Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite


Petersburg, St. Petersburg, erste Residenz- u. zweite Hauptstadt des russ. Reichs, Hauptstadt des Gouvernements P. (das auf 969 #M. 650000 E. zählt), des ehemals schwed. Ingermanlands, liegt an der Mündung und auf Inseln der Newa (s. d.), welche auch das Trinkwasser liefert, da die Stadt auf einem ehemaligen Moraste erbaut ist; auch ist P. bei seiner tiefen Lage (nur 14' über dem Spiegel des finnischen Meerbusens) gefährlichen Ueberschwemmungen ausgesetzt (14. Novbr. 1824). P. hat nahezu 540000 E., der Hauptmasse nach Russen, sonst von der buntesten Nationalität, darunter über 30000 Deutsche. Die Stadt, 1703 von Peter I. gegründet, ist nach einem großartigen Plane angelegt, aber noch lange nicht vollendet; von den 430 Straßen ist keine unter 40 und keine über 110' breit, jede gerade; die schönsten führen den Namen Prospect z. B. Newsky-, Voßnessenskische-, Bolchoi-, Maloi-, Liteino- etc. Prospect. Unter allen Hauptstädten besitzt P. die schönsten u. größten öffentlichen Plätze, z. B. der Admiralitätsplatz vor dem Winterpalaste, wo die großartigsten Paraden der Welt stattfinden; der Petersplatz mit Peters I. colossaler Statue, der Große Platz, verschiedene Marktplätze. Ueber die Newa führen 3 Schiffbrücken, über die Arme und Kanäle mehr als 70 Brücken, zum Theil aus Eisen gegossen, zum Theil Kettenbrücken. An den Ufern ziehen sich Quais aus den mächtigsten Granitquadern in einer ungeheuren Länge hin u. dienen, besonders der engl. Quai, als Promenaden. Unter den zahlreichen Kirchen sind die berühmtesten: die Isaakskirche, die Kathedrale der Mutter Gottes von Kasan, die Kirche des Alexander Newskyklosters, die Peter-Paulskirche der Citadelle mit der kaiserl. Gruft. Die Hauptgebäude gehören der Krone oder der kaiserl. Familie, od. sind zu Staatszwecken bestimmt: der Winterpalast, 1837 abgebrannt, auf kaiserl. Befehl mit unbegreiflicher Schnelligkeit wieder aufgebaut, aber seitdem schadhaft; der Marmorpalast, die große und kleine Eremitage, der Taurische Palast, die 2 Michailow'schen Paläste, der Palast der Großfürstin Maria; die Admiralität, die Generalität, das alte und neue Zeughaus, das Senatsgebäude, die Börse, Reichsbank, große Kasernen. P. hat eine Universität, theologische Akademie, Akademie der Wissenschaften, der schönen Künste, medicinisch-chirurgische Akademie, Forstinstitut, Cadettenschule, Seecadettenschule, Militärakademie, Bergwerksinstitut, Schiffsbauschule etc. mit reichen Bibliotheken und Sammlungen. Die Industrie ist theils die Localindustrie, wie sich dieselbe in allen großen Städten findet, sodann Fabrikation von Zucker, Eisenwaaren, Leder, Tapeten, Papier, Wachstuch, Bijouteriewaaren, endlich die auf kaiserl. Rechnung betriebene Fabrikation von Spiegeln, Porzellan, Seide, die Kanonengießerei etc. P. ist ein Haupthandelsplatz, über den sich die Hälfte der Gesammtein- u. Ausfuhr des Reichs bewegt; die schweren Schiffe müssen in Kronstadt anlegen, die leichteren gehen auf der Newa bis P., das durch Eisenbahnen mit Moskau und Warschau, durch Kanäle mit dem Flußsysteme des europ. russ. Reichs verbunden ist; es finden sich darum in P. alle Anstalten einer großen Handelsstadt: Bank, Börse, Assecuranzen etc. Die schönsten Punkte der Umgegend sind: Peterhof, Oranienbaum, Zarskoe-Selo, Gatschina, Krasnoe-Selo, Strelna, Katharinenhof, Pawlowsk. (Kohl, P. in Bildern und Skizzen, 2. Aufl. 1845.)


