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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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ernstliche Schwierigkeiten, die sich im Febr. 1848 zu förmlichen Unruhen in München steigerten, dankte den 20. März zu Gunsten seines Sohnes Max II. ab, weil er die damals geforderten Concessionen mit gutem Gewissen nicht geben konnte. L. I. hat Gedichte und eine historische Schrift "Walhallas Genossen" herausgegeben; seine Unterstützung der Künste, seine Kunstsammlungen, die herrlichen Bauten, die auf seinen Befehl u. guten Theils auf seine Kosten ausgeführt wurden, sichern ihm den Dank der Nachwelt.


Ludwig I., Großherzog von Hessen-Darmstadt, geb. 1753, Landgraf 1790, erhielt 1803 für seine Verluste jenseits des Rheins das Herzogthum Westfalen, wurde 1806 Mitglied des Rheinbunds u. Großherzog, hob die Verfassung auf, trat Ende 1813 auf die Seite der Verbündeten und erhielt für Westfalen die Rheinprovinz, gab 1820 eine neue Verfassung, st. 1830. Ihm folgte sein Sohn L. II., geb. 1777, der wegen der Uebernahme seiner Privatschulden auf die Staatskasse mit den Landständen in Conflict gerieth. am 5. Mai 1848 seinen Sohn zum Mitregenten annahm u. am 16. Juni st. Sein Sohn L. III., geb. 1806, als Erbprinz sehr populär, ging seit dem März 1848 denselben Weg wie andere Fürsten der deutschen Mittelstaaten, räumte jedoch der kathol. Kirche mehr Rechte ein.


Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden-Baden, geb. 1655, einer der besten Feldherrn seiner Zeit, focht im Dienste des Kaisers gegen die Türken, gewann 1689 die Schlacht bei Nissa, 1691 die Hauptschlacht bei Salankemen, führte seit 1693 die Reichsarmee gegen die Franzosen u. leistete mit derselben so viel als nur immer möglich war; st. 1707.


Ludwig, Erzherzog von Oesterreich. geb. den 12. Decbr. 1784 zu Florenz, jüngster Sohn Kaiser Leopolds II., befehligte 1809 ein Armeecorps, wurde 1822 Generaldirector der Artillerie, hatte unter Kaiser Franz II. u. Ferdinand I. einen großen Einfluß auf die Regierung, trat im März 1848 von den Geschäften zurück.


Ludwig, gewöhnlich Prinz Louis genannt, geb. 1772, Sohn des Prinzen Ferdinand, eines Bruders Friedrichs d. Gr., ein geistreicher, sehr tapferer, aber excentrischer Mann, blieb den 10. Oct. 1806 in dem Treffen bei Saalfeld, das er gegen seine Instruction angenommen hatte.


Ludwig I., der Große, König von Ungarn, aus dem Hause Anjou, Sohn des Königs Karl Robert von Ungarn, geb. 1326, folgte seinem Vater 1342, eroberte Neapel, das er jedoch der Königin Johanna, der Wittwe seines Bruders Andreas, überließ, entriß den Venetianern Dalmatien, wurde 1370 König von Polen u. dadurch der mächtigste Herr in der Christenheit. Sein Zusammenstoß mit den Osmanen fiel aber nicht zu seinen Gunsten aus; er st. 1383. L. II., König von Ungarn, Sohn Ladislaus II., geb. 1506, bestieg 1518 den Thron des durch Parteien zerrütteten Landes, fiel am 29. Aug. 1526 bei Mohacs gegen die Türken.


Ludwigsburg, württemb. Stadt, 3 St. von Stuttgart, 2. Residenz des Königs, ist Hauptgarnisonsplatz des Landes. hat 8300 E., Blechwaaren- und Porzellanfabrik, Zuchthaus; in der Nähe die Lustschlösser Monrepos, Favorite u. Salon (jetzt pietist. Erziehungsinstitut).


Ludwigshafen, neue Stadt am Rheine, Mannheim gegenüber, die ehemalige Rheinschanze, mit Paris, Straßburg u. Mainz in directer Eisenbahnverbindung, Freihafen, rasch aufblühender Verkehrsplatz mit ungefähr 5000 E. Beschießung 1849.


Ludwigskanal, der unter König Ludwig I. von Bayern nach dem Entwurfe des Oberbauraths Pechmann ausgeführte Kanal, verbindet vermittelst der Altmühl und des Mains Rhein u. Donau, reicht von Kehlheim bis Bamberg, ist 23 1/2 Meil. lang, hat 103 Kammerschleußen, 22 Häfen, steht bei Neumarkt 2703/4' über dem Wasserspiegel der Donau bei Kehlheim u. 6301/2' über dem der Regnitz bei Bamberg, hat oben 54' Breite und 5' Tiefe, wurde den 5. Aug. 1845 eröffnet und kostete 16176611 fl.


