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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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man ihm nur dann zum Vorwurfe machen, wenn sein Austritt eine Wendung im Gange der Dinge hätte herbeiführen können. Die Wiener Revolution von 1848 vertrieb ihn aus Oesterreich und er lebte bis im Nov. zu London, hierauf zu Brüssel und kehrte 1851 nach Wien zurück, ohne jedoch in seine frühere amtliche Stellung wieder einzutreten. In erster Ehe war er mit der Enkelin des berühmten Staatsmannes Kaunitz vermählt, in zweiter mit der Freiin von Leykam, in der dritten mit der Gräfin Melanie von Zichy-Ferraris, die 1854 st. Aus seiner 2. Ehe leben 3 Töchter und ein Sohn Richard, geb. 1829, aus der 3. die Söhne Paul, geb. 1834, und Lothar, geb. 1837.


Metz, Hauptstadt des franz. Moseldepartements, an der schiffbaren Mosel, mit 59000 E., ist Bischofssitz, eine Festung ersten Rangs, hat einen schönen Dom, ein Zeughaus für 160000 Mann, Ingenieur- und Militärschule, Universitätsakademie, Fabriken von Leinwand, Baumwolle, Plüsch, Hüten, Leder. - M., früher Hauptstadt des austrasischen Frankreichs, wurde mit Lothringen deutsch, 1552 von dem franz. König Heinrich II. mit Hilfe des Verraths von Seite des Moritz von Sachsen erobert und blieb seitdem französisch u. ein Hauptwaffenplatz gegen Deutschland.


Metze, Fruchtmaß von verschiedener Größe. z. B. in Württemberg = 1/4 Simri, in Bayern = 1/6 Schaff, in Preußen und Sachsen = 1/16 Scheffel, in Oesterreich = 1/30 Mutt.


Metzingen, württemb. Stadt zwischen Urach u. Reutlingen, mit 4900 E., bedeutender Tuchfabrikation.


Metzu, Gabriel. geb. 1615 zu Leyden, gest. 1658 zu Amsterdam, ausgezeichneter niederländ. Genremaler.


Meudon (Möhdong), Flecken in der Nähe von Paris mit 3500 E., Kreidebrüchen, Weinbau, ehemaligem königl. Schlosse, das seit 1851 Jerome Bonaparte bewohnt.


Meulen, Ant. Franz van der, ausgezeichneter Schlachtenmaler, geb. 1634 zu Brüssel, gest. 1690 zu Paris; berühmt der Einzug Ludwigs XIV. in Arras und die Belagerung von Mastricht. Außerdem malte er auch ausgezeichnet Landschaften und Genrestücke.


Meursius, eigentlich de Meurs, Name von 2 berühmten holländ. Gelehrten. M., Jan, der Vater, geb. 1579 zu Loosduinen beim Haag, 1610 Professor der Geschichte u. des Griech. zu Leyden, 1611 Historiograph von Holland, war nach Oldenbarnevelds Hinrichtung (1619) allerlei Unbilden ausgesetzt, folgte deßhalb 1625 einem Rufe Christians IV. nach Dänemark. st. 1639 als Professor der Geschichte und Politik sowie als königl. Historiograph zu Soröe. Lieferte eine Menge Commentare zu alten Classikern, ein Buch belg. Geschichte, eine bis zum Jahre 1523 reichende Geschichte von Dänemark, außerordentlich viele Abhandlungen antiquarischen Inhaltes, von denen die meisten im Thesaurus von Gronov u. Grävius stehen. - Jan, der Sohn des Vorigen, geb. 1613 zu Leyden, gest. 1653 zu Soröe, gab 1641 einen Catalog über sämmtliche Werke des Vaters herauslieferte eigene Abhandlungen (Majestas veneta; de tibiis veterum; arboretum sacrum etc.).


Meurthe (Möhrt), in den Vogesen entspringender, eine kurze Strecke schiffbarer Nebenfluß der Mosel. Das nach ihm benannte Depart., ein Theil des ehemaligen Herzogthums Lothringen, ist 117 #M. groß und hat 45000 E., die beträchtliche Industrie treiben. Das Depart. ist gebirgig, hat noch große Waldungen, sehr fruchtbare Thäler, beträchtlichen Ackerbau.


