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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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ist Mirchond (1520) der bekannteste; im Allgemeinen scheinen sie wenig zuverlässig, zum Theil wegen der überspannten Phantasie der Orientalen, die ihnen eine einfache und klare Erzählung fast unmöglich macht, zum Theil wegen Entstellung durch Schmeichelei od. Furcht. In neuester Zeit ist Manches aus dem Neupersischen in das Deutsche u. Englische übersetzt worden und Hammer hat eine Geschichte der schönen Redekünste (Wien 1818) herausgegeben.


Persius, Aulus Flaceus, röm. Satyriker, geb. 34 n. Chr. zu Volaterrä, strenger Stoiker, aber außerordentlich schwer verständlich. Seine 6 Satyren gab zuletzt Jahn (Leipz. 1851) heraus.


Person, Subject von Rechten und Pflichten; zunächst der Mensch als natürliche P.; sodann auch sog. juristische oder moralische P. wie Corporationen, Fiscus u. s. w. - P.recht ist die Lehre von den Rechtsregeln für diese verschiedenen Arten von P.; also vom Erwerb und Verlust der Rechts- und Handlungsfähigkeit, Bürgerrecht, Alter, Ehre, Verwandtschaft, Ehe, Vormundschaft. - Persönliche Rechte, Servituten, Klagen, welche nur Personen berühren, im Gegensatz zu dinglichen R., welche an einer Sache haften.


Persona, lat., Person; p. publica, öffentliche Person, d. h. Beamter; Personalarrest, s. Arrest; Personalien, die Lebensumstände einer Person; Personalität, Persönlichkeit; Personat, früher bei Dom- und Collegiatcapiteln ein Amt, das nur als Ehrenwürde galt, aber keine Jurisdiction auf eigenen Namen hatte.


Personalsteuer, eigentlich Steuern, die nur von Personen, ohne Rücksicht auf andere Verhältnisse erhoben werden; meistens gleichbedeutend mit Besoldungs- und Kapitalsteuer.


Personatae, lat., in der Botanik die Larvenblütigen, Blumen mit Unter- u. Oberlippe, welche den Rachen schließen, z. B. Löwenrachen.


Personification, rhetorische u. poetische Figur, worin ein lebloser Gegenstand personificirt d. h. als lebend gedacht und angeredet wird.


Per sortem, lat., durch das Loos.


Perspectiv, s. Fernrohr.


Perspective, die auf der Optik beruhende Lehre und Kunst, körperliche Gegenstände auf einer Fläche in richtigem Bilde und so darzustellen, daß sie uns in dem Bilde als Körper erscheinen. Man unterscheidet eine mathematische oder Linear-P. u. eine Farben- od. Luft-P. Die Linear-P. bezieht sich auf die Gestalt der Gegenstände, und zeigt, wie dieselbe nach den Gesetzen der optischen Verkürzungen der Linien dargestellt werden muß. Je nachdem man einen Gegenstand von oben oder von der aufrecht stehenden Seite betrachtet, unterscheidet man einen ichnographischen u. orthographischen Riß; halb von der Seite betrachtet gibt sie Maler-P., schief von oben die Vogel-P. Die Luft-P. bezieht sich auf den Grad des Lichtes, in dem die Gegenstände nach ihren verschiedenen Entfernungen uns erscheinen sowie auf die Modification des Tons der Farben durch die Ferne und die dazwischen liegenden Luftschichten. Das richtige Treffen dieser Abstufungen im Farbenton nach den verschiedenen Entfernungen ist ein schwieriger. Theil der Malerkunst und besonders in der Landschaftsmalerei von Bedeutung.


Perspicuität, lat.-deutsch, Durchsichtigkeit.


Perspirabel, Perspiration, werden zuweilen für transpirabel u. Transpiration gebraucht.


Per stirpes, lat., (Vertheilung) nach Stämmen im Verhältniß der einzelnen Glieder von jedem derselben.


Persuadiren, Persuasion, lat. deutsch, überreden, überzeugen.


Per subreptionem et obreptionem, lat., auf Schleichwegen.


Perth (Persh), Grafschaft in Hochschottland, 1101/2 #M. groß mit 139000 E., die von Ackerbau, Viehzucht, großartiger Leinen- und Baumwollenfabrikation leben. Die Hauptstadt P. am Tay hat 24000 E., Universitätsakademie, blühende Fabriken. In der Nähe Skone, Krönungsort der schott. Könige.


