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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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sich mit der Erfindung und Darstellung von Zeichnungen abgeben, die bei der Zeugdruckerei, Weberei, Stickerei, Tapetendruck als Muster dienen. Paris u. Lyon haben eigene Schulen hiefür.


Mustheil, der Theil an den Speisevorräthen des Hofes, welchen die Wittwe nebst ihrem Heirathsgut, Morgengabe, Leibzucht u. Gerade aus der Verlassenschaft des Mannes anzusprechen hat.


Mustie, s. Fustie.


Mustoxides, Andreas, geb. 1785 zu Korfu, neugriech. Gelehrter, einige Zeit bei der russ. Gesandtschaft in Turin verwendet, dann im griech. Ministerium des Unterrichts angestellt, schrieb eine Geschichte Korfus u. über antiquarische Gegenstände.


Musurgie, griech.-deutsch, die Kunst des Tonwechsels durch Steigen u. Fallen.


Mutabel, lat.-deutsch, veränderlich; Mutabilität, Veränderlichkeit; Mutation, Veränderung in der Musik, Solmisation; der Stimmwechsel beim Eintritt der Mannbarkeit; mutiren, verändern, wechseln. Mutatis mutandis, mit den nöthigen Abänderungen.


Mutacismus, das Stottern, wobei M, B, P nicht ausgesprochen werden können.


Muth, österr. Getreidemaß = 93,010 Par. Kubikzoll; als Oelmaß - 1231/2 Zollpfund.


Muthen, altdeutsch, um etwas nachsuchen; daher Muthung, Gesuch des Vasallen um Belehnung, im Bergrecht um Verleihung des gefundenen Ganges, Stollen; Muthjahre, die bestimmten Gesellenjahre, um nachher das Meisterrecht zu erlangen.


Mutiliren, lat.-dtsch., verstümmeln; Mutilation, Verstümmlung.


Mutinensischer Krieg, s. Antonius, Marcus.


Mutis, Jos. Cölestino, geb. 1732 zu Cadix, gest. 1809 zu St. Fe in Amerika, ausgezeichneter span. Botaniker, besonders verdient um die Kenntniß der tropischen Flora Amerikas.


Mutschirung, im Mittelalter die abwechselnde Regierung eines Landes durch 2 oder mehre nachgelassene Söhne, die dasselbe nicht theilen durften und nicht gemeinschaftlich regieren wollten.


Mutterkorn (Secale cornutum), Ergot, bei einzelnen Grasarten, vorzüglich beim Roggen, der vorzeitig gereifte, schwarzbraune oder violett braune aus den Spelzen hervorragende Fruchtknoten, eine krankhafte, besonders in nassen Jahren vorkommende Bildung; wirkt als bedeutendes Pflanzengift, wird jedoch von dem Arzte in gewissen Fällen den Gebärenden zur Beförderung der Wehen gegeben.


Mutterkuchen, Placenta, s. Foetus.


Muttermale (naevi materni), nennt man angeborene Entartungen einer umschriebenen Hautstelle, entweder bloße Flecken oder über die Haut erhaben. Nach ihrer Structur unterscheidet man: a) Pigmentmäler, kleinere oder größere Flecken mit Pigmentablagerung; b) Gefäßmäler oder Telangiectasieen, Flecken aus erweiterten Gefäßnetzen oder in Gesäßwucherungen sich erhebend; c) Haarmäler, mit Haaren bewachsen und gefärbte Bildungen in der obern Schichte der Lederhaut; d) Warzenmäler. flache oder gestielte Hervorragungen in der Haut aus fibroidem Gewebe. Manche dieser M. bleiben sich stets gleich. während andere mit dem fortschreitender Wachsthum des Körpers sich vergrößern.


Muttertheil, das aus dem Nachlaffe der Mutter dem Kinde zukommende Erbtheil.


Mutual, mutuell. lat.-deutsch. gegenseitig; M. ität, Gegenseitigkeit Wechselseitigkeit; M. isten, geheime socialistische Gesellschaft, 1833 zu Lyon errichtet.


Mutuum, lat, Darlehen; m. adjutorium, gegenseitige Hilfe.


Mutz, verstümmeltes Thier z. B. mit gestutztem Schwanze; in Bern - Bär


Myasthenie, griech.-deutsch, Muskel schwäche.


Myelalgie, Schmerz im Rückenmarke; Myelalgitis, Rückenmarksentzündung.


Mygdonia, Provinz des alten Macedonien am Flusse Axios; Landschaft in Phrygien; der nordöstl. Theil Mesopotamiens am Nisibis; Name Bithyniens.


