Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

durch Lungen, wo dann jene gewöhnlich verloren gehen, bisweilen jedoch neben den Lungen sich erhalten. Ihr Aufenthalt ist das Wasser und feuchte dunkle Orte, ihre Nahrung Insekten, Würmer, Froschlaich etc. Außerordentlich stark ist ihre Reproductionskraft. Man theilt sie in Erd-M. (s. d.) und Wasser-M. (s. d.). Die Fisch-M. (s. d.) bilden eine eigene Familie.


Moldau, Moldawa, böhm. Fluß, entspringt auf dem südwestl. Böhmerwalde an der bayer. Gränze, macht einen Bogen nach Südosten, wendet sich dann nördlich, wird bei Budweis schiffbar, fließt durch Prag und mündet bei Melnick nach einem Laufe von 60 Ml. in die Elbe.


Moldau, Donaufürstenthum unter türk. Oberherrschaft, gränzt an die Bukowina, Siebenbürgen, die Walachei, Dobrudscha und Bessarabien, ist 7731/2 #M. groß, sehr fruchtbar, aber schlecht angebaut, hat bedeutende Viehzucht, im Gebirge (Zweige der Karpathen) mineralische Schätze, die aber nicht ausgebeutet werden. Die Donau an der südl. Gränze nimmt hier Pruth u. Sereth auf. Die Einwohnerzahl beträgt 1470000, zum größeren Theile Walachen; Armenier, Griechen, Juden, Russen, Deutsche sind fast im ausschließlichen Besitze der Gewerbe; die Zigeuner sind Leibeigene der Bojaren; herrschende Religion ist die griech. Der Fürst wird auf 7 Jahre von den privilegirten Klassen gewählt, bedurfte aber türk. u. bisher russ. Bestätigung; die Verfassung hat die Form einer constitutionellen Monarchie; der jährliche Tribut an die Pforte beträgt 3 Mill. türk. Piaster. Eingetheilt ist die M. in die obere und untere M., jene mit 6, diese mit 7 Kreisen, an deren Spitze ein Ispravnik steht. Das Militär beträgt 2280 Mann. wozu noch etwa 12000 Mann Bürgergarden kommen. Das Budget der Einnahmen wurde sonst auf 91/2 Mill., der Ausgaben auf 71/2 Mill. berechnet. Hauptst. ist Jassy, wichtigster Verkehrsplatz Galacz. - Die M. war ein Theil des alten Dacien und wurde seit der Völkerwanderung von allen den Völkern besetzt, welche von den Gothen bis zu den Tataren an die Donau vorrückten. Im 14. Jahrh. wanderten Walachen in das verödete Land, deren Anführer Bogdan I. die Dynastie der Dragoschiten gründete. Der Woiwode Bogdan III. unterwarf sich 1529 dem Sultan Solyman in soweit, daß er das Land von ihm zu Lehen nahm und sich zum Tribute verpflichtete. Seit dem Aussterben der Dragoschiten ernannte die Pforte Fanarioten zu Hospodaren, die sich in der Regel während ihrer Amtsdauer auf Kosten des Landes bereicherten, manchmal aber ihre Schätze sammt dem Kopfe in Konstantinopel einbüßten. Das Land wurde häufig in den türk.-russ. Kriegen verheert; 1777 wurde die Bukowina an Oesterreich, 1812 das Land zwischen Dniester und Pruth an Rußland abgetreten (Bessarabien). Die Insurrection von 1821 brachte unsägliches Elend über die M., die erst 1825 und 1826 von den türk. Truppen wieder geräumt wurde; von 1828-34 wurde sie in Folge des türk.-russ. Krieges von russ. Truppen besetzt und ausgesogen, erhielt endlich 1834 die gegenwärtige Verfassung u. in dem Bojaren Michael Stourdza einen lebenslänglichen Hospodar. Die Unruhen des Jahres 1848, das Bestreben die M. und Walachei zu einem dacischen Reiche zu vereinigen, führte eine abermalige russische Occupation u. die Abdankung des Hospodars herbei sowie den Vertrag von Balta Liman (1. Mai 1849), durch welchen Rußland u. die Pforte sich über die Fürstenthümer vereinbarten. In Folge der orientalischen Krise besetzten die Russen im Juli 1853 die Fürstenthümer abermals, räumten sie aber im Sommer des folgenden Jahres auf Oesterreichs Forderung wieder, worauf österr. Truppen einrückten.


