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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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im Großen, als Gebirgsformationen, gehören, Geognosie; sodann die Gegenstände des organischen Lebens, die Pflanzen: Botanik (s. d.), und die Thiere: Zoologie (s. d.). Die wissenschaftliche Behandlung dieser 3 Gruppen von Naturgegenständen begreift man gewöhnlich unter der Gesammtbenennung Naturgeschichte (s. d.).


Naubert, Christiane Benedicte Eug., geb. Hebenstreit, aus Leipzig, geb. 1756, gest. 1819, schrieb sehr viele Romane u. "Neue Volksmärchen der Deutschen" 5 Bde., Leipzig 1789-93.


Naukratis, ägypt. Stadt am kanopischen Nilarm, im 7. Jahrh. von den Milesiern gegründet, von König Amasis den Griechen eingeräumt, daher bedeutender Handelsplatz, der durch Alexandrien ruinirt wurde.


Naumachia, griech., Seeschlacht; bei den Römern in der Kaiserzeit Seegefechte als Schauspiele auf natürlichen oder künstlichen Teichen, die deßwegen N. hießen; das von Gladiatoren gegebene Schauspiel einer Seeschlacht mit allen ihren Gefahren und Folgen.


Naumann, Joh. Gottlieb, vorzüglicher Componist, besonders im Kirchenstyl, geb. 1741 zu Blasewitz bei Dresden, bildete sich zu Hamburg u. in Italien, wurde 1765 kur fürstl. sächs. Kirchencomponist, 1774 Kapellmeister, 1786 Oberkapellmeister, st. 1801. Opern: "Amphion", "Gustav Wasa", "Orpheus" u. andere; Kirchencompositionen: "Vater Unser" von Klopstock, dann Oratorien, Messen, Vespern und Psalmen.


Naumann, Joh. Friedr., der berühmteste deutsche Ornitholog, geb. 1780 zu Ziebigk bei Köthen, Sohn des 1826 gest. Ornithologen Joh. Andreas N. Sein Hauptwerk ist die "Naturgeschichte der Vögel Deutschlands" 12 Bde., Leipzig 1822-44, zu der er die Kupfer selbst stach; auch gab er "Die Eier der Vögel Deutschlands" 5 Hefte, Halle 1819 hrs.


Naumann, Karl Friedrich, ältester Sohn des Vorigen, Professor der Mineralogie und Geognosie zu Leipzig, geb. 1797 zu Dresden, studierte zu Freiberg, Leipzig und Jena, machte 1821 eine Reise nach Norwegen, wurde sodann Professor der Krystallographie zu Freiberg, 1835 zugleich Professor der Geognosie, 1842 Professor zu Leipzig. Schriften: "Beiträge zur Kenntniß Norwegens" 2 Bde., Leipzig 1824; "Grundriß der Krystallographie" Leipzig 1825; "Lehrbuch der Mineralogie" Berlin 1828; "Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie" Leipzig 1854; "Lehrbuch der Geognosie" Leipzig 1850-53.


Naumann, Moritz Ernst Adolf, Bruder des Vorigen, Professor der Medicin und Director der medicinischen Klinik zu Bonn. geb. 1798 zu Dresden. Seine Hauptwerke sind: Das "Handbuch der medicin. Klinik" Bd. 1-8, Berl. 1829 bis 39; 2. Aufl. Bd. 1, Berlin 1848; die "Pathogenie" Bd. 1-3, Berlin 1841-45; die "Allgemeine Pathologie und Therapie" Bd. 1, Berl. 1851.


Naumann, Emil, Sohn des Vorigen, geb. 1827 zu Berlin, widmete sich frühe der Musik u. genoß den Unterricht Mendelssohns bis zu dessen Tode, erwarb sich zuerst durch sein Oratorium: "Christus der Friedensbote", 1848 einen Namen. Die Abhandlung über die Umgestaltung der protest. Kirchenmusik verschaffte ihm die Stelle als Hofkirchenmusikdirector am königl. Domchorinstitut. Von seinen weitern Compositionen sind besonders seine Psalmen u. eine große Messe zu nennen.


Naumburg an der Saale, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, mit 15000 E., protest. Domcapitel, merkwürdiger alter Domkirche, Fabriken und beträchtlichem Handel; Weinbau. N. war von 1026 bis zur Reformation Sitz des Bischofs von N.-Zeiz, fiel an die sächs. Nebenlinie Zeiz, wurde 1726 wieder kursächs., 1815 preuß. Die Belagerung durch die Hussiten, zu deren Andenken das den 28. Juli gefeierte Kinderfest gestiftet worden sein soll, ist unhistorisch. -. N. am Bober, schles. Städtchen mit 850 E. - N. am Queis, schles. Städtchen mit 1800 E.


Naundorf, s. Ludwig XVII.


Naupaktos, alte Hafenstadt in Aetolien, das heutige Lepanto.