Meusebach, Karl Hartwig Gregor geb. 1781 zu Bockstedt. Präsident des Cassationshofs zu Berlin, seit 1842 privatisirend, gest. 1847, sammelte alle etwas bedeutenden Erscheinungen der deutschen Literatur seit Luther in seine Bibliothek, die 1849 angekauft und der königl. Bibliothek zu Berlin einverleibt wurde.


Meusel, Joh. Georg, geb. 1743 zu Eyrichshof, gest. 1820 als Professor der Geschichte zu Erlangen, ein fleißiger u. zuverlässiger Sammler. Hauptwerke: "Bibliotheca historica", Leipz. 1782 bis 1804; "Das gelehrte Deutschland", fortgesetzt von Ersch u. Lindner, Lemgo

man ihm nur dann zum Vorwurfe machen, wenn sein Austritt eine Wendung im Gange der Dinge hätte herbeiführen können. Die Wiener Revolution von 1848 vertrieb ihn aus Oesterreich und er lebte bis im Nov. zu London, hierauf zu Brüssel und kehrte 1851 nach Wien zurück, ohne jedoch in seine frühere amtliche Stellung wieder einzutreten. In erster Ehe war er mit der Enkelin des berühmten Staatsmannes Kaunitz vermählt, in zweiter mit der Freiin von Leykam, in der dritten mit der Gräfin Melanie von Zichy-Ferraris, die 1854 st. Aus seiner 2. Ehe leben 3 Töchter und ein Sohn Richard, geb. 1829, aus der 3. die Söhne Paul, geb. 1834, und Lothar, geb. 1837.


Metz, Hauptstadt des franz. Moseldepartements, an der schiffbaren Mosel, mit 59000 E., ist Bischofssitz, eine Festung ersten Rangs, hat einen schönen Dom, ein Zeughaus für 160000 Mann, Ingenieur- und Militärschule, Universitätsakademie, Fabriken von Leinwand, Baumwolle, Plüsch, Hüten, Leder. – M., früher Hauptstadt des austrasischen Frankreichs, wurde mit Lothringen deutsch, 1552 von dem franz. König Heinrich II. mit Hilfe des Verraths von Seite des Moritz von Sachsen erobert und blieb seitdem französisch u. ein Hauptwaffenplatz gegen Deutschland.


Metze, Fruchtmaß von verschiedener Größe. z. B. in Württemberg = 1/4 Simri, in Bayern = 1/6 Schaff, in Preußen und Sachsen = 1/16 Scheffel, in Oesterreich = 1/30 Mutt.


Metzingen, württemb. Stadt zwischen Urach u. Reutlingen, mit 4900 E., bedeutender Tuchfabrikation.


Metzu, Gabriel. geb. 1615 zu Leyden, gest. 1658 zu Amsterdam, ausgezeichneter niederländ. Genremaler.


Meudon (Möhdong), Flecken in der Nähe von Paris mit 3500 E., Kreidebrüchen, Weinbau, ehemaligem königl. Schlosse, das seit 1851 Jérôme Bonaparte bewohnt.


Meulen, Ant. Franz van der, ausgezeichneter Schlachtenmaler, geb. 1634 zu Brüssel, gest. 1690 zu Paris; berühmt der Einzug Ludwigs XIV. in Arras und die Belagerung von Mastricht. Außerdem malte er auch ausgezeichnet Landschaften und Genrestücke.


Meursius, eigentlich de Meurs, Name von 2 berühmten holländ. Gelehrten. M., Jan, der Vater, geb. 1579 zu Loosduinen beim Haag, 1610 Professor der Geschichte u. des Griech. zu Leyden, 1611 Historiograph von Holland, war nach Oldenbarnevelds Hinrichtung (1619) allerlei Unbilden ausgesetzt, folgte deßhalb 1625 einem Rufe Christians IV. nach Dänemark. st. 1639 als Professor der Geschichte und Politik sowie als königl. Historiograph zu Soröe. Lieferte eine Menge Commentare zu alten Classikern, ein Buch belg. Geschichte, eine bis zum Jahre 1523 reichende Geschichte von Dänemark, außerordentlich viele Abhandlungen antiquarischen Inhaltes, von denen die meisten im Thesaurus von Gronov u. Grävius stehen. – Jan, der Sohn des Vorigen, geb. 1613 zu Leyden, gest. 1653 zu Soröe, gab 1641 einen Catalog über sämmtliche Werke des Vaters herauslieferte eigene Abhandlungen (Majestas veneta; de tibiis veterum; arboretum sacrum etc.).


