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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Osmium, 1803 von Tennant entdecktes Metall, wie das Iridium in Platinerzen vorkommend, bläulich weiß, von 10,0 spec. Gewicht, bis jetzt ohne technische Anwendung.


Osmologie, Osphrosiologie, Lehre vom Geruche und Riechstoffen etc.


Osmuschka, was Kruschka.


Osnabrück, Bisthum, 783 von Karl dem Großen gestiftet, nach dem westfälischen Frieden abwechselnd einem katholischen Bischofe und (die Nutznießung des Einkommens) einem protestantischen, der aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg sein mußte, übertragen, wurde 1803 säcularisirt, kam zuerst an Preußen, 1807 an Westfalen, 1810 an Frankreich, 1814 an Hannover. - Die hannöv. Landdrostei O. umfaßt das Fürstenthum O., die Niedergrafschaft Lingen, das Herzogthum Aremberg-Meppen, die Grafschaft Bentheim und die Herrlichkeit Papenburg, 1131/2 #M. mit 263500 E., darunter 145000 Katholiken. Die Stadt O., der Hauptort der Landdrostei, an der Hase, uralter Ort, hat 14778 E., zu 2/3 Protestanten, Dom, kathol. und protest. Gymnasium, 2 Klöster, viele wohlthätige Anstalten, Tuch- und Leinefabrikation. Auf dem Rathhause, wo der westfäl. Friede 1648 unterzeichnet wurde, befinden sich Reliquien von dieser Zeit. (Vgl. Justus Mösers, Friedericis und Stüve's Schriften über O.).


Osrhoene, s. Edessa.


Ossa, thessal. Gebirge dem Olymp gegenüber, ungefähr von derselben Höhe.


Ossatur, lat.-deutsch, der Knochenbau.


Ossegk, Osek, böhm. Städtlein 5 Stunden von Teplitz, mit 950 E., altes Cistercienser-Kloster mit schöner Kirche, Bibliothek und Sammlungen.


Ossenbeek, Jan, berühmter holländ. Landschafts- u. Genremaler, geb. 1627 zu Rotterdam, war kaiserl. Hofmaler in Wien und st. 1678 zu Regensburg.


Ossian (Oschiän), angeblich ein celtischer Barde aus Hochschottland, dessen Gedichte Macpherson (s. d.) herausgab; die neuesten Untersuchungen lassen keinen Zweifel übrig, daß der eigentliche Dichter der ossianschen Lieder Macpherson ist, daß er den Namen O. (eigentlich Oisian), Fingal etc. aus altirischen Sagen genommen und mit hochschottischen durchwoben hat. Diese Gedichte fanden allgemeinen Anklang, wurden in alle europ. Sprachen übersetzt u. bekanntlich von Napoleon I. besonders geliebt.


Ossification, lat.-deutsch, Knochenbildung, Verknöcherung.


Oßmund, gefrischtes und 2mal geschmiedetes schwed. od. deutsches Eisen; (daher O.werk).


Ossolinski altes poln. Adelsgeschlecht. O., Jerzy, geb. 1595, gest. 1650, war unter Wladislaw IV. Krongroßschatzmeister, Krongroßfeldherr u. Krongroßkanzler und leitete die Verhandlungen mit fremden Höfen. - O., Josef Maximilian, Graf von Tenczyn, geb. 1748 in der Woiwodschaft Sandomir, gest. 1826 zu Wien als Geh. Rath u. Vorsteher der kaiserl. Bibliothek, stiftete zu Lemberg mit seinen bedeutenden literarischen und naturhistorischen Sammlungen das O.sche Institut, das er mit einer Rente dotirte. Sein Hauptwerk ist "Nachrichten zur Literaturgeschichte Polens", 3 Bde., Krakau 1819.


Ossuna (-nja), Don Pedro Tellez y Giron, Herzog von, geb. 1579 zu Valladolid, span. Grande unter Philipp II. und III., freimüthig gegen dieselben bis zum Spotte, war von 1616-20 Vicekönig von Neapel und erwarb sich den Ruhm eines umsichtigen und kräftigen Staatsmannes, ging später mit dem Plane um sich unabhängig zu machen, wurde deßwegen zurückberufen und st. 1624 im Gefängnisse.


Ost, Osten, die Morgengegend, Orient.


Ostade, Adrian van, berühmter Genremaler, geb. 1610 zu Lübeck, lernte u. lebte in Holland, st. 1685 zu Amsterdam. Seine liebsten Darstellungen waren Tanzplätze, Schenk- und Bauernstuben etc., die er sehr originell und mit viel Humor, zuweilen jedoch trivial behandelte. Sein Bruder Isaak O., Genre- und Thiermaler, ist weniger bekannt.


Ostalgie, griech.-deutsch, Knochenleiden; Ostalgitis, Osteitis, Knochenentzündung.


Oste, Fluß, im Lüneburgischen entspringend, mündet in die Elbemündung.