Perthes, deutsche Buchhändlerfamilie, eine von denen, welche auf den Entwicklungsgang der deutschen Literatur Einfluß geübt haben. Friedrich

ist Mirchond (1520) der bekannteste; im Allgemeinen scheinen sie wenig zuverlässig, zum Theil wegen der überspannten Phantasie der Orientalen, die ihnen eine einfache und klare Erzählung fast unmöglich macht, zum Theil wegen Entstellung durch Schmeichelei od. Furcht. In neuester Zeit ist Manches aus dem Neupersischen in das Deutsche u. Englische übersetzt worden und Hammer hat eine Geschichte der schönen Redekünste (Wien 1818) herausgegeben.


Persius, Aulus Flaceus, röm. Satyriker, geb. 34 n. Chr. zu Volaterrä, strenger Stoiker, aber außerordentlich schwer verständlich. Seine 6 Satyren gab zuletzt Jahn (Leipz. 1851) heraus.


Person, Subject von Rechten und Pflichten; zunächst der Mensch als natürliche P.; sodann auch sog. juristische oder moralische P. wie Corporationen, Fiscus u. s. w. – P.recht ist die Lehre von den Rechtsregeln für diese verschiedenen Arten von P.; also vom Erwerb und Verlust der Rechts- und Handlungsfähigkeit, Bürgerrecht, Alter, Ehre, Verwandtschaft, Ehe, Vormundschaft. – Persönliche Rechte, Servituten, Klagen, welche nur Personen berühren, im Gegensatz zu dinglichen R., welche an einer Sache haften.


Persona, lat., Person; p. publica, öffentliche Person, d. h. Beamter; Personalarrest, s. Arrest; Personalien, die Lebensumstände einer Person; Personalität, Persönlichkeit; Personat, früher bei Dom- und Collegiatcapiteln ein Amt, das nur als Ehrenwürde galt, aber keine Jurisdiction auf eigenen Namen hatte.


Personalsteuer, eigentlich Steuern, die nur von Personen, ohne Rücksicht auf andere Verhältnisse erhoben werden; meistens gleichbedeutend mit Besoldungs- und Kapitalsteuer.


Personatae, lat., in der Botanik die Larvenblütigen, Blumen mit Unter- u. Oberlippe, welche den Rachen schließen, z. B. Löwenrachen.


Personification, rhetorische u. poetische Figur, worin ein lebloser Gegenstand personificirt d. h. als lebend gedacht und angeredet wird.


Per sortem, lat., durch das Loos.


Perspectiv, s. Fernrohr.


Perspective, die auf der Optik beruhende Lehre und Kunst, körperliche Gegenstände auf einer Fläche in richtigem Bilde und so darzustellen, daß sie uns in dem Bilde als Körper erscheinen. Man unterscheidet eine mathematische oder Linear-P. u. eine Farben- od. Luft-P. Die Linear-P. bezieht sich auf die Gestalt der Gegenstände, und zeigt, wie dieselbe nach den Gesetzen der optischen Verkürzungen der Linien dargestellt werden muß. Je nachdem man einen Gegenstand von oben oder von der aufrecht stehenden Seite betrachtet, unterscheidet man einen ichnographischen u. orthographischen Riß; halb von der Seite betrachtet gibt sie Maler-P., schief von oben die Vogel-P. Die Luft-P. bezieht sich auf den Grad des Lichtes, in dem die Gegenstände nach ihren verschiedenen Entfernungen uns erscheinen sowie auf die Modification des Tons der Farben durch die Ferne und die dazwischen liegenden Luftschichten. Das richtige Treffen dieser Abstufungen im Farbenton nach den verschiedenen Entfernungen ist ein schwieriger. Theil der Malerkunst und besonders in der Landschaftsmalerei von Bedeutung.


Perspicuität, lat.-deutsch, Durchsichtigkeit.


Perspirabel, Perspiration, werden zuweilen für transpirabel u. Transpiration gebraucht.


Per stirpes, lat., (Vertheilung) nach Stämmen im Verhältniß der einzelnen Glieder von jedem derselben.


Persuadiren, Persuasion, lat. deutsch, überreden, überzeugen.


Per subreptionem et obreptionem, lat., auf Schleichwegen.


Perth (Persh), Grafschaft in Hochschottland, 1101/2 □M. groß mit 139000 E., die von Ackerbau, Viehzucht, großartiger Leinen- und Baumwollenfabrikation leben. Die Hauptstadt P. am Tay hat 24000 E., Universitätsakademie, blühende Fabriken. In der Nähe Skone, Krönungsort der schott. Könige.


