Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

unbekannten fränk. Geistlichen, herausgegeben von Hoffmann v. Fallersleben in den "Elnonensia" Gent 1837.


Ludwigslust, mecklenb.-schwerinsche Stadt mit großherzogl. Schlosse, 5900 E., Karten- u. Papiermachefabrikation.


Lübbecke, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Minden, mit 2900 E., Kollegiatstift, Leineweberei, Tabakfabrikation.


Lübben, preuß.-brandenb. Stadt an der Spree, mit 5300 E., Tuch- und Leineweberei, Brennerei.


Lübbenau, preuß.-brandenb. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt, mit 3200 E.; Handelsgärtnerei.


Lübeck, oldenb. Fürstenthum zwischen Holstein, L. u. Lauenburg am Eutinersee und der Trave gelegen, mit 22000 E. auf 8 #M., früher ein Bisthum, 1530 säcularisirt, 1802 Oldenburg überlassen.


Lübeck, eine der 4 freien Städte, mit einem Gebiete von 5,98 #M. in 10 abgesonderten Stücken, hat mit der Stadt Travemünde, 52 Dörfern u. 32 Höfen etwas über 54000 E. Die Verfassung ist democratisch, indem Gesetzgebung und Verwaltung von Senat u. Bürgerschaft gleichmäßig abhängen. Das Bundescontingent beträgt gegen 500 Mann, das Budget der Einkünfte (1854) 937070 Mark, der Ausgaben 1053300; in L. ist das gemeinschaftliche Oberappelationsgericht der 4 freien Städte. Die Stadt L. an der Trave u. Wacknitz hat 26100 E., einige sehenswerthe Kirchen, ein pittoresk gebautes Rathhaus etc. u. steht durch die Büchener Eisenbahn mit Hamburg, Berlin etc. in Verbindung. Früher mußten die Seeschiffe in Travemünde anlegen, durch große Wasserbauten aber wurde es möglich gemacht, daß Schiffe bis zu 16' Tiefgang unmittelbar zur Stadt gelangen können. Mit Kopenhagen, Malmö, Gothenburg, Petersburg, Riga u. Memel besteht directe Dampfschiffverbindung; der Handel ist nicht unbedeutend (Getreide, Leder, Talg, Leinsamen, Potasche, Reps etc.); die Fabrikation liefert Metallwaaren, Oel, Seife, Papier, Tabak, Treffen, musikalische Instrumente etc. - Die Stadt entstand 1144 etwas südl. von dem 1138 durch die Wenden zerstörten Alt-L., erhielt von Heinrich dem Löwen Stadtrecht, von Kaiser Friedrich I. Privilegien; 1200 unterwarf sie sich Dänemark, wurde 1233 wieder frei und von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt erklärt. Als Haupt der Hansa wurde L. mächtig und reich, seine Flotte beherrschte die Ostsee, aber mit dem Verfall der Hansa sank auch L. u. wurde ein ziemlich unbedeutender Platz. Blücher warf sich 1806 nach L., das von den Franzosen erstürmt und geplündert wurde; Napoleon schlug es 1810 zu seinem Kaiserreich, 1813 erhielt es die Selbständigkeit zurück und begann nach dem Frieden sich allmälig wieder etwas zu heben.


Lüben, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, mit 4900 E., Tuchfabrikation.


Lübisches Recht, das 1167 durch Heinrich den Löwen der Stadt Lübeck ertheilte, von Kaiser Friedrich I. bestätigte, 1586 revidirte Stadtrecht.


Lücke, Gottfr. Christ. Friedr., geb. 1792 zu Egeln bei Magdeburg, protest. Theolog, gest. 1855 als Professor der Theologie zu Göttingen, bekannt als Exegete des N. T. s. Bedeutendstes Werk: "Commentar über die Schriften des Evangelisten Johannes", 4 Bde., 3. Aufl. 1843.


Lüdenscheid, preuß.-westf. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg, mit 4900 E., Tuch-, Baumwolle- u. Metallwaarenfabrikation, Bergbau auf Galmei.