Ostende, feste belg. Stadt in Westflandern,


Osmium, 1803 von Tennant entdecktes Metall, wie das Iridium in Platinerzen vorkommend, bläulich weiß, von 10,0 spec. Gewicht, bis jetzt ohne technische Anwendung.


Osmologie, Osphrosiologie, Lehre vom Geruche und Riechstoffen etc.


Osmuschka, was Kruschka.


Osnabrück, Bisthum, 783 von Karl dem Großen gestiftet, nach dem westfälischen Frieden abwechselnd einem katholischen Bischofe und (die Nutznießung des Einkommens) einem protestantischen, der aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg sein mußte, übertragen, wurde 1803 säcularisirt, kam zuerst an Preußen, 1807 an Westfalen, 1810 an Frankreich, 1814 an Hannover. – Die hannöv. Landdrostei O. umfaßt das Fürstenthum O., die Niedergrafschaft Lingen, das Herzogthum Aremberg-Meppen, die Grafschaft Bentheim und die Herrlichkeit Papenburg, 1131/2 □M. mit 263500 E., darunter 145000 Katholiken. Die Stadt O., der Hauptort der Landdrostei, an der Hase, uralter Ort, hat 14778 E., zu 2/3 Protestanten, Dom, kathol. und protest. Gymnasium, 2 Klöster, viele wohlthätige Anstalten, Tuch- und Leinefabrikation. Auf dem Rathhause, wo der westfäl. Friede 1648 unterzeichnet wurde, befinden sich Reliquien von dieser Zeit. (Vgl. Justus Mösers, Friedericis und Stüveʼs Schriften über O.).


Osrhoëne, s. Edessa.


Ossa, thessal. Gebirge dem Olymp gegenüber, ungefähr von derselben Höhe.


Ossatur, lat.-deutsch, der Knochenbau.


Ossegk, Osek, böhm. Städtlein 5 Stunden von Teplitz, mit 950 E., altes Cistercienser-Kloster mit schöner Kirche, Bibliothek und Sammlungen.


Ossenbeek, Jan, berühmter holländ. Landschafts- u. Genremaler, geb. 1627 zu Rotterdam, war kaiserl. Hofmaler in Wien und st. 1678 zu Regensburg.


Ossian (Oschiän), angeblich ein celtischer Barde aus Hochschottland, dessen Gedichte Macpherson (s. d.) herausgab; die neuesten Untersuchungen lassen keinen Zweifel übrig, daß der eigentliche Dichter der ossianschen Lieder Macpherson ist, daß er den Namen O. (eigentlich Oisian), Fingal etc. aus altirischen Sagen genommen und mit hochschottischen durchwoben hat. Diese Gedichte fanden allgemeinen Anklang, wurden in alle europ. Sprachen übersetzt u. bekanntlich von Napoleon I. besonders geliebt.


Ossification, lat.-deutsch, Knochenbildung, Verknöcherung.


Oßmund, gefrischtes und 2mal geschmiedetes schwed. od. deutsches Eisen; (daher O.werk).


Ossolinski altes poln. Adelsgeschlecht. O., Jerzy, geb. 1595, gest. 1650, war unter Wladislaw IV. Krongroßschatzmeister, Krongroßfeldherr u. Krongroßkanzler und leitete die Verhandlungen mit fremden Höfen. – O., Josef Maximilian, Graf von Tenczyn, geb. 1748 in der Woiwodschaft Sandomir, gest. 1826 zu Wien als Geh. Rath u. Vorsteher der kaiserl. Bibliothek, stiftete zu Lemberg mit seinen bedeutenden literarischen und naturhistorischen Sammlungen das O.sche Institut, das er mit einer Rente dotirte. Sein Hauptwerk ist „Nachrichten zur Literaturgeschichte Polens“, 3 Bde., Krakau 1819.


Ossuna (–nja), Don Pedro Tellez y Giron, Herzog von, geb. 1579 zu Valladolid, span. Grande unter Philipp II. und III., freimüthig gegen dieselben bis zum Spotte, war von 1616–20 Vicekönig von Neapel und erwarb sich den Ruhm eines umsichtigen und kräftigen Staatsmannes, ging später mit dem Plane um sich unabhängig zu machen, wurde deßwegen zurückberufen und st. 1624 im Gefängnisse.


Ost, Osten, die Morgengegend, Orient.


Ostade, Adrian van, berühmter Genremaler, geb. 1610 zu Lübeck, lernte u. lebte in Holland, st. 1685 zu Amsterdam. Seine liebsten Darstellungen waren Tanzplätze, Schenk- und Bauernstuben etc., die er sehr originell und mit viel Humor, zuweilen jedoch trivial behandelte. Sein Bruder Isaak O., Genre- und Thiermaler, ist weniger bekannt.


Ostalgie, griech.-deutsch, Knochenleiden; Ostalgitis, Ostëitis, Knochenentzündung.