Petersen, Frederik Christian, geb. 1786 zu Antvorskov, seit 1842 Professor der Philologie in Kopenhagen, ist Verfasser einer "Allgemeinen Einleitung in das Studium der Archäologie" Kopenh. 1825, und eines "Handbuch der griech. Literaturgeschichte" (deutsch, Hamburg 1834).


Petersen, Niels Matth., geb. 1791 zu Sanderun auf Fühnen, seit 1838 Registrator beim Geh. Archiv, dänischer Sprach- u. Geschichtsforscher. Hauptwerke: "Dänische Wortbildungslehre" Kopenh. 1826; "Geschichte der dän., norweg. und schwed. Sprachen" 1829; "Handbuch der altnordischen Geographie" 1829; "Dänemarks älteste Geschichte" 1834-38; "Beiträge zur dän. Literaturgeschichte" 1853.


Petersburg, St. Petersburg, erste Residenz- u. zweite Hauptstadt des russ. Reichs, Hauptstadt des Gouvernements P. (das auf 969 □M. 650000 E. zählt), des ehemals schwed. Ingermanlands, liegt an der Mündung und auf Inseln der Newa (s. d.), welche auch das Trinkwasser liefert, da die Stadt auf einem ehemaligen Moraste erbaut ist; auch ist P. bei seiner tiefen Lage (nur 14' über dem Spiegel des finnischen Meerbusens) gefährlichen Ueberschwemmungen ausgesetzt (14. Novbr. 1824). P. hat nahezu 540000 E., der Hauptmasse nach Russen, sonst von der buntesten Nationalität, darunter über 30000 Deutsche. Die Stadt, 1703 von Peter I. gegründet, ist nach einem großartigen Plane angelegt, aber noch lange nicht vollendet; von den 430 Straßen ist keine unter 40 und keine über 110' breit, jede gerade; die schönsten führen den Namen Prospect z. B. Newsky-, Voßnessenskische-, Bolchoi-, Maloi-, Liteino- etc. Prospect. Unter allen Hauptstädten besitzt P. die schönsten u. größten öffentlichen Plätze, z. B. der Admiralitätsplatz vor dem Winterpalaste, wo die großartigsten Paraden der Welt stattfinden; der Petersplatz mit Peters I. colossaler Statue, der Große Platz, verschiedene Marktplätze. Ueber die Newa führen 3 Schiffbrücken, über die Arme und Kanäle mehr als 70 Brücken, zum Theil aus Eisen gegossen, zum Theil Kettenbrücken. An den Ufern ziehen sich Quais aus den mächtigsten Granitquadern in einer ungeheuren Länge hin u. dienen, besonders der engl. Quai, als Promenaden. Unter den zahlreichen Kirchen sind die berühmtesten: die Isaakskirche, die Kathedrale der Mutter Gottes von Kasan, die Kirche des Alexander Newskyklosters, die Peter-Paulskirche der Citadelle mit der kaiserl. Gruft. Die Hauptgebäude gehören der Krone oder der kaiserl. Familie, od. sind zu Staatszwecken bestimmt: der Winterpalast, 1837 abgebrannt, auf kaiserl. Befehl mit unbegreiflicher Schnelligkeit wieder aufgebaut, aber seitdem schadhaft; der Marmorpalast, die große und kleine Eremitage, der Taurische Palast, die 2 Michailowʼschen Paläste, der Palast der Großfürstin Maria; die Admiralität, die Generalität, das alte und neue Zeughaus, das Senatsgebäude, die Börse, Reichsbank, große Kasernen. P. hat eine Universität, theologische Akademie, Akademie der Wissenschaften, der schönen Künste, medicinisch-chirurgische Akademie, Forstinstitut, Cadettenschule, Seecadettenschule, Militärakademie, Bergwerksinstitut, Schiffsbauschule etc. mit reichen Bibliotheken und Sammlungen. Die Industrie ist theils die Localindustrie, wie sich dieselbe in allen großen Städten findet, sodann Fabrikation von Zucker, Eisenwaaren, Leder, Tapeten, Papier, Wachstuch, Bijouteriewaaren, endlich die auf kaiserl. Rechnung betriebene Fabrikation von Spiegeln, Porzellan, Seide, die Kanonengießerei etc. P. ist ein Haupthandelsplatz, über den sich die Hälfte der Gesammtein- u. Ausfuhr des Reichs bewegt; die schweren Schiffe müssen in Kronstadt anlegen, die leichteren gehen auf der Newa bis P., das durch Eisenbahnen mit Moskau und Warschau, durch Kanäle mit dem Flußsysteme des europ. russ. Reichs verbunden ist; es finden sich darum in P. alle Anstalten einer großen Handelsstadt: Bank, Börse, Assecuranzen etc. Die schönsten Punkte der Umgegend sind: Peterhof, Oranienbaum, Zarskoë-Selo, Gatschina, Krasnoë-Selo, Strelna, Katharinenhof, Pawlowsk. (Kohl, P. in Bildern und Skizzen, 2. Aufl. 1845.)


