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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Sein Sohn, Franz, geb. 1788, gest. 1812 zu Rom, war ebenfalls ein tüchtiger Künstler.


Pforta, Schulpforta, die berühmteste unter den Fürstenschulen (s. d.), gegründet als Erbin das 1136 gestifteten u. 1540 säcularisirten Cistercienserklosters S. Maria de Porta (Maria von der Pforte), wurde 1815 preußisch. - Schmidt und Kraft: "die Landesschule P.", Leipzig 1844.


Pfortader (vena portarum), heißt ein Blutaderstamm, welcher den Mittelpunkt für das Venensystem des Unterleibs bildet, aus der Vereinigung der Gekrös-, Milz-, Nieren- u. Magenvenen entsteht und das Blut aus diesen in die Leber führt, damit es daselbst durch die Gallenabscheidung eine eigenthümliche Veränderung erleide. In der Nähe der Leber bildet die P. einen kurzen Stamm, vertheilt sich dann in der Leber in zunächst größere, dann immer kleinere Verzweigungen bis endlich zu den feinsten Capillargefäßen. Alle diese in die P. ein- u. aus ihr austretenden Blutadern zusammen nennt man das P.system.


Pforte, Hohe (Osmanische, Ottomanische), die türk. Regierung.


Pforzheim, Stadt im bad. Mittelrheinkreise an der floßbaren Enz, einer der thätigsten Orte des südwestl. Deutschlands, mit Fabriken für Bijouteriewaaren, Uhren, Tücher, Leder, Kupfer, Eisen, auch bedeutendem Holzhandel, 9800 E. Heldentod von 400 Pforzheimern 6. Mai 1622 bei Wimpfen.


Pfropfen, in der Obstbaumzucht, s. Veredeln.


Pfründe, Präbende, vom lat. praebenda, das mit einem Kirchenamte verbundene Einkommen, näher als Canonicats-, Kaplanei-P. u. s. f. unterschieden. Vom beneficium ecclesiasticum unterscheidet sich die P. nur, insofern letzterer Ausdruck sowohl das Kirchenamt selber als wie das Einkommen bezeichnet und insofern die Beneficiaten stets auf den Ertrag von Grundstücken, die Pfründner auf monatliche und jährliche Reichnisse überhaupt angewiesen sind.


Pfuel, Ernst von, geb. 1781 zu Berlin, war bereits 1806 Offizier in Blüchers Generalstab, trat 1809 als Hauptmann in österr. Dienste, 1812 in russ., focht seit 1813 wieder unter den preuß. Fahnen gegen Napoleon, wurde 1815 Generalmajor, 1831 Gouverneur von Neuenburg, wo er die republikan. Revolution niederschlug, 1844 General der Infanterie. Als Kriegsminister vom Septbr. bis 31. Octbr. 1848 bewies er sich der Lage nicht gewachsen u. trat aus dem Dienste. Er schrieb: "Beiträge zu der Geschichte des letzten franz.-russ. Kriegs", Berlin 1814.


Pfullendorf, bad. Amtsstadt im Seekreise mit 1950 E.; war ehemals Besitzung eigener Grafen aus dem Hause derer von Bregenz, kam nach deren Aussterben an die Hohenstaufen, wurde Reichsstadt und 1802 badisch.


Pfullingen, württemberg. Stadt in einem Alpthale unweit Reutlingen, in obstreicher Gegend, mit 4500 E., Baumwollespinnerei, Tuchweberei, Papierfabrikation. In der Nähe die merkwürdige Nebelhöhle.


Pfund (vom lat. pondus), abgekürzt Pfd., auch ?, Gewicht = 32 Loth od. 16 Unzen; man unterscheidet das leichte od. Krämer-P. (110 = 1 Ctr.), und das schwere od. Fleischer-P. (100 = 1 Ctr.); das Apotheker-P. hat nur 12 Unzen. - In der alten Münzrechnung war 1 P. Silbers = 12 Unzen = 20 Schillingen, der Schilling = 12 Pfennigen, daher ein P. Pfennige = 240 Pfennige, vergl. Pfenning. Bis in die neueste Zeit war 1 P. Rechnungsmünze in Bern = 30 Kreuzer, in Oberschwaben 1 P. Heller = 43 Kr.


P. f. v. (auf Visitenkarten), d. h. pour faire visite, frz., um eine Visite zu machen.


Pfyffer, alte Familie in Luzern. P., Ludwig, geb. 1523, zeichnete sich in franz. Diensten gegen die Hugenotten aus, st. 1594, der letzte große Söldnerführer der Schweizer. - P., Franz Ludwig, geb. 1715, ebenfalls General in franz. Diensten, gest. 1802, ist durch sein Relief von einem Theil der Schweiz bekannt. - P., Kasimir, geb. 1794, Jurist, ist seit 1830 eines der Häupter der liberalen Partei im Kanton Luzern.


