Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

berechtigten P.n sich Kaiser und den Großen zu nennen, wenn man auch seine Ansprüche auf das Verdienst, die abendländische Bildung in Rußland eingeführt und verbreitet zu haben, nicht anerkennt. - In seinem häuslichen Leben war P. nicht glücklich; seine erste Gemahlin Eudoxia verstieß er, und da ihr Sohn Alexei beharrlich der altruss. Partei Gehör gab und seine Gemahlin Charlotte Christine Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel schlecht behandelte, so wurde er seinem Vater immer mehr zuwider; Alexei entfloh zuletzt, wurde aber durch List nach Rußland zurückgebracht, als Empörer zum Tode verurtheilt und st. 1717 in Folge des erlittenen Schreckens. P.s zweite Gemahlin war Katharina I., s. d.; er st. 8. Febr. 1725, nachdem er noch festgesetzt hatte, daß der russ. Selbstherrscher seinen Nachfolger bestimmen solle.


Peter II., Alexejewitsch, des Vorigen Enkel, geb. 23. Oct. 1715, folgte 1727 der Kaiserin Katharina I., st. aber schon 1730 an den Blattern.


Peter III., Feodorowitsch, geb. 1728, Sohn des Herzogs Karl Friedrich von Holstein-Gottorp u. der Anna, Tochter Kaisers Peter I., wurde 1762 russ. Kaiser; war ein gutmüthiger aber schwacher Fürst, machte sich durch unzweckmäßige Neuerungen bald unpopulär, wurde durch eine von seiner Gemahlin Katharina, einer gebornen Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst, geleitete Verschwörung in der Nacht des 8. Juli gestürzt und 6 Tage darauf ermordet.


Peter der Grausame, 1350-69 König von Castilien u. Leon, ein furchtbarer Tyrann gegen seine Familie und seine Unterthanen, hielt sich gegen dieselben nur durch die Unterstützung der Engländer, welche damals Herren der Guyenne waren, während die Franzosen seinen unehelichen Bruder Heinrich von Trastamare und die Stände unterstützten. Zuletzt wurde P. von den Aufständischen und einem franz. Hilfscorps geschlagen, in Montiel belagert u. bei einer Unterredung mit seinem Bruder ermordet.


Peter von Amiens (Amiäng), P. der Einsiedler, war zuerst Soldat; pilgerte 1093 nach Jerusalem, glaubte sich durch eine Vision zur Befreiung des hl. Landes berufen, predigte 1094-96 das Kreuz und führte große Schaaren nach dem Osten, die aber schon in Bulgarien und in Kleinasien aufgerieben wurden. Er begleitete hierauf den Kreuzzug Gottfrieds von Bouillon, kehrte nach der Eroberung Jerusalems in das Abendland zurück und st. 1115 in dem von ihm gestifteten Kloster Huy (im Bisthum Lüttich). Obgleich der erste Kreuzzug unter P.s persönlicher Anführung ein trauriges Ende nahm u. P. bei der Belagerung Antiochias entfliehen wollte, blieb er doch bei seinen Zeitgenossen in hohem Ansehen, was er ebenso sehr seiner Begeisterung und Beredsamkeit, als seiner Frömmigkeit u. Demuth verdankte.


Peterborough, engl. Stadt in der Grafschaft Northampton mit 8500 E., Bischofssitz, Kathedrale, Fabrikation.


Petere licet, lat., zu bitten ist erlaubt.


Peterhof, kaiserl. Lustschloß unweit Petersburg, nach der Art von Versailles erbaut, mit Gartenanlagen; das gleichnamige Städtchen dabei hat 1000 E.


Petermännchen, kurtriersche Silbermünze mit St. Peter im Revers, die leichten = 6, die schweren = 16 Pfg.