Petersen, Frederik Christian, geb. 1786 zu Antvorskov, seit 1842 Professor der Philologie in Kopenhagen, ist Verfasser einer „Allgemeinen Einleitung in das Studium der Archäologie“ Kopenh. 1825, und eines „Handbuch der griech. Literaturgeschichte“ (deutsch, Hamburg 1834).


Petersen, Niels Matth., geb. 1791 zu Sanderun auf Fühnen, seit 1838 Registrator beim Geh. Archiv, dänischer Sprach- u. Geschichtsforscher. Hauptwerke: „Dänische Wortbildungslehre“ Kopenh. 1826; „Geschichte der dän., norweg. und schwed. Sprachen“ 1829; „Handbuch der altnordischen Geographie“ 1829; „Dänemarks älteste Geschichte“ 1834–38; „Beiträge zur dän. Literaturgeschichte“ 1853.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0507" n="506"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Petersburg</hi>, St. Petersburg, erste Residenz- u. zweite Hauptstadt des russ. Reichs, Hauptstadt des Gouvernements P. (das auf 969 &#x25A1;M. 650000 E. zählt), des ehemals schwed. Ingermanlands, liegt an der Mündung und auf Inseln der Newa (s. d.), welche auch das Trinkwasser liefert, da die Stadt auf einem ehemaligen Moraste erbaut ist; auch ist P. bei seiner tiefen Lage (nur 14' über dem Spiegel des finnischen Meerbusens) gefährlichen Ueberschwemmungen ausgesetzt (14. Novbr. 1824). P. hat nahezu 540000 E., der Hauptmasse nach Russen, sonst von der buntesten Nationalität, darunter über 30000 Deutsche. Die Stadt, 1703 von Peter I. gegründet, ist nach einem großartigen Plane angelegt, aber noch lange nicht vollendet; von den 430 Straßen ist keine unter 40 und keine über 110' breit, jede gerade; die schönsten führen den Namen Prospect z. B. Newsky-, Voßnessenskische-, Bolchoi-, Maloi-, Liteino- etc. Prospect. Unter allen Hauptstädten besitzt P. die schönsten u. größten öffentlichen Plätze, z. B. der Admiralitätsplatz vor dem Winterpalaste, wo die großartigsten Paraden der Welt stattfinden; der Petersplatz mit Peters I. colossaler Statue, der Große Platz, verschiedene Marktplätze. Ueber die Newa führen 3 Schiffbrücken, über die Arme und Kanäle mehr als 70 Brücken, zum Theil aus Eisen gegossen, zum Theil Kettenbrücken. An den Ufern ziehen sich Quais aus den mächtigsten Granitquadern in einer ungeheuren Länge hin u. dienen, besonders der engl. Quai, als Promenaden. Unter den zahlreichen Kirchen sind die berühmtesten: die Isaakskirche, die Kathedrale der Mutter Gottes von Kasan, die Kirche des Alexander Newskyklosters, die Peter-Paulskirche der Citadelle mit der kaiserl. Gruft. Die Hauptgebäude gehören der Krone oder der kaiserl. Familie, od. sind zu Staatszwecken bestimmt: der Winterpalast, 1837 abgebrannt, auf kaiserl. Befehl mit unbegreiflicher Schnelligkeit wieder aufgebaut, aber seitdem schadhaft; der Marmorpalast, die große und kleine Eremitage, der Taurische Palast, die 2 Michailow&#x02BC;schen Paläste, der Palast der Großfürstin Maria; die Admiralität, die Generalität, das alte und neue Zeughaus, das Senatsgebäude, die Börse, Reichsbank, große Kasernen. P. hat eine Universität, theologische Akademie, Akademie der Wissenschaften, der schönen Künste, medicinisch-chirurgische