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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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immer das Schicksal Frankreichs entschieden: Ludwig XI. bestand mit ihrer Hilfe den Kampf mit dem Bunde der großen Vasallen; P. entschied in dem Zeitalter der Reformation den Sieg der kath. Partei; P. war bei der Revolution entscheidend thätig, deßgleichen an der Erhebung u. am Sturze Napoleons I.; P. machte die Juli- sowie die Februarrevolution und ließ den 2. Dec. wenigstens geschehen. Da es überdies in jeder Beziehung der Mittelpunkt Frankreichs ist, so konnte es Louis Philippe 1840 durchsetzen, daß die Stadt auch zum Hauptwaffenplatze Frankreichs umgeschaffen wurde. Die Befestigung besteht aus einer bastionirten Umwallung und einer großen Anzahl detachirter Forts; ungeheure Kriegsvorräthe aller Art liegen in den Forts Vincennes u. Canonville; die Besatzung beträgt 40000 Mann u. kann binnen 24 St. auf das Doppelte verstärkt werden. - Schlacht bei P. 30. März 1814; Capitulation von P. 3. Juli 1815. 1. P.er Frieden 30. Mai 1814; 2. P.er Frieden 20. Nov. 1815.


Paris, Graf von, s. Orleans.


Parisienne, Pariser Hymne, mattes Festgedicht Cas. Delavignes auf die Julirevolution, componirt von Auber.


Paristhmia, griech., die Mandeln (tonsillae), s. d.


Parität, lat.-dtsch., Gleichheit, Rechtsgleichheit, besonders der Genossen verschiedener Religionsbekenntnisse; davon das Eigenschaftswort p.isch.


Park, Gartenanlage im engl. Geschmacke, s. Gartenkunst. - P., im Militärwesen ein Raum, auf welchem Geschütze, Munitionswagen etc. aufgestellt sind und zur Verwendung bereit gehalten werden, besonders bei Belagerungen.


Park , Mungo, geb. 1771 bei Selkirk in Schottland, Wundarzt, einige Zeit im Dienste der ostind. Compagnie, war der erste Europäer, der den Niger (Dscholiba) sah (Reise von Gambia an den Niger 1795-97); 1805 trat er seine 2. Entdeckungsreise an, erreichte Timbuktu, wurde aber in Haaussa, als er mit dem Reste seiner Begleiter den Dscholiba abwärts schiffte, angegriffen u. ermordet.


Parkany, ungar. Stadt, Gran gegenüber, mit 1400 E.; Niederlage der Türken 1683.


Parker, engl. Familie, die mehre Admirale lieferte, von denen aber keiner in die Reihe der ersten Seehelden gehört: Sir Hyde P., fand 1783 mit seinem Schiffe durch die Elemente den Untergang; Sir William P., st. 1802; Sir Peter P., aus dem amerik. Kriege bekannt, st. 1811; Sir George, focht 1807 bei Kopenhagen, commandirte 1809 die Landung auf Walchern, st. 1847; Sir William P., geb. 1780, commandirte 1841-42 gegen China, lebt als Pensionär.


Parker, Theodor, amerik. Geistlicher, geb. 1810 in Massachusetts, berühmter Kanzelredner. Seine "10 Predigten über Religion", Boston 1852, erschienen deutsch übersetzt Leipzig 1853.


Parlament (von parler, sprechen), in der ältesten Zeit der franz. Monarchie die Hofgerichtstage der Könige, wo die Pairs mit beigezogenen Geistlichen und dem Kanzler wichtige Rechtsfälle entschieden; später die Gerichte, welche der König von Frankreich und auch die großen Vasallen einsetzten, welche letztere sich erhielten, als die großen Lehenfürstenthümer an die Krone gekommen waren. Das angesehenste war zu Paris (gegründet 1294), in welchem die Prinzen von Geblüte, sowie die Pairs Sitz und Stimme hatten; die anderen waren zu Toulouse, Grenoble, Bordeaux, Dijon, Besancon, Air, Pau, Rennes, Metz, Douay und Nancy. Sie hatten bürgerliche und criminelle Gerichtsbarkeit, waren je nach den Geschäften in besondere Kammern eingetheilt, faßten jedoch auch als Corporationen gemeinschaftliche Beschlüsse. Die Kammern bestanden aus dem Präsidenten und Räthen mit königl. Procuratoren u. andern Advokaten; das Verfahren war mündlich, aber nicht öffentlich. Wenn königl. Verordnungen gültig sein sollten, so mußten sie von den P.en einregistrirt werden (vergl. Lit de justice) und daraus wollten die P.e ein politisches Recht entwickeln, indem sie die Einregistrirung verweigerten; diese Opposition war besonders unter Ludwig XV. heftig, der die P.e deßwegen aufhob; Ludwig XVI. stellte dieselben wieder