Petermann, Jul. Heinr., geb. 1806 zu Glauchau, seit 1837 Professor zu Berlin, Orientalist, durch grammatikalische Arbeiten über die armenische, chaldäische und arabische Sprache verdient. - P., August, geb. 1822 zu Bleicherode, rühmlich bekannter Geograph, seit 1854 Director des geographischen Instituts von I. Perthes zu Gotha, Herausgeber der "Mittheilungen der geographischen Anstalt von I. Perthes zu Gotha".


Peterpaulshafen, s. Petropawlowsk.


Petersberg, früher Lauterberg (Mons serenus), 1125' hoher Berg an der Saale bei Halle, trug ein 1127 gestiftetes, 1540 säcularisirtes Kloster der regulirten Augustinerchorherren, in welchem das Chronicon montis sereni, von 1124-1225 reichend, abgefaßt wurde (herausgegeb. von Eckstein, Halle 1844-46). Zu den wiederhergestellten Gebäuden gehört die Kirche, eine Prediger- und Schullehrerwohnung.

berechtigten P.n sich Kaiser und den Großen zu nennen, wenn man auch seine Ansprüche auf das Verdienst, die abendländische Bildung in Rußland eingeführt und verbreitet zu haben, nicht anerkennt. – In seinem häuslichen Leben war P. nicht glücklich; seine erste Gemahlin Eudoxia verstieß er, und da ihr Sohn Alexei beharrlich der altruss. Partei Gehör gab und seine Gemahlin Charlotte Christine Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel schlecht behandelte, so wurde er seinem Vater immer mehr zuwider; Alexei entfloh zuletzt, wurde aber durch List nach Rußland zurückgebracht, als Empörer zum Tode verurtheilt und st. 1717 in Folge des erlittenen Schreckens. P.s zweite Gemahlin war Katharina I., s. d.; er st. 8. Febr. 1725, nachdem er noch festgesetzt hatte, daß der russ. Selbstherrscher seinen Nachfolger bestimmen solle.


Peter II., Alexejewitsch, des Vorigen Enkel, geb. 23. Oct. 1715, folgte 1727 der Kaiserin Katharina I., st. aber schon 1730 an den Blattern.


Peter III., Feodorowitsch, geb. 1728, Sohn des Herzogs Karl Friedrich von Holstein-Gottorp u. der Anna, Tochter Kaisers Peter I., wurde 1762 russ. Kaiser; war ein gutmüthiger aber schwacher Fürst, machte sich durch unzweckmäßige Neuerungen bald unpopulär, wurde durch eine von seiner Gemahlin Katharina, einer gebornen Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst, geleitete Verschwörung in der Nacht des 8. Juli gestürzt und 6 Tage darauf ermordet.


Peter der Grausame, 1350–69 König von Castilien u. Leon, ein furchtbarer Tyrann gegen seine Familie und seine Unterthanen, hielt sich gegen dieselben nur durch die Unterstützung der Engländer, welche damals Herren der Guyenne waren, während die Franzosen seinen unehelichen Bruder Heinrich von Trastamare und die Stände unterstützten. Zuletzt wurde P. von den Aufständischen und einem franz. Hilfscorps geschlagen, in Montiel belagert u. bei einer Unterredung mit seinem Bruder ermordet.


Peter von Amiens (Amiäng), P. der Einsiedler, war zuerst Soldat; pilgerte 1093 nach Jerusalem, glaubte sich durch eine Vision zur Befreiung des hl. Landes berufen, predigte 1094–96 das Kreuz und führte große Schaaren nach dem Osten, die aber schon in Bulgarien und in Kleinasien aufgerieben wurden. Er begleitete hierauf den Kreuzzug Gottfrieds von Bouillon, kehrte nach der Eroberung Jerusalems in das Abendland zurück und st. 1115 in dem von ihm gestifteten Kloster Huy (im Bisthum Lüttich). Obgleich der erste Kreuzzug unter P.s persönlicher Anführung ein trauriges Ende nahm u. P. bei der Belagerung Antiochias entfliehen wollte, blieb er doch bei seinen Zeitgenossen in hohem Ansehen, was er ebenso sehr seiner Begeisterung und Beredsamkeit, als seiner Frömmigkeit u. Demuth verdankte.


