Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

auf Scheria (Corcyra) wohnend, einem sehr behaglichen Lebensgenusse sich hingebend, daher sprichwörtlich geworden; Odysseus fand bei dem Könige der P., Alkinous, gastliche Aufnahme.


Phädon, Schüler des Sokrates, Stifter der elischen Schule; nach ihm benannte Platon sein berühmtes Gespräch über die Unsterblichkeit der Seele.


Phädra, myth., Tochter des Minos, Gemahlin des Theseus, verliebte sich in ihren Stiefsohn Hippolytus u. richtete denselben, als sie keine Gegenliebe fand, durch Verleumdung zu Grunde. Die alten Tragödien über diesen Stoff sind verloren, dagegen ist die P. des Racine anerkannt das Meisterwerk des sog. classischen französ. Dramas.


Phädrus, röm. Fabeldichter, soll ein Freigelassener des Augustus gewesen u. unter Tiberius von Sejan verfolgt worden sein. Die ihm zugeschriebenen "Fabulae Aesopiae" in 6füßigen Jamben sind von Burmann, Bothe, Siebelis u. Raschig am besten herausgegeben worden. - P., Schüler des Sokrates, von dem ein platonischer Dialog benannt ist.


Phänomen, griech.-deutsch, die Erscheinung, auffallende Naturerscheinung, Begebenheit, auch Person. - In der Philosophie unterschied man das P. als die sinnlich wahrnehmbare Erscheinung eines Dinges vom Noumenon desselben d. h. von dem geistigen Bilde od. dem Begriffe, den wir davon in uns tragen. Kant suchte nachzuweisen, daß das P. jedes Dinges nur in unserm Vorstellungsvermögen vorhanden, also subjectiv, das Noumenon aber, worunter er das Wesen des Dinges, das Ding, wie es an sich ist, verstand, uns durchaus unerkennbar sei. Hegel faßte die Sache ähnlich auf u. seine P.ologie d. h. Lehre von den Erscheinungen der Dinge, ein Theil der Philosophie des Geistes, ist eine Darstellung der verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen des Bewußtseins, die Noumena der Dinge aber glaubte er in seiner Logik zu behandeln.


Phaeton, griech., der Leuchtende, nach der Mythe Sohn des Sonnengottes, erbat sich von seinem Vater die Lenkung des Sonnenwagens; er konnte aber die Rosse nicht meistern, kam von der Bahn ab und steckte die Erde in Brand, worauf ihn Zeus mit dem Blitze erschlug. - P., leichter, eleganter Wagen zum Spazierenfahren.


Phagedäna, griech., um sich fressendes Geschwür; phagedänisch, um sich fressend; Phago, Fresser.


Phakos, griech., Linse; Sommersprosse; phakoptisch, linsenförmig; sommersprossig; P.is, dunkler Fleck im Auge.


Phaläkus, griech. Lyriker, von dem der phaläkische Vers den Namen erhielt, s. Hendekasyllaben.


Phalänen, aus dem Griech., Nachtfalter.


Phalanstere, frz., bei Fourier die Wohn- u. Arbeitsanstalt für eine Phalanx d. h. 400 Familien; s. Fourier.


Phalanx, griech., Schlachtreihe; die tiefe Aufstellung des schwerbewaffneten griech. Fußvolks; insbesonders das schwerbewaffnete macedon. Fußvolk, ein eigenes Corps bildend, 16 Mann tief, dicht geschlossen, mit 14' langen Speeren bewaffnet, auf ebenem Felde fast unwiderstehlich.


Phalaris, im 6. Jahrh. v. Chr. Tyrann von Agrigent, berüchtigt durch Grausamkeit; der Künstler Perillus verfertigte ihm einen hohlen ehernen Stier, in welchen ein Mensch eingeschlossen werden konnte; wurde der Stier durch unterlegtes Feuer erhitzt, so tönte das Wehklagen des Gequälten wie Stiergebrüll, wofür der Künstler zuerst die Probe ablegen mußte. - Unter dem Namen P. haben wir eine ziemliche Anzahl griech. Briefe, die aber einem spätern Sophisten angehören (Ausgabe von Lennep und Valkenaer, verbesserter Abdruck von Schäfer, Leipzig 1823).


Phallus, griech., das männl. Glied; in den meisten oriental. Religionen, auch bei Griechen und italien. Völkerschaften religiöses Symbol, Sinnbild der zeugenden Naturkraft; vgl. Lingam.


Phanerogamen, aus dem Griech., bei Linne die Pflanzen mit deutlichen Befruchtungsorganen, im Gegensatz zu den Kryptogamen.


Phaneromer, aus dem Griech., Gestein, dessen verschiedenartige Bestandtheile

auf Scheria (Corcyra) wohnend, einem sehr behaglichen Lebensgenusse sich hingebend, daher sprichwörtlich geworden; Odysseus fand bei dem Könige der P., Alkinous, gastliche Aufnahme.