Ludwigslied, althochdeutsches Lied auf den Sieg des westfränk. Königs Ludwig III. über die Normannen 881 bei Saucourt in der Picardie, von einem

ernstliche Schwierigkeiten, die sich im Febr. 1848 zu förmlichen Unruhen in München steigerten, dankte den 20. März zu Gunsten seines Sohnes Max II. ab, weil er die damals geforderten Concessionen mit gutem Gewissen nicht geben konnte. L. I. hat Gedichte und eine historische Schrift „Walhallas Genossen“ herausgegeben; seine Unterstützung der Künste, seine Kunstsammlungen, die herrlichen Bauten, die auf seinen Befehl u. guten Theils auf seine Kosten ausgeführt wurden, sichern ihm den Dank der Nachwelt.


Ludwig I., Großherzog von Hessen-Darmstadt, geb. 1753, Landgraf 1790, erhielt 1803 für seine Verluste jenseits des Rheins das Herzogthum Westfalen, wurde 1806 Mitglied des Rheinbunds u. Großherzog, hob die Verfassung auf, trat Ende 1813 auf die Seite der Verbündeten und erhielt für Westfalen die Rheinprovinz, gab 1820 eine neue Verfassung, st. 1830. Ihm folgte sein Sohn L. II., geb. 1777, der wegen der Uebernahme seiner Privatschulden auf die Staatskasse mit den Landständen in Conflict gerieth. am 5. Mai 1848 seinen Sohn zum Mitregenten annahm u. am 16. Juni st. Sein Sohn L. III., geb. 1806, als Erbprinz sehr populär, ging seit dem März 1848 denselben Weg wie andere Fürsten der deutschen Mittelstaaten, räumte jedoch der kathol. Kirche mehr Rechte ein.


Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden-Baden, geb. 1655, einer der besten Feldherrn seiner Zeit, focht im Dienste des Kaisers gegen die Türken, gewann 1689 die Schlacht bei Nissa, 1691 die Hauptschlacht bei Salankemen, führte seit 1693 die Reichsarmee gegen die Franzosen u. leistete mit derselben so viel als nur immer möglich war; st. 1707.


Ludwig, Erzherzog von Oesterreich. geb. den 12. Decbr. 1784 zu Florenz, jüngster Sohn Kaiser Leopolds II., befehligte 1809 ein Armeecorps, wurde 1822 Generaldirector der Artillerie, hatte unter Kaiser Franz II. u. Ferdinand I. einen großen Einfluß auf die Regierung, trat im März 1848 von den Geschäften zurück.


Ludwig, gewöhnlich Prinz Louis genannt, geb. 1772, Sohn des Prinzen Ferdinand, eines Bruders Friedrichs d. Gr., ein geistreicher, sehr tapferer, aber excentrischer Mann, blieb den 10. Oct. 1806 in dem Treffen bei Saalfeld, das er gegen seine Instruction angenommen hatte.


Ludwig I., der Große, König von Ungarn, aus dem Hause Anjou, Sohn des Königs Karl Robert von Ungarn, geb. 1326, folgte seinem Vater 1342, eroberte Neapel, das er jedoch der Königin Johanna, der Wittwe seines Bruders Andreas, überließ, entriß den Venetianern Dalmatien, wurde 1370 König von Polen u. dadurch der mächtigste Herr in der Christenheit. Sein Zusammenstoß mit den Osmanen fiel aber nicht zu seinen Gunsten aus; er st. 1383. L. II., König von Ungarn, Sohn Ladislaus II., geb. 1506, bestieg 1518 den Thron des durch Parteien zerrütteten Landes, fiel am 29. Aug. 1526 bei Mohacs gegen die Türken.


Ludwigsburg, württemb. Stadt, 3 St. von Stuttgart, 2. Residenz des Königs, ist Hauptgarnisonsplatz des Landes. hat 8300 E., Blechwaaren- und Porzellanfabrik, Zuchthaus; in der Nähe die Lustschlösser Monrepos, Favorite u. Salon (jetzt pietist. Erziehungsinstitut).


Ludwigshafen, neue Stadt am Rheine, Mannheim gegenüber, die ehemalige Rheinschanze, mit Paris, Straßburg u. Mainz in directer Eisenbahnverbindung, Freihafen, rasch aufblühender Verkehrsplatz mit ungefähr 5000 E. Beschießung 1849.


Ludwigskanal, der unter König Ludwig I. von Bayern nach dem Entwurfe des Oberbauraths Pechmann ausgeführte Kanal, verbindet vermittelst der Altmühl und des Mains Rhein u. Donau, reicht von Kehlheim bis Bamberg, ist 23 1/2 Meil. lang, hat 103 Kammerschleußen, 22 Häfen, steht bei Neumarkt 2703/4ʼ über dem Wasserspiegel der Donau bei Kehlheim u. 6301/2ʼ über dem der Regnitz bei Bamberg, hat oben 54' Breite und 5' Tiefe, wurde den 5. Aug. 1845 eröffnet und kostete 16176611 fl.