Phäaken, myth. Volk, bei Homer

Sein Sohn, Franz, geb. 1788, gest. 1812 zu Rom, war ebenfalls ein tüchtiger Künstler.


Pforta, Schulpforta, die berühmteste unter den Fürstenschulen (s. d.), gegründet als Erbin das 1136 gestifteten u. 1540 säcularisirten Cistercienserklosters S. Maria de Porta (Maria von der Pforte), wurde 1815 preußisch. – Schmidt und Kraft: „die Landesschule P.“, Leipzig 1844.


Pfortader (vena portarum), heißt ein Blutaderstamm, welcher den Mittelpunkt für das Venensystem des Unterleibs bildet, aus der Vereinigung der Gekrös-, Milz-, Nieren- u. Magenvenen entsteht und das Blut aus diesen in die Leber führt, damit es daselbst durch die Gallenabscheidung eine eigenthümliche Veränderung erleide. In der Nähe der Leber bildet die P. einen kurzen Stamm, vertheilt sich dann in der Leber in zunächst größere, dann immer kleinere Verzweigungen bis endlich zu den feinsten Capillargefäßen. Alle diese in die P. ein- u. aus ihr austretenden Blutadern zusammen nennt man das P.system.


Pforte, Hohe (Osmanische, Ottomanische), die türk. Regierung.


Pforzheim, Stadt im bad. Mittelrheinkreise an der floßbaren Enz, einer der thätigsten Orte des südwestl. Deutschlands, mit Fabriken für Bijouteriewaaren, Uhren, Tücher, Leder, Kupfer, Eisen, auch bedeutendem Holzhandel, 9800 E. Heldentod von 400 Pforzheimern 6. Mai 1622 bei Wimpfen.


Pfropfen, in der Obstbaumzucht, s. Veredeln.


Pfründe, Präbende, vom lat. praebenda, das mit einem Kirchenamte verbundene Einkommen, näher als Canonicats-, Kaplanei-P. u. s. f. unterschieden. Vom beneficium ecclesiasticum unterscheidet sich die P. nur, insofern letzterer Ausdruck sowohl das Kirchenamt selber als wie das Einkommen bezeichnet und insofern die Beneficiaten stets auf den Ertrag von Grundstücken, die Pfründner auf monatliche und jährliche Reichnisse überhaupt angewiesen sind.


Pfuel, Ernst von, geb. 1781 zu Berlin, war bereits 1806 Offizier in Blüchers Generalstab, trat 1809 als Hauptmann in österr. Dienste, 1812 in russ., focht seit 1813 wieder unter den preuß. Fahnen gegen Napoleon, wurde 1815 Generalmajor, 1831 Gouverneur von Neuenburg, wo er die republikan. Revolution niederschlug, 1844 General der Infanterie. Als Kriegsminister vom Septbr. bis 31. Octbr. 1848 bewies er sich der Lage nicht gewachsen u. trat aus dem Dienste. Er schrieb: „Beiträge zu der Geschichte des letzten franz.-russ. Kriegs“, Berlin 1814.


Pfullendorf, bad. Amtsstadt im Seekreise mit 1950 E.; war ehemals Besitzung eigener Grafen aus dem Hause derer von Bregenz, kam nach deren Aussterben an die Hohenstaufen, wurde Reichsstadt und 1802 badisch.


Pfullingen, württemberg. Stadt in einem Alpthale unweit Reutlingen, in obstreicher Gegend, mit 4500 E., Baumwollespinnerei, Tuchweberei, Papierfabrikation. In der Nähe die merkwürdige Nebelhöhle.


Pfund (vom lat. pondus), abgekürzt Pfd., auch ?, Gewicht = 32 Loth od. 16 Unzen; man unterscheidet das leichte od. Krämer-P. (110 = 1 Ctr.), und das schwere od. Fleischer-P. (100 = 1 Ctr.); das Apotheker-P. hat nur 12 Unzen. – In der alten Münzrechnung war 1 P. Silbers = 12 Unzen = 20 Schillingen, der Schilling = 12 Pfennigen, daher ein P. Pfennige = 240 Pfennige, vergl. Pfenning. Bis in die neueste Zeit war 1 P. Rechnungsmünze in Bern = 30 Kreuzer, in Oberschwaben 1 P. Heller = 43 Kr.


P. f. v. (auf Visitenkarten), d. h. pour faire visite, frz., um eine Visite zu machen.


Pfyffer, alte Familie in Luzern. P., Ludwig, geb. 1523, zeichnete sich in franz. Diensten gegen die Hugenotten aus, st. 1594, der letzte große Söldnerführer der Schweizer. – P., Franz Ludwig, geb. 1715, ebenfalls General in franz. Diensten, gest. 1802, ist durch sein Relief von einem Theil der Schweiz bekannt. – P., Kasimir, geb. 1794, Jurist, ist seit 1830 eines der Häupter der liberalen Partei im Kanton Luzern.