immer das Schicksal Frankreichs entschieden: Ludwig XI. bestand mit ihrer Hilfe den Kampf mit dem Bunde der großen Vasallen; P. entschied in dem Zeitalter der Reformation den Sieg der kath. Partei; P. war bei der Revolution entscheidend thätig, deßgleichen an der Erhebung u. am Sturze Napoleons I.; P. machte die Juli- sowie die Februarrevolution und ließ den 2. Dec. wenigstens geschehen. Da es überdies in jeder Beziehung der Mittelpunkt Frankreichs ist, so konnte es Louis Philippe 1840 durchsetzen, daß die Stadt auch zum Hauptwaffenplatze Frankreichs umgeschaffen wurde. Die Befestigung besteht aus einer bastionirten Umwallung und einer großen Anzahl detachirter Forts; ungeheure Kriegsvorräthe aller Art liegen in den Forts Vincennes u. Canonville; die Besatzung beträgt 40000 Mann u. kann binnen 24 St. auf das Doppelte verstärkt werden. – Schlacht bei P. 30. März 1814; Capitulation von P. 3. Juli 1815. 1. P.er Frieden 30. Mai 1814; 2. P.er Frieden 20. Nov. 1815.


Paris, Graf von, s. Orleans.


Parisienne, Pariser Hymne, mattes Festgedicht Cas. Delavignes auf die Julirevolution, componirt von Auber.


Paristhmia, griech., die Mandeln (tonsillae), s. d.


Parität, lat.-dtsch., Gleichheit, Rechtsgleichheit, besonders der Genossen verschiedener Religionsbekenntnisse; davon das Eigenschaftswort p.isch.


Park, Gartenanlage im engl. Geschmacke, s. Gartenkunst. – P., im Militärwesen ein Raum, auf welchem Geschütze, Munitionswagen etc. aufgestellt sind und zur Verwendung bereit gehalten werden, besonders bei Belagerungen.


Park , Mungo, geb. 1771 bei Selkirk in Schottland, Wundarzt, einige Zeit im Dienste der ostind. Compagnie, war der erste Europäer, der den Niger (Dscholiba) sah (Reise von Gambia an den Niger 1795–97); 1805 trat er seine 2. Entdeckungsreise an, erreichte Timbuktu, wurde aber in Haaussa, als er mit dem Reste seiner Begleiter den Dscholiba abwärts schiffte, angegriffen u. ermordet.


Parkany, ungar. Stadt, Gran gegenüber, mit 1400 E.; Niederlage der Türken 1683.


Parker, engl. Familie, die mehre Admirale lieferte, von denen aber keiner in die Reihe der ersten Seehelden gehört: Sir Hyde P., fand 1783 mit seinem Schiffe durch die Elemente den Untergang; Sir William P., st. 1802; Sir Peter P., aus dem amerik. Kriege bekannt, st. 1811; Sir George, focht 1807 bei Kopenhagen, commandirte 1809 die Landung auf Walchern, st. 1847; Sir William P., geb. 1780, commandirte 1841–42 gegen China, lebt als Pensionär.


Parker, Theodor, amerik. Geistlicher, geb. 1810 in Massachusetts, berühmter Kanzelredner. Seine „10 Predigten über Religion“, Boston 1852, erschienen deutsch übersetzt Leipzig 1853.


Parlament (von parler, sprechen), in der ältesten Zeit der franz. Monarchie die Hofgerichtstage der Könige, wo die Pairs mit beigezogenen Geistlichen und dem Kanzler wichtige Rechtsfälle entschieden; später die Gerichte, welche der König von Frankreich und auch die großen Vasallen einsetzten, welche letztere sich erhielten, als die großen Lehenfürstenthümer an die Krone gekommen waren. Das angesehenste war zu Paris (gegründet 1294), in welchem die Prinzen von Geblüte, sowie die Pairs Sitz und Stimme hatten; die anderen waren zu Toulouse, Grenoble, Bordeaux, Dijon, Besançon, Air, Pau, Rennes, Metz, Douay und Nancy. Sie hatten bürgerliche und criminelle Gerichtsbarkeit, waren je nach den Geschäften in besondere Kammern eingetheilt, faßten jedoch auch als Corporationen gemeinschaftliche Beschlüsse. Die Kammern bestanden aus dem Präsidenten und Räthen mit königl. Procuratoren u. andern Advokaten; das Verfahren war mündlich, aber nicht öffentlich. Wenn königl. Verordnungen gültig sein sollten, so mußten sie von den P.en einregistrirt werden (vergl. Lit de justice) und daraus wollten die P.e ein politisches Recht entwickeln, indem sie die Einregistrirung verweigerten; diese Opposition war besonders unter Ludwig XV. heftig, der die P.e deßwegen aufhob; Ludwig XVI. stellte dieselben wieder