Mole , Mondkalb, falsche Frucht (mola), nennt man eine gänzlich entartete Frucht des schwangern Uterus, welche mit einer natürlich gebildeten Frucht, dem menschlichen Fötus. nicht die entfernteste Aehnlichkeit mehr hat, sondern nur eine klumpige, formlose Masse darstellt. Man theilt die M. in Fleisch-M. n. welche eine fleisch- oder blutklumpenartige, u. in Blasen-M.n, welche eine leichte, flockige Masse darstellen. Die

durch Lungen, wo dann jene gewöhnlich verloren gehen, bisweilen jedoch neben den Lungen sich erhalten. Ihr Aufenthalt ist das Wasser und feuchte dunkle Orte, ihre Nahrung Insekten, Würmer, Froschlaich etc. Außerordentlich stark ist ihre Reproductionskraft. Man theilt sie in Erd-M. (s. d.) und Wasser-M. (s. d.). Die Fisch-M. (s. d.) bilden eine eigene Familie.


Moldau, Moldawa, böhm. Fluß, entspringt auf dem südwestl. Böhmerwalde an der bayer. Gränze, macht einen Bogen nach Südosten, wendet sich dann nördlich, wird bei Budweis schiffbar, fließt durch Prag und mündet bei Melnick nach einem Laufe von 60 Ml. in die Elbe.


Moldau, Donaufürstenthum unter türk. Oberherrschaft, gränzt an die Bukowina, Siebenbürgen, die Walachei, Dobrudscha und Bessarabien, ist 7731/2 □M. groß, sehr fruchtbar, aber schlecht angebaut, hat bedeutende Viehzucht, im Gebirge (Zweige der Karpathen) mineralische Schätze, die aber nicht ausgebeutet werden. Die Donau an der südl. Gränze nimmt hier Pruth u. Sereth auf. Die Einwohnerzahl beträgt 1470000, zum größeren Theile Walachen; Armenier, Griechen, Juden, Russen, Deutsche sind fast im ausschließlichen Besitze der Gewerbe; die Zigeuner sind Leibeigene der Bojaren; herrschende Religion ist die griech. Der Fürst wird auf 7 Jahre von den privilegirten Klassen gewählt, bedurfte aber türk. u. bisher russ. Bestätigung; die Verfassung hat die Form einer constitutionellen Monarchie; der jährliche Tribut an die Pforte beträgt 3 Mill. türk. Piaster. Eingetheilt ist die M. in die obere und untere M., jene mit 6, diese mit 7 Kreisen, an deren Spitze ein Ispravnik steht. Das Militär beträgt 2280 Mann. wozu noch etwa 12000 Mann Bürgergarden kommen. Das Budget der Einnahmen wurde sonst auf 91/2 Mill., der Ausgaben auf 71/2 Mill. berechnet. Hauptst. ist Jassy, wichtigster Verkehrsplatz Galacz. – Die M. war ein Theil des alten Dacien und wurde seit der Völkerwanderung von allen den Völkern besetzt, welche von den Gothen bis zu den Tataren an die Donau vorrückten. Im 14. Jahrh. wanderten Walachen in das verödete Land, deren Anführer Bogdan I. die Dynastie der Dragoschiten gründete. Der Woiwode Bogdan III. unterwarf sich 1529 dem Sultan Solyman in soweit, daß er das Land von ihm zu Lehen nahm und sich zum Tribute verpflichtete. Seit dem Aussterben der Dragoschiten ernannte die Pforte Fanarioten zu Hospodaren, die sich in der Regel während ihrer Amtsdauer auf Kosten des Landes bereicherten, manchmal aber ihre Schätze sammt dem Kopfe in Konstantinopel einbüßten. Das Land wurde häufig in den türk.-russ. Kriegen verheert; 1777 wurde die Bukowina an Oesterreich, 1812 das Land zwischen Dniester und Pruth an Rußland abgetreten (Bessarabien). Die Insurrection von 1821 brachte unsägliches Elend über die M., die erst 1825 und 1826 von den türk. Truppen wieder geräumt wurde; von 1828–34 wurde sie in Folge des türk.