Mykale, Vorgebirge in Ionien mit einer gleichnamigen Stadt, der Insel

sich mit der Erfindung und Darstellung von Zeichnungen abgeben, die bei der Zeugdruckerei, Weberei, Stickerei, Tapetendruck als Muster dienen. Paris u. Lyon haben eigene Schulen hiefür.


Mustheil, der Theil an den Speisevorräthen des Hofes, welchen die Wittwe nebst ihrem Heirathsgut, Morgengabe, Leibzucht u. Gerade aus der Verlassenschaft des Mannes anzusprechen hat.


Mustie, s. Fustie.


Mustoxides, Andreas, geb. 1785 zu Korfu, neugriech. Gelehrter, einige Zeit bei der russ. Gesandtschaft in Turin verwendet, dann im griech. Ministerium des Unterrichts angestellt, schrieb eine Geschichte Korfus u. über antiquarische Gegenstände.


Musurgie, griech.-deutsch, die Kunst des Tonwechsels durch Steigen u. Fallen.


Mutabel, lat.-deutsch, veränderlich; Mutabilität, Veränderlichkeit; Mutation, Veränderung in der Musik, Solmisation; der Stimmwechsel beim Eintritt der Mannbarkeit; mutiren, verändern, wechseln. Mutatis mutandis, mit den nöthigen Abänderungen.


Mutacismus, das Stottern, wobei M, B, P nicht ausgesprochen werden können.


Muth, österr. Getreidemaß = 93,010 Par. Kubikzoll; als Oelmaß – 1231/2 Zollpfund.


Muthen, altdeutsch, um etwas nachsuchen; daher Muthung, Gesuch des Vasallen um Belehnung, im Bergrecht um Verleihung des gefundenen Ganges, Stollen; Muthjahre, die bestimmten Gesellenjahre, um nachher das Meisterrecht zu erlangen.


Mutiliren, lat.-dtsch., verstümmeln; Mutilation, Verstümmlung.


Mutinensischer Krieg, s. Antonius, Marcus.


Mutis, Jos. Cölestino, geb. 1732 zu Cadix, gest. 1809 zu St. Fé in Amerika, ausgezeichneter span. Botaniker, besonders verdient um die Kenntniß der tropischen Flora Amerikas.


Mutschirung, im Mittelalter die abwechselnde Regierung eines Landes durch 2 oder mehre nachgelassene Söhne, die dasselbe nicht theilen durften und nicht gemeinschaftlich regieren wollten.


Mutterkorn (Secale cornutum), Ergot, bei einzelnen Grasarten, vorzüglich beim Roggen, der vorzeitig gereifte, schwarzbraune oder violett braune aus den Spelzen hervorragende Fruchtknoten, eine krankhafte, besonders in nassen Jahren vorkommende Bildung; wirkt als bedeutendes Pflanzengift, wird jedoch von dem Arzte in gewissen Fällen den Gebärenden zur Beförderung der Wehen gegeben.


Mutterkuchen, Placenta, s. Foetus.


Muttermale (naevi materni), nennt man angeborene Entartungen einer umschriebenen Hautstelle, entweder bloße Flecken oder über die Haut erhaben. Nach ihrer Structur unterscheidet man: a) Pigmentmäler, kleinere oder größere Flecken mit Pigmentablagerung; b) Gefäßmäler oder Telangiectasieen, Flecken aus erweiterten Gefäßnetzen oder in Gesäßwucherungen sich erhebend; c) Haarmäler, mit Haaren bewachsen und gefärbte Bildungen in der obern Schichte der Lederhaut; d) Warzenmäler. flache oder gestielte Hervorragungen in der Haut aus fibroidem Gewebe. Manche dieser M. bleiben sich stets gleich. während andere mit dem fortschreitender Wachsthum des Körpers sich vergrößern.


Muttertheil, das aus dem Nachlaffe der Mutter dem Kinde zukommende Erbtheil.


Mutual, mutuell. lat.-deutsch. gegenseitig; M. ität, Gegenseitigkeit Wechselseitigkeit; M. isten, geheime socialistische Gesellschaft, 1833 zu Lyon errichtet.


Mutuum, lat, Darlehen; m. adjutorium, gegenseitige Hilfe.


Mutz, verstümmeltes Thier z. B. mit gestutztem Schwanze; in Bern – Bär


Myasthenie, griech.-deutsch, Muskel schwäche.


Myelalgie, Schmerz im Rückenmarke; Myelalgitis, Rückenmarksentzündung.


Mygdonia, Provinz des alten Macedonien am Flusse Axios; Landschaft in Phrygien; der nordöstl. Theil Mesopotamiens am Nisibis; Name Bithyniens.


