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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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14000 E., beträchtlichem Handel. N. wurde 1686 von Königsmark für die Venetianer erobert und von diesen in Vauban'scher Weise befestigt, aber 1715 an die Türken abgetreten; 1823 bezwangen es die Griechen durch Hunger und behaupteten es; 1833-35 war es Residenz des Königs Otto.


Nausikaa, Tochter des Phäakenkönigs Alcinous, bei Homer ein wunderbar schönes Bild einer griech. Jungfrau.


Nautik, griech.-deutsch. Schiffahrtskunde; nautisch, was sich auf dieselbe bezieht.


Nautilus, Schiffsboot (Nautilus), Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Kopffüßler, mit spiralförmig gewundenem vielkammerigem Gehäus, dessen Windungen sich an einander legen; das Thier mit zahlreichen fadenförmigen Fangarmen um den Mund, ohne Saugnäpfchen. Die N.e schwimmen bei ruhigem Wetter auf der Oberfläche des Meeres, tauchen aber schnell unter, wenn man ihnen naht; wie dieses Schwimmen u. Tauchen geschieht, ist noch nicht recht erklärt. Der gewöhnliche N. (N. pompilius) mit großem, milchweißem Gehäuse mit rothbraunen Binden, innen perlmutterglänzend, bis zu 1' Durchmesser, im ind. Ocean. - Der genabelte N. (N. umbilicatus), mit genabeltem Gehäuse; viel seltener als der Vorige. - Verwandt mit dieser Gattung sind die urweltlichen, in zahllosen Versteinerungen vorhandenen Ammoniten, Belemniten etc.


Navarino, aus dem festen Alt-N. u. Neu-N. bestehend, mit großem herrlichem Hafen, den die Insel Sphagia (Sphakteria) bis auf 2 Schiffsbreiten schließt und 2000 E. Wurde im 17. Jahrh. von Venetianern u. Türken mehrmals erobert, bis es den letztern blieb; 1821 eroberten es die Griechen, verloren es 1825 an Ibrahim Pascha. Im Hafen Vernichtung der türk.-ägypt. Flotte durch die frz.-engl. u. russ. am 20. Oct. 1827.


Navarra (Ober-N.), ehemaliges span. Königreich, jetzt Provinz, zwischen Frankreich, Aragon, Altcastilien, Alava und Guipuzcoa, von Zweigen der Pyrenäen erfüllt, vom Ebro durchflossen, waldreich, in den Thälern fruchtbar, mit Acker- u. Weinbau, Bergbau auf Silber, Eisen u. Kupfer, 115 #M. groß, mit 280000 E., meist Basken. Hauptst. ist Pampelona. - Das Königreich N. entstand aus der span. Mark Karls des Großen und begriff auch Nieder-N., jetzt das franz Depart. der Niederpyrenäen und einen Theil der Oberpyrenäen, war einigemal mit Aragon vereinigt, zuletzt franz. Lehen, bis 1512 Ferdinand der Kathol. Ober-N. eroberte u. mit Spanien vereinigte, demselben jedoch seine Fueros ließ. Nieder-N. blieb dem Hause Albret, die Erbtochter Johanna brachte es an Anton von Bourbon 1555, ihr Sohn, König Heinrich IV., vereinigte es 1589 mit Frankreich.


Navarrete, Don Martin Fernandez de, geb. 1765 zu Abalos, span. Beamter im Kriegsministerium, seit 1837 Director der Akademie der Geschichte, st. 1844; Verfasser einer trefflichen Geschichte der Reisen u. Entdeckungen der Spanier seit Ende des 15. Jahrh., 5 Bde., Madrid 1825-37.


Navicular, lat.-dtsch., schifförmig; N. bein, schifförmiges Bein der Fußwurzel.


Navigabel, lat.-deutsch, schiffbar; Navigation, Schiffahrt.


Navigationsacte hieß ein Gesetz, welches von dem engl. Parlamente am 9. Oct. 1651 erlassen wurde. Es bestimmte: kein fremdes Schiff darf andere Güter als nur Erzeugnisse seines eigenen Landes einführen; ein solches Schiff muß in England gebaut, zu 2/3 mit Engländern bemannt und von einem engl. Kapitän geführt sein; kein fremdes Schiff darf Rückfracht von England nehmen, ein engl. keine Rückfracht von fremden Ländern, außer sie bestehe in Erzeugnissen jener Länder. Diese Acte war zunächst gegen die Holländer gerichtet, erfuhr zwar einige Beschränkungen und Ausnahmen (zu Gunsten der Hansastädte), wurde aber erst von 1821-49 allmälig aufgehoben, als die Nordamerikaner gegen die Engländer gleichfalls eine N. erließen und andere Staaten Aehnliches drohten; nur in Betreff der Küstenschiffahrt u. der Fischerei bestehen noch für die engl. Schiffe Begünstigungen.