Phädon, Schüler des Sokrates, Stifter der elischen Schule; nach ihm benannte Platon sein berühmtes Gespräch über die Unsterblichkeit der Seele.


Phädra, myth., Tochter des Minos, Gemahlin des Theseus, verliebte sich in ihren Stiefsohn Hippolytus u. richtete denselben, als sie keine Gegenliebe fand, durch Verleumdung zu Grunde. Die alten Tragödien über diesen Stoff sind verloren, dagegen ist die P. des Racine anerkannt das Meisterwerk des sog. classischen französ. Dramas.


Phädrus, röm. Fabeldichter, soll ein Freigelassener des Augustus gewesen u. unter Tiberius von Sejan verfolgt worden sein. Die ihm zugeschriebenen „Fabulae Aesopiae“ in 6füßigen Jamben sind von Burmann, Bothe, Siebelis u. Raschig am besten herausgegeben worden. – P., Schüler des Sokrates, von dem ein platonischer Dialog benannt ist.


Phänomen, griech.-deutsch, die Erscheinung, auffallende Naturerscheinung, Begebenheit, auch Person. – In der Philosophie unterschied man das P. als die sinnlich wahrnehmbare Erscheinung eines Dinges vom Noumenon desselben d. h. von dem geistigen Bilde od. dem Begriffe, den wir davon in uns tragen. Kant suchte nachzuweisen, daß das P. jedes Dinges nur in unserm Vorstellungsvermögen vorhanden, also subjectiv, das Noumenon aber, worunter er das Wesen des Dinges, das Ding, wie es an sich ist, verstand, uns durchaus unerkennbar sei. Hegel faßte die Sache ähnlich auf u. seine P.ologie d. h. Lehre von den Erscheinungen der Dinge, ein Theil der Philosophie des Geistes, ist eine Darstellung der verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen des Bewußtseins, die Noumena der Dinge aber glaubte er in seiner Logik zu behandeln.


Phaëton, griech., der Leuchtende, nach der Mythe Sohn des Sonnengottes, erbat sich von seinem Vater die Lenkung des Sonnenwagens; er konnte aber die Rosse nicht meistern, kam von der Bahn ab und steckte die Erde in Brand, worauf ihn Zeus mit dem Blitze erschlug. – P., leichter, eleganter Wagen zum Spazierenfahren.


Phagedäna, griech., um sich fressendes Geschwür; phagedänisch, um sich fressend; Phago, Fresser.


Phakos, griech., Linse; Sommersprosse; phakoptisch, linsenförmig; sommersprossig; P.is, dunkler Fleck im Auge.


Phaläkus, griech. Lyriker, von dem der phaläkische Vers den Namen erhielt, s. Hendekasyllaben.


Phalänen, aus dem Griech., Nachtfalter.


Phalanstère, frz., bei Fourier die Wohn- u. Arbeitsanstalt für eine Phalanx d. h. 400 Familien; s. Fourier.


Phalanx, griech., Schlachtreihe; die tiefe Aufstellung des schwerbewaffneten griech. Fußvolks; insbesonders das schwerbewaffnete macedon. Fußvolk, ein eigenes Corps bildend, 16 Mann tief, dicht geschlossen, mit 14' langen Speeren bewaffnet, auf ebenem Felde fast unwiderstehlich.


Phalaris, im 6. Jahrh. v. Chr. Tyrann von Agrigent, berüchtigt durch Grausamkeit; der Künstler Perillus verfertigte ihm einen hohlen ehernen Stier, in welchen ein Mensch eingeschlossen werden konnte; wurde der Stier durch unterlegtes Feuer erhitzt, so tönte das Wehklagen des Gequälten wie Stiergebrüll, wofür der Künstler zuerst die Probe ablegen mußte. – Unter dem Namen P. haben wir eine ziemliche Anzahl griech. Briefe, die aber einem spätern Sophisten angehören (Ausgabe von Lennep und Valkenaer, verbesserter Abdruck von Schäfer, Leipzig 1823).


Phallus, griech., das männl. Glied; in den meisten oriental. Religionen, auch bei Griechen und italien. Völkerschaften religiöses Symbol, Sinnbild der zeugenden Naturkraft; vgl. Lingam.


Phanerogamen, aus dem Griech., bei Linné die Pflanzen mit deutlichen Befruchtungsorganen, im Gegensatz zu den Kryptogamen.