Akademie, Forstinstitut, Cadettenschule, Seecadettenschule, Militärakademie, Bergwerksinstitut, Schiffsbauschule etc. mit reichen Bibliotheken und Sammlungen. Die Industrie ist theils die Localindustrie, wie sich dieselbe in allen großen Städten findet, sodann Fabrikation von Zucker, Eisenwaaren, Leder, Tapeten, Papier, Wachstuch, Bijouteriewaaren, endlich die auf kaiserl. Rechnung betriebene Fabrikation von Spiegeln, Porzellan, Seide, die Kanonengießerei etc. P. ist ein Haupthandelsplatz, über den sich die Hälfte der Gesammtein- u. Ausfuhr des Reichs bewegt; die schweren Schiffe müssen in Kronstadt anlegen, die leichteren gehen auf der Newa bis P., das durch Eisenbahnen mit Moskau und Warschau, durch Kanäle mit dem Flußsysteme des europ. russ. Reichs verbunden ist; es finden sich darum in P. alle Anstalten einer großen Handelsstadt: Bank, Börse, Assecuranzen etc. Die schönsten Punkte der Umgegend sind: Peterhof, Oranienbaum, Zarskoë-Selo, Gatschina, Krasnoë-Selo, Strelna, Katharinenhof, Pawlowsk. (Kohl, P. in Bildern und Skizzen, 2. Aufl. 1845.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Petersen</hi>, Frederik Christian, geb. 1786 zu Antvorskov, seit 1842 Professor der Philologie in Kopenhagen, ist Verfasser einer &#x201E;Allgemeinen Einleitung in das Studium der Archäologie&#x201C; Kopenh. 1825, und eines &#x201E;Handbuch der griech. Literaturgeschichte&#x201C; (deutsch, Hamburg 1834).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Petersen</hi>, Niels Matth., geb. 1791 zu Sanderun auf Fühnen, seit 1838 Registrator beim Geh. Archiv, dänischer Sprach- u. Geschichtsforscher. Hauptwerke: &#x201E;Dänische Wortbildungslehre&#x201C; Kopenh. 1826; &#x201E;Geschichte der dän., norweg. und schwed. Sprachen&#x201C; 1829; &#x201E;Handbuch der altnordischen Geographie&#x201C; 1829; &#x201E;Dänemarks älteste Geschichte&#x201C; 1834&#x2013;38; &#x201E;Beiträge zur dän. Literaturgeschichte&#x201C; 1853.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[506/0507] Petersburg, St. Petersburg, erste Residenz- u. zweite Hauptstadt des russ. Reichs, Hauptstadt des Gouvernements P. (das auf 969 □M. 650000 E. zählt), des ehemals schwed. Ingermanlands, liegt an der Mündung und auf Inseln der Newa (s. d.), welche auch das Trinkwasser liefert, da die Stadt auf einem ehemaligen Moraste erbaut ist; auch ist P. bei seiner tiefen Lage (nur 14' über dem Spiegel des finnischen Meerbusens) gefährlichen Ueberschwemmungen ausgesetzt (14. Novbr. 1824). P. hat nahezu 540000 E., der Hauptmasse nach Russen, sonst von der buntesten Nationalität, darunter über 30000 Deutsche. Die Stadt, 1703 von Peter I. gegründet, ist nach einem großartigen Plane angelegt, aber noch lange nicht vollendet; von den 430 Straßen ist keine unter 40 und keine über 110' breit, jede gerade; die schönsten führen den Namen Prospect z. B. Newsky-, Voßnessenskische-, Bolchoi-, Maloi-, Liteino- etc. Prospect. Unter allen Hauptstädten besitzt P. die schönsten u. größten öffentlichen Plätze, z. B. der Admiralitätsplatz vor dem Winterpalaste, wo die großartigsten Paraden