-russ. Krieges von russ. Truppen besetzt und ausgesogen, erhielt endlich 1834 die gegenwärtige Verfassung u. in dem Bojaren Michael Stourdza einen lebenslänglichen Hospodar. Die Unruhen des Jahres 1848, das Bestreben die M. und Walachei zu einem dacischen Reiche zu vereinigen, führte eine abermalige russische Occupation u. die Abdankung des Hospodars herbei sowie den Vertrag von Balta Liman (1. Mai 1849), durch welchen Rußland u. die Pforte sich über die Fürstenthümer vereinbarten. In Folge der orientalischen Krise besetzten die Russen im Juli 1853 die Fürstenthümer abermals, räumten sie aber im Sommer des folgenden Jahres auf Oesterreichs Forderung wieder, worauf österr. Truppen einrückten.


Mole , Mondkalb, falsche Frucht (mola), nennt man eine gänzlich entartete Frucht des schwangern Uterus, welche mit einer natürlich gebildeten Frucht, dem menschlichen Fötus. nicht die entfernteste Aehnlichkeit mehr hat, sondern nur eine klumpige, formlose Masse darstellt. Man theilt die M. in Fleisch-M. n. welche eine fleisch- oder blutklumpenartige, u. in Blasen-M.n, welche eine leichte, flockige Masse darstellen. Die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0217" n="216"/>
durch Lungen, wo dann jene gewöhnlich verloren gehen, bisweilen jedoch neben den Lungen sich erhalten. Ihr Aufenthalt ist das Wasser und feuchte dunkle Orte, ihre Nahrung Insekten, Würmer, Froschlaich etc. Außerordentlich stark ist ihre Reproductionskraft. Man theilt sie in <hi rendition="#g">Erd</hi>-M. (s. d.) und <hi rendition="#g">Wasser</hi>-M. (s. d.). Die <hi rendition="#g">Fisch</hi>-M. (s. d.) bilden eine eigene Familie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moldau</hi>, <hi rendition="#g">Moldawa</hi>, böhm. Fluß, entspringt auf dem südwestl. Böhmerwalde an der bayer. Gränze, macht einen Bogen nach Südosten, wendet sich dann nördlich, wird bei Budweis schiffbar, fließt durch Prag und mündet bei Melnick nach einem Laufe von 60 Ml. in die Elbe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moldau</hi>, Donaufürstenthum unter türk. Oberherrschaft, gränzt an die Bukowina, Siebenbürgen, die Walachei, Dobrudscha und Bessarabien, ist 773<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. groß, sehr fruchtbar, aber schlecht angebaut, hat bedeutende Viehzucht, im Gebirge (Zweige der Karpathen) mineralische Schätze, die aber nicht ausgebeutet werden. Die Donau an der südl. Gränze nimmt hier Pruth u. Sereth auf. Die Einwohnerzahl beträgt 1470000, zum größeren Theile Walachen; Armenier, Griechen, Juden, Russen, Deutsche sind fast im ausschließlichen Besitze der Gewerbe; die Zigeuner sind Leibeigene der Bojaren; herrschende Religion ist die griech. Der Fürst wird auf 7 Jahre von den privilegirten Klassen gewählt, bedurfte aber türk. u. bisher russ. Bestätigung; die Verfassung hat die Form einer constitutionellen Monarchie; der jährliche Tribut an die Pforte beträgt 3 Mill. türk. Piaster. Eingetheilt ist die M. in die <hi rendition="#g">obere</hi> und <hi rendition="#g">untere</hi> M., jene mit 6, diese mit 7 Kreisen, an deren Spitze ein Ispravnik steht. Das Militär beträgt 2280 Mann. wozu noch etwa 12000 Mann Bürgergarden kommen. Das Budget der Einnahmen wurde sonst auf 9<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill., der Ausgaben auf 