Phaneromer, aus dem Griech., Gestein, dessen verschiedenartige Bestandtheile

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0521" n="520"/>
auf Scheria (Corcyra) wohnend, einem sehr behaglichen Lebensgenusse sich hingebend, daher sprichwörtlich geworden; Odysseus fand bei dem Könige der P., Alkinous, gastliche Aufnahme.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phädon</hi>, Schüler des Sokrates, Stifter der elischen Schule; nach ihm benannte Platon sein berühmtes Gespräch über die Unsterblichkeit der Seele.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phädra</hi>, myth., Tochter des Minos, Gemahlin des Theseus, verliebte sich in ihren Stiefsohn Hippolytus u. richtete denselben, als sie keine Gegenliebe fand, durch Verleumdung zu Grunde. Die alten Tragödien über diesen Stoff sind verloren, dagegen ist die P. des Racine anerkannt das Meisterwerk des sog. classischen französ. Dramas.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phädrus</hi>, röm. Fabeldichter, soll ein Freigelassener des Augustus gewesen u. unter Tiberius von Sejan verfolgt worden sein. Die ihm zugeschriebenen &#x201E;<hi rendition="#i">Fabulae Aesopiae</hi>&#x201C; in 6füßigen Jamben sind von Burmann, Bothe, Siebelis u. Raschig am besten herausgegeben worden. &#x2013; P., Schüler des Sokrates, von dem ein platonischer Dialog benannt ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phänomen</hi>, griech.-deutsch, die Erscheinung, auffallende Naturerscheinung, Begebenheit, auch Person. &#x2013; In der Philosophie unterschied man das P. als die sinnlich wahrnehmbare Erscheinung eines Dinges vom <hi rendition="#g">Noumenon</hi> desselben d. h. von dem geistigen Bilde od. dem Begriffe, den wir davon in uns tragen. Kant suchte nachzuweisen, daß das P. jedes Dinges nur in unserm Vorstellungsvermögen vorhanden, also subjectiv, das Noumenon aber, worunter er das Wesen des Dinges, das Ding, wie es an sich ist, verstand, uns durchaus unerkennbar sei. Hegel faßte die Sache ähnlich auf u. seine P.<hi rendition="#g">ologie</hi> d. h. Lehre von den Erscheinungen der Dinge, ein Theil der Philosophie des Geistes, ist eine Darstellung der verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen des Bewußtseins, die Noumena der Dinge aber glaubte er in seiner Logik zu behandeln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phaëton</hi>, griech., der Leuchtende, nach der Mythe Sohn des Sonnengottes, erbat sich von seinem Vater die Lenkung des Sonnenwagens; er konnte aber die Rosse nicht meistern, kam von der Bahn ab und steckte die Erde in Brand, worauf ihn Zeus mit dem Blitze erschlug. &#x2013; P., leichter, eleganter Wagen zum Spazierenfahren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phagedäna</hi>, griech., um sich fressendes Geschwür; <hi rendition="#g">phagedänisch</hi>, um sich fressend; <hi rendition="#g">Phago</hi>, Fresser.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phakos</hi>, griech., Linse; Sommersprosse; <hi rendition="#g">phakoptisch</hi>, linsenförmig; sommersprossig; P.is, dunkler Fleck im Auge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phaläkus</hi>, griech. Lyriker, von dem der <hi rendition="#g">phaläkische Vers</hi> den Namen erhielt, s. Hendekasyllaben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phalänen</hi>, aus dem Griech., Nachtfalter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phalanstère</hi>, frz., bei Fourier die Wohn- u. Arbeitsanstalt für eine Phalanx d. h. 400 Familien; s. Fourier.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phalanx</hi>, griech., Schlachtreihe; die tiefe Aufstellung des schwerbewaffneten griech. Fußvolks; insbesonders das schwerbewaffnete macedon. Fußvolk, ein eigenes Corps bildend, 16 Mann tief, dicht geschlossen, mit 14' langen Speeren bewaffnet, auf ebenem Felde fast unwiderstehlich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phalaris</hi>, im 6. Jahrh. v. Chr. Tyrann von Agrigent, berüchtigt durch Grausamkeit; der Künstler Perillus verfertigte ihm einen hohlen ehernen Stier, in welchen ein Mensch eingeschlossen werden konnte; wurde der Stier durch unterlegtes Feuer erhitzt, so tönte das Wehklagen des Gequälten wie Stiergebrüll, wofür der Künstler zuerst die Probe ablegen mußte. &#x2013; Unter dem Namen P. haben wir eine ziemliche Anzahl griech. Briefe, die aber einem spätern Sophisten angehören (Ausgabe von Lennep und Valkenaer, verbesserter Abdruck von Schäfer, Leipzig 1823).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phallus</hi>, griech., das männl. Glied; in den meisten oriental. Religionen, auch bei Griechen und italien. Völkerschaften religiöses Symbol, Sinnbild der zeugenden Naturkraft; vgl. Lingam.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phanerogamen</hi>, aus dem Griech., bei Linné die Pflanzen mit deutlichen Befruchtungsorganen, im Gegensatz zu den Kryptogamen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Phaneromer</hi>, aus dem Griech., Gestein, dessen verschiedenartige Bestandtheile
