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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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lautender Wörter; Paregmenon, Verbindung mehrer von einer Wurzel stammenden Wörter.


Parentalia, lat., Begräbnißfeierlichkeiten bei den Römern; Parentation, Leichenrede, Lobrede.


Parentelenordnung (respectus parentelae), Erbfolge nach der Parentel, welche die gesammte Verwandtschaft, an deren Spitze die Stammeseltern stehen, im engern Sinn den nähern zur Erbschaft berufenen Verwandtschaftskreis bedeutet, an dessen Spitze wieder gemeinsame Stammeseltern stehen. Nach dieser Anschauung berechnet sich im deutschen Recht die Erbnähe. Die mit dem Erblasser einen nähern Stammvater gemein hatten, schließen diejenigen aus, welche erst durch einen entferntern mit jenem verbunden waren; so steht der Urenkel im 3. Glied der eigenen P. des Erblassers, der Neffe im 2. Gliede der väterlichen P., der Onkel im 1. Gliede der großelterlichen P., während alle 3 nach röm. Gradberechnung, welche nur auf die Zahl der Zeugungen sieht, im 3. Grade mit dem Erblasser verwandt sind.


Parenthesis, griech., Parenthese, Schaltsatz, eingeschobener Satz, der keinen Bestandtheil des Hauptsatzes bildet, gewöhnlich durch die ebenfalls P. genannten Zeichen () od. [] od. - - eingeklammert wird; in der Algebra gehören die mit dem Zeichen der P. () eingeschlossenen Größen als ein Ganzes zusammen.


Parere, ital., in Handelssachen schriftlich abgefaßtes Gutachten über eine streitige Sache.


Parerga, griech., Nebenwerke.


Parforcejagd (parforß-), Hetzjagd.


Parfums (-föngs), frz., Wohlgerüche, vergl. Odeurs und Eau.


Parga, feste Seestadt in Albanien, Corfu gegenüber, ehemals mit 4000 griech. Einwohnern; sie war von 1401 bis 1797 mit Venedig im Bündnisse, hielt sich auch nachher gegen Ali Pascha von Janina, begab sich später unter frz. Schutz, vertauschte diesen 1811 mit dem engl. und wurde 1819 von den Engländern an Ali Pascha verkauft, nachdem die Einwohner vorher die Erlaubniß zur Auswanderung erzwungen hatten.


Parhelien, Nebensonnen.


Pari, s. Al pari.


Paria, Halbinsel in Venezuela, bildet mit der Insel Trinidad den Meerbusen P., welcher die nördl. Arme des Orinoco aufnimmt.


Parias, in Vorderindien die verachtetste Volksklasse, keiner der 4 brahminischen Kasten angehörig, leben von den niedrigsten Arbeiten, namentlich als Lastträger der Engländer.


Parificiren, lat.-dtsch., gleichmachen; Pacification, Gleichstellung.


Parini, Giuseppe, geb. 1729 zu Bosisio, seit 1769 Professor der schönen Literatur in Mailand, gest. 1799, ital. Dichter, Lyriker und Satiriker.


Paris, auch Alexandros, Sohn des Priamos und der Hecuba, wurde wegen eines deutungsvollen Traums seiner Mutter ausgesetzt, von Hirten erzogen, entschied als Hirtenjüngling den Streit der Venus, Juno und Minerva um den Preis der Schönheit, wurde später von Priamos erkannt und wieder aufgenommen. Durch die Entführung der Helena veranlaßte er den trojanischen Krieg; als trefflicher Bogenschütze tödtete er den Achilles, erfuhr aber durch Philoktetes dasselbe Schicksal.


Paris , Haupt- und Residenzstadt von Frankreich, nach London die 2. Stadt der Welt, übrigens von noch größerem Einflusse auf die civilisirte Welt als London, liegt an der Seine in einer Ebene, die sich nördl. in den Montmartre, südl. in die Anhöhe von St. Genevieve erhebt, wird von der Seine, die mehre Inseln bildet, durchschnitten, hat beinahe 3 Meil. im Umfang und gegenwärtig wenigstens 1100000 E. in 12 Arrondissements od. Municipalitäten. Die Zahl der Straßen und Gassen beläuft sich auf mindestens 1800, der öffentlichen Plätze auf 70, von denen die bedeutendsten sind: Place de la Concorde mit dem Obelisken von Luxor, der Carouselplatz zwischen dem Louvre u. den Tuilerien, Vendomeplatz mit der herrlichen Säule, Place Royale, Place des Victoires, Place de la Bastille mit der Julisäule, der Champ de Mars etc. An die Stelle der alten Festungswerke sind die Boulevards getreten, breite, mit doppelten und 3fachen Alleen besetzte

lautender Wörter; Paregmenon, Verbindung mehrer von einer Wurzel stammenden Wörter.