Lueg, Schloß in Oesterreich, in Krain, unweit Adelsberg, dabei die Höhle von L., aus 3 Höhlen über einander bestehend; in die oberste ist ein Theil des Schlosses hineingebaut, in die untere fließt der Lokvabach. - L., Paß im Salzburgischen, unweit Gölling, in neuester Zeit mit Festungswerken versehen.


Lüneburg, Fürstenthum u. Landdrostei des Königreichs Hannover, 2041/2 #M. groß, größtentheils Haide, daher im Allgemeinen nicht fruchtbar. Die 338000 Seelen starke Bevölkerung lebt von Ackerbau, zieht gute Pferde, Rindvieh, auf der Haide Schafe (Haidschnucken) und Bienen, treibt Garnspinnerei u. Leineweberei. Die Hauptst. L. an der Ilmenau und der Eisenbahn von Hannover nach Harburg hat 13500 E., einige Industrie u. Spedition; in der Nähe liegen bekannte

unbekannten fränk. Geistlichen, herausgegeben von Hoffmann v. Fallersleben in den „Elnonensia“ Gent 1837.


Ludwigslust, mecklenb.-schwerinsche Stadt mit großherzogl. Schlosse, 5900 E., Karten- u. Papiermachéfabrikation.


Lübbecke, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Minden, mit 2900 E., Kollegiatstift, Leineweberei, Tabakfabrikation.


Lübben, preuß.-brandenb. Stadt an der Spree, mit 5300 E., Tuch- und Leineweberei, Brennerei.


Lübbenau, preuß.-brandenb. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt, mit 3200 E.; Handelsgärtnerei.


Lübeck, oldenb. Fürstenthum zwischen Holstein, L. u. Lauenburg am Eutinersee und der Trave gelegen, mit 22000 E. auf 8 □M., früher ein Bisthum, 1530 säcularisirt, 1802 Oldenburg überlassen.


Lübeck, eine der 4 freien Städte, mit einem Gebiete von 5,98 □M. in 10 abgesonderten Stücken, hat mit der Stadt Travemünde, 52 Dörfern u. 32 Höfen etwas über 54000 E. Die Verfassung ist democratisch, indem Gesetzgebung und Verwaltung von Senat u. Bürgerschaft gleichmäßig abhängen. Das Bundescontingent beträgt gegen 500 Mann, das Budget der Einkünfte (1854) 937070 Mark, der Ausgaben 1053300; in L. ist das gemeinschaftliche Oberappelationsgericht der 4 freien Städte. Die Stadt L. an der Trave u. Wacknitz hat 26100 E., einige sehenswerthe Kirchen, ein pittoresk gebautes Rathhaus etc. u. steht durch die Büchener Eisenbahn mit Hamburg, Berlin etc. in Verbindung. Früher mußten die Seeschiffe in Travemünde anlegen, durch große Wasserbauten aber wurde es möglich gemacht, daß Schiffe bis zu 16' Tiefgang unmittelbar zur Stadt gelangen können. Mit Kopenhagen, Malmö, Gothenburg, Petersburg, Riga u. Memel besteht directe Dampfschiffverbindung; der Handel ist nicht unbedeutend (Getreide, Leder, Talg, Leinsamen, Potasche, Reps etc.); die Fabrikation liefert Metallwaaren, Oel, Seife, Papier, Tabak, Treffen, musikalische Instrumente etc. – Die Stadt entstand 1144 etwas südl. von dem 1138 durch die Wenden zerstörten Alt-L., erhielt von Heinrich dem Löwen Stadtrecht, von Kaiser Friedrich I. Privilegien; 1200 unterwarf sie sich Dänemark, wurde 1233 wieder frei und von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt erklärt. Als Haupt der Hansa wurde L. mächtig und reich, seine Flotte beherrschte die Ostsee, aber mit dem Verfall der Hansa sank auch L. u. wurde ein ziemlich unbedeutender Platz. Blücher warf sich 1806 nach L., das von den Franzosen erstürmt und geplündert wurde; Napoleon schlug es 1810 zu seinem Kaiserreich, 1813 erhielt es die Selbständigkeit zurück und begann nach dem Frieden sich allmälig wieder etwas zu heben.