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[463/0464] immer das Schicksal Frankreichs entschieden: Ludwig XI. bestand mit ihrer Hilfe den Kampf mit dem Bunde der großen Vasallen; P. entschied in dem Zeitalter der Reformation den Sieg der kath. Partei; P. war bei der Revolution entscheidend thätig, deßgleichen an der Erhebung u. am Sturze Napoleons I.; P. machte die Juli- sowie die Februarrevolution und ließ den 2. Dec. wenigstens geschehen. Da es überdies in jeder Beziehung der Mittelpunkt Frankreichs ist, so konnte es Louis Philippe 1840 durchsetzen, daß die Stadt auch zum Hauptwaffenplatze Frankreichs umgeschaffen wurde. Die Befestigung besteht aus einer bastionirten Umwallung und einer großen Anzahl detachirter Forts; ungeheure Kriegsvorräthe aller Art liegen in den Forts Vincennes u. Canonville; die Besatzung beträgt 40000 Mann u. kann binnen 24 St. auf das Doppelte verstärkt werden. – Schlacht bei P. 30. März 1814; Capitulation von P. 3. Juli 1815. 1. P.er Frieden 30. Mai 1814; 2. P.er Frieden 20. Nov. 1815. Paris, Graf von, s. Orleans. Parisienne, Pariser Hymne, mattes Festgedicht Cas. Delavignes auf die Julirevolution, componirt von Auber. Paristhmia, griech., die Mandeln (tonsillae), s. d. Parität, lat.-dtsch., Gleichheit, Rechtsgleichheit, besonders der Genossen verschiedener Religionsbekenntnisse; davon das Eigenschaftswort p.isch. Park, Gartenanlage im engl. Geschmacke, s. Gartenkunst. – P., im Militärwesen ein Raum, auf welchem Geschütze, Munitionswagen etc. aufgestellt sind und zur Verwendung bereit gehalten werden, besonders bei Belagerungen. Park , Mungo, geb. 1771 bei Selkirk in Schottland, Wundarzt, einige Zeit im Dienste der ostind. Compagnie, war der erste Europäer, der den Niger (Dscholiba) sah (Reise von Gambia an den Niger 1795–97); 1805 trat er seine 2. Entdeckungsreise an, erreichte Timbuktu, wurde aber in Haaussa, als er mit dem Reste seiner Begleiter den Dscholiba abwärts schiffte, angegriffen u. ermordet. Parkany, ungar. Stadt, Gran gegenüber, mit 1400 E.; Niederlage der Türken 1683. Parker, engl. Familie, die mehre Admirale lieferte, von denen aber keiner in die Reihe der ersten Seehelden gehört: Sir Hyde P., fand 1783 mit seinem Schiffe durch die Elemente den Untergang; Sir William P., st. 1802; Sir Peter P., aus dem amerik. Kriege bekannt, st. 1811; Sir George, focht 1807 bei Kopenhagen, commandirte 1809 die Landung auf Walchern, st. 1847; Sir William P., geb. 1780, commandirte 1841–42 gegen China, lebt als Pensionär. Parker, Theodor, amerik. Geistlicher, geb. 1810 in Massachusetts, berühmter Kanzelredner. Seine „10 Predigten über Religion“, Boston 1852, erschienen deutsch übersetzt Leipzig 1853. Parlament (von parler, sprechen), in der ältesten Zeit der franz. Monarchie die Hofgerichtstage der Könige, wo die Pairs mit beigezogenen Geistlichen und dem Kanzler wichtige Rechtsfälle entschieden; später die Gerichte, welche der König von Frankreich und auch die großen Vasallen einsetzten, welche letztere sich erhielten, als die großen Lehenfürstenthümer an die Krone gekommen waren. Das angesehenste war zu Paris (gegründet 1294), in welchem die Prinzen von Geblüte, sowie die Pairs Sitz und Stimme hatten; die anderen waren zu Toulouse, Grenoble, Bordeaux, Dijon, Besançon, Air, Pau, Rennes, Metz, Douay und Nancy. Sie hatten bürgerliche und criminelle Gerichtsbarkeit, waren je nach den Geschäften in besondere Kammern eingetheilt, faßten jedoch auch als Corporationen gemeinschaftliche Beschlüsse. Die Kammern bestanden aus dem Präsidenten und Räthen mit königl. Procuratoren u. andern Advokaten; das Verfahren war mündlich, aber nicht öffentlich. Wenn königl. Verordnungen gültig sein sollten, so mußten sie von den P.en einregistrirt werden (vergl. Lit de justice) und daraus wollten die P.e ein politisches Recht entwickeln, indem sie die Einregistrirung verweigerten; diese Opposition war besonders unter Ludwig XV. heftig, der die P.e deßwegen aufhob; Ludwig XVI. stellte dieselben wieder

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/464>, abgerufen am 22.11.2024.