Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

unterrichtete den Kaiser Alexander in der Kriegskunst, wurde Generallieutenant und Chef des Generalstabs und rieth 1812 das Kriegssystem gegen Napoleon an, durch welches dessen Armee in Rußland zu Grunde ging. P. erhielt 1820 seinen Abschied und st. 1826 in Stuttgart. Eine kriegswissenschaftliche Schrift von ihm hat Oberst von Batz (Stuttg. 1852, franz. Leipzig 1853 herausg.).


Phykologie, aus dem Griech., Lehre von den Algen.


Phylarchus, griech. Historiker um 200 n. Chr., schrieb die Geschichte der ersten 100 Jahre nach dem Tode Alexanders d. Gr.; Fragmente, herausgegeben von Brückner, Breslau 1839.


Phyle, griech., Stamm, s. Athen u. Sparta.


Phyma, griech., Drüsengeschwulst.


Physa, griech., die Blase; Physema, Aufblasung; Physeter, der Blasebalg; der Potfisch oder Kaschelot.


Physharmonica, auch Windharmonica, ein 1826 von Hankel zu Wien erfundenes Tasteninstrument, wobei die Töne durch chromatisch gestimmte und durch einen, mittelst eines Pedals getriebenen Blasbalg in Vibration gesetzte Metallzungen erzeugt werden. Da man die Stärke des Luftstromes in seiner Gewalt hat, lassen sich die schönsten Schwellungen der Töne hervorbringen.


Physik, griech., im weitern Sinne der Theil der Naturwissenschaft, welcher sich mit den Erscheinungen an den Körpern, den Veränderungen derselben und ihren gegenseitigen Beziehungen zu einander beschäftigt, umfaßt somit die Physiologie, Chemie und P. im engern Sinn. Die P. im engern Sinn ist die Wissenschaft derjenigen Naturerscheinungen, welche von keiner wesentlichen Veränderung der dabei betheiligten Gegenstände begleitet sind. Ihr Gegenstand sind somit die allgemeinen Eigenschaften der Körper, Bewegung u. Gleichgewicht derselben, Schall, Wärme, Licht, Electricität, Magnetismus. Die P. bedient sich zu ihren Forschungen der Beobachtung und des Experiments und sucht daraus die Gesetze für die Erscheinungen zu finden theils durch Schlußfolgerung, theils und hauptsächlich mit Hilfe der Mathematik, welcher die P. ihre größten Bereicherungen verdankt. - Die p.alischen Kenntnisse der Alten waren gering und wurden auch von den Arabern nur sehr unwesentlich vermehrt. Die wissenschaftliche P. beginnt im 16. Jahrh. mit Galilei durch seine wichtigen Entdeckungen von der Bewegung der Körper und dem Lichte. Ihm folgten Kepler, Otto von Guericke, Cartesius, Huyghens, besonders aber Newton mit seiner epochemachenden Entdeckung der allgemeinen Anziehung (Schwerkraft) u. der Zerlegung des weißen Sonnenlichts in farbige Strahlen. Zugleich mit der Lehre vom Lichte bildete sich die vom Schall weiter aus. Die Lehre von der Electricität begann im Anfang des 17. Jahrh. durch Gilbert, fand aber wesentliche Erweiterung erst im folgenden Jahrh. durch Grey, Dufay, Franklin. Zugleich ward das Thermometer erfunden u. die Natur der elastischen Flüssigkeiten, besonders des Wasserdampfs, näher erforscht. Dann folgten die Bereicherungen der Lehre von der Electricität durch Galvani, Volta, Davy, vom Lichte durch Malus (Polarisation), Euler, Young, Fresnel. 1820 entdeckte Oersted den Electromagnetismus, nach ihm Faraday die Magnetoelectricität u. die Induction.


Physikalisch, der Naturlehre gemäß; Physiker, Naturforscher; Physikus, obrigkeitlich bestellter Bezirksarzt; Physikat, Amt desselben; physisch, natürlich, sinnlich.