Peterborough, engl. Stadt in der Grafschaft Northampton mit 8500 E., Bischofssitz, Kathedrale, Fabrikation.


Petere licet, lat., zu bitten ist erlaubt.


Peterhof, kaiserl. Lustschloß unweit Petersburg, nach der Art von Versailles erbaut, mit Gartenanlagen; das gleichnamige Städtchen dabei hat 1000 E.


Petermännchen, kurtriersche Silbermünze mit St. Peter im Revers, die leichten = 6, die schweren = 16 Pfg.


Petermann, Jul. Heinr., geb. 1806 zu Glauchau, seit 1837 Professor zu Berlin, Orientalist, durch grammatikalische Arbeiten über die armenische, chaldäische und arabische Sprache verdient. – P., August, geb. 1822 zu Bleicherode, rühmlich bekannter Geograph, seit 1854 Director des geographischen Instituts von I. Perthes zu Gotha, Herausgeber der „Mittheilungen der geographischen Anstalt von I. Perthes zu Gotha“.


Peterpaulshafen, s. Petropawlowsk.


Petersberg, früher Lauterberg (Mons serenus), 1125' hoher Berg an der Saale bei Halle, trug ein 1127 gestiftetes, 1540 säcularisirtes Kloster der regulirten Augustinerchorherren, in welchem das Chronicon montis sereni, von 1124–1225 reichend, abgefaßt wurde (herausgegeb. von Eckstein, Halle 1844–46). Zu den wiederhergestellten Gebäuden gehört die Kirche, eine Prediger- und Schullehrerwohnung.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0506" n="505"/>
berechtigten P.n sich Kaiser und den Großen zu nennen, wenn man auch seine Ansprüche auf das Verdienst, die abendländische Bildung in Rußland eingeführt und verbreitet zu haben, nicht anerkennt. &#x2013; In seinem häuslichen Leben war P. nicht glücklich; seine erste Gemahlin Eudoxia verstieß er, und da ihr Sohn Alexei beharrlich der altruss. Partei Gehör gab und seine Gemahlin Charlotte Christine Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel schlecht behandelte, so wurde er seinem Vater immer mehr zuwider; Alexei entfloh zuletzt, wurde aber durch List nach Rußland zurückgebracht, als Empörer zum Tode verurtheilt und st. 1717 in Folge des erlittenen Schreckens. P.s zweite Gemahlin war Katharina I., s. d.; er st. 8. Febr. 1725, nachdem er noch festgesetzt hatte, daß der russ. Selbstherrscher seinen Nachfolger bestimmen solle.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peter II.</hi>, Alexejewitsch, des Vorigen Enkel, geb. 23. Oct. 1715, folgte 1727 der Kaiserin Katharina I., st. aber schon 1730 an den Blattern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peter III.</hi>, Feodorowitsch, geb. 1728, Sohn des Herzogs Karl Friedrich von Holstein-Gottorp u. der Anna, Tochter Kaisers Peter I., wurde 1762 russ. Kaiser; war ein gutmüthiger aber schwacher Fürst, machte sich durch unzweckmäßige Neuerungen bald unpopulär, wurde durch eine von seiner Gemahlin Katharina, einer gebornen Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst, geleitete Verschwörung in der Nacht des 8. Juli gestürzt und 6 Tage darauf ermordet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peter der Grausame</hi>, 1350&#x2013;69 König von Castilien u. Leon, ein furchtbarer Tyrann gegen seine Familie und seine Unterthanen, hielt sich gegen dieselben nur durch die Unterstützung der Engländer, welche damals Herren der Guyenne waren, während die Franzosen seinen unehelichen Bruder Heinrich von Trastamare und die Stände unterstützten. Zuletzt wurde P. von den Aufständischen und einem franz. Hilfscorps geschlagen, in Montiel belagert u. bei einer Unterredung mit