Lüben, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, mit 4900 E., Tuchfabrikation.


Lübisches Recht, das 1167 durch Heinrich den Löwen der Stadt Lübeck ertheilte, von Kaiser Friedrich I. bestätigte, 1586 revidirte Stadtrecht.


Lücke, Gottfr. Christ. Friedr., geb. 1792 zu Egeln bei Magdeburg, protest. Theolog, gest. 1855 als Professor der Theologie zu Göttingen, bekannt als Exegete des N. T. s. Bedeutendstes Werk: „Commentar über die Schriften des Evangelisten Johannes“, 4 Bde., 3. Aufl. 1843.


Lüdenscheid, preuß.-westf. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg, mit 4900 E., Tuch-, Baumwolle- u. Metallwaarenfabrikation, Bergbau auf Galmei.


Lueg, Schloß in Oesterreich, in Krain, unweit Adelsberg, dabei die Höhle von L., aus 3 Höhlen über einander bestehend; in die oberste ist ein Theil des Schlosses hineingebaut, in die untere fließt der Lokvabach. – L., Paß im Salzburgischen, unweit Gölling, in neuester Zeit mit Festungswerken versehen.


Lüneburg, Fürstenthum u. Landdrostei des Königreichs Hannover, 2041/2 □M. groß, größtentheils Haide, daher im Allgemeinen nicht fruchtbar. Die 338000 Seelen starke Bevölkerung lebt von Ackerbau, zieht gute Pferde, Rindvieh, auf der Haide Schafe (Haidschnucken) und Bienen, treibt Garnspinnerei u. Leineweberei. Die Hauptst. L. an der Ilmenau und der Eisenbahn von Hannover nach Harburg hat 13500 E., einige Industrie u. Spedition; in der Nähe liegen bekannte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0043" n="42"/>
unbekannten fränk. Geistlichen, herausgegeben von Hoffmann v. Fallersleben in den &#x201E;<hi rendition="#i">Elnonensia</hi>&#x201C; Gent 1837.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ludwigslust</hi>, mecklenb.-schwerinsche Stadt mit großherzogl. Schlosse, 5900 E., Karten- u. Papiermachéfabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lübbecke</hi>, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Minden, mit 2900 E., Kollegiatstift, Leineweberei, Tabakfabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lübben</hi>, preuß.-brandenb. Stadt an der Spree, mit 5300 E., Tuch- und Leineweberei, Brennerei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lübbenau</hi>, preuß.-brandenb. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt, mit 3200 E.; Handelsgärtnerei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lübeck</hi>, oldenb. Fürstenthum zwischen Holstein, L. u. Lauenburg am Eutinersee und der Trave gelegen, mit 22000 E. auf 8 &#x25A1;M., früher ein Bisthum, 1530 säcularisirt, 1802 Oldenburg überlassen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lübeck</hi>, eine der 4 freien Städte, mit einem Gebiete von 5,98 &#x25A1;M. in 10 abgesonderten Stücken, hat mit der Stadt Travemünde, 52 Dörfern u. 32 Höfen etwas über 54000 E. Die Verfassung ist democratisch, indem Gesetzgebung und Verwaltung von Senat u. Bürgerschaft gleichmäßig abhängen. Das Bundescontingent beträgt gegen 500 Mann, das Budget der Einkünfte (1854) 937070 Mark, der Ausgaben 1053300; in L. ist das gemeinschaftliche Oberappelationsgericht der 4 freien Städte. Die Stadt L. an der Trave u. Wacknitz hat 26100 E., einige sehenswerthe Kirchen, ein pittoresk gebautes Rathhaus etc. u. steht durch die Büchener Eisenbahn mit Hamburg, Berlin etc. in Verbindung. Früher mußten die Seeschiffe in Travemünde anlegen, durch große Wasserbauten aber wurde es möglich gemacht, daß Schiffe bis zu 16' Tiefgang unmittelbar zur Stadt gelangen können. Mit Kopenhagen, Malmö, Gothenburg, Petersburg, Riga