Physikotheologie, natürliche Theologie, das Bestreben, die Religionslehren aus den Verhältnissen der Natur, aus deren Harmonie u. Zweckmäßigkeit darzulegen, was immer mißlingen wird, sofern die Kenntniß der Natur immer eine unvollständige bleiben muß u. die Natur blos eine Seite der göttlichen Offenbarung darstellt. Der physikotheologische Beweis für das Dasein Gottes beruft sich gleichfalls auf die in der Natur sichtbare Zweckmäßigkeit, die einen bestimmenden Willen od. Urheber voraussetzt.


Physiognomie, eigentlich die ganze äußere Form eines Menschen, als der Ausdruck des innern Wesens desselben, namentlich das Gesicht, welches Stimmung

unterrichtete den Kaiser Alexander in der Kriegskunst, wurde Generallieutenant und Chef des Generalstabs und rieth 1812 das Kriegssystem gegen Napoleon an, durch welches dessen Armee in Rußland zu Grunde ging. P. erhielt 1820 seinen Abschied und st. 1826 in Stuttgart. Eine kriegswissenschaftliche Schrift von ihm hat Oberst von Batz (Stuttg. 1852, franz. Leipzig 1853 herausg.).


Phykologie, aus dem Griech., Lehre von den Algen.


Phylarchus, griech. Historiker um 200 n. Chr., schrieb die Geschichte der ersten 100 Jahre nach dem Tode Alexanders d. Gr.; Fragmente, herausgegeben von Brückner, Breslau 1839.


Phyle, griech., Stamm, s. Athen u. Sparta.


Phyma, griech., Drüsengeschwulst.


Physa, griech., die Blase; Physema, Aufblasung; Physeter, der Blasebalg; der Potfisch oder Kaschelot.


Physharmonica, auch Windharmonica, ein 1826 von Hankel zu Wien erfundenes Tasteninstrument, wobei die Töne durch chromatisch gestimmte und durch einen, mittelst eines Pedals getriebenen Blasbalg in Vibration gesetzte Metallzungen erzeugt werden. Da man die Stärke des Luftstromes in seiner Gewalt hat, lassen sich die schönsten Schwellungen der Töne hervorbringen.


Physik, griech., im weitern Sinne der Theil der Naturwissenschaft, welcher sich mit den Erscheinungen an den Körpern, den Veränderungen derselben und ihren gegenseitigen Beziehungen zu einander beschäftigt, umfaßt somit die Physiologie, Chemie und P. im engern Sinn. Die P. im engern Sinn ist die Wissenschaft derjenigen Naturerscheinungen, welche von keiner wesentlichen Veränderung der dabei betheiligten Gegenstände begleitet sind. Ihr Gegenstand sind somit die allgemeinen Eigenschaften der Körper, Bewegung u. Gleichgewicht derselben, Schall, Wärme, Licht, Electricität, Magnetismus. Die P. bedient sich zu ihren Forschungen der Beobachtung und des Experiments und sucht daraus die Gesetze für die Erscheinungen zu finden theils durch Schlußfolgerung, theils und hauptsächlich mit Hilfe der Mathematik, welcher die P. ihre größten Bereicherungen verdankt. – Die p.alischen Kenntnisse der Alten waren gering und wurden auch von den Arabern nur sehr unwesentlich vermehrt. Die wissenschaftliche P. beginnt im 16. Jahrh. mit Galilei durch seine wichtigen Entdeckungen von der Bewegung der Körper und dem Lichte. Ihm folgten Kepler, Otto von Guericke, Cartesius, Huyghens, besonders aber Newton mit seiner epochemachenden Entdeckung der allgemeinen Anziehung (Schwerkraft) u. der Zerlegung des weißen Sonnenlichts in farbige Strahlen. Zugleich mit der Lehre vom Lichte bildete sich die vom Schall weiter aus. Die Lehre von der Electricität begann im Anfang des 17. Jahrh. durch Gilbert, fand aber wesentliche Erweiterung erst im folgenden Jahrh. durch Grey, Dufay, Franklin. Zugleich ward das Thermometer erfunden u. die Natur der elastischen Flüssigkeiten, besonders des Wasserdampfs, näher erforscht. Dann folgten die Bereicherungen der Lehre von der Electricität durch Galvani, Volta, Davy, vom Lichte durch Malus (Polarisation), Euler, Young, Fresnel. 1820 entdeckte Oersted den Electromagnetismus, nach ihm Faraday die Magnetoëlectricität u. die Induction.


