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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Pflaumen, die Früchte eines 20 bis 30' hohen Baumes (Prunus), aus der Familie der Amygdalineae, stammt aus Südeuropa, gedeiht in allen gemäßigten Landstrichen und ist durch die Cultur zu mehr als 60 Spielarten veredelt. Bekannt sind die runden oder rundlichen P., u. die länglichen, die in den meisten Gegenden Zwetschgen genannt werden. Sie werden roh gegessen, als Muß oder Gemüse zubereitet, zu Backwerken benutzt, mit Zucker eingemacht, namentlich auch zur Branntweinbrennerei verwendet.


Pflicht, heißt (nach Sailer) eine Handlung, zu deren Vollbringung od. Unterlassung uns eine sittliche Nöthigung gegeben ist. Die P.en sind in Beziehung auf den Handelnden: allgemeine, besondere und persönliche; in Beziehung auf den Gegenstand der Handlung: P.en gegen Gott, gegen den Nächsten, gegen sich selbst. S. Moral.


Pflichttheil (pars, quota legitima), was der Erblasser den Noth- od. Pflichterben hinterlassen muß d. h. durch kein Testament entziehen darf; in der Regel 1/2 oder 1/3 ihres Intestaterbtheils.


Pflug (der Name soll slavischen Ursprungs sein), Werkzeug, welches zur Umwendung u. Auflockerung des Ackerbodens dient, so daß ein gleich breiter Streifen der Ackeroberfläche in bestimmter Tiefe abgeschnitten und umgewendet wird. Die Haupttheile des gewöhnlichen P.es sind: das P.haupt od. die Sohle, welche auf dem Grunde der Furche streift und die P.schar hält, welche den Boden horizontal abreißt; die Griessäule verbindet den oberen Theil des P.s mit dem unteren; sie trägt den Grindel oder P.baum, der hinten an der linken Sterze befestigt ist; vermittelst desselben wird der P.körper fortgezogen; in dem Grindel ist das Sech, P.messer befestigt, das bis etwa 1'' vornen gegen die P.schar hinabreicht und den Bodenstreifen senkrecht abschneidet; zur vollständigen Umwendung des von der Schar u. dem Sech abgeschnittenen Streifens dient das Streichbrett, Rüster, das an dem P.haupte und der Griessäule befestigt, gewöhnlich eingebogen od. geschweift und jetzt gewöhnlich von Eisen ist; die Sterzen endlich dienen zur Handhabe für den Pflüger. Die verschiedenen P.arten sind: 1) der Räder-P. mit Vordergestell (auf dessen Rumpf der Grindel ruht), Achse und Rädern; 2) der Schwing-P. ohne Vordergestell; 3) der Stelz-P. mit Schleife statt des Vordergestells mit Rädern; 4) der Wende-P. mit Streichbrett, das auf der einen oder anderen Seite angebracht werden kann; hieher gehören auch die verschiedenen Hack-P.e mit 2 beweglichen Streichbrettern, die besonders zum Behäufen der in Reihen stehenden Früchte dienen; 5) der Doppel-P. mit 2 Scharen, 2 Streichbrettern, in 1 Zuge 2 Furchen machend, aber nur in ganz lockerem Boden anwendbar; 6) der Dampf-P., in England angewendet, aber wie es scheint, bis jetzt ohne dem Aufwande entsprechende Leistungen. - Fast jedes Land und jede Gegend besondere Abweichungen in der Construction des P.es, die in der Regel ihren Grund in eigenthümlichen Bodenverhältnissen finden.


Pförtner, s. Magen.


Pfordten, Ludw. Karl, Heinr., Freiherr von der P., geb. 1811 zu Ried (im Innviertel, das damals bayer. war), Sohn eines bayer. Beamten, studierte die Rechte, wurde 1836 Professor des röm. Rechts zu Würzburg, 1841 Appellationsrath in Aschaffenburg, 1843 Professor in Leipzig, 1848 sächs. Cultminister, 1849 bayer. Minister des königl. Hauses u. der auswärtigen Angelegenheiten, im Decbr. desselben Jahres auch Ministerpräsident, ist der Hauptträger des gegenwärtig (1856) in Bayern geltenden Systems. 1850 stellte er bei der Frage über die Reconstituirung Deutschlands den Plan eines Vierkönigbundes mit einem Direktorium unter dem abwechselnden Präsidium von Oesterreich und Preußen auf, fand aber keinen Anklang; 1854 leitete er das Bamberger Uebereinkommen zwischen den deutschen Mittelstaaten ein.


Pforr, Joh. Georg, ausgezeichneter Thiermaler, geb. 1745 in Niedersachsen, kam zuerst als Maler in die Porzellanfabrik zu Kassel, hierauf in die Malerakademie daselbst, und ließ sich dann in Frankfurt a. M. nieder, wo er 1798 st.