Parentalia, lat., Begräbnißfeierlichkeiten bei den Römern; Parentation, Leichenrede, Lobrede.


Parentelenordnung (respectus parentelae), Erbfolge nach der Parentel, welche die gesammte Verwandtschaft, an deren Spitze die Stammeseltern stehen, im engern Sinn den nähern zur Erbschaft berufenen Verwandtschaftskreis bedeutet, an dessen Spitze wieder gemeinsame Stammeseltern stehen. Nach dieser Anschauung berechnet sich im deutschen Recht die Erbnähe. Die mit dem Erblasser einen nähern Stammvater gemein hatten, schließen diejenigen aus, welche erst durch einen entferntern mit jenem verbunden waren; so steht der Urenkel im 3. Glied der eigenen P. des Erblassers, der Neffe im 2. Gliede der väterlichen P., der Onkel im 1. Gliede der großelterlichen P., während alle 3 nach röm. Gradberechnung, welche nur auf die Zahl der Zeugungen sieht, im 3. Grade mit dem Erblasser verwandt sind.


Parenthesis, griech., Parenthese, Schaltsatz, eingeschobener Satz, der keinen Bestandtheil des Hauptsatzes bildet, gewöhnlich durch die ebenfalls P. genannten Zeichen () od. [] od. – – eingeklammert wird; in der Algebra gehören die mit dem Zeichen der P. () eingeschlossenen Größen als ein Ganzes zusammen.


Parere, ital., in Handelssachen schriftlich abgefaßtes Gutachten über eine streitige Sache.


Parerga, griech., Nebenwerke.


Parforcejagd (parforß–), Hetzjagd.


Parfums (–föngs), frz., Wohlgerüche, vergl. Odeurs und Eau.


Parga, feste Seestadt in Albanien, Corfu gegenüber, ehemals mit 4000 griech. Einwohnern; sie war von 1401 bis 1797 mit Venedig im Bündnisse, hielt sich auch nachher gegen Ali Pascha von Janina, begab sich später unter frz. Schutz, vertauschte diesen 1811 mit dem engl. und wurde 1819 von den Engländern an Ali Pascha verkauft, nachdem die Einwohner vorher die Erlaubniß zur Auswanderung erzwungen hatten.


Parhelien, Nebensonnen.


Pari, s. Al pari.


Paria, Halbinsel in Venezuela, bildet mit der Insel Trinidad den Meerbusen P., welcher die nördl. Arme des Orinoco aufnimmt.


Parias, in Vorderindien die verachtetste Volksklasse, keiner der 4 brahminischen Kasten angehörig, leben von den niedrigsten Arbeiten, namentlich als Lastträger der Engländer.


Parificiren, lat.-dtsch., gleichmachen; Pacification, Gleichstellung.


Parini, Giuseppe, geb. 1729 zu Bosisio, seit 1769 Professor der schönen Literatur in Mailand, gest. 1799, ital. Dichter, Lyriker und Satiriker.


Paris, auch Alexandros, Sohn des Priamos und der Hecuba, wurde wegen eines deutungsvollen Traums seiner Mutter ausgesetzt, von Hirten erzogen, entschied als Hirtenjüngling den Streit der Venus, Juno und Minerva um den Preis der Schönheit, wurde später von Priamos erkannt und wieder aufgenommen. Durch die Entführung der Helena veranlaßte er den trojanischen Krieg; als trefflicher Bogenschütze tödtete er den Achilles, erfuhr aber durch Philoktetes dasselbe Schicksal.


Paris , Haupt- und Residenzstadt von Frankreich, nach London die 2. Stadt der Welt, übrigens von noch größerem Einflusse auf die civilisirte Welt als London, liegt an der Seine in einer Ebene, die sich nördl. in den Montmartre, südl. in die Anhöhe von St. Geneviève erhebt, wird von der Seine, die mehre Inseln bildet, durchschnitten, hat beinahe 3 Meil. im Umfang und gegenwärtig wenigstens 1100000 E. in 12 Arrondissements od. Municipalitäten. Die Zahl der Straßen und Gassen beläuft sich auf mindestens 1800, der öffentlichen Plätze auf 70, von denen die bedeutendsten sind: Place de la Concorde mit dem Obelisken von Luxor, der Carouselplatz zwischen dem Louvre u. den Tuilerien, Vendômeplatz mit der herrlichen Säule, Place Royale, Place des Victoires, Place de la Bastille mit der Julisäule, der Champ de Mars etc. An die Stelle der alten Festungswerke sind die Boulevards getreten, breite, mit doppelten und 3fachen Alleen besetzte