Physikalisch, der Naturlehre gemäß; Physiker, Naturforscher; Physikus, obrigkeitlich bestellter Bezirksarzt; Physikat, Amt desselben; physisch, natürlich, sinnlich.


Physikotheologie, natürliche Theologie, das Bestreben, die Religionslehren aus den Verhältnissen der Natur, aus deren Harmonie u. Zweckmäßigkeit darzulegen, was immer mißlingen wird, sofern die Kenntniß der Natur immer eine unvollständige bleiben muß u. die Natur blos eine Seite der göttlichen Offenbarung darstellt. Der physikotheologische Beweis für das Dasein Gottes beruft sich gleichfalls auf die in der Natur sichtbare Zweckmäßigkeit, die einen bestimmenden Willen od. Urheber voraussetzt.


Physiognomie, eigentlich die ganze äußere Form eines Menschen, als der Ausdruck des innern Wesens desselben, namentlich das Gesicht, welches Stimmung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0540" n="539"/>
unterrichtete den Kaiser Alexander in der Kriegskunst, wurde Generallieutenant und Chef des Generalstabs und rieth 1812 das Kriegssystem gegen Napoleon an, durch welches dessen Armee in Rußland zu Grunde ging. P. erhielt 1820 seinen Abschied und st. 1826 in Stuttgart. Eine kriegswissenschaftliche Schrift von ihm hat Oberst von Batz (Stuttg. 1852, franz. Leipzig 1853 herausg.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phykologie</hi>, aus dem Griech., Lehre von den Algen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phylarchus</hi>, griech. Historiker um 200 n. Chr., schrieb die Geschichte der ersten 100 Jahre nach dem Tode Alexanders d. Gr.; Fragmente, herausgegeben von Brückner, Breslau 1839.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phyle</hi>, griech., Stamm, s. Athen u. Sparta.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phyma</hi>, griech., Drüsengeschwulst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Physa</hi>, griech., die Blase; <hi rendition="#g">Physema</hi>, Aufblasung; <hi rendition="#g">Physeter</hi>, der Blasebalg; der Potfisch oder Kaschelot.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Physharmonica</hi>, auch Windharmonica, ein 1826 von Hankel zu Wien erfundenes Tasteninstrument, wobei die Töne durch chromatisch gestimmte und durch einen, mittelst eines Pedals getriebenen Blasbalg in Vibration gesetzte Metallzungen erzeugt werden. Da man die Stärke des Luftstromes in seiner Gewalt hat, lassen sich die schönsten Schwellungen der Töne hervorbringen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Physik</hi>, griech., im weitern Sinne der Theil der Naturwissenschaft, welcher sich mit den Erscheinungen an den Körpern, den Veränderungen derselben und ihren gegenseitigen Beziehungen zu einander beschäftigt, umfaßt somit die Physiologie, Chemie und P. im engern Sinn. Die P. <hi rendition="#g">im engern Sinn</hi> ist die Wissenschaft derjenigen Naturerscheinungen, welche von keiner wesentlichen Veränderung der dabei betheiligten Gegenstände begleitet sind. Ihr Gegenstand sind somit die allgemeinen Eigenschaften der Körper, Bewegung u. Gleichgewicht derselben, Schall, Wärme, Licht, Electricität, Magnetismus. Die P. bedient sich zu ihren Forschungen der Beobachtung und des Experiments und sucht daraus die Gesetze für die Erscheinungen zu finden theils durch Schlußfolgerung, theils und hauptsächlich mit