts entdeckt. Man findet das rohe P. in Flüssen u. im aufgeschwemmten Lande, selten anstehend, in Brasilien, Columbia und Neugranada auf Brauneisensteingängen, im verwitterten Cyenit in St. Rosa in Columbien und theils im aufgeschwemmten Lande, theils in Grünstein und Serpentin eingesprengt am westl. Abhange des Ural; rein und gediegen, nur mit Palladiumkörner gemengt, in Brasilien. Das aus dem rohen P. od. P.erz durch ein umständliches chemisches Verfahren rein dargestellte P. wird geschmiedet zur Verfertigung von Kesseln, Schmelztigeln, Abrauchschalen und andern chemischen Geräthen verwendet, in Rußland werden auch Münzen daraus geprägt. - Das P.chlorid dient bei chemischen Analysen als das empfindlichste Reagens auf Kali.


Platitude (-tühd), frz., Gemeinheit.


Platner, Ernst, Arzt und Anthropolog, geb. 1744 zu Leipzig, Sohn des um

3 großer Flüsse entstehend: des Paraguay, Parana und Uruguay, die sich in einer 40 Ml. breiten Mündung in den atlant. Ocean ergießen; als Hauptstamm wird der Parana angesehen, der in der brasil. Provinz Minas Geraës entspringt. Die Stromlänge wird auf 480 Ml. Länge, das Stromgebiet von 55000 bis 70000 □M. berechnet. P.-Union, P.-Staaten, s. Argentinische Republik.


Platää, Platäa, Stadt in Böotien, treue Verbündete von Athen aus Feindschaft gegen das die Oberherrschaft ansprechende Theben, wurde von den Persern unter Xerxes, 427 v. Chr. von den Spartanern, 374 v. Chr. von den Thebanern zerstört, immer wieder aufgebaut und zuletzt von Kaiser Justinian neu ummauert; Ruinen bei Kokhla. Sieg der Griechen über die Perser am 25. Sept. 479 v. Chr.


Platane (Platanus orientalis), schöner Baum aus der Familie der Amentaceae, mit weißlicher, glatter, abschuppender Rinde, großen, handförmigen Blättern, aus Kleinasien nach Griechenland und nach Italien verpflanzt, für Schattengänge und Anlagen beliebt, kommt auch in Süddeutschland gut fort.


Plateau (–oh), franz., Hochebene.


Plateforme, Plattform, flaches Dach; die Balken am Rand einer Mauer, auf welchen das Dachzimmerwerk ruht; künstliche Terrasse an einem Abhange; Erhöhung auf Festungswerken zur Aufstellung von Geschützen.


Platen-Hallermünde, niedersächs. gräfl. Geschlecht. Graf August von P., geb. 1796 zu Ansbach, Sohn eines bayer. Oberförsters, nahm 1815 als bayer. Lieutenant am Kriege gegen Frankreich Theil, lebte nach 1818 zu Würzburg, Erlangen, Heidelberg, später in Italien, st 5. Decbr. 1835 zu Syrakus an der Cholera, einer unserer besten lyr. Dichter, ernst, würdevoll, gedankenreich, in der Form vollendet, bewies sich auch als Meister in der Satyre; weniger gelang ihm das Drama. (Gesammelte Werke, Stuttg. bei Cotta 1835.)


Plater, westfäl. Familie, die aus Westfalen mit den Schwertrittern nach Livland und von dort nach Polen kam. Graf Ludw. P., geb. 1775, focht unter Kosciusko, betheiligte sich an der Revolution von 1830, st. 1846 als Verbannter im Posenschen; Gräfin Emilie P., geb. 1806, versuchte 1830 mit ihrem Vetter Cäsar P. eine Insurrection in Lithauen, soll 1831 auf der Flucht nach Warschau gest. sein; Cäsar lebt als Verbannter in Frankreich, sein Bruder Ladislaus flüchtete ebenfalls nach Paris u. war für die polnische Sache als Publicist thätig. Stanislaus P., Bruder des oben genannten Ludw. P., geb. 1782, gest. 1851 im Posenschen, lieferte geographische und historische Arbeiten über Polen.


Platin, Platina (vom span. plata, Silber), edles Metall, härter als Kupfer, von 21,45 spec. Gew., nach Gold u. Silber das dehnbarste, unter allen das zäheste, ist grauer als Silber u. weißer als Stahl. Das rohe P. wurde zuerst im Goldsande des südamerikan. Flusses Pinto gefunden, kam 1741 durch Wood nach Europa, wurde vorzüglich von Watson, Scheffer, Lewis u. a. untersucht u. als ein eigenthümliches Metall erkannt; die das rohe P. begleitenden eigenthümlichen Metalle wie Palladium, Osmium, Iridium, Rhodium etc. wurden erst im Anfange dieses Jahrhunderts entdeckt. Man findet das rohe P. in Flüssen u. im aufgeschwemmten Lande, selten anstehend, in Brasilien, Columbia und Neugranada auf Brauneisensteingängen, im verwitterten Cyenit in St. Rosa in Columbien und theils im aufgeschwemmten Lande, theils in Grünstein und Serpentin eingesprengt am westl. Abhange des Ural; rein und gediegen, nur mit Palladiumkörner gemengt, in Brasilien. Das aus dem rohen P. od. P.erz durch ein umständliches chemisches Verfahren rein dargestellte P. wird geschmiedet zur Verfertigung von Kesseln, Schmelztigeln, Abrauchschalen und andern chemischen Geräthen verwendet, in Rußland werden auch Münzen daraus geprägt. – Das P.chlorid dient bei chemischen Analysen als das empfindlichste Reagens auf Kali.


