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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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läßt ihn von Apollo mit Eselsohren beschenkt werden, weil er die Pansflöte der Leyer vorzog.


Middelburg, stark befestigte Hauptstadt der niederländ. Provinz Zeeland auf der Insel Walcheren, durch Kanäle mit dem Hafen, der Westerschelde und Vließingen in Verbindung, mit 16000 E., Schiffsbau, Leinwandfabrikation, beträchtlichem Seehandel.


Middlesex, engl. 131/2 M. große Grafschaft, zu welcher der auf dem linken Ufer der Themse liegende Theil von London gehört, ist außerhalb der Stadt wie ein Garten angebaut u. hat überdies beträchtliche Viehzucht (Milchkühe).


Middleton (Mitlt'n), Conyers, ein geistreicher und vielseitiger, aber auch einer der streitsüchtigsten Gelehrten und namentlich ein Gegner des Bentley (s. d.), geb. 1683 zu Richmond, 1717 Professor der Theologie, später auch Universitätsbibliothekar zu Cambridge, st. 1760 im Geruche des Deismus. Sein anerkanntes Meisterwerk ist die Lebensgeschichte des M. T. Cicero (s. d.). London 1741 u. oft, deutsch von Dusch (Altona 1757) u. andere. Dazu Miscellaneous works, u. Antiquitates Middletonianae, London 1754.


Midgard, in der nordischen Mythologie die von dem Menschen bewohnte Erde; M.schlange, ein von Loki erzeugtes Ungeheuer, schlingt sich im Meere um die Erde herum, übernimmt beim Weltuntergang eine Hauptrolle, indem sie und Thor sich gegenseitig vernichten.


Midianiter, arab. Volksstamm südl. von Palästina, von Abraham und der Keturah abstammend, den Juden gewöhnlich feindlich; vgl. Gideon.


Mid-Lothian (- Loshiänn) oder Edinburghshire, eine der 3 Grafschaften von Lothian, 161/2 #M. groß, wohl angebaut, mit blühender Viehzucht, Bergbau auf Steinkohlen u. Porzellanerde, hat 258000 E., zu welcher Zahl freilich die Stadt Edinburgh einen mächtigen Beitrag liefert.


Midshipmen, in der engl. u. nordamerikan. Marine die Seecadeten.


Mieczyslaw, Name von 3 poln. Königen. M. I. führte im 10. Jahrh. das Christenthum ein; M. II. 1025-3 sowie M. III. 1139-1202 waren und bedeutend, jener verlor die Eroberungen seines Vaters wieder an die Russen, dieser war eine Zeit lang vertrieben.


Miene, die Gesichtszüge des Menschen insofern sie eine Gemüthsbewegung anzeigen.


Mierevelt, Michel Janson, geb. 1568 zu Delft, gest. 1641, sehr geschätzte Porträtmaler; auch sein Sohn Peter übte die väterliche Kunst nicht unrühmlich.


Mieris, Frans van, der Aeltere einer der berühmtesten holländ. Genremaler, geb. zu Delft 1635, Schüle Dow's, malte hauptsächlich Scenen aus dem Leben der höheren Stände, st. 1681 zu Leyden. Sein Sohn Willem van M., geb. 1662 zu Leyden, gest. 1747 steht dem Vater an Erfindung nach, malte aber sehr naturgetreu und mit großen Fleiße (auch Heiligenbilder). - Franz van M., der Jüngere, Sohn des Vorigen, geb. 1689, gest. 1763, malte im gleicher Richtung, ist aber bekannter durch seine historischen Schriften: "Historie de nederlandsche vorsten", 3 Bde., Haag 1732-35, und "Groot charterboek de graaven van Holland etc.", 4 Bde., Leipzig 1735-36.


Mieroslawski, Ludwig, ein 1813 in Frankreich geb. Pole, diente 1831 in der poln. Armee, lebte hierauf zu Paris, sollte 1846 das militärische Haupt des Posen'schen Aufstandes werden, wurde gefangen, zum Tode verurtheilt, aber zum Gefängniß begnadigt. Durch den März 1848 befreit, stellte er sich an die Spitze des Posen'schen Aufstandes, ging nach dessen blutiger Unterdrückung nach Frankreich, von dort nach Sicilien und commandirte die Revolutionsarmee; nach der Niederlage derselben wurde er als Oberbefehlshaber zum bad. Revolutionsheere berufen, führte bei Waghäusel geschlagen dasselbe nach Rastadt, zog bald darauf nach Frankreich. M. schrieb eine Geschichte der letzten poln. Revolution, eine kritische Geschichte des Feldzugs von 1831 und über die Vorgänge im Posen'schen.


