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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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der Lichtstärke. Das einfachste erfand Rumford, bestehend aus einer weißen Fläche, von der einige Zolle entfernt ein Stab angebracht ist. Um die Stärke zweier Lichter zu vergleichen, stellt man sie hinter den Stab so, daß dieser 2 Schatten auf die Fläche wirft und entfernt dann das eine od. andere Licht so weit vom Stabe, bis die beiden Schatten an Stärke gleich erscheinen. Die Lichtstärken verhalten sich dann wie die Quadrate der Entfernungen der Lichter von der weißen Fläche. Auch bedient man sich durchscheinender Körper, z. B. einer Scheibe aus Horn und bestimmt die Lichtstärke nach der Dicke, welche die Scheibe haben muß, damit sie kein merkbares Licht mehr durchlasse. Photometrie, Messung der Lichtstärke.


Photophobie, Lichtscheue; Photopsie, Feuersehen, Schwäche des Augennerven, in Folge deren man Funken zu sehen glaubt.


Phototechnik, Beleuchtungskunst.


Phototypen, was Daguerreotypen.


Phraates, Name von 4 parthischen Königen: P. I. 181-179, P. II. 137 bis 129, P. III. 68-58, P. IV. 37-4 v. Chr.


Phrasis, -e, griech., Redensart; Phraseologie, grammatikalische Darlegung der einer Sprache eigenthümlichen Redensarten; Sammlung derselben.


Phratrien, s. Athen.


Phren, griech., Seele, Verstand (von der Mehrzahl P.es, Zwerchfell, das als Sitz des Verstandes galt), Gehirn; P.esie, ein früher gebräuchlicher unbestimmter Ausdruck für Gehirnkrankheiten. P.ologie, Schädellehre, von Gall aufgestellt, von andern weiter ausgebildet, die Lehre von den äußern Zeichen am Schädel, welche die Geistesvermögen anzeigen sollen.


Phrygien, die größte Provinz des alten Kleinasien, zwischen Bithynien, Paphlagonien, Kappadocien, Lykonien, Pisidien, Cilicien, Lydien und Mysien; von diesem P. (Groß-P.) durch Mysien getrennt lag Klein-P. am Hellespont. Großphrygische Städte waren Iconium, Doriläum, Gordium, Celenä, Pessinus, Ancyra, Colossä, Laodicea, Apamea, Kibotos, Hierapolis. Die Phrygier waren ein sehr altes Volk, wahrscheinlich mit den Armeniern verwandt, das sich über einen großen Theil Kleinasiens (Mygdonier, Troer, Mäoner, Dolionen, Myser sowie in Europa über Thracien u. Macedonien verbreitete; die Geschichte nennt als Königsnamen nur mehre Midas u. Gordius u. gibt keine Auskunft darüber, wann die verschiedenen phrygischen Stämme fremden Völkern unterlagen. Das eigentliche P. wurde von den lydischen Königen unterworfen und spielte nie mehr eine selbständige Rolle. Die Religion der P. vermischte sich frühe mit semitischen Elementen; eigenthümlich scheint ihnen der Cult der Cybele u. des Dionysus gewesen zu sein. Die altphrygischen Denkmale, aus Felsenstädten, Tempeltrümmern etc. bestehend, harren noch einer genaueren Untersuchung. Die Alten loben die P. als Acker- u. Weinbauer, Schafzüchter, und schreiben ihnen die Erfindung der Stickerei zu; die Griechen nannten eine rasche Tonart die phrygische, die mit der jetzt so genannten nichts gemein hat.


Phrygische Mütze, die spitzige, vorn überhängende Mütze, mit der z. B. Paris auf alten Kunstwerken dargestellt ist; vergl. Freiheitsmütze.


Phryne, berühmte griech. Hetäre aus Thespiä, lebte zu Athen; dem Praxiteles Modell für die knidische Venus, dem Apelles für seine Venus Anadyomene.


Phrynichus, Athener, Schüler des Thespis, einer der Begründer der Tragödie, führte den trochäischen Tetrameter und die weiblichen Rollen ein, st. um 470 v. Chr. - P. Arabius, Sophiste aus Bithynien zur Zeit der Antonine, schrieb u. a. eine "Eclogae nominum et verborum Atticorum", herausgegeb. von Lobeck, Leipzig 1820.


Phtha, Ptah, ägypt. Gott, von den Griechen ihrem Hephästos gleich gesetzt, also Symbol des elementarischen Feuers, einer der schaffenden Naturgewalten.


Phthisis, griech., Schwindsucht.


Phtiotis, der südlichste Theil des alten Thessaliens.


Phtiriasis, s. Läusekrankheit.