Platitude (–tühd), frz., Gemeinheit.


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[559/0560] 3 großer Flüsse entstehend: des Paraguay, Parana und Uruguay, die sich in einer 40 Ml. breiten Mündung in den atlant. Ocean ergießen; als Hauptstamm wird der Parana angesehen, der in der brasil. Provinz Minas Geraës entspringt. Die Stromlänge wird auf 480 Ml. Länge, das Stromgebiet von 55000 bis 70000 □M. berechnet. P.-Union, P.-Staaten, s. Argentinische Republik. Platää, Platäa, Stadt in Böotien, treue Verbündete von Athen aus Feindschaft gegen das die Oberherrschaft ansprechende Theben, wurde von den Persern unter Xerxes, 427 v. Chr. von den Spartanern, 374 v. Chr. von den Thebanern zerstört, immer wieder aufgebaut und zuletzt von Kaiser Justinian neu ummauert; Ruinen bei Kokhla. Sieg der Griechen über die Perser am 25. Sept. 479 v. Chr. Platane (Platanus orientalis), schöner Baum aus der Familie der Amentaceae, mit weißlicher, glatter, abschuppender Rinde, großen, handförmigen Blättern, aus Kleinasien nach Griechenland und nach Italien verpflanzt, für Schattengänge und Anlagen beliebt, kommt auch in Süddeutschland gut fort. Plateau (–oh), franz., Hochebene. Plateforme, Plattform, flaches Dach; die Balken am Rand einer Mauer, auf welchen das Dachzimmerwerk ruht; künstliche Terrasse an einem Abhange; Erhöhung auf Festungswerken zur Aufstellung von Geschützen. Platen-Hallermünde, niedersächs. gräfl. Geschlecht. Graf August von P., geb. 1796 zu Ansbach, Sohn eines bayer. Oberförsters, nahm 1815 als bayer. Lieutenant am Kriege gegen Frankreich Theil, lebte nach 1818 zu Würzburg, Erlangen, Heidelberg, später in Italien, st 5. Decbr. 1835 zu Syrakus an der Cholera, einer unserer besten lyr. Dichter, ernst, würdevoll, gedankenreich, in der Form vollendet, bewies sich auch als Meister in der Satyre; weniger gelang ihm das Drama. (Gesammelte Werke, Stuttg. bei Cotta 1835.) Plater, westfäl. Familie, die aus Westfalen mit den Schwertrittern nach Livland und von dort nach Polen kam. Graf Ludw. P., geb. 1775, focht unter Kosciusko, betheiligte sich an der Revolution von 1830, st. 1846 als Verbannter im Posenschen; Gräfin Emilie P., geb. 1806, versuchte 1830 mit ihrem Vetter Cäsar P. eine Insurrection in Lithauen, soll 1831 auf der Flucht nach Warschau gest. sein; Cäsar lebt als Verbannter in Frankreich, sein Bruder Ladislaus flüchtete ebenfalls nach Paris u. war für die polnische Sache als Publicist thätig. Stanislaus P., Bruder des oben genannten Ludw. P., geb. 1782, gest. 1851 im Posenschen, lieferte geographische und historische Arbeiten über Polen. Platin, Platina (vom span. plata, Silber), edles Metall, härter als Kupfer, von 21,45 spec. Gew., nach Gold u. Silber das dehnbarste, unter allen das zäheste, ist grauer als Silber u. weißer als Stahl. Das rohe P. wurde zuerst im Goldsande des südamerikan. Flusses Pinto gefunden, kam 1741 durch Wood nach Europa, wurde vorzüglich von Watson, Scheffer, Lewis u. a. untersucht u. als ein eigenthümliches Metall erkannt; die das rohe P. begleitenden eigenthümlichen Metalle wie Palladium, Osmium, Iridium, Rhodium etc. wurden erst im Anfange dieses Jahrhunderts entdeckt. Man findet das rohe P. in Flüssen u. im aufgeschwemmten Lande, selten anstehend, in Brasilien, Columbia und Neugranada auf Brauneisensteingängen, im verwitterten Cyenit in St. Rosa in Columbien und theils im aufgeschwemmten Lande, theils in Grünstein und Serpentin eingesprengt am westl. Abhange des Ural; rein und gediegen, nur mit Palladiumkörner gemengt, in Brasilien. Das aus dem rohen P. od. P.erz durch ein umständliches chemisches Verfahren rein dargestellte P. wird geschmiedet zur Verfertigung von Kesseln, Schmelztigeln, Abrauchschalen und andern chemischen Geräthen verwendet, in Rußland werden auch Münzen daraus geprägt. – Das P.chlorid dient bei chemischen Analysen als das empfindlichste Reagens auf Kali. Platitude (–tühd), frz., Gemeinheit. Platner, Ernst, Arzt und Anthropolog, geb. 1744 zu Leipzig, Sohn des um

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/560>, abgerufen am 24.08.2024.