Mies, böhm. Stadt im Kreise Pilsen-Sitz einer Berghauptmannschaft, hat 3700 E., Bergbau auf Blei u. Silber,

läßt ihn von Apollo mit Eselsohren beschenkt werden, weil er die Pansflöte der Leyer vorzog.


Middelburg, stark befestigte Hauptstadt der niederländ. Provinz Zeeland auf der Insel Walcheren, durch Kanäle mit dem Hafen, der Westerschelde und Vließingen in Verbindung, mit 16000 E., Schiffsbau, Leinwandfabrikation, beträchtlichem Seehandel.


Middlesex, engl. 131/2 M. große Grafschaft, zu welcher der auf dem linken Ufer der Themse liegende Theil von London gehört, ist außerhalb der Stadt wie ein Garten angebaut u. hat überdies beträchtliche Viehzucht (Milchkühe).


Middleton (Mitltʼn), Conyers, ein geistreicher und vielseitiger, aber auch einer der streitsüchtigsten Gelehrten und namentlich ein Gegner des Bentley (s. d.), geb. 1683 zu Richmond, 1717 Professor der Theologie, später auch Universitätsbibliothekar zu Cambridge, st. 1760 im Geruche des Deismus. Sein anerkanntes Meisterwerk ist die Lebensgeschichte des M. T. Cicero (s. d.). London 1741 u. oft, deutsch von Dusch (Altona 1757) u. andere. Dazu Miscellaneous works, u. Antiquitates Middletonianae, London 1754.


Midgard, in der nordischen Mythologie die von dem Menschen bewohnte Erde; M.schlange, ein von Loki erzeugtes Ungeheuer, schlingt sich im Meere um die Erde herum, übernimmt beim Weltuntergang eine Hauptrolle, indem sie und Thor sich gegenseitig vernichten.


Midianiter, arab. Volksstamm südl. von Palästina, von Abraham und der Keturah abstammend, den Juden gewöhnlich feindlich; vgl. Gideon.


Mid-Lothian (– Loshiänn) oder Edinburghshire, eine der 3 Grafschaften von Lothian, 161/2 □M. groß, wohl angebaut, mit blühender Viehzucht, Bergbau auf Steinkohlen u. Porzellanerde, hat 258000 E., zu welcher Zahl freilich die Stadt Edinburgh einen mächtigen Beitrag liefert.


Midshipmen, in der engl. u. nordamerikan. Marine die Seecadeten.


Mieczyslaw, Name von 3 poln. Königen. M. I. führte im 10. Jahrh. das Christenthum ein; M. II. 1025–3 sowie M. III. 1139–1202 waren und bedeutend, jener verlor die Eroberungen seines Vaters wieder an die Russen, dieser war eine Zeit lang vertrieben.


Miene, die Gesichtszüge des Menschen insofern sie eine Gemüthsbewegung anzeigen.


Mierevelt, Michel Janson, geb. 1568 zu Delft, gest. 1641, sehr geschätzte Porträtmaler; auch sein Sohn Peter übte die väterliche Kunst nicht unrühmlich.


Mieris, Frans van, der Aeltere einer der berühmtesten holländ. Genremaler, geb. zu Delft 1635, Schüle Dowʼs, malte hauptsächlich Scenen aus dem Leben der höheren Stände, st. 1681 zu Leyden. Sein Sohn Willem van M., geb. 1662 zu Leyden, gest. 1747 steht dem Vater an Erfindung nach, malte aber sehr naturgetreu und mit großen Fleiße (auch Heiligenbilder). – Franz van M., der Jüngere, Sohn des Vorigen, geb. 1689, gest. 1763, malte im gleicher Richtung, ist aber bekannter durch seine historischen Schriften: „Historie de nederlandsche vorsten“, 3 Bde., Haag 1732–35, und „Groot charterboek de graaven van Holland etc.“, 4 Bde., Leipzig 1735–36.


Mieroslawski, Ludwig, ein 1813 in Frankreich geb. Pole, diente 1831 in der poln. Armee, lebte hierauf zu Paris, sollte 1846 das militärische Haupt des Posenʼschen Aufstandes werden, wurde gefangen, zum Tode verurtheilt, aber zum Gefängniß begnadigt. Durch den März 1848 befreit, stellte er sich an die Spitze des Posenʼschen Aufstandes, ging nach dessen blutiger Unterdrückung nach Frankreich, von dort nach Sicilien und commandirte die Revolutionsarmee; nach der Niederlage derselben wurde er als Oberbefehlshaber zum bad. Revolutionsheere berufen, führte bei Waghäusel geschlagen dasselbe nach Rastadt, zog bald darauf nach Frankreich. M. schrieb eine Geschichte der letzten poln. Revolution, eine kritische Geschichte des Feldzugs von 1831 und über die Vorgänge im Posenʼschen.