Phull, Karl Ludwig, Baron von, Sohn eines württemb. Generals, trat in preuß., 1806 in russ. Kriegsdienste,

der Lichtstärke. Das einfachste erfand Rumford, bestehend aus einer weißen Fläche, von der einige Zolle entfernt ein Stab angebracht ist. Um die Stärke zweier Lichter zu vergleichen, stellt man sie hinter den Stab so, daß dieser 2 Schatten auf die Fläche wirft und entfernt dann das eine od. andere Licht so weit vom Stabe, bis die beiden Schatten an Stärke gleich erscheinen. Die Lichtstärken verhalten sich dann wie die Quadrate der Entfernungen der Lichter von der weißen Fläche. Auch bedient man sich durchscheinender Körper, z. B. einer Scheibe aus Horn und bestimmt die Lichtstärke nach der Dicke, welche die Scheibe haben muß, damit sie kein merkbares Licht mehr durchlasse. Photometrie, Messung der Lichtstärke.


Photophobie, Lichtscheue; Photopsie, Feuersehen, Schwäche des Augennerven, in Folge deren man Funken zu sehen glaubt.


Phototechnik, Beleuchtungskunst.


Phototypen, was Daguerreotypen.


Phraates, Name von 4 parthischen Königen: P. I. 181–179, P. II. 137 bis 129, P. III. 68–58, P. IV. 37–4 v. Chr.


Phrasis, –e, griech., Redensart; Phraseologie, grammatikalische Darlegung der einer Sprache eigenthümlichen Redensarten; Sammlung derselben.


Phratrien, s. Athen.


Phren, griech., Seele, Verstand (von der Mehrzahl P.es, Zwerchfell, das als Sitz des Verstandes galt), Gehirn; P.esie, ein früher gebräuchlicher unbestimmter Ausdruck für Gehirnkrankheiten. P.ologie, Schädellehre, von Gall aufgestellt, von andern weiter ausgebildet, die Lehre von den äußern Zeichen am Schädel, welche die Geistesvermögen anzeigen sollen.


Phrygien, die größte Provinz des alten Kleinasien, zwischen Bithynien, Paphlagonien, Kappadocien, Lykonien, Pisidien, Cilicien, Lydien und Mysien; von diesem P. (Groß-P.) durch Mysien getrennt lag Klein-P. am Hellespont. Großphrygische Städte waren Iconium, Doriläum, Gordium, Celenä, Pessinus, Ancyra, Colossä, Laodicea, Apamea, Kibotos, Hierapolis. Die Phrygier waren ein sehr altes Volk, wahrscheinlich mit den Armeniern verwandt, das sich über einen großen Theil Kleinasiens (Mygdonier, Troer, Mäoner, Dolionen, Myser sowie in Europa über Thracien u. Macedonien verbreitete; die Geschichte nennt als Königsnamen nur mehre Midas u. Gordius u. gibt keine Auskunft darüber, wann die verschiedenen phrygischen Stämme fremden Völkern unterlagen. Das eigentliche P. wurde von den lydischen Königen unterworfen und spielte nie mehr eine selbständige Rolle. Die Religion der P. vermischte sich frühe mit semitischen Elementen; eigenthümlich scheint ihnen der Cult der Cybele u. des Dionysus gewesen zu sein. Die altphrygischen Denkmale, aus Felsenstädten, Tempeltrümmern etc. bestehend, harren noch einer genaueren Untersuchung. Die Alten loben die P. als Acker- u. Weinbauer, Schafzüchter, und schreiben ihnen die Erfindung der Stickerei zu; die Griechen nannten eine rasche Tonart die phrygische, die mit der jetzt so genannten nichts gemein hat.


Phrygische Mütze, die spitzige, vorn überhängende Mütze, mit der z. B. Paris auf alten Kunstwerken dargestellt ist; vergl. Freiheitsmütze.


Phryne, berühmte griech. Hetäre aus Thespiä, lebte zu Athen; dem Praxiteles Modell für die knidische Venus, dem Apelles für seine Venus Anadyomene.


Phrynichus, Athener, Schüler des Thespis, einer der Begründer der Tragödie, führte den trochäischen Tetrameter und die weiblichen Rollen ein, st. um 470 v. Chr. – P. Arabius, Sophiste aus Bithynien zur Zeit der Antonine, schrieb u. a. eine „Eclogae nominum et verborum Atticorum“, herausgegeb. von Lobeck, Leipzig 1820.


Phtha, Ptah, ägypt. Gott, von den Griechen ihrem Hephästos gleich gesetzt, also Symbol des elementarischen Feuers, einer der schaffenden Naturgewalten.


Phthisis, griech., Schwindsucht.


Phtiotis, der südlichste Theil des alten Thessaliens.


Phtiriasis, s. Läusekrankheit.


