Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Hemmungen der bildenden Thätigkeit, ein Stehenbleiben auf einer gewissen Stufe der Entwickelung. Die abnormen Einflüsse selber sind noch wenig bekannt, gewiß aber sehr häufig äußere mechanische Einwirkungen. Druck, Stoß etc. Daß auch psychische Einwirkungen, Gemüthsbewegungen, lebhafte Phantasie, ferner das sog. Versehen der Schwangern zuweilen die Ursache von Mißbildungen der Frucht sein mögen, läßt sich wenigstens nicht geradezu bestreiten. - Man theilt die Mißbildungen in: 1) solche, bei denen mehr oder weniger Theile ganz fehlen oder zu klein sind (monstra defivientia); 2) Mißbildungen, welche zu viel haben, mit überzähligen Theilen (monstra abundantia); 3) solche, welche bloß Abweichungen in der Lage und Form der Organe zeigen. Mißheirath, ein in unserm heutigen Recht nur noch auf den hohen Adel anwendbarer Begriff, sofern derselbe an dem Grundsatz festhält, daß nur in der ebenbürtigen Ehe auch vollkommene Standesgenossenschaft sich finde. Miskal, Mitskal, ostind. Gold- u. Silbergewicht = 23 Karat; Silbermünze in Marokko = 11/2 Thlr. = 2 fl. 111/2 kr. C.-M.; Rechnungsmünze in Fezzan = 31/2 Thlr. = 5 fl. 61/2 kr. C.-M. Miskolcz, Hauptort des ungar. Comitats Borsod, an der Straße von Kaschau nach Pesth, Marktflecken mit 16435 E., ausgezeichnetem Weinbau, lebhaftem Verkehr, 5 großen Jahrmärkten. Misogynie, griech., Weiberhaß; Misogyn, Weiberfeind. Misokosmie, griech., Verachtung des Schmucks; Misoponie, Arbeitsscheue. Mispel (Mespilus), Pflanzengattung aus der Familie der Pomaceae, dem Weißdorne zunächst verwandt, in den Laubwäldern baumähnlicher Strauch, verliert durch die Cultur seine Dornen; die birnförmigen, wallnußgroßen Früchte sind ein gutes Obst, müssen aber auch reif gepflückt noch einige Zeit abliegen. Miß, engl. Titel für unverheirathete Frauenzimmer; Mistreß (Missis), der Titel der Frauen bürgerlichen Standes. Missale, lat., das Meßbuch, das von der Kirchengewalt herausgegebene Buch, worin die Meßformulare jedes Tages, die gebräuchlichsten Weihen und Segnungen sammt ceremoniellen Vorschriften und einem kurzen Kirchenkalender enthalten sind. Seit 1750 ist das M. romanum, das römische Meßbuch, allgemein eingeführt, doch wurde mancher Kirche ihr altes M. um so eher gelassen, weil kein M. wesentlich vom röm. abwich. Besonders an den Missalien zeigte sich die Schreib- u. Malerkunst der mittelalterlichen Mönche und finden sich in mancher Klosterbibliothek wahre Kunstwerke; jedem Buchdrucker sind einige Arten großer Typen noch jetzt als Missalbuchstaben bekannt. Missio, Einweisung; m. in bona, in possessionem, richterliche Einweisung auf fremdes Eigenthum zur pfandhaften Sicherung der Rechtsansprüche gegen einen flüchtigen insolventen Schuldner od. der die cautio damni infecti nicht leistete od. die Entrichtung der Legate nicht sicherte, od. zu Gunsten einer schwangern Wittwe für die Rechte des künftig Gebornen auf die Erbmasse (ventris nomine). Mission lat.-deutsch, Sendung, Auftrag, besonders die Sendung der Prediger des Evangeliums in alle Welt, um den Christenglauben zu verbreiten. Die M. in diesem Sinne ist zunächst eine innere und eine äußere; erstere gilt den Christen, um die gegen ihre Religion Gleichgültigen, die Irrenden und Sünder zu wecken, zu belehren und zu bekehren, eine Aufgabe, welcher schon die Apostel, im Mittelalter ganze Mönchsorden und große Prediger sich widmeten. Die äußere M. gilt den Völkern, welche noch außerhalb des Christenthums stehen. Was die Kirche durch ihre Glaubensboten, M. äre seit den ersten M.sreisen der Apostel bis zur Stunde geleistet, um nichtchristliche