u. Memel besteht directe Dampfschiffverbindung; der Handel ist nicht unbedeutend (Getreide, Leder, Talg, Leinsamen, Potasche, Reps etc.); die Fabrikation liefert Metallwaaren, Oel, Seife, Papier, Tabak, Treffen, musikalische Instrumente etc. &#x2013; Die Stadt entstand 1144 etwas südl. von dem 1138 durch die Wenden zerstörten <hi rendition="#g">Alt</hi>-L., erhielt von Heinrich dem Löwen Stadtrecht, von Kaiser Friedrich I. Privilegien; 1200 unterwarf sie sich Dänemark, wurde 1233 wieder frei und von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt erklärt. Als Haupt der Hansa wurde L. mächtig und reich, seine Flotte beherrschte die Ostsee, aber mit dem Verfall der Hansa sank auch L. u. wurde ein ziemlich unbedeutender Platz. Blücher warf sich 1806 nach L., das von den Franzosen erstürmt und geplündert wurde; Napoleon schlug es 1810 zu seinem Kaiserreich, 1813 erhielt es die Selbständigkeit zurück und begann nach dem Frieden sich allmälig wieder etwas zu heben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lüben</hi>, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, mit 4900 E., Tuchfabrikation.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lübisches Recht</hi>, das 1167 durch Heinrich den Löwen der Stadt Lübeck ertheilte, von Kaiser Friedrich I. bestätigte, 1586 revidirte Stadtrecht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lücke</hi>, Gottfr. Christ. Friedr., geb. 1792 zu Egeln bei Magdeburg, protest. Theolog, gest. 1855 als Professor der Theologie zu Göttingen, bekannt als Exegete des N. T. s. Bedeutendstes Werk: &#x201E;Commentar über die Schriften des Evangelisten Johannes&#x201C;, 4 Bde., 3. Aufl. 1843.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lüdenscheid</hi>, preuß.-westf. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg, mit 4900 E., Tuch-, Baumwolle- u. Metallwaarenfabrikation, Bergbau auf Galmei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lueg</hi>, Schloß in Oesterreich, in Krain, unweit Adelsberg, dabei die <hi rendition="#g">Höhle von</hi> L., aus 3 Höhlen über einander bestehend; in die oberste ist ein Theil des Schlosses hineingebaut, in die untere fließt der Lokvabach. &#x2013; L., Paß im Salzburgischen, unweit Gölling, in neuester Zeit mit Festungswerken versehen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lüneburg</hi>, Fürstenthum u. Landdrostei des Königreichs Hannover, 204<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. groß, größtentheils Haide, daher im Allgemeinen nicht fruchtbar. Die 338000 Seelen starke Bevölkerung lebt von Ackerbau, zieht gute Pferde, Rindvieh, auf der Haide Schafe (Haidschnucken) und Bienen, treibt Garnspinnerei u. Leineweberei. Die Hauptst. L. an der Ilmenau und der Eisenbahn von Hannover nach Harburg hat 13500 E., einige Industrie u. Spedition; in der Nähe liegen bekannte
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0043] unbekannten fränk. Geistlichen, herausgegeben von Hoffmann v. Fallersleben in den „Elnonensia“ Gent 1837. Ludwigslust, mecklenb.-schwerinsche Stadt mit großherzogl. Schlosse, 5900 E., Karten- u. Papiermachéfabrikation. Lübbecke, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Minden, mit 2900 E., Kollegiatstift, Leineweberei, Tabakfabrikation. Lübben, preuß.-brandenb. Stadt an der Spree, mit 5300 E., Tuch- und Leineweberei, Brennerei. Lübbenau, preuß.-brandenb. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt, mit 3200 E.; Handelsgärtnerei. Lübeck, oldenb. Fürstenthum zwischen Holstein, L. u. Lauenburg am Eutinersee und der Trave gelegen, mit 22000 E. auf 8 □M., früher ein Bisthum, 1530 säcularisirt, 1802 Oldenburg überlassen. Lübeck, eine der 4 freien Städte, mit einem Gebiete von 5,98 □M. in 10 abgesonderten Stücken, hat mit der Stadt Travemünde, 52 Dörfern u. 32 Höfen etwas über 54000 E. Die Verfassung ist democratisch, indem Gesetzgebung und Verwaltung von Senat u. Bürgerschaft gleichmäßig abhängen. Das Bundescontingent beträgt gegen 500 Mann, das Budget der Einkünfte (1854) 937070 Mark, der Ausgaben 1053300; in L. ist das gemeinschaftliche Oberappelationsgericht der 4 freien Städte. Die Stadt L. an der Trave u. Wacknitz hat 26100 E., einige sehenswerthe Kirchen, ein pittoresk gebautes Rathhaus etc. u. steht durch die Büchener Eisenbahn mit Hamburg, Berlin etc. in Verbindung. Früher mußten die Seeschiffe in Travemünde anlegen, durch große Wasserbauten aber wurde es möglich gemacht, daß Schiffe bis zu 16' Tiefgang unmittelbar zur Stadt gelangen können. Mit Kopenhagen, Malmö, Gothenburg, Petersburg, Riga u. Memel besteht directe Dampfschiffverbindung; der Handel ist nicht unbedeutend (Getreide, Leder, Talg, Leinsamen, Potasche, Reps etc.); die Fabrikation liefert Metallwaaren, Oel, Seife, Papier, Tabak, Treffen, musikalische Instrumente etc. – Die Stadt entstand 1144 etwas südl. von dem 1138 durch die Wenden zerstörten Alt-L., erhielt von Heinrich dem Löwen Stadtrecht, von Kaiser Friedrich I. Privilegien; 1200 unterwarf sie sich Dänemark, wurde 1233 wieder frei und von Kaiser Friedrich II. zur Reichsstadt erklärt. Als Haupt der Hansa wurde L. mächtig und reich, seine Flotte beherrschte die Ostsee, aber mit dem Verfall der Hansa sank auch L. u. wurde ein ziemlich unbedeutender Platz. Blücher warf sich 1806 nach L., das von den Franzosen erstürmt und geplündert wurde; Napoleon schlug es 1810 zu seinem Kaiserreich, 1813 erhielt es die Selbständigkeit zurück und begann nach dem Frieden sich allmälig wieder etwas zu heben. Lüben, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, mit 4900 E., Tuchfabrikation. Lübisches Recht, das 1167 durch Heinrich den Löwen der Stadt Lübeck ertheilte, von Kaiser Friedrich I. bestätigte, 1586 revidirte Stadtrecht. Lücke, Gottfr. Christ. Friedr., geb. 1792 zu Egeln bei Magdeburg, protest. Theolog, gest. 1855 als Professor der Theologie zu Göttingen, bekannt als Exegete des N. T. s. Bedeutendstes Werk: „Commentar über die Schriften des Evangelisten Johannes“, 4 Bde., 3. Aufl. 1843. Lüdenscheid, preuß.-westf. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg, mit 4900 E., Tuch-, Baumwolle- u. Metallwaarenfabrikation, Bergbau auf Galmei. Lueg, Schloß in Oesterreich, in Krain, unweit Adelsberg, dabei die Höhle von L., aus 3 Höhlen über einander bestehend; in die oberste ist ein Theil des Schlosses hineingebaut, in die untere fließt der Lokvabach. – L., Paß im Salzburgischen, unweit Gölling, in neuester Zeit mit Festungswerken versehen. Lüneburg, Fürstenthum u. Landdrostei des Königreichs Hannover, 2041/2 □M. groß, größtentheils Haide, daher im Allgemeinen nicht fruchtbar. Die 338000 Seelen starke Bevölkerung lebt von Ackerbau, zieht gute Pferde, Rindvieh, auf der Haide Schafe (Haidschnucken) und Bienen, treibt Garnspinnerei u. Leineweberei. Die Hauptst. L. an der Ilmenau und der Eisenbahn von Hannover nach Harburg hat 13500 E., einige Industrie u. Spedition; in der Nähe liegen bekannte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/43
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/43>, abgerufen am 04.05.2024.