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[424/0425] Osmium, 1803 von Tennant entdecktes Metall, wie das Iridium in Platinerzen vorkommend, bläulich weiß, von 10,0 spec. Gewicht, bis jetzt ohne technische Anwendung. Osmologie, Osphrosiologie, Lehre vom Geruche und Riechstoffen etc. Osmuschka, was Kruschka. Osnabrück, Bisthum, 783 von Karl dem Großen gestiftet, nach dem westfälischen Frieden abwechselnd einem katholischen Bischofe und (die Nutznießung des Einkommens) einem protestantischen, der aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg sein mußte, übertragen, wurde 1803 säcularisirt, kam zuerst an Preußen, 1807 an Westfalen, 1810 an Frankreich, 1814 an Hannover. – Die hannöv. Landdrostei O. umfaßt das Fürstenthum O., die Niedergrafschaft Lingen, das Herzogthum Aremberg-Meppen, die Grafschaft Bentheim und die Herrlichkeit Papenburg, 1131/2 □M. mit 263500 E., darunter 145000 Katholiken. Die Stadt O., der Hauptort der Landdrostei, an der Hase, uralter Ort, hat 14778 E., zu 2/3 Protestanten, Dom, kathol. und protest. Gymnasium, 2 Klöster, viele wohlthätige Anstalten, Tuch- und Leinefabrikation. Auf dem Rathhause, wo der westfäl. Friede 1648 unterzeichnet wurde, befinden sich Reliquien von dieser Zeit. (Vgl. Justus Mösers, Friedericis und Stüveʼs Schriften über O.). Osrhoëne, s. Edessa. Ossa, thessal. Gebirge dem Olymp gegenüber, ungefähr von derselben Höhe. Ossatur, lat.-deutsch, der Knochenbau. Ossegk, Osek, böhm. Städtlein 5 Stunden von Teplitz, mit 950 E., altes Cistercienser-Kloster mit schöner Kirche, Bibliothek und Sammlungen. Ossenbeek, Jan, berühmter holländ. Landschafts- u. Genremaler, geb. 1627 zu Rotterdam, war kaiserl. Hofmaler in Wien und st. 1678 zu Regensburg. Ossian (Oschiän), angeblich ein celtischer Barde aus Hochschottland, dessen Gedichte Macpherson (s. d.) herausgab; die neuesten Untersuchungen lassen keinen Zweifel übrig, daß der eigentliche Dichter der ossianschen Lieder Macpherson ist, daß er den Namen O. (eigentlich Oisian), Fingal etc. aus altirischen Sagen genommen und mit hochschottischen durchwoben hat. Diese Gedichte fanden allgemeinen Anklang, wurden in alle europ. Sprachen übersetzt u. bekanntlich von Napoleon I. besonders geliebt. Ossification, lat.-deutsch, Knochenbildung, Verknöcherung. Oßmund, gefrischtes und 2mal geschmiedetes schwed. od. deutsches Eisen; (daher O.werk). Ossolinski altes poln. Adelsgeschlecht. O., Jerzy, geb. 1595, gest. 1650, war unter Wladislaw IV. Krongroßschatzmeister, Krongroßfeldherr u. Krongroßkanzler und leitete die Verhandlungen mit fremden Höfen. – O., Josef Maximilian, Graf von Tenczyn, geb. 1748 in der Woiwodschaft Sandomir, gest. 1826 zu Wien als Geh. Rath u. Vorsteher der kaiserl. Bibliothek, stiftete zu Lemberg mit seinen bedeutenden literarischen und naturhistorischen Sammlungen das O.sche Institut, das er mit einer Rente dotirte. Sein Hauptwerk ist „Nachrichten zur Literaturgeschichte Polens“, 3 Bde., Krakau 1819. Ossuna (–nja), Don Pedro Tellez y Giron, Herzog von, geb. 1579 zu Valladolid, span. Grande unter Philipp II. und III., freimüthig gegen dieselben bis zum Spotte, war von 1616–20 Vicekönig von Neapel und erwarb sich den Ruhm eines umsichtigen und kräftigen Staatsmannes, ging später mit dem Plane um sich unabhängig zu machen, wurde deßwegen zurückberufen und st. 1624 im Gefängnisse. Ost, Osten, die Morgengegend, Orient. Ostade, Adrian van, berühmter Genremaler, geb. 1610 zu Lübeck, lernte u. lebte in Holland, st. 1685 zu Amsterdam. Seine liebsten Darstellungen waren Tanzplätze, Schenk- und Bauernstuben etc., die er sehr originell und mit viel Humor, zuweilen jedoch trivial behandelte. Sein Bruder Isaak O., Genre- und Thiermaler, ist weniger bekannt. Ostalgie, griech.-deutsch, Knochenleiden; Ostalgitis, Ostëitis, Knochenentzündung. Oste, Fluß, im Lüneburgischen entspringend, mündet in die Elbemündung. Ostende, feste belg. Stadt in Westflandern,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/425>, abgerufen am 02.06.2024.