Pflaumen, die Früchte eines 20 bis 30' hohen Baumes (Prunus), aus der Familie der Amygdalineae, stammt aus Südeuropa, gedeiht in allen gemäßigten Landstrichen und ist durch die Cultur zu mehr als 60 Spielarten veredelt. Bekannt sind die runden oder rundlichen P., u. die länglichen, die in den meisten Gegenden Zwetschgen genannt werden. Sie werden roh gegessen, als Muß oder Gemüse zubereitet, zu Backwerken benutzt, mit Zucker eingemacht, namentlich auch zur Branntweinbrennerei verwendet.


Pflicht, heißt (nach Sailer) eine Handlung, zu deren Vollbringung od. Unterlassung uns eine sittliche Nöthigung gegeben ist. Die P.en sind in Beziehung auf den Handelnden: allgemeine, besondere und persönliche; in Beziehung auf den Gegenstand der Handlung: P.en gegen Gott, gegen den Nächsten, gegen sich selbst. S. Moral.


Pflichttheil (pars, quota legitima), was der Erblasser den Noth- od. Pflichterben hinterlassen muß d. h. durch kein Testament entziehen darf; in der Regel 1/2 oder 1/3 ihres Intestaterbtheils.


Pflug (der Name soll slavischen Ursprungs sein), Werkzeug, welches zur Umwendung u. Auflockerung des Ackerbodens dient, so daß ein gleich breiter Streifen der Ackeroberfläche in bestimmter Tiefe abgeschnitten und umgewendet wird. Die Haupttheile des gewöhnlichen P.es sind: das P.haupt od. die Sohle, welche auf dem Grunde der Furche streift und die P.schar hält, welche den Boden horizontal abreißt; die Griessäule verbindet den oberen Theil des P.s mit dem unteren; sie trägt den Grindel oder P.baum, der hinten an der linken Sterze befestigt ist; vermittelst desselben wird der P.körper fortgezogen; in dem Grindel ist das Sech, P.messer befestigt, das bis etwa 1'' vornen gegen die P.schar hinabreicht und den Bodenstreifen senkrecht abschneidet; zur vollständigen Umwendung des von der Schar u. dem Sech abgeschnittenen Streifens dient das Streichbrett, Rüster, das an dem P.haupte und der Griessäule befestigt, gewöhnlich eingebogen od. geschweift und jetzt gewöhnlich von Eisen ist; die Sterzen endlich dienen zur Handhabe für den Pflüger. Die verschiedenen P.arten sind: 1) der Räder-P. mit Vordergestell (auf dessen Rumpf der Grindel ruht), Achse und Rädern; 2) der Schwing-P. ohne Vordergestell; 3) der Stelz-P. mit Schleife statt des Vordergestells mit Rädern; 4) der Wende-P. mit Streichbrett, das auf der einen oder anderen Seite angebracht werden kann; hieher gehören auch die verschiedenen Hack-P.e mit 2 beweglichen Streichbrettern, die besonders zum Behäufen der in Reihen stehenden Früchte dienen; 5) der Doppel-P. mit 2 Scharen, 2 Streichbrettern, in 1 Zuge 2 Furchen machend, aber nur in ganz lockerem Boden anwendbar; 6) der Dampf-P., in England angewendet, aber wie es scheint, bis jetzt ohne dem Aufwande entsprechende Leistungen. – Fast jedes Land und jede Gegend besondere Abweichungen in der Construction des P.es, die in der Regel ihren Grund in eigenthümlichen Bodenverhältnissen finden.


Pförtner, s. Magen.


Pfordten, Ludw. Karl, Heinr., Freiherr von der P., geb. 1811 zu Ried (im Innviertel, das damals bayer. war), Sohn eines bayer. Beamten, studierte die Rechte, wurde 1836 Professor des röm. Rechts zu Würzburg, 1841 Appellationsrath in Aschaffenburg, 1843 Professor in Leipzig, 1848 sächs. Cultminister, 1849 bayer. Minister des königl. Hauses u. der auswärtigen Angelegenheiten, im Decbr. desselben Jahres auch Ministerpräsident, ist der Hauptträger des gegenwärtig (1856) in Bayern geltenden Systems. 1850 stellte er bei der Frage über die Reconstituirung Deutschlands den Plan eines Vierkönigbundes mit einem Direktorium unter dem abwechselnden Präsidium von Oesterreich und Preußen auf, fand aber keinen Anklang; 1854 leitete er das Bamberger Uebereinkommen zwischen den deutschen Mittelstaaten ein.


Pforr, Joh. Georg, ausgezeichneter Thiermaler, geb. 1745 in Niedersachsen, kam zuerst als Maler in die Porzellanfabrik zu Kassel, hierauf in die Malerakademie daselbst, und ließ sich dann in Frankfurt a. M. nieder, wo er 1798 st.