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[520/0521] auf Scheria (Corcyra) wohnend, einem sehr behaglichen Lebensgenusse sich hingebend, daher sprichwörtlich geworden; Odysseus fand bei dem Könige der P., Alkinous, gastliche Aufnahme. Phädon, Schüler des Sokrates, Stifter der elischen Schule; nach ihm benannte Platon sein berühmtes Gespräch über die Unsterblichkeit der Seele. Phädra, myth., Tochter des Minos, Gemahlin des Theseus, verliebte sich in ihren Stiefsohn Hippolytus u. richtete denselben, als sie keine Gegenliebe fand, durch Verleumdung zu Grunde. Die alten Tragödien über diesen Stoff sind verloren, dagegen ist die P. des Racine anerkannt das Meisterwerk des sog. classischen französ. Dramas. Phädrus, röm. Fabeldichter, soll ein Freigelassener des Augustus gewesen u. unter Tiberius von Sejan verfolgt worden sein. Die ihm zugeschriebenen „Fabulae Aesopiae“ in 6füßigen Jamben sind von Burmann, Bothe, Siebelis u. Raschig am besten herausgegeben worden. – P., Schüler des Sokrates, von dem ein platonischer Dialog benannt ist. Phänomen, griech.-deutsch, die Erscheinung, auffallende Naturerscheinung, Begebenheit, auch Person. – In der Philosophie unterschied man das P. als die sinnlich wahrnehmbare Erscheinung eines Dinges vom Noumenon desselben d. h. von dem geistigen Bilde od. dem Begriffe, den wir davon in uns tragen. Kant suchte nachzuweisen, daß das P. jedes Dinges nur in unserm Vorstellungsvermögen vorhanden, also subjectiv, das Noumenon aber, worunter er das Wesen des Dinges, das Ding, wie es an sich ist, verstand, uns durchaus unerkennbar sei. Hegel faßte die Sache ähnlich auf u. seine P.ologie d. h. Lehre von den Erscheinungen der Dinge, ein Theil der Philosophie des Geistes, ist eine Darstellung der verschiedenen Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen des Bewußtseins, die Noumena der Dinge aber glaubte er in seiner Logik zu behandeln. Phaëton, griech., der Leuchtende, nach der Mythe Sohn des Sonnengottes, erbat sich von seinem Vater die Lenkung des Sonnenwagens; er konnte aber die Rosse nicht meistern, kam von der Bahn ab und steckte die Erde in Brand, worauf ihn Zeus mit dem Blitze erschlug. – P., leichter, eleganter Wagen zum Spazierenfahren. Phagedäna, griech., um sich fressendes Geschwür; phagedänisch, um sich fressend; Phago, Fresser. Phakos, griech., Linse; Sommersprosse; phakoptisch, linsenförmig; sommersprossig; P.is, dunkler Fleck im Auge. Phaläkus, griech. Lyriker, von dem der phaläkische Vers den Namen erhielt, s. Hendekasyllaben. Phalänen, aus dem Griech., Nachtfalter. Phalanstère, frz., bei Fourier die Wohn- u. Arbeitsanstalt für eine Phalanx d. h. 400 Familien; s. Fourier. Phalanx, griech., Schlachtreihe; die tiefe Aufstellung des schwerbewaffneten griech. Fußvolks; insbesonders das schwerbewaffnete macedon. Fußvolk, ein eigenes Corps bildend, 16 Mann tief, dicht geschlossen, mit 14' langen Speeren bewaffnet, auf ebenem Felde fast unwiderstehlich. Phalaris, im 6. Jahrh. v. Chr. Tyrann von Agrigent, berüchtigt durch Grausamkeit; der Künstler Perillus verfertigte ihm einen hohlen ehernen Stier, in welchen ein Mensch eingeschlossen werden konnte; wurde der Stier durch unterlegtes Feuer erhitzt, so tönte das Wehklagen des Gequälten wie Stiergebrüll, wofür der Künstler zuerst die Probe ablegen mußte. – Unter dem Namen P. haben wir eine ziemliche Anzahl griech. Briefe, die aber einem spätern Sophisten angehören (Ausgabe von Lennep und Valkenaer, verbesserter Abdruck von Schäfer, Leipzig 1823). Phallus, griech., das männl. Glied; in den meisten oriental. Religionen, auch bei Griechen und italien. Völkerschaften religiöses Symbol, Sinnbild der zeugenden Naturkraft; vgl. Lingam. Phanerogamen, aus dem Griech., bei Linné die Pflanzen mit deutlichen Befruchtungsorganen, im Gegensatz zu den Kryptogamen. Phaneromer, aus dem Griech., Gestein, dessen verschiedenartige Bestandtheile

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/521
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/521>, abgerufen am 24.08.2024.