7<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. berechnet. Hauptst. ist Jassy, wichtigster Verkehrsplatz Galacz. &#x2013; Die M. war ein Theil des alten Dacien und wurde seit der Völkerwanderung von allen den Völkern besetzt, welche von den Gothen bis zu den Tataren an die Donau vorrückten. Im 14. Jahrh. wanderten Walachen in das verödete Land, deren Anführer Bogdan I. die Dynastie der Dragoschiten gründete. Der Woiwode Bogdan III. unterwarf sich 1529 dem Sultan Solyman in soweit, daß er das Land von ihm zu Lehen nahm und sich zum Tribute verpflichtete. Seit dem Aussterben der Dragoschiten ernannte die Pforte Fanarioten zu Hospodaren, die sich in der Regel während ihrer Amtsdauer auf Kosten des Landes bereicherten, manchmal aber ihre Schätze sammt dem Kopfe in Konstantinopel einbüßten. Das Land wurde häufig in den türk.-russ. Kriegen verheert; 1777 wurde die Bukowina an Oesterreich, 1812 das Land zwischen Dniester und Pruth an Rußland abgetreten (Bessarabien). Die Insurrection von 1821 brachte unsägliches Elend über die M., die erst 1825 und 1826 von den türk. Truppen wieder geräumt wurde; von 1828&#x2013;34 wurde sie in Folge des türk.-russ. Krieges von russ. Truppen besetzt und ausgesogen, erhielt endlich 1834 die gegenwärtige Verfassung u. in dem Bojaren Michael Stourdza einen lebenslänglichen Hospodar. Die Unruhen des Jahres 1848, das Bestreben die M. und Walachei zu einem dacischen Reiche zu vereinigen, führte eine abermalige russische Occupation u. die Abdankung des Hospodars herbei sowie den Vertrag von Balta Liman (1. Mai 1849), durch welchen Rußland u. die Pforte sich über die Fürstenthümer vereinbarten. In Folge der orientalischen Krise besetzten die Russen im Juli 1853 die Fürstenthümer abermals, räumten sie aber im Sommer des folgenden Jahres auf Oesterreichs Forderung wieder, worauf österr. Truppen einrückten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mole</hi> , <hi rendition="#g">Mondkalb</hi>, falsche Frucht <hi rendition="#i">(mola)</hi>, nennt man eine gänzlich entartete Frucht des schwangern Uterus, welche mit einer natürlich gebildeten Frucht, dem menschlichen Fötus. nicht die entfernteste Aehnlichkeit mehr hat, sondern nur eine klumpige, formlose Masse darstellt. Man theilt die M. in <hi rendition="#g">Fleisch</hi>-M. n. welche eine fleisch- oder blutklumpenartige, u. in <hi rendition="#g">Blasen</hi>-M.n, welche eine leichte, flockige Masse darstellen. Die
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0217] durch Lungen, wo dann jene gewöhnlich verloren gehen, bisweilen jedoch neben den Lungen sich erhalten. Ihr Aufenthalt ist das Wasser und feuchte dunkle Orte, ihre Nahrung Insekten, Würmer, Froschlaich etc. Außerordentlich stark ist ihre Reproductionskraft. Man theilt sie in Erd-M. (s. d.) und Wasser-M. (s. d.). Die Fisch-M. (s. d.) bilden eine eigene Familie. Moldau, Moldawa, böhm. Fluß, entspringt auf dem südwestl. Böhmerwalde an der bayer. Gränze, macht einen Bogen nach Südosten, wendet sich dann nördlich, wird bei Budweis schiffbar, fließt durch Prag und mündet bei Melnick nach einem Laufe von 60 Ml. in die Elbe. Moldau, Donaufürstenthum unter türk. Oberherrschaft, gränzt an die Bukowina, Siebenbürgen, die Walachei, Dobrudscha und Bessarabien, ist 7731/2 □M. groß, sehr fruchtbar, aber schlecht angebaut, hat