der Welt stattfinden; der Petersplatz mit Peters I. colossaler Statue, der Große Platz, verschiedene Marktplätze. Ueber die Newa führen 3 Schiffbrücken, über die Arme und Kanäle mehr als 70 Brücken, zum Theil aus Eisen gegossen, zum Theil Kettenbrücken. An den Ufern ziehen sich Quais aus den mächtigsten Granitquadern in einer ungeheuren Länge hin u. dienen, besonders der engl. Quai, als Promenaden. Unter den zahlreichen Kirchen sind die berühmtesten: die Isaakskirche, die Kathedrale der Mutter Gottes von Kasan, die Kirche des Alexander Newskyklosters, die Peter-Paulskirche der Citadelle mit der kaiserl. Gruft. Die Hauptgebäude gehören der Krone oder der kaiserl. Familie, od. sind zu Staatszwecken bestimmt: der Winterpalast, 1837 abgebrannt, auf kaiserl. Befehl mit unbegreiflicher Schnelligkeit wieder aufgebaut, aber seitdem schadhaft; der Marmorpalast, die große und kleine Eremitage, der Taurische Palast, die 2 Michailowʼschen Paläste, der Palast der Großfürstin Maria; die Admiralität, die Generalität, das alte und neue Zeughaus, das Senatsgebäude, die Börse, Reichsbank, große Kasernen. P. hat eine Universität, theologische Akademie, Akademie der Wissenschaften, der schönen Künste, medicinisch-chirurgische Akademie, Forstinstitut, Cadettenschule, Seecadettenschule, Militärakademie, Bergwerksinstitut, Schiffsbauschule etc. mit reichen Bibliotheken und Sammlungen. Die Industrie ist theils die Localindustrie, wie sich dieselbe in allen großen Städten findet, sodann Fabrikation von Zucker, Eisenwaaren, Leder, Tapeten, Papier, Wachstuch, Bijouteriewaaren, endlich die auf kaiserl. Rechnung betriebene Fabrikation von Spiegeln, Porzellan, Seide, die Kanonengießerei etc. P. ist ein Haupthandelsplatz, über den sich die Hälfte der Gesammtein- u. Ausfuhr des Reichs bewegt; die schweren Schiffe müssen in Kronstadt anlegen, die leichteren gehen auf der Newa bis P., das durch Eisenbahnen mit Moskau und Warschau, durch Kanäle mit dem Flußsysteme des europ. russ. Reichs verbunden ist; es finden sich darum in P. alle Anstalten einer großen Handelsstadt: Bank, Börse, Assecuranzen etc. Die schönsten Punkte der Umgegend sind: Peterhof, Oranienbaum, Zarskoë-Selo, Gatschina, Krasnoë-Selo, Strelna, Katharinenhof, Pawlowsk. (Kohl, P. in Bildern und Skizzen, 2. Aufl. 1845.) Petersen, Frederik Christian, geb. 1786 zu Antvorskov, seit 1842 Professor der Philologie in Kopenhagen, ist Verfasser einer „Allgemeinen Einleitung in das Studium der Archäologie“ Kopenh. 1825, und eines „Handbuch der griech. Literaturgeschichte“ (deutsch, Hamburg 1834). Petersen, Niels Matth., geb. 1791 zu Sanderun auf Fühnen, seit 1838 Registrator beim Geh. Archiv, dänischer Sprach- u. Geschichtsforscher. Hauptwerke: „Dänische Wortbildungslehre“ Kopenh. 1826; „Geschichte der dän., norweg. und schwed. Sprachen“ 1829; „Handbuch der altnordischen Geographie“ 1829; „Dänemarks älteste Geschichte“ 1834–38; „Beiträge zur dän. Literaturgeschichte“ 1853.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/507
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/507>, abgerufen am 24.08.2024.