Phull, Karl Ludwig, Baron von, Sohn eines württemb. Generals, trat in preuß., 1806 in russ. Kriegsdienste,

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[538/0539] der Lichtstärke. Das einfachste erfand Rumford, bestehend aus einer weißen Fläche, von der einige Zolle entfernt ein Stab angebracht ist. Um die Stärke zweier Lichter zu vergleichen, stellt man sie hinter den Stab so, daß dieser 2 Schatten auf die Fläche wirft und entfernt dann das eine od. andere Licht so weit vom Stabe, bis die beiden Schatten an Stärke gleich erscheinen. Die Lichtstärken verhalten sich dann wie die Quadrate der Entfernungen der Lichter von der weißen Fläche. Auch bedient man sich durchscheinender Körper, z. B. einer Scheibe aus Horn und bestimmt die Lichtstärke nach der Dicke, welche die Scheibe haben muß, damit sie kein merkbares Licht mehr durchlasse. Photometrie, Messung der Lichtstärke. Photophobie, Lichtscheue; Photopsie, Feuersehen, Schwäche des Augennerven, in Folge deren man Funken zu sehen glaubt. Phototechnik, Beleuchtungskunst. Phototypen, was Daguerreotypen. Phraates, Name von 4 parthischen Königen: P. I. 181–179, P. II. 137 bis 129, P. III. 68–58, P. IV. 37–4 v. Chr. Phrasis, –e, griech., Redensart; Phraseologie, grammatikalische Darlegung der einer Sprache eigenthümlichen Redensarten; Sammlung derselben. Phratrien, s. Athen. Phren, griech., Seele, Verstand (von der Mehrzahl P.es, Zwerchfell, das als Sitz des Verstandes galt), Gehirn; P.esie, ein früher gebräuchlicher unbestimmter Ausdruck für Gehirnkrankheiten. P.ologie, Schädellehre, von Gall aufgestellt, von andern weiter ausgebildet, die Lehre von den äußern Zeichen am Schädel, welche die Geistesvermögen anzeigen sollen. Phrygien, die größte Provinz des alten Kleinasien, zwischen Bithynien, Paphlagonien, Kappadocien, Lykonien, Pisidien, Cilicien, Lydien und Mysien; von diesem P. (Groß-P.) durch Mysien getrennt lag Klein-P. am Hellespont. Großphrygische Städte waren Iconium, Doriläum, Gordium, Celenä, Pessinus, Ancyra, Colossä, Laodicea, Apamea, Kibotos, Hierapolis. Die Phrygier waren ein sehr altes Volk, wahrscheinlich mit den Armeniern verwandt, das sich über einen großen Theil Kleinasiens (Mygdonier, Troer, Mäoner, Dolionen, Myser sowie in Europa über Thracien u. Macedonien verbreitete; die Geschichte nennt als Königsnamen nur mehre Midas u. Gordius u. gibt keine Auskunft darüber, wann die verschiedenen phrygischen Stämme fremden Völkern unterlagen. Das eigentliche P. wurde von den lydischen Königen unterworfen und spielte nie mehr eine selbständige Rolle. Die Religion der P. vermischte sich frühe mit semitischen Elementen; eigenthümlich scheint ihnen der Cult der Cybele u. des Dionysus gewesen zu sein. Die altphrygischen Denkmale, aus Felsenstädten, Tempeltrümmern etc. bestehend, harren noch einer genaueren Untersuchung. Die Alten loben die P. als Acker- u. Weinbauer, Schafzüchter, und schreiben ihnen die Erfindung der Stickerei zu; die Griechen nannten eine rasche Tonart die phrygische, die mit der jetzt so genannten nichts gemein hat. Phrygische Mütze, die spitzige, vorn überhängende Mütze, mit der z. B. Paris auf alten Kunstwerken dargestellt ist; vergl. Freiheitsmütze. Phryne, berühmte griech. Hetäre aus Thespiä, lebte zu Athen; dem Praxiteles Modell für die knidische Venus, dem Apelles für seine Venus Anadyomene. Phrynichus, Athener, Schüler des Thespis, einer der Begründer der Tragödie, führte den trochäischen Tetrameter und die weiblichen Rollen ein, st. um 470 v. Chr. – P. Arabius, Sophiste aus Bithynien zur Zeit der Antonine, schrieb u. a. eine „Eclogae nominum et verborum Atticorum“, herausgegeb. von Lobeck, Leipzig 1820. Phtha, Ptah, ägypt. Gott, von den Griechen ihrem Hephästos gleich gesetzt, also Symbol des elementarischen Feuers, einer der schaffenden Naturgewalten. Phthisis, griech., Schwindsucht. Phtiotis, der südlichste Theil des alten Thessaliens. Phtiriasis, s. Läusekrankheit. Phull, Karl Ludwig, Baron von, Sohn eines württemb. Generals, trat in preuß., 1806 in russ. Kriegsdienste,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/539>, abgerufen am 22.11.2024.