bedeutende Viehzucht, im Gebirge (Zweige der Karpathen) mineralische Schätze, die aber nicht ausgebeutet werden. Die Donau an der südl. Gränze nimmt hier Pruth u. Sereth auf. Die Einwohnerzahl beträgt 1470000, zum größeren Theile Walachen; Armenier, Griechen, Juden, Russen, Deutsche sind fast im ausschließlichen Besitze der Gewerbe; die Zigeuner sind Leibeigene der Bojaren; herrschende Religion ist die griech. Der Fürst wird auf 7 Jahre von den privilegirten Klassen gewählt, bedurfte aber türk. u. bisher russ. Bestätigung; die Verfassung hat die Form einer constitutionellen Monarchie; der jährliche Tribut an die Pforte beträgt 3 Mill. türk. Piaster. Eingetheilt ist die M. in die obere und untere M., jene mit 6, diese mit 7 Kreisen, an deren Spitze ein Ispravnik steht. Das Militär beträgt 2280 Mann. wozu noch etwa 12000 Mann Bürgergarden kommen. Das Budget der Einnahmen wurde sonst auf 91/2 Mill., der Ausgaben auf 71/2 Mill. berechnet. Hauptst. ist Jassy, wichtigster Verkehrsplatz Galacz. – Die M. war ein Theil des alten Dacien und wurde seit der Völkerwanderung von allen den Völkern besetzt, welche von den Gothen bis zu den Tataren an die Donau vorrückten. Im 14. Jahrh. wanderten Walachen in das verödete Land, deren Anführer Bogdan I. die Dynastie der Dragoschiten gründete. Der Woiwode Bogdan III. unterwarf sich 1529 dem Sultan Solyman in soweit, daß er das Land von ihm zu Lehen nahm und sich zum Tribute verpflichtete. Seit dem Aussterben der Dragoschiten ernannte die Pforte Fanarioten zu Hospodaren, die sich in der Regel während ihrer Amtsdauer auf Kosten des Landes bereicherten, manchmal aber ihre Schätze sammt dem Kopfe in Konstantinopel einbüßten. Das Land wurde häufig in den türk.-russ. Kriegen verheert; 1777 wurde die Bukowina an Oesterreich, 1812 das Land zwischen Dniester und Pruth an Rußland abgetreten (Bessarabien). Die Insurrection von 1821 brachte unsägliches Elend über die M., die erst 1825 und 1826 von den türk. Truppen wieder geräumt wurde; von 1828–34 wurde sie in Folge des türk.-russ. Krieges von russ. Truppen besetzt und ausgesogen, erhielt endlich 1834 die gegenwärtige Verfassung u. in dem Bojaren Michael Stourdza einen lebenslänglichen Hospodar. Die Unruhen des Jahres 1848, das Bestreben die M. und Walachei zu einem dacischen Reiche zu vereinigen, führte eine abermalige russische Occupation u. die Abdankung des Hospodars herbei sowie den Vertrag von Balta Liman (1. Mai 1849), durch welchen Rußland u. die Pforte sich über die Fürstenthümer vereinbarten. In Folge der orientalischen Krise besetzten die Russen im Juli 1853 die Fürstenthümer abermals, räumten sie aber im Sommer des folgenden Jahres auf Oesterreichs Forderung wieder, worauf österr. Truppen einrückten. Mole , Mondkalb, falsche Frucht (mola), nennt man eine gänzlich entartete Frucht des schwangern Uterus, welche mit einer natürlich gebildeten Frucht, dem menschlichen Fötus. nicht die entfernteste Aehnlichkeit mehr hat, sondern nur eine klumpige, formlose Masse darstellt. Man theilt die M. in Fleisch-M. n. welche eine fleisch- oder blutklumpenartige, u. in Blasen-M.n, welche eine leichte, flockige Masse darstellen. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/217
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/217>, abgerufen am 18.05.2024.