Hilfe der Mathematik, welcher die P. ihre größten Bereicherungen verdankt. &#x2013; Die p.alischen Kenntnisse der Alten waren gering und wurden auch von den Arabern nur sehr unwesentlich vermehrt. Die <hi rendition="#g">wissenschaftliche</hi> P. beginnt im 16. Jahrh. mit Galilei durch seine wichtigen Entdeckungen von der Bewegung der Körper und dem Lichte. Ihm folgten Kepler, Otto von Guericke, Cartesius, Huyghens, besonders aber Newton mit seiner epochemachenden Entdeckung der allgemeinen Anziehung (Schwerkraft) u. der Zerlegung des weißen Sonnenlichts in farbige Strahlen. Zugleich mit der Lehre vom Lichte bildete sich die vom Schall weiter aus. Die Lehre von der Electricität begann im Anfang des 17. Jahrh. durch Gilbert, fand aber wesentliche Erweiterung erst im folgenden Jahrh. durch Grey, Dufay, Franklin. Zugleich ward das Thermometer erfunden u. die Natur der elastischen Flüssigkeiten, besonders des Wasserdampfs, näher erforscht. Dann folgten die Bereicherungen der Lehre von der Electricität durch Galvani, Volta, Davy, vom Lichte durch Malus (Polarisation), Euler, Young, Fresnel. 1820 entdeckte Oersted den Electromagnetismus, nach ihm Faraday die Magnetoëlectricität u. die Induction.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Physikalisch</hi>, der Naturlehre gemäß; <hi rendition="#g">Physiker</hi>, Naturforscher; <hi rendition="#g">Physikus</hi>, obrigkeitlich bestellter Bezirksarzt; <hi rendition="#g">Physikat</hi>, Amt desselben; <hi rendition="#g">physisch</hi>, natürlich, sinnlich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Physikotheologie</hi>, <hi rendition="#g">natürliche Theologie</hi>, das Bestreben, die Religionslehren aus den Verhältnissen der Natur, aus deren Harmonie u. Zweckmäßigkeit darzulegen, was immer mißlingen wird, sofern die Kenntniß der Natur immer eine unvollständige bleiben muß u. die Natur blos <hi rendition="#g">eine</hi> Seite der göttlichen Offenbarung darstellt. Der <hi rendition="#g">physikotheologische Beweis</hi> für das Dasein Gottes beruft sich gleichfalls auf die in der Natur sichtbare Zweckmäßigkeit, die einen bestimmenden Willen od. Urheber voraussetzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Physiognomie</hi>, eigentlich die ganze äußere Form eines Menschen, als der Ausdruck des innern Wesens desselben, namentlich das <hi rendition="#g">Gesicht</hi>, welches Stimmung
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[539/0540] unterrichtete den Kaiser Alexander in der Kriegskunst, wurde Generallieutenant und Chef des Generalstabs und rieth 1812 das Kriegssystem gegen Napoleon an, durch welches dessen Armee in Rußland zu Grunde ging. P. erhielt 1820 seinen Abschied und st. 1826 in Stuttgart. Eine kriegswissenschaftliche Schrift von ihm hat Oberst von Batz (Stuttg. 1852, franz. Leipzig 1853 herausg.). Phykologie, aus dem Griech., Lehre von den Algen. Phylarchus, griech. Historiker um 200 n. Chr., schrieb die Geschichte der ersten 100 Jahre nach dem Tode Alexanders d. Gr.; Fragmente, herausgegeben von Brückner, Breslau 1839. Phyle, griech., Stamm, s. Athen u. Sparta. Phyma, griech., Drüsengeschwulst. Physa, griech., die Blase; Physema, Aufblasung; Physeter, der Blasebalg; der Potfisch oder Kaschelot. Physharmonica, auch Windharmonica, ein 1826 von Hankel