Völker für das Christenthum und damit für Gesittung u. nationale Entwicklung zu gewinnen, erzählen die Kirchen- und Kulturgeschichte und gegenwärtig besonders die "Annalen des Glaubens". Die Reformation konnte dem M.swesen im Ganzen nur hinderlich sein, zumal Glaubensunterschiede der Glaubensboten den Heiden leicht mißtrauisch und verwirrt machen, aber die Zahl der Anstalten zur Bildung von Missionären sowie die Zahl Hemmungen der bildenden Thätigkeit, ein Stehenbleiben auf einer gewissen Stufe der Entwickelung. Die abnormen Einflüsse selber sind noch wenig bekannt, gewiß aber sehr häufig äußere mechanische Einwirkungen. Druck, Stoß etc. Daß auch psychische Einwirkungen, Gemüthsbewegungen, lebhafte Phantasie, ferner das sog. Versehen der Schwangern zuweilen die Ursache von Mißbildungen der Frucht sein mögen, läßt sich wenigstens nicht geradezu bestreiten. – Man theilt die Mißbildungen in: 1) solche, bei denen mehr oder weniger Theile ganz fehlen oder zu klein sind (monstra defivientia); 2) Mißbildungen, welche zu viel haben, mit überzähligen Theilen (monstra abundantia); 3) solche, welche bloß Abweichungen in der Lage und Form der Organe zeigen. Mißheirath, ein in unserm heutigen Recht nur noch auf den hohen Adel anwendbarer Begriff, sofern derselbe an dem Grundsatz festhält, daß nur in der ebenbürtigen Ehe auch vollkommene Standesgenossenschaft sich finde. Miskal, Mitskal, ostind. Gold- u. Silbergewicht = 23 Karat; Silbermünze in Marokko = 11/2 Thlr. = 2 fl. 111/2 kr. C.-M.; Rechnungsmünze in Fezzan = 31/2 Thlr. = 5 fl. 61/2 kr. C.-M. Miskolcz, Hauptort des ungar. Comitats Borsod, an der Straße von Kaschau nach Pesth, Marktflecken mit 16435 E., ausgezeichnetem Weinbau, lebhaftem Verkehr, 5 großen Jahrmärkten. Misogynie, griech., Weiberhaß; Misogyn, Weiberfeind. Misokosmie, griech., Verachtung des Schmucks; Misoponie, Arbeitsscheue. 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Malerkunst der mittelalterlichen Mönche und finden sich in mancher Klosterbibliothek wahre Kunstwerke; jedem Buchdrucker sind einige Arten großer Typen noch jetzt als Missalbuchstaben bekannt. Missio, Einweisung; m. in bona, in possessionem, richterliche Einweisung auf fremdes Eigenthum zur pfandhaften Sicherung der Rechtsansprüche gegen einen flüchtigen insolventen Schuldner od. der die cautio damni infecti nicht leistete od. die Entrichtung der Legate nicht sicherte, od. zu Gunsten einer schwangern Wittwe für die Rechte des künftig Gebornen auf die Erbmasse (ventris nomine). Mission lat.-deutsch, Sendung, Auftrag, besonders die Sendung der Prediger des Evangeliums in alle Welt, um den Christenglauben zu verbreiten. Die M. in diesem Sinne ist zunächst eine innere und eine äußere; erstere gilt den Christen, um die gegen ihre Religion Gleichgültigen, die Irrenden und Sünder zu wecken, zu belehren und zu bekehren, eine Aufgabe, welcher schon die Apostel, im Mittelalter ganze Mönchsorden und große Prediger sich widmeten. Die äußere M. gilt den Völkern, welche noch außerhalb des Christenthums stehen. Was die Kirche durch ihre Glaubensboten, M. äre seit den ersten M.sreisen der Apostel bis zur Stunde geleistet, um nichtchristliche Völker für das Christenthum und damit für Gesittung u. nationale Entwicklung zu gewinnen, erzählen die Kirchen- und Kulturgeschichte und gegenwärtig besonders die „Annalen des Glaubens“. 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Mißheirath, ein in unserm heutigen Recht nur noch auf den hohen Adel anwendbarer Begriff, sofern derselbe an dem Grundsatz festhält, daß nur in der ebenbürtigen Ehe auch vollkommene Standesgenossenschaft sich finde.