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[518/0519] Pflaumen, die Früchte eines 20 bis 30' hohen Baumes (Prunus), aus der Familie der Amygdalineae, stammt aus Südeuropa, gedeiht in allen gemäßigten Landstrichen und ist durch die Cultur zu mehr als 60 Spielarten veredelt. Bekannt sind die runden oder rundlichen P., u. die länglichen, die in den meisten Gegenden Zwetschgen genannt werden. Sie werden roh gegessen, als Muß oder Gemüse zubereitet, zu Backwerken benutzt, mit Zucker eingemacht, namentlich auch zur Branntweinbrennerei verwendet. Pflicht, heißt (nach Sailer) eine Handlung, zu deren Vollbringung od. Unterlassung uns eine sittliche Nöthigung gegeben ist. Die P.en sind in Beziehung auf den Handelnden: allgemeine, besondere und persönliche; in Beziehung auf den Gegenstand der Handlung: P.en gegen Gott, gegen den Nächsten, gegen sich selbst. S. Moral. Pflichttheil (pars, quota legitima), was der Erblasser den Noth- od. Pflichterben hinterlassen muß d. h. durch kein Testament entziehen darf; in der Regel 1/2 oder 1/3 ihres Intestaterbtheils. Pflug (der Name soll slavischen Ursprungs sein), Werkzeug, welches zur Umwendung u. Auflockerung des Ackerbodens dient, so daß ein gleich breiter Streifen der Ackeroberfläche in bestimmter Tiefe abgeschnitten und umgewendet wird. Die Haupttheile des gewöhnlichen P.es sind: das P.haupt od. die Sohle, welche auf dem Grunde der Furche streift und die P.schar hält, welche den Boden horizontal abreißt; die Griessäule verbindet den oberen Theil des P.s mit dem unteren; sie trägt den Grindel oder P.baum, der hinten an der linken Sterze befestigt ist; vermittelst desselben wird der P.körper fortgezogen; in dem Grindel ist das Sech, P.messer befestigt, das bis etwa 1'' vornen gegen die P.schar hinabreicht und den Bodenstreifen senkrecht abschneidet; zur vollständigen Umwendung des von der Schar u. dem Sech abgeschnittenen Streifens dient das Streichbrett, Rüster, das an dem P.haupte und der Griessäule befestigt, gewöhnlich eingebogen od. geschweift und jetzt gewöhnlich von Eisen ist; die Sterzen endlich dienen zur Handhabe für den Pflüger. Die verschiedenen P.arten sind: 1) der Räder-P. mit Vordergestell (auf dessen Rumpf der Grindel ruht), Achse und Rädern; 2) der Schwing-P. ohne Vordergestell; 3) der Stelz-P. mit Schleife statt des Vordergestells mit Rädern; 4) der Wende-P. mit Streichbrett, das auf der einen oder anderen Seite angebracht werden kann; hieher gehören auch die verschiedenen Hack-P.e mit 2 beweglichen Streichbrettern, die besonders zum Behäufen der in Reihen stehenden Früchte dienen; 5) der Doppel-P. mit 2 Scharen, 2 Streichbrettern, in 1 Zuge 2 Furchen machend, aber nur in ganz lockerem Boden anwendbar; 6) der Dampf-P., in England angewendet, aber wie es scheint, bis jetzt ohne dem Aufwande entsprechende Leistungen. – Fast jedes Land und jede Gegend besondere Abweichungen in der Construction des P.es, die in der Regel ihren Grund in eigenthümlichen Bodenverhältnissen finden. Pförtner, s. Magen. Pfordten, Ludw. Karl, Heinr., Freiherr von der P., geb. 1811 zu Ried (im Innviertel, das damals bayer. war), Sohn eines bayer. Beamten, studierte die Rechte, wurde 1836 Professor des röm. Rechts zu Würzburg, 1841 Appellationsrath in Aschaffenburg, 1843 Professor in Leipzig, 1848 sächs. Cultminister, 1849 bayer. Minister des königl. Hauses u. der auswärtigen Angelegenheiten, im Decbr. desselben Jahres auch Ministerpräsident, ist der Hauptträger des gegenwärtig (1856) in Bayern geltenden Systems. 1850 stellte er bei der Frage über die Reconstituirung Deutschlands den Plan eines Vierkönigbundes mit einem Direktorium unter dem abwechselnden Präsidium von Oesterreich und Preußen auf, fand aber keinen Anklang; 1854 leitete er das Bamberger Uebereinkommen zwischen den deutschen Mittelstaaten ein. Pforr, Joh. Georg, ausgezeichneter Thiermaler, geb. 1745 in Niedersachsen, kam zuerst als Maler in die Porzellanfabrik zu Kassel, hierauf in die Malerakademie daselbst, und ließ sich dann in Frankfurt a. M. nieder, wo er 1798 st.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/519>, abgerufen am 24.08.2024.