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[498/0499] ist Mirchond (1520) der bekannteste; im Allgemeinen scheinen sie wenig zuverlässig, zum Theil wegen der überspannten Phantasie der Orientalen, die ihnen eine einfache und klare Erzählung fast unmöglich macht, zum Theil wegen Entstellung durch Schmeichelei od. Furcht. In neuester Zeit ist Manches aus dem Neupersischen in das Deutsche u. Englische übersetzt worden und Hammer hat eine Geschichte der schönen Redekünste (Wien 1818) herausgegeben. Persius, Aulus Flaceus, röm. Satyriker, geb. 34 n. Chr. zu Volaterrä, strenger Stoiker, aber außerordentlich schwer verständlich. Seine 6 Satyren gab zuletzt Jahn (Leipz. 1851) heraus. Person, Subject von Rechten und Pflichten; zunächst der Mensch als natürliche P.; sodann auch sog. juristische oder moralische P. wie Corporationen, Fiscus u. s. w. – P.recht ist die Lehre von den Rechtsregeln für diese verschiedenen Arten von P.; also vom Erwerb und Verlust der Rechts- und Handlungsfähigkeit, Bürgerrecht, Alter, Ehre, Verwandtschaft, Ehe, Vormundschaft. – Persönliche Rechte, Servituten, Klagen, welche nur Personen berühren, im Gegensatz zu dinglichen R., welche an einer Sache haften. Persona, lat., Person; p. publica, öffentliche Person, d. h. Beamter; Personalarrest, s. Arrest; Personalien, die Lebensumstände einer Person; Personalität, Persönlichkeit; Personat, früher bei Dom- und Collegiatcapiteln ein Amt, das nur als Ehrenwürde galt, aber keine Jurisdiction auf eigenen Namen hatte. Personalsteuer, eigentlich Steuern, die nur von Personen, ohne Rücksicht auf andere Verhältnisse erhoben werden; meistens gleichbedeutend mit Besoldungs- und Kapitalsteuer. Personatae, lat., in der Botanik die Larvenblütigen, Blumen mit Unter- u. Oberlippe, welche den Rachen schließen, z. B. Löwenrachen. Personification, rhetorische u. poetische Figur, worin ein lebloser Gegenstand personificirt d. h. als lebend gedacht und angeredet wird. Per sortem, lat., durch das Loos. Perspectiv, s. Fernrohr. Perspective, die auf der Optik beruhende Lehre und Kunst, körperliche Gegenstände auf einer Fläche in richtigem Bilde und so darzustellen, daß sie uns in dem Bilde als Körper erscheinen. Man unterscheidet eine mathematische oder Linear-P. u. eine Farben- od. Luft-P. Die Linear-P. bezieht sich auf die Gestalt der Gegenstände, und zeigt, wie dieselbe nach den Gesetzen der optischen Verkürzungen der Linien dargestellt werden muß. Je nachdem man einen Gegenstand von oben oder von der aufrecht stehenden Seite betrachtet, unterscheidet man einen ichnographischen u. orthographischen Riß; halb von der Seite betrachtet gibt sie Maler-P., schief von oben die Vogel-P. Die Luft-P. bezieht sich auf den Grad des Lichtes, in dem die Gegenstände nach ihren verschiedenen Entfernungen uns erscheinen sowie auf die Modification des Tons der Farben durch die Ferne und die dazwischen liegenden Luftschichten. Das richtige Treffen dieser Abstufungen im Farbenton nach den verschiedenen Entfernungen ist ein schwieriger. Theil der Malerkunst und besonders in der Landschaftsmalerei von Bedeutung. Perspicuität, lat.-deutsch, Durchsichtigkeit. Perspirabel, Perspiration, werden zuweilen für transpirabel u. Transpiration gebraucht. Per stirpes, lat., (Vertheilung) nach Stämmen im Verhältniß der einzelnen Glieder von jedem derselben. Persuadiren, Persuasion, lat. deutsch, überreden, überzeugen. Per subreptionem et obreptionem, lat., auf Schleichwegen. Perth (Persh), Grafschaft in Hochschottland, 1101/2 □M. groß mit 139000 E., die von Ackerbau, Viehzucht, großartiger Leinen- und Baumwollenfabrikation leben. Die Hauptstadt P. am Tay hat 24000 E., Universitätsakademie, blühende Fabriken. In der Nähe Skone, Krönungsort der schott. Könige. Perthes, deutsche Buchhändlerfamilie, eine von denen, welche auf den Entwicklungsgang der deutschen Literatur Einfluß geübt haben. Friedrich

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/499>, abgerufen am 22.11.2024.