zu Wien erfundenes Tasteninstrument, wobei die Töne durch chromatisch gestimmte und durch einen, mittelst eines Pedals getriebenen Blasbalg in Vibration gesetzte Metallzungen erzeugt werden. Da man die Stärke des Luftstromes in seiner Gewalt hat, lassen sich die schönsten Schwellungen der Töne hervorbringen. Physik, griech., im weitern Sinne der Theil der Naturwissenschaft, welcher sich mit den Erscheinungen an den Körpern, den Veränderungen derselben und ihren gegenseitigen Beziehungen zu einander beschäftigt, umfaßt somit die Physiologie, Chemie und P. im engern Sinn. Die P. im engern Sinn ist die Wissenschaft derjenigen Naturerscheinungen, welche von keiner wesentlichen Veränderung der dabei betheiligten Gegenstände begleitet sind. Ihr Gegenstand sind somit die allgemeinen Eigenschaften der Körper, Bewegung u. Gleichgewicht derselben, Schall, Wärme, Licht, Electricität, Magnetismus. Die P. bedient sich zu ihren Forschungen der Beobachtung und des Experiments und sucht daraus die Gesetze für die Erscheinungen zu finden theils durch Schlußfolgerung, theils und hauptsächlich mit Hilfe der Mathematik, welcher die P. ihre größten Bereicherungen verdankt. – Die p.alischen Kenntnisse der Alten waren gering und wurden auch von den Arabern nur sehr unwesentlich vermehrt. Die wissenschaftliche P. beginnt im 16. Jahrh. mit Galilei durch seine wichtigen Entdeckungen von der Bewegung der Körper und dem Lichte. Ihm folgten Kepler, Otto von Guericke, Cartesius, Huyghens, besonders aber Newton mit seiner epochemachenden Entdeckung der allgemeinen Anziehung (Schwerkraft) u. der Zerlegung des weißen Sonnenlichts in farbige Strahlen. Zugleich mit der Lehre vom Lichte bildete sich die vom Schall weiter aus. Die Lehre von der Electricität begann im Anfang des 17. Jahrh. durch Gilbert, fand aber wesentliche Erweiterung erst im folgenden Jahrh. durch Grey, Dufay, Franklin. Zugleich ward das Thermometer erfunden u. die Natur der elastischen Flüssigkeiten, besonders des Wasserdampfs, näher erforscht. Dann folgten die Bereicherungen der Lehre von der Electricität durch Galvani, Volta, Davy, vom Lichte durch Malus (Polarisation), Euler, Young, Fresnel. 1820 entdeckte Oersted den Electromagnetismus, nach ihm Faraday die Magnetoëlectricität u. die Induction. Physikalisch, der Naturlehre gemäß; Physiker, Naturforscher; Physikus, obrigkeitlich bestellter Bezirksarzt; Physikat, Amt desselben; physisch, natürlich, sinnlich. Physikotheologie, natürliche Theologie, das Bestreben, die Religionslehren aus den Verhältnissen der Natur, aus deren Harmonie u. Zweckmäßigkeit darzulegen, was immer mißlingen wird, sofern die Kenntniß der Natur immer eine unvollständige bleiben muß u. die Natur blos eine Seite der göttlichen Offenbarung darstellt. Der physikotheologische Beweis für das Dasein Gottes beruft sich gleichfalls auf die in der Natur sichtbare Zweckmäßigkeit, die einen bestimmenden Willen od. Urheber voraussetzt. Physiognomie, eigentlich die ganze äußere Form eines Menschen, als der Ausdruck des innern Wesens desselben, namentlich das Gesicht, welches Stimmung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/540
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 539. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/540>, abgerufen am 22.11.2024.