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[461/0462] lautender Wörter; Paregmenon, Verbindung mehrer von einer Wurzel stammenden Wörter. Parentalia, lat., Begräbnißfeierlichkeiten bei den Römern; Parentation, Leichenrede, Lobrede. Parentelenordnung (respectus parentelae), Erbfolge nach der Parentel, welche die gesammte Verwandtschaft, an deren Spitze die Stammeseltern stehen, im engern Sinn den nähern zur Erbschaft berufenen Verwandtschaftskreis bedeutet, an dessen Spitze wieder gemeinsame Stammeseltern stehen. Nach dieser Anschauung berechnet sich im deutschen Recht die Erbnähe. Die mit dem Erblasser einen nähern Stammvater gemein hatten, schließen diejenigen aus, welche erst durch einen entferntern mit jenem verbunden waren; so steht der Urenkel im 3. Glied der eigenen P. des Erblassers, der Neffe im 2. Gliede der väterlichen P., der Onkel im 1. Gliede der großelterlichen P., während alle 3 nach röm. Gradberechnung, welche nur auf die Zahl der Zeugungen sieht, im 3. Grade mit dem Erblasser verwandt sind. Parenthesis, griech., Parenthese, Schaltsatz, eingeschobener Satz, der keinen Bestandtheil des Hauptsatzes bildet, gewöhnlich durch die ebenfalls P. genannten Zeichen () od. [] od. – – eingeklammert wird; in der Algebra gehören die mit dem Zeichen der P. () eingeschlossenen Größen als ein Ganzes zusammen. Parere, ital., in Handelssachen schriftlich abgefaßtes Gutachten über eine streitige Sache. Parerga, griech., Nebenwerke. Parforcejagd (parforß–), Hetzjagd. Parfums (–föngs), frz., Wohlgerüche, vergl. Odeurs und Eau. Parga, feste Seestadt in Albanien, Corfu gegenüber, ehemals mit 4000 griech. Einwohnern; sie war von 1401 bis 1797 mit Venedig im Bündnisse, hielt sich auch nachher gegen Ali Pascha von Janina, begab sich später unter frz. Schutz, vertauschte diesen 1811 mit dem engl. und wurde 1819 von den Engländern an Ali Pascha verkauft, nachdem die Einwohner vorher die Erlaubniß zur Auswanderung erzwungen hatten. Parhelien, Nebensonnen. Pari, s. Al pari. Paria, Halbinsel in Venezuela, bildet mit der Insel Trinidad den Meerbusen P., welcher die nördl. Arme des Orinoco aufnimmt. Parias, in Vorderindien die verachtetste Volksklasse, keiner der 4 brahminischen Kasten angehörig, leben von den niedrigsten Arbeiten, namentlich als Lastträger der Engländer. Parificiren, lat.-dtsch., gleichmachen; Pacification, Gleichstellung. Parini, Giuseppe, geb. 1729 zu Bosisio, seit 1769 Professor der schönen Literatur in Mailand, gest. 1799, ital. Dichter, Lyriker und Satiriker. Paris, auch Alexandros, Sohn des Priamos und der Hecuba, wurde wegen eines deutungsvollen Traums seiner Mutter ausgesetzt, von Hirten erzogen, entschied als Hirtenjüngling den Streit der Venus, Juno und Minerva um den Preis der Schönheit, wurde später von Priamos erkannt und wieder aufgenommen. Durch die Entführung der Helena veranlaßte er den trojanischen Krieg; als trefflicher Bogenschütze tödtete er den Achilles, erfuhr aber durch Philoktetes dasselbe Schicksal. Paris , Haupt- und Residenzstadt von Frankreich, nach London die 2. Stadt der Welt, übrigens von noch größerem Einflusse auf die civilisirte Welt als London, liegt an der Seine in einer Ebene, die sich nördl. in den Montmartre, südl. in die Anhöhe von St. Geneviève erhebt, wird von der Seine, die mehre Inseln bildet, durchschnitten, hat beinahe 3 Meil. im Umfang und gegenwärtig wenigstens 1100000 E. in 12 Arrondissements od. Municipalitäten. Die Zahl der Straßen und Gassen beläuft sich auf mindestens 1800, der öffentlichen Plätze auf 70, von denen die bedeutendsten sind: Place de la Concorde mit dem Obelisken von Luxor, der Carouselplatz zwischen dem Louvre u. den Tuilerien, Vendômeplatz mit der herrlichen Säule, Place Royale, Place des Victoires, Place de la Bastille mit der Julisäule, der Champ de Mars etc. An die Stelle der alten Festungswerke sind die Boulevards getreten, breite, mit doppelten und 3fachen Alleen besetzte

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/462>, abgerufen am 24.08.2024.