Naxos, jetzt Naxia, die größte der Cykladen, 51/10 #M. groß, gebirgig, im

14000 E., beträchtlichem Handel. N. wurde 1686 von Königsmark für die Venetianer erobert und von diesen in Vaubanʼscher Weise befestigt, aber 1715 an die Türken abgetreten; 1823 bezwangen es die Griechen durch Hunger und behaupteten es; 1833–35 war es Residenz des Königs Otto.


Nausikaa, Tochter des Phäakenkönigs Alcinous, bei Homer ein wunderbar schönes Bild einer griech. Jungfrau.


Nautik, griech.-deutsch. Schiffahrtskunde; nautisch, was sich auf dieselbe bezieht.


Nautilus, Schiffsboot (Nautilus), Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Kopffüßler, mit spiralförmig gewundenem vielkammerigem Gehäus, dessen Windungen sich an einander legen; das Thier mit zahlreichen fadenförmigen Fangarmen um den Mund, ohne Saugnäpfchen. Die N.e schwimmen bei ruhigem Wetter auf der Oberfläche des Meeres, tauchen aber schnell unter, wenn man ihnen naht; wie dieses Schwimmen u. Tauchen geschieht, ist noch nicht recht erklärt. Der gewöhnliche N. (N. pompilius) mit großem, milchweißem Gehäuse mit rothbraunen Binden, innen perlmutterglänzend, bis zu 1' Durchmesser, im ind. Ocean. – Der genabelte N. (N. umbilicatus), mit genabeltem Gehäuse; viel seltener als der Vorige. – Verwandt mit dieser Gattung sind die urweltlichen, in zahllosen Versteinerungen vorhandenen Ammoniten, Belemniten etc.


Navarino, aus dem festen Alt-N. u. Neu-N. bestehend, mit großem herrlichem Hafen, den die Insel Sphagia (Sphakteria) bis auf 2 Schiffsbreiten schließt und 2000 E. Wurde im 17. Jahrh. von Venetianern u. Türken mehrmals erobert, bis es den letztern blieb; 1821 eroberten es die Griechen, verloren es 1825 an Ibrahim Pascha. Im Hafen Vernichtung der türk.-ägypt. Flotte durch die frz.-engl. u. russ. am 20. Oct. 1827.


Navarra (Ober-N.), ehemaliges span. Königreich, jetzt Provinz, zwischen Frankreich, Aragon, Altcastilien, Alava und Guipuzcoa, von Zweigen der Pyrenäen erfüllt, vom Ebro durchflossen, waldreich, in den Thälern fruchtbar, mit Acker- u. Weinbau, Bergbau auf Silber, Eisen u. Kupfer, 115 □M. groß, mit 280000 E., meist Basken. Hauptst. ist Pampelona. – Das Königreich N. entstand aus der span. Mark Karls des Großen und begriff auch Nieder-N., jetzt das franz Depart. der Niederpyrenäen und einen Theil der Oberpyrenäen, war einigemal mit Aragon vereinigt, zuletzt franz. Lehen, bis 1512 Ferdinand der Kathol. Ober-N. eroberte u. mit Spanien vereinigte, demselben jedoch seine Fueros ließ. Nieder-N. blieb dem Hause Albret, die Erbtochter Johanna brachte es an Anton von Bourbon 1555, ihr Sohn, König Heinrich IV., vereinigte es 1589 mit Frankreich.


Navarrete, Don Martin Fernandez de, geb. 1765 zu Abalos, span. Beamter im Kriegsministerium, seit 1837 Director der Akademie der Geschichte, st. 1844; Verfasser einer trefflichen Geschichte der Reisen u. Entdeckungen der Spanier seit Ende des 15. Jahrh., 5 Bde., Madrid 1825–37.


Navicular, lat.-dtsch., schifförmig; N. bein, schifförmiges Bein der Fußwurzel.


Navigabel, lat.-deutsch, schiffbar; Navigation, Schiffahrt.


Navigationsacte hieß ein Gesetz, welches von dem engl. Parlamente am 9. Oct. 1651 erlassen wurde. Es bestimmte: kein fremdes Schiff darf andere Güter als nur Erzeugnisse seines eigenen Landes einführen; ein solches Schiff muß in England gebaut, zu 2/3 mit Engländern bemannt und von einem engl. Kapitän geführt sein; kein fremdes Schiff darf Rückfracht von England nehmen, ein engl. keine Rückfracht von fremden Ländern, außer sie bestehe in Erzeugnissen jener Länder. Diese Acte war zunächst gegen die Holländer gerichtet, erfuhr zwar einige Beschränkungen und Ausnahmen (zu Gunsten der Hansastädte), wurde aber erst von 1821–49 allmälig aufgehoben, als die Nordamerikaner gegen die Engländer gleichfalls eine N. erließen und andere Staaten Aehnliches drohten; nur in Betreff der Küstenschiffahrt u. der Fischerei bestehen noch für die engl. Schiffe Begünstigungen.