Mykale, Vorgebirge in Ionien mit einer gleichnamigen Stadt, der Insel

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[274/0275] sich mit der Erfindung und Darstellung von Zeichnungen abgeben, die bei der Zeugdruckerei, Weberei, Stickerei, Tapetendruck als Muster dienen. Paris u. Lyon haben eigene Schulen hiefür. Mustheil, der Theil an den Speisevorräthen des Hofes, welchen die Wittwe nebst ihrem Heirathsgut, Morgengabe, Leibzucht u. Gerade aus der Verlassenschaft des Mannes anzusprechen hat. Mustie, s. Fustie. Mustoxides, Andreas, geb. 1785 zu Korfu, neugriech. Gelehrter, einige Zeit bei der russ. Gesandtschaft in Turin verwendet, dann im griech. Ministerium des Unterrichts angestellt, schrieb eine Geschichte Korfus u. über antiquarische Gegenstände. Musurgie, griech.-deutsch, die Kunst des Tonwechsels durch Steigen u. Fallen. Mutabel, lat.-deutsch, veränderlich; Mutabilität, Veränderlichkeit; Mutation, Veränderung in der Musik, Solmisation; der Stimmwechsel beim Eintritt der Mannbarkeit; mutiren, verändern, wechseln. Mutatis mutandis, mit den nöthigen Abänderungen. Mutacismus, das Stottern, wobei M, B, P nicht ausgesprochen werden können. Muth, österr. Getreidemaß = 93,010 Par. Kubikzoll; als Oelmaß – 1231/2 Zollpfund. Muthen, altdeutsch, um etwas nachsuchen; daher Muthung, Gesuch des Vasallen um Belehnung, im Bergrecht um Verleihung des gefundenen Ganges, Stollen; Muthjahre, die bestimmten Gesellenjahre, um nachher das Meisterrecht zu erlangen. Mutiliren, lat.-dtsch., verstümmeln; Mutilation, Verstümmlung. Mutinensischer Krieg, s. Antonius, Marcus. Mutis, Jos. Cölestino, geb. 1732 zu Cadix, gest. 1809 zu St. Fé in Amerika, ausgezeichneter span. Botaniker, besonders verdient um die Kenntniß der tropischen Flora Amerikas. Mutschirung, im Mittelalter die abwechselnde Regierung eines Landes durch 2 oder mehre nachgelassene Söhne, die dasselbe nicht theilen durften und nicht gemeinschaftlich regieren wollten. Mutterkorn (Secale cornutum), Ergot, bei einzelnen Grasarten, vorzüglich beim Roggen, der vorzeitig gereifte, schwarzbraune oder violett braune aus den Spelzen hervorragende Fruchtknoten, eine krankhafte, besonders in nassen Jahren vorkommende Bildung; wirkt als bedeutendes Pflanzengift, wird jedoch von dem Arzte in gewissen Fällen den Gebärenden zur Beförderung der Wehen gegeben. Mutterkuchen, Placenta, s. Foetus. Muttermale (naevi materni), nennt man angeborene Entartungen einer umschriebenen Hautstelle, entweder bloße Flecken oder über die Haut erhaben. Nach ihrer Structur unterscheidet man: a) Pigmentmäler, kleinere oder größere Flecken mit Pigmentablagerung; b) Gefäßmäler oder Telangiectasieen, Flecken aus erweiterten Gefäßnetzen oder in Gesäßwucherungen sich erhebend; c) Haarmäler, mit Haaren bewachsen und gefärbte Bildungen in der obern Schichte der Lederhaut; d) Warzenmäler. flache oder gestielte Hervorragungen in der Haut aus fibroidem Gewebe. Manche dieser M. bleiben sich stets gleich. während andere mit dem fortschreitender Wachsthum des Körpers sich vergrößern. Muttertheil, das aus dem Nachlaffe der Mutter dem Kinde zukommende Erbtheil. Mutual, mutuell. lat.-deutsch. gegenseitig; M. ität, Gegenseitigkeit Wechselseitigkeit; M. isten, geheime socialistische Gesellschaft, 1833 zu Lyon errichtet. Mutuum, lat, Darlehen; m. adjutorium, gegenseitige Hilfe. Mutz, verstümmeltes Thier z. B. mit gestutztem Schwanze; in Bern – Bär Myasthenie, griech.-deutsch, Muskel schwäche. Myelalgie, Schmerz im Rückenmarke; Myelalgitis, Rückenmarksentzündung. Mygdonia, Provinz des alten Macedonien am Flusse Axios; Landschaft in Phrygien; der nordöstl. Theil Mesopotamiens am Nisibis; Name Bithyniens. Mykale, Vorgebirge in Ionien mit einer gleichnamigen Stadt, der Insel

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/275>, abgerufen am 18.06.2024.