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[41/0042] ernstliche Schwierigkeiten, die sich im Febr. 1848 zu förmlichen Unruhen in München steigerten, dankte den 20. März zu Gunsten seines Sohnes Max II. ab, weil er die damals geforderten Concessionen mit gutem Gewissen nicht geben konnte. L. I. hat Gedichte und eine historische Schrift „Walhallas Genossen“ herausgegeben; seine Unterstützung der Künste, seine Kunstsammlungen, die herrlichen Bauten, die auf seinen Befehl u. guten Theils auf seine Kosten ausgeführt wurden, sichern ihm den Dank der Nachwelt. Ludwig I., Großherzog von Hessen-Darmstadt, geb. 1753, Landgraf 1790, erhielt 1803 für seine Verluste jenseits des Rheins das Herzogthum Westfalen, wurde 1806 Mitglied des Rheinbunds u. Großherzog, hob die Verfassung auf, trat Ende 1813 auf die Seite der Verbündeten und erhielt für Westfalen die Rheinprovinz, gab 1820 eine neue Verfassung, st. 1830. Ihm folgte sein Sohn L. II., geb. 1777, der wegen der Uebernahme seiner Privatschulden auf die Staatskasse mit den Landständen in Conflict gerieth. am 5. Mai 1848 seinen Sohn zum Mitregenten annahm u. am 16. Juni st. Sein Sohn L. III., geb. 1806, als Erbprinz sehr populär, ging seit dem März 1848 denselben Weg wie andere Fürsten der deutschen Mittelstaaten, räumte jedoch der kathol. Kirche mehr Rechte ein. Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden-Baden, geb. 1655, einer der besten Feldherrn seiner Zeit, focht im Dienste des Kaisers gegen die Türken, gewann 1689 die Schlacht bei Nissa, 1691 die Hauptschlacht bei Salankemen, führte seit 1693 die Reichsarmee gegen die Franzosen u. leistete mit derselben so viel als nur immer möglich war; st. 1707. Ludwig, Erzherzog von Oesterreich. geb. den 12. Decbr. 1784 zu Florenz, jüngster Sohn Kaiser Leopolds II., befehligte 1809 ein Armeecorps, wurde 1822 Generaldirector der Artillerie, hatte unter Kaiser Franz II. u. Ferdinand I. einen großen Einfluß auf die Regierung, trat im März 1848 von den Geschäften zurück. Ludwig, gewöhnlich Prinz Louis genannt, geb. 1772, Sohn des Prinzen Ferdinand, eines Bruders Friedrichs d. Gr., ein geistreicher, sehr tapferer, aber excentrischer Mann, blieb den 10. Oct. 1806 in dem Treffen bei Saalfeld, das er gegen seine Instruction angenommen hatte. Ludwig I., der Große, König von Ungarn, aus dem Hause Anjou, Sohn des Königs Karl Robert von Ungarn, geb. 1326, folgte seinem Vater 1342, eroberte Neapel, das er jedoch der Königin Johanna, der Wittwe seines Bruders Andreas, überließ, entriß den Venetianern Dalmatien, wurde 1370 König von Polen u. dadurch der mächtigste Herr in der Christenheit. Sein Zusammenstoß mit den Osmanen fiel aber nicht zu seinen Gunsten aus; er st. 1383. L. II., König von Ungarn, Sohn Ladislaus II., geb. 1506, bestieg 1518 den Thron des durch Parteien zerrütteten Landes, fiel am 29. Aug. 1526 bei Mohacs gegen die Türken. Ludwigsburg, württemb. Stadt, 3 St. von Stuttgart, 2. Residenz des Königs, ist Hauptgarnisonsplatz des Landes. hat 8300 E., Blechwaaren- und Porzellanfabrik, Zuchthaus; in der Nähe die Lustschlösser Monrepos, Favorite u. Salon (jetzt pietist. Erziehungsinstitut). Ludwigshafen, neue Stadt am Rheine, Mannheim gegenüber, die ehemalige Rheinschanze, mit Paris, Straßburg u. Mainz in directer Eisenbahnverbindung, Freihafen, rasch aufblühender Verkehrsplatz mit ungefähr 5000 E. Beschießung 1849. Ludwigskanal, der unter König Ludwig I. von Bayern nach dem Entwurfe des Oberbauraths Pechmann ausgeführte Kanal, verbindet vermittelst der Altmühl und des Mains Rhein u. Donau, reicht von Kehlheim bis Bamberg, ist 23 1/2 Meil. lang, hat 103 Kammerschleußen, 22 Häfen, steht bei Neumarkt 2703/4ʼ über dem Wasserspiegel der Donau bei Kehlheim u. 6301/2ʼ über dem der Regnitz bei Bamberg, hat oben 54' Breite und 5' Tiefe, wurde den 5. Aug. 1845 eröffnet und kostete 16176611 fl. Ludwigslied, althochdeutsches Lied auf den Sieg des westfränk. Königs Ludwig III. über die Normannen 881 bei Saucourt in der Picardie, von einem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/42>, abgerufen am 05.05.2024.