Nauplia, Napoli di Romania, Stadt in der Nomarchie Argolis, auf einer schmalen Landzunge, starke Festung mit der Citadelle Palamidi, den Forts Albanitika und Burza, gutem, großen Hafen,

im Großen, als Gebirgsformationen, gehören, Geognosie; sodann die Gegenstände des organischen Lebens, die Pflanzen: Botanik (s. d.), und die Thiere: Zoologie (s. d.). Die wissenschaftliche Behandlung dieser 3 Gruppen von Naturgegenständen begreift man gewöhnlich unter der Gesammtbenennung Naturgeschichte (s. d.).


Naubert, Christiane Benedicte Eug., geb. Hebenstreit, aus Leipzig, geb. 1756, gest. 1819, schrieb sehr viele Romane u. „Neue Volksmärchen der Deutschen“ 5 Bde., Leipzig 1789–93.


Naukratis, ägypt. Stadt am kanopischen Nilarm, im 7. Jahrh. von den Milesiern gegründet, von König Amasis den Griechen eingeräumt, daher bedeutender Handelsplatz, der durch Alexandrien ruinirt wurde.


Naumachia, griech., Seeschlacht; bei den Römern in der Kaiserzeit Seegefechte als Schauspiele auf natürlichen oder künstlichen Teichen, die deßwegen N. hießen; das von Gladiatoren gegebene Schauspiel einer Seeschlacht mit allen ihren Gefahren und Folgen.


Naumann, Joh. Gottlieb, vorzüglicher Componist, besonders im Kirchenstyl, geb. 1741 zu Blasewitz bei Dresden, bildete sich zu Hamburg u. in Italien, wurde 1765 kur fürstl. sächs. Kirchencomponist, 1774 Kapellmeister, 1786 Oberkapellmeister, st. 1801. Opern: „Amphion“, „Gustav Wasa“, „Orpheus“ u. andere; Kirchencompositionen: „Vater Unser“ von Klopstock, dann Oratorien, Messen, Vespern und Psalmen.


Naumann, Joh. Friedr., der berühmteste deutsche Ornitholog, geb. 1780 zu Ziebigk bei Köthen, Sohn des 1826 gest. Ornithologen Joh. Andreas N. Sein Hauptwerk ist die „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands“ 12 Bde., Leipzig 1822–44, zu der er die Kupfer selbst stach; auch gab er „Die Eier der Vögel Deutschlands“ 5 Hefte, Halle 1819 hrs.


Naumann, Karl Friedrich, ältester Sohn des Vorigen, Professor der Mineralogie und Geognosie zu Leipzig, geb. 1797 zu Dresden, studierte zu Freiberg, Leipzig und Jena, machte 1821 eine Reise nach Norwegen, wurde sodann Professor der Krystallographie zu Freiberg, 1835 zugleich Professor der Geognosie, 1842 Professor zu Leipzig. Schriften: „Beiträge zur Kenntniß Norwegens“ 2 Bde., Leipzig 1824; „Grundriß der Krystallographie“ Leipzig 1825; „Lehrbuch der Mineralogie“ Berlin 1828; „Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie“ Leipzig 1854; „Lehrbuch der Geognosie“ Leipzig 1850–53.


Naumann, Moritz Ernst Adolf, Bruder des Vorigen, Professor der Medicin und Director der medicinischen Klinik zu Bonn. geb. 1798 zu Dresden. Seine Hauptwerke sind: Das „Handbuch der medicin. Klinik“ Bd. 1–8, Berl. 1829 bis 39; 2. Aufl. Bd. 1, Berlin 1848; die „Pathogenie“ Bd. 1–3, Berlin 1841–45; die „Allgemeine Pathologie und Therapie“ Bd. 1, Berl. 1851.


Naumann, Emil, Sohn des Vorigen, geb. 1827 zu Berlin, widmete sich frühe der Musik u. genoß den Unterricht Mendelssohns bis zu dessen Tode, erwarb sich zuerst durch sein Oratorium: „Christus der Friedensbote“, 1848 einen Namen. Die Abhandlung über die Umgestaltung der protest. Kirchenmusik verschaffte ihm die Stelle als Hofkirchenmusikdirector am königl. Domchorinstitut. Von seinen weitern Compositionen sind besonders seine Psalmen u. eine große Messe zu nennen.


Naumburg an der Saale, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, mit 15000 E., protest. Domcapitel, merkwürdiger alter Domkirche, Fabriken und beträchtlichem Handel; Weinbau. N. war von 1026 bis zur Reformation Sitz des Bischofs von N.-Zeiz, fiel an die sächs. Nebenlinie Zeiz, wurde 1726 wieder kursächs., 1815 preuß. Die Belagerung durch die Hussiten, zu deren Andenken das den 28. Juli gefeierte Kinderfest gestiftet worden sein soll, ist unhistorisch. –. N. am Bober, schles. Städtchen mit 850 E. – N. am Queis, schles. Städtchen mit 1800 E.


Naundorf, s. Ludwig XVII.


Naupaktos, alte Hafenstadt in Aetolien, das heutige Lepanto.