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[182/0183] läßt ihn von Apollo mit Eselsohren beschenkt werden, weil er die Pansflöte der Leyer vorzog. Middelburg, stark befestigte Hauptstadt der niederländ. Provinz Zeeland auf der Insel Walcheren, durch Kanäle mit dem Hafen, der Westerschelde und Vließingen in Verbindung, mit 16000 E., Schiffsbau, Leinwandfabrikation, beträchtlichem Seehandel. Middlesex, engl. 131/2 M. große Grafschaft, zu welcher der auf dem linken Ufer der Themse liegende Theil von London gehört, ist außerhalb der Stadt wie ein Garten angebaut u. hat überdies beträchtliche Viehzucht (Milchkühe). Middleton (Mitltʼn), Conyers, ein geistreicher und vielseitiger, aber auch einer der streitsüchtigsten Gelehrten und namentlich ein Gegner des Bentley (s. d.), geb. 1683 zu Richmond, 1717 Professor der Theologie, später auch Universitätsbibliothekar zu Cambridge, st. 1760 im Geruche des Deismus. Sein anerkanntes Meisterwerk ist die Lebensgeschichte des M. T. Cicero (s. d.). London 1741 u. oft, deutsch von Dusch (Altona 1757) u. andere. Dazu Miscellaneous works, u. Antiquitates Middletonianae, London 1754. Midgard, in der nordischen Mythologie die von dem Menschen bewohnte Erde; M.schlange, ein von Loki erzeugtes Ungeheuer, schlingt sich im Meere um die Erde herum, übernimmt beim Weltuntergang eine Hauptrolle, indem sie und Thor sich gegenseitig vernichten. Midianiter, arab. Volksstamm südl. von Palästina, von Abraham und der Keturah abstammend, den Juden gewöhnlich feindlich; vgl. Gideon. Mid-Lothian (– Loshiänn) oder Edinburghshire, eine der 3 Grafschaften von Lothian, 161/2 □M. groß, wohl angebaut, mit blühender Viehzucht, Bergbau auf Steinkohlen u. Porzellanerde, hat 258000 E., zu welcher Zahl freilich die Stadt Edinburgh einen mächtigen Beitrag liefert. Midshipmen, in der engl. u. nordamerikan. Marine die Seecadeten. Mieczyslaw, Name von 3 poln. Königen. M. I. führte im 10. Jahrh. das Christenthum ein; M. II. 1025–3 sowie M. III. 1139–1202 waren und bedeutend, jener verlor die Eroberungen seines Vaters wieder an die Russen, dieser war eine Zeit lang vertrieben. Miene, die Gesichtszüge des Menschen insofern sie eine Gemüthsbewegung anzeigen. Mierevelt, Michel Janson, geb. 1568 zu Delft, gest. 1641, sehr geschätzte Porträtmaler; auch sein Sohn Peter übte die väterliche Kunst nicht unrühmlich. Mieris, Frans van, der Aeltere einer der berühmtesten holländ. Genremaler, geb. zu Delft 1635, Schüle Dowʼs, malte hauptsächlich Scenen aus dem Leben der höheren Stände, st. 1681 zu Leyden. Sein Sohn Willem van M., geb. 1662 zu Leyden, gest. 1747 steht dem Vater an Erfindung nach, malte aber sehr naturgetreu und mit großen Fleiße (auch Heiligenbilder). – Franz van M., der Jüngere, Sohn des Vorigen, geb. 1689, gest. 1763, malte im gleicher Richtung, ist aber bekannter durch seine historischen Schriften: „Historie de nederlandsche vorsten“, 3 Bde., Haag 1732–35, und „Groot charterboek de graaven van Holland etc.“, 4 Bde., Leipzig 1735–36. Mieroslawski, Ludwig, ein 1813 in Frankreich geb. Pole, diente 1831 in der poln. Armee, lebte hierauf zu Paris, sollte 1846 das militärische Haupt des Posenʼschen Aufstandes werden, wurde gefangen, zum Tode verurtheilt, aber zum Gefängniß begnadigt. Durch den März 1848 befreit, stellte er sich an die Spitze des Posenʼschen Aufstandes, ging nach dessen blutiger Unterdrückung nach Frankreich, von dort nach Sicilien und commandirte die Revolutionsarmee; nach der Niederlage derselben wurde er als Oberbefehlshaber zum bad. Revolutionsheere berufen, führte bei Waghäusel geschlagen dasselbe nach Rastadt, zog bald darauf nach Frankreich. M. schrieb eine Geschichte der letzten poln. Revolution, eine kritische Geschichte des Feldzugs von 1831 und über die Vorgänge im Posenʼschen. Mies, böhm. Stadt im Kreise Pilsen-Sitz einer Berghauptmannschaft, hat 3700 E., Bergbau auf Blei u. Silber,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/183>, abgerufen am 24.11.2024.