Miskal, Mitskal, ostind. Gold- u. Silbergewicht = 23 Karat; Silbermünze in Marokko = 11/2 Thlr. = 2 fl. 111/2 kr. C.-M.; Rechnungsmünze in Fezzan = 31/2 Thlr. = 5 fl. 61/2 kr. C.-M.
Miskolcz, Hauptort des ungar. Comitats Borsod, an der Straße von Kaschau nach Pesth, Marktflecken mit 16435 E., ausgezeichnetem Weinbau, lebhaftem Verkehr, 5 großen Jahrmärkten.
Misogynie, griech., Weiberhaß; Misogyn, Weiberfeind.
Misokosmie, griech., Verachtung des Schmucks; Misoponie, Arbeitsscheue.
Mispel (Mespilus), Pflanzengattung aus der Familie der Pomaceae, dem Weißdorne zunächst verwandt, in den Laubwäldern baumähnlicher Strauch, verliert durch die Cultur seine Dornen; die birnförmigen, wallnußgroßen Früchte sind ein gutes Obst, müssen aber auch reif gepflückt noch einige Zeit abliegen.
Miß, engl. Titel für unverheirathete Frauenzimmer; Mistreß (Missis), der Titel der Frauen bürgerlichen Standes.
Missale, lat., das Meßbuch, das von der Kirchengewalt herausgegebene Buch, worin die Meßformulare jedes Tages, die gebräuchlichsten Weihen und Segnungen sammt ceremoniellen Vorschriften und einem kurzen Kirchenkalender enthalten sind. Seit 1750 ist das M. romanum, das römische Meßbuch, allgemein eingeführt, doch wurde mancher Kirche ihr altes M. um so eher gelassen, weil kein M. wesentlich vom röm. abwich. Besonders an den Missalien zeigte sich die Schreib- u. Malerkunst der mittelalterlichen Mönche und finden sich in mancher Klosterbibliothek wahre Kunstwerke; jedem Buchdrucker sind einige Arten großer Typen noch jetzt als Missalbuchstaben bekannt.
Missio, Einweisung; m. in bona, in possessionem, richterliche Einweisung auf fremdes Eigenthum zur pfandhaften Sicherung der Rechtsansprüche gegen einen flüchtigen insolventen Schuldner od. der die cautio damni infecti nicht leistete od. die Entrichtung der Legate nicht sicherte, od. zu Gunsten einer schwangern Wittwe für die Rechte des künftig Gebornen auf die Erbmasse (ventris nomine).
Mission lat.-deutsch, Sendung, Auftrag, besonders die Sendung der Prediger des Evangeliums in alle Welt, um den Christenglauben zu verbreiten. Die M. in diesem Sinne ist zunächst eine innere und eine äußere; erstere gilt den Christen, um die gegen ihre Religion Gleichgültigen, die Irrenden und Sünder zu wecken, zu belehren und zu bekehren, eine Aufgabe, welcher schon die Apostel, im Mittelalter ganze Mönchsorden und große Prediger sich widmeten. Die äußere M. gilt den Völkern, welche noch außerhalb des Christenthums stehen. Was die Kirche durch ihre Glaubensboten, M. äre seit den ersten M.sreisen der Apostel bis zur Stunde geleistet, um nichtchristliche Völker für das Christenthum und damit für Gesittung u. nationale Entwicklung zu gewinnen, erzählen die Kirchen- und Kulturgeschichte und gegenwärtig besonders die „Annalen des Glaubens“. Die Reformation konnte dem M.swesen im Ganzen nur hinderlich sein, zumal Glaubensunterschiede der Glaubensboten den Heiden leicht mißtrauisch und verwirrt machen, aber die Zahl der Anstalten zur Bildung von Missionären sowie die Zahl
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