Phäaken, myth. Volk, bei Homer

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[519/0520] Sein Sohn, Franz, geb. 1788, gest. 1812 zu Rom, war ebenfalls ein tüchtiger Künstler. Pforta, Schulpforta, die berühmteste unter den Fürstenschulen (s. d.), gegründet als Erbin das 1136 gestifteten u. 1540 säcularisirten Cistercienserklosters S. Maria de Porta (Maria von der Pforte), wurde 1815 preußisch. – Schmidt und Kraft: „die Landesschule P.“, Leipzig 1844. Pfortader (vena portarum), heißt ein Blutaderstamm, welcher den Mittelpunkt für das Venensystem des Unterleibs bildet, aus der Vereinigung der Gekrös-, Milz-, Nieren- u. Magenvenen entsteht und das Blut aus diesen in die Leber führt, damit es daselbst durch die Gallenabscheidung eine eigenthümliche Veränderung erleide. In der Nähe der Leber bildet die P. einen kurzen Stamm, vertheilt sich dann in der Leber in zunächst größere, dann immer kleinere Verzweigungen bis endlich zu den feinsten Capillargefäßen. Alle diese in die P. ein- u. aus ihr austretenden Blutadern zusammen nennt man das P.system. Pforte, Hohe (Osmanische, Ottomanische), die türk. Regierung. Pforzheim, Stadt im bad. Mittelrheinkreise an der floßbaren Enz, einer der thätigsten Orte des südwestl. Deutschlands, mit Fabriken für Bijouteriewaaren, Uhren, Tücher, Leder, Kupfer, Eisen, auch bedeutendem Holzhandel, 9800 E. Heldentod von 400 Pforzheimern 6. Mai 1622 bei Wimpfen. Pfropfen, in der Obstbaumzucht, s. Veredeln. Pfründe, Präbende, vom lat. praebenda, das mit einem Kirchenamte verbundene Einkommen, näher als Canonicats-, Kaplanei-P. u. s. f. unterschieden. Vom beneficium ecclesiasticum unterscheidet sich die P. nur, insofern letzterer Ausdruck sowohl das Kirchenamt selber als wie das Einkommen bezeichnet und insofern die Beneficiaten stets auf den Ertrag von Grundstücken, die Pfründner auf monatliche und jährliche Reichnisse überhaupt angewiesen sind. Pfuel, Ernst von, geb. 1781 zu Berlin, war bereits 1806 Offizier in Blüchers Generalstab, trat 1809 als Hauptmann in österr. Dienste, 1812 in russ., focht seit 1813 wieder unter den preuß. Fahnen gegen Napoleon, wurde 1815 Generalmajor, 1831 Gouverneur von Neuenburg, wo er die republikan. Revolution niederschlug, 1844 General der Infanterie. Als Kriegsminister vom Septbr. bis 31. Octbr. 1848 bewies er sich der Lage nicht gewachsen u. trat aus dem Dienste. Er schrieb: „Beiträge zu der Geschichte des letzten franz.-russ. Kriegs“, Berlin 1814. Pfullendorf, bad. Amtsstadt im Seekreise mit 1950 E.; war ehemals Besitzung eigener Grafen aus dem Hause derer von Bregenz, kam nach deren Aussterben an die Hohenstaufen, wurde Reichsstadt und 1802 badisch. Pfullingen, württemberg. Stadt in einem Alpthale unweit Reutlingen, in obstreicher Gegend, mit 4500 E., Baumwollespinnerei, Tuchweberei, Papierfabrikation. In der Nähe die merkwürdige Nebelhöhle. Pfund (vom lat. pondus), abgekürzt Pfd., auch ?, Gewicht = 32 Loth od. 16 Unzen; man unterscheidet das leichte od. Krämer-P. (110 = 1 Ctr.), und das schwere od. Fleischer-P. (100 = 1 Ctr.); das Apotheker-P. hat nur 12 Unzen. – In der alten Münzrechnung war 1 P. Silbers = 12 Unzen = 20 Schillingen, der Schilling = 12 Pfennigen, daher ein P. Pfennige = 240 Pfennige, vergl. Pfenning. Bis in die neueste Zeit war 1 P. Rechnungsmünze in Bern = 30 Kreuzer, in Oberschwaben 1 P. Heller = 43 Kr. P. f. v. (auf Visitenkarten), d. h. pour faire visite, frz., um eine Visite zu machen. Pfyffer, alte Familie in Luzern. P., Ludwig, geb. 1523, zeichnete sich in franz. Diensten gegen die Hugenotten aus, st. 1594, der letzte große Söldnerführer der Schweizer. – P., Franz Ludwig, geb. 1715, ebenfalls General in franz. Diensten, gest. 1802, ist durch sein Relief von einem Theil der Schweiz bekannt. – P., Kasimir, geb. 1794, Jurist, ist seit 1830 eines der Häupter der liberalen Partei im Kanton Luzern. Phäaken, myth. Volk, bei Homer

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/520>, abgerufen am 24.08.2024.