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[305/0306] 14000 E., beträchtlichem Handel. N. wurde 1686 von Königsmark für die Venetianer erobert und von diesen in Vaubanʼscher Weise befestigt, aber 1715 an die Türken abgetreten; 1823 bezwangen es die Griechen durch Hunger und behaupteten es; 1833–35 war es Residenz des Königs Otto. Nausikaa, Tochter des Phäakenkönigs Alcinous, bei Homer ein wunderbar schönes Bild einer griech. Jungfrau. Nautik, griech.-deutsch. Schiffahrtskunde; nautisch, was sich auf dieselbe bezieht. Nautilus, Schiffsboot (Nautilus), Gattung Weichthiere aus der Ordnung der Kopffüßler, mit spiralförmig gewundenem vielkammerigem Gehäus, dessen Windungen sich an einander legen; das Thier mit zahlreichen fadenförmigen Fangarmen um den Mund, ohne Saugnäpfchen. Die N.e schwimmen bei ruhigem Wetter auf der Oberfläche des Meeres, tauchen aber schnell unter, wenn man ihnen naht; wie dieses Schwimmen u. Tauchen geschieht, ist noch nicht recht erklärt. Der gewöhnliche N. (N. pompilius) mit großem, milchweißem Gehäuse mit rothbraunen Binden, innen perlmutterglänzend, bis zu 1' Durchmesser, im ind. Ocean. – Der genabelte N. (N. umbilicatus), mit genabeltem Gehäuse; viel seltener als der Vorige. – Verwandt mit dieser Gattung sind die urweltlichen, in zahllosen Versteinerungen vorhandenen Ammoniten, Belemniten etc. Navarino, aus dem festen Alt-N. u. Neu-N. bestehend, mit großem herrlichem Hafen, den die Insel Sphagia (Sphakteria) bis auf 2 Schiffsbreiten schließt und 2000 E. Wurde im 17. Jahrh. von Venetianern u. Türken mehrmals erobert, bis es den letztern blieb; 1821 eroberten es die Griechen, verloren es 1825 an Ibrahim Pascha. Im Hafen Vernichtung der türk.-ägypt. Flotte durch die frz.-engl. u. russ. am 20. Oct. 1827. Navarra (Ober-N.), ehemaliges span. Königreich, jetzt Provinz, zwischen Frankreich, Aragon, Altcastilien, Alava und Guipuzcoa, von Zweigen der Pyrenäen erfüllt, vom Ebro durchflossen, waldreich, in den Thälern fruchtbar, mit Acker- u. Weinbau, Bergbau auf Silber, Eisen u. Kupfer, 115 □M. groß, mit 280000 E., meist Basken. Hauptst. ist Pampelona. – Das Königreich N. entstand aus der span. Mark Karls des Großen und begriff auch Nieder-N., jetzt das franz Depart. der Niederpyrenäen und einen Theil der Oberpyrenäen, war einigemal mit Aragon vereinigt, zuletzt franz. Lehen, bis 1512 Ferdinand der Kathol. Ober-N. eroberte u. mit Spanien vereinigte, demselben jedoch seine Fueros ließ. Nieder-N. blieb dem Hause Albret, die Erbtochter Johanna brachte es an Anton von Bourbon 1555, ihr Sohn, König Heinrich IV., vereinigte es 1589 mit Frankreich. Navarrete, Don Martin Fernandez de, geb. 1765 zu Abalos, span. Beamter im Kriegsministerium, seit 1837 Director der Akademie der Geschichte, st. 1844; Verfasser einer trefflichen Geschichte der Reisen u. Entdeckungen der Spanier seit Ende des 15. Jahrh., 5 Bde., Madrid 1825–37. Navicular, lat.-dtsch., schifförmig; N. bein, schifförmiges Bein der Fußwurzel. Navigabel, lat.-deutsch, schiffbar; Navigation, Schiffahrt. Navigationsacte hieß ein Gesetz, welches von dem engl. Parlamente am 9. Oct. 1651 erlassen wurde. Es bestimmte: kein fremdes Schiff darf andere Güter als nur Erzeugnisse seines eigenen Landes einführen; ein solches Schiff muß in England gebaut, zu 2/3 mit Engländern bemannt und von einem engl. Kapitän geführt sein; kein fremdes Schiff darf Rückfracht von England nehmen, ein engl. keine Rückfracht von fremden Ländern, außer sie bestehe in Erzeugnissen jener Länder. Diese Acte war zunächst gegen die Holländer gerichtet, erfuhr zwar einige Beschränkungen und Ausnahmen (zu Gunsten der Hansastädte), wurde aber erst von 1821–49 allmälig aufgehoben, als die Nordamerikaner gegen die Engländer gleichfalls eine N. erließen und andere Staaten Aehnliches drohten; nur in Betreff der Küstenschiffahrt u. der Fischerei bestehen noch für die engl. Schiffe Begünstigungen. Naxos, jetzt Naxia, die größte der Cykladen, 51/10 □M. groß, gebirgig, im

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/306>, abgerufen am 25.11.2024.