Nauplia, Napoli di Romania, Stadt in der Nomarchie Argolis, auf einer schmalen Landzunge, starke Festung mit der Citadelle Palamidi, den Forts Albanitika und Burza, gutem, großen Hafen,

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[304/0305] im Großen, als Gebirgsformationen, gehören, Geognosie; sodann die Gegenstände des organischen Lebens, die Pflanzen: Botanik (s. d.), und die Thiere: Zoologie (s. d.). Die wissenschaftliche Behandlung dieser 3 Gruppen von Naturgegenständen begreift man gewöhnlich unter der Gesammtbenennung Naturgeschichte (s. d.). Naubert, Christiane Benedicte Eug., geb. Hebenstreit, aus Leipzig, geb. 1756, gest. 1819, schrieb sehr viele Romane u. „Neue Volksmärchen der Deutschen“ 5 Bde., Leipzig 1789–93. Naukratis, ägypt. Stadt am kanopischen Nilarm, im 7. Jahrh. von den Milesiern gegründet, von König Amasis den Griechen eingeräumt, daher bedeutender Handelsplatz, der durch Alexandrien ruinirt wurde. Naumachia, griech., Seeschlacht; bei den Römern in der Kaiserzeit Seegefechte als Schauspiele auf natürlichen oder künstlichen Teichen, die deßwegen N. hießen; das von Gladiatoren gegebene Schauspiel einer Seeschlacht mit allen ihren Gefahren und Folgen. Naumann, Joh. Gottlieb, vorzüglicher Componist, besonders im Kirchenstyl, geb. 1741 zu Blasewitz bei Dresden, bildete sich zu Hamburg u. in Italien, wurde 1765 kur fürstl. sächs. Kirchencomponist, 1774 Kapellmeister, 1786 Oberkapellmeister, st. 1801. Opern: „Amphion“, „Gustav Wasa“, „Orpheus“ u. andere; Kirchencompositionen: „Vater Unser“ von Klopstock, dann Oratorien, Messen, Vespern und Psalmen. Naumann, Joh. Friedr., der berühmteste deutsche Ornitholog, geb. 1780 zu Ziebigk bei Köthen, Sohn des 1826 gest. Ornithologen Joh. Andreas N. Sein Hauptwerk ist die „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands“ 12 Bde., Leipzig 1822–44, zu der er die Kupfer selbst stach; auch gab er „Die Eier der Vögel Deutschlands“ 5 Hefte, Halle 1819 hrs. Naumann, Karl Friedrich, ältester Sohn des Vorigen, Professor der Mineralogie und Geognosie zu Leipzig, geb. 1797 zu Dresden, studierte zu Freiberg, Leipzig und Jena, machte 1821 eine Reise nach Norwegen, wurde sodann Professor der Krystallographie zu Freiberg, 1835 zugleich Professor der Geognosie, 1842 Professor zu Leipzig. Schriften: „Beiträge zur Kenntniß Norwegens“ 2 Bde., Leipzig 1824; „Grundriß der Krystallographie“ Leipzig 1825; „Lehrbuch der Mineralogie“ Berlin 1828; „Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie“ Leipzig 1854; „Lehrbuch der Geognosie“ Leipzig 1850–53. Naumann, Moritz Ernst Adolf, Bruder des Vorigen, Professor der Medicin und Director der medicinischen Klinik zu Bonn. geb. 1798 zu Dresden. Seine Hauptwerke sind: Das „Handbuch der medicin. Klinik“ Bd. 1–8, Berl. 1829 bis 39; 2. Aufl. Bd. 1, Berlin 1848; die „Pathogenie“ Bd. 1–3, Berlin 1841–45; die „Allgemeine Pathologie und Therapie“ Bd. 1, Berl. 1851. Naumann, Emil, Sohn des Vorigen, geb. 1827 zu Berlin, widmete sich frühe der Musik u. genoß den Unterricht Mendelssohns bis zu dessen Tode, erwarb sich zuerst durch sein Oratorium: „Christus der Friedensbote“, 1848 einen Namen. Die Abhandlung über die Umgestaltung der protest. Kirchenmusik verschaffte ihm die Stelle als Hofkirchenmusikdirector am königl. Domchorinstitut. Von seinen weitern Compositionen sind besonders seine Psalmen u. eine große Messe zu nennen. Naumburg an der Saale, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, mit 15000 E., protest. Domcapitel, merkwürdiger alter Domkirche, Fabriken und beträchtlichem Handel; Weinbau. N. war von 1026 bis zur Reformation Sitz des Bischofs von N.-Zeiz, fiel an die sächs. Nebenlinie Zeiz, wurde 1726 wieder kursächs., 1815 preuß. Die Belagerung durch die Hussiten, zu deren Andenken das den 28. Juli gefeierte Kinderfest gestiftet worden sein soll, ist unhistorisch. –. N. am Bober, schles. Städtchen mit 850 E. – N. am Queis, schles. Städtchen mit 1800 E. Naundorf, s. Ludwig XVII. Naupaktos, alte Hafenstadt in Aetolien, das heutige Lepanto. Nauplia, Napoli di Romania, Stadt in der Nomarchie Argolis, auf einer schmalen Landzunge, starke Festung mit der Citadelle Palamidi, den Forts Albanitika und Burza, gutem, großen Hafen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/305>, abgerufen am 25.11.2024.