seinem Bruder ermordet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peter von Amiens</hi> (Amiäng), P. <hi rendition="#g">der Einsiedler</hi>, war zuerst Soldat; pilgerte 1093 nach Jerusalem, glaubte sich durch eine Vision zur Befreiung des hl. Landes berufen, predigte 1094&#x2013;96 das Kreuz und führte große Schaaren nach dem Osten, die aber schon in Bulgarien und in Kleinasien aufgerieben wurden. Er begleitete hierauf den Kreuzzug Gottfrieds von Bouillon, kehrte nach der Eroberung Jerusalems in das Abendland zurück und st. 1115 in dem von ihm gestifteten Kloster Huy (im Bisthum Lüttich). Obgleich der erste Kreuzzug unter P.s persönlicher Anführung ein trauriges Ende nahm u. P. bei der Belagerung Antiochias entfliehen wollte, blieb er doch bei seinen Zeitgenossen in hohem Ansehen, was er ebenso sehr seiner Begeisterung und Beredsamkeit, als seiner Frömmigkeit u. Demuth verdankte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peterborough</hi>, engl. Stadt in der Grafschaft Northampton mit 8500 E., Bischofssitz, Kathedrale, Fabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Petere licet</hi>, lat., zu bitten ist erlaubt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peterhof</hi>, kaiserl. Lustschloß unweit Petersburg, nach der Art von Versailles erbaut, mit Gartenanlagen; das gleichnamige Städtchen dabei hat 1000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Petermännchen</hi>, kurtriersche Silbermünze mit St. Peter im Revers, die leichten = 6, die schweren = 16 Pfg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Petermann</hi>, Jul. Heinr., geb. 1806 zu Glauchau, seit 1837 Professor zu Berlin, Orientalist, durch grammatikalische Arbeiten über die armenische, chaldäische und arabische Sprache verdient. &#x2013; P., <hi rendition="#g">August</hi>, geb. 1822 zu Bleicherode, rühmlich bekannter Geograph, seit 1854 Director des geographischen Instituts von I. Perthes zu Gotha, Herausgeber der &#x201E;Mittheilungen der geographischen Anstalt von I. Perthes zu Gotha&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Peterpaulshafen</hi>, s. Petropawlowsk.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Petersberg</hi>, früher <hi rendition="#g">Lauterberg</hi> <hi rendition="#i">(Mons serenus)</hi>, 1125' hoher Berg an der Saale bei Halle, trug ein 1127 gestiftetes, 1540 säcularisirtes Kloster der regulirten Augustinerchorherren, in welchem das <hi rendition="#i">Chronicon montis sereni</hi>, von 1124&#x2013;1225 reichend, abgefaßt wurde (herausgegeb. von Eckstein, Halle 1844&#x2013;46). Zu den wiederhergestellten Gebäuden gehört die Kirche, eine Prediger- und Schullehrerwohnung.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[505/0506] berechtigten P.n sich Kaiser und den Großen zu nennen, wenn man auch seine Ansprüche auf das Verdienst, die abendländische Bildung in Rußland eingeführt und verbreitet zu haben, nicht anerkennt. – In seinem häuslichen Leben war P. nicht glücklich; seine erste Gemahlin Eudoxia verstieß er, und da ihr Sohn Alexei beharrlich der altruss. Partei Gehör gab und seine Gemahlin Charlotte Christine Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel schlecht behandelte, so wurde er seinem Vater immer mehr zuwider; Alexei entfloh zuletzt, wurde aber durch List nach Rußland zurückgebracht, als Empörer zum Tode verurtheilt und st. 1717 in Folge des erlittenen Schreckens. P.s zweite Gemahlin war Katharina I., s. d.; er st. 8. Febr. 1725, nachdem er noch festgesetzt hatte, daß der russ. Selbstherrscher seinen Nachfolger bestimmen solle. Peter II., Alexejewitsch, des Vorigen Enkel, geb. 23. Oct. 1715, folgte 1727 der Kaiserin Katharina I., st. aber schon 1730 an den Blattern. Peter III., Feodorowitsch, geb. 1728, Sohn des Herzogs Karl Friedrich von Holstein-Gottorp u. der Anna, Tochter Kaisers Peter I., wurde 1762 russ. Kaiser; war ein gutmüthiger aber schwacher Fürst, machte sich durch unzweckmäßige Neuerungen bald unpopulär, wurde durch eine von seiner Gemahlin Katharina, einer gebornen Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst, geleitete Verschwörung in der Nacht des 8. Juli gestürzt und 6 Tage darauf ermordet. Peter der Grausame, 1350–69 König von Castilien u. Leon, ein furchtbarer Tyrann gegen seine Familie und seine Unterthanen, hielt sich gegen dieselben nur durch die Unterstützung der Engländer, welche damals Herren der Guyenne waren, während die Franzosen seinen unehelichen Bruder Heinrich von Trastamare und die Stände unterstützten. Zuletzt wurde P. von den Aufständischen und einem franz. Hilfscorps geschlagen, in Montiel belagert u. bei einer Unterredung mit seinem Bruder ermordet. Peter von Amiens (Amiäng), P. der Einsiedler, war zuerst Soldat; pilgerte 1093 nach Jerusalem, glaubte sich durch eine Vision zur Befreiung des hl. Landes berufen, predigte 1094–96 das Kreuz und führte große Schaaren nach dem Osten, die aber schon in Bulgarien und in Kleinasien aufgerieben wurden. Er begleitete hierauf den Kreuzzug Gottfrieds von Bouillon, kehrte nach der Eroberung Jerusalems in das Abendland zurück und st. 1115 in dem von ihm gestifteten Kloster Huy (im Bisthum Lüttich). Obgleich der erste Kreuzzug unter P.s persönlicher Anführung ein trauriges Ende nahm u. P. bei der Belagerung Antiochias entfliehen wollte, blieb er doch bei seinen Zeitgenossen in hohem Ansehen, was er ebenso sehr seiner Begeisterung und Beredsamkeit, als seiner Frömmigkeit u. Demuth verdankte. Peterborough, engl. Stadt in der Grafschaft Northampton mit 8500 E., Bischofssitz, Kathedrale, Fabrikation. Petere licet, lat., zu bitten ist erlaubt. Peterhof, kaiserl. Lustschloß unweit Petersburg, nach der Art von Versailles erbaut, mit Gartenanlagen; das gleichnamige Städtchen dabei hat 1000 E. Petermännchen, kurtriersche Silbermünze mit St. Peter im Revers, die leichten = 6, die schweren = 16 Pfg. Petermann, Jul. Heinr., geb. 1806 zu Glauchau, seit 1837 Professor zu Berlin, Orientalist, durch grammatikalische Arbeiten über die armenische, chaldäische und arabische Sprache verdient. – P., August, geb. 1822 zu Bleicherode, rühmlich bekannter Geograph, seit 1854 Director des geographischen Instituts von I. Perthes zu Gotha, Herausgeber der „Mittheilungen der geographischen Anstalt von I. Perthes zu Gotha“. Peterpaulshafen, s. Petropawlowsk. Petersberg, früher Lauterberg (Mons serenus), 1125' hoher Berg an der Saale bei Halle, trug ein 1127 gestiftetes, 1540 säcularisirtes Kloster der regulirten Augustinerchorherren, in welchem das Chronicon montis sereni, von 1124–1225 reichend, abgefaßt wurde (herausgegeb. von Eckstein, Halle 1844–46). Zu den wiederhergestellten Gebäuden gehört die Kirche, eine Prediger- und Schullehrerwohnung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/506
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/506>, abgerufen am 24.08.2024.