Meurthe (Möhrt), in den Vogesen entspringender, eine kurze Strecke schiffbarer Nebenfluß der Mosel. Das nach ihm benannte Depart., ein Theil des ehemaligen Herzogthums Lothringen, ist 117 □M. groß und hat 45000 E., die beträchtliche Industrie treiben. Das Depart. ist gebirgig, hat noch große Waldungen, sehr fruchtbare Thäler, beträchtlichen Ackerbau.


Meusebach, Karl Hartwig Gregor geb. 1781 zu Bockstedt. Präsident des Cassationshofs zu Berlin, seit 1842 privatisirend, gest. 1847, sammelte alle etwas bedeutenden Erscheinungen der deutschen Literatur seit Luther in seine Bibliothek, die 1849 angekauft und der königl. Bibliothek zu Berlin einverleibt wurde.


Meusel, Joh. Georg, geb. 1743 zu Eyrichshof, gest. 1820 als Professor der Geschichte zu Erlangen, ein fleißiger u. zuverlässiger Sammler. Hauptwerke: „Bibliotheca historica“, Leipz. 1782 bis 1804; „Das gelehrte Deutschland“, fortgesetzt von Ersch u. Lindner, Lemgo

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man ihm nur dann zum Vorwurfe machen, wenn sein Austritt eine Wendung im Gange der Dinge hätte herbeiführen können. Die Wiener Revolution von 1848 vertrieb ihn aus Oesterreich und er lebte bis im Nov. zu London, hierauf zu Brüssel und kehrte 1851 nach Wien zurück, ohne jedoch in seine frühere amtliche Stellung wieder einzutreten. In erster Ehe war er mit der Enkelin des berühmten Staatsmannes Kaunitz vermählt, in zweiter mit der Freiin von Leykam, in der dritten mit der Gräfin Melanie von Zichy-Ferraris, die 1854 st. Aus seiner 2. Ehe leben 3 Töchter und ein Sohn <hi rendition="#g">Richard</hi>, geb. 1829, aus der 3. die Söhne <hi rendition="#g">Paul</hi>, geb. 1834, und <hi rendition="#g">Lothar</hi>, geb. 1837.</p><lb/>
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[174/0175] man ihm nur dann zum Vorwurfe machen, wenn sein Austritt eine Wendung im Gange der Dinge hätte herbeiführen können. Die Wiener Revolution von 1848 vertrieb ihn aus Oesterreich und er lebte bis im Nov. zu London, hierauf zu Brüssel und kehrte 1851 nach Wien zurück, ohne jedoch in seine frühere amtliche Stellung wieder einzutreten. In erster Ehe war er mit der Enkelin des berühmten Staatsmannes Kaunitz vermählt, in zweiter mit der Freiin von Leykam, in der dritten mit der Gräfin Melanie von Zichy-Ferraris, die 1854 st. Aus seiner 2. Ehe leben 3 Töchter und ein Sohn Richard, geb. 1829, aus der 3. die Söhne Paul, geb. 1834, und Lothar, geb. 1837. Metz, Hauptstadt des franz. Moseldepartements, an der schiffbaren Mosel, mit 59000 E., ist Bischofssitz, eine Festung ersten Rangs, hat einen schönen Dom, ein Zeughaus für 160000 Mann, Ingenieur- und Militärschule, Universitätsakademie, Fabriken von Leinwand, Baumwolle, Plüsch, Hüten, Leder. – M., früher Hauptstadt des austrasischen Frankreichs, wurde mit Lothringen deutsch, 1552 von dem franz. König Heinrich II. mit Hilfe des Verraths von Seite des Moritz von Sachsen erobert und blieb seitdem französisch u. ein Hauptwaffenplatz gegen Deutschland. Metze, Fruchtmaß von verschiedener Größe. z. B. in Württemberg = 1/4 Simri, in Bayern = 1/6 Schaff, in Preußen und Sachsen = 1/16 Scheffel, in Oesterreich = 1/30 Mutt. Metzingen, württemb. Stadt zwischen Urach u. Reutlingen, mit 4900 E., bedeutender Tuchfabrikation. Metzu, Gabriel. geb. 1615 zu Leyden, gest. 1658 zu Amsterdam, ausgezeichneter niederländ. Genremaler. Meudon (Möhdong), Flecken in der Nähe von Paris mit 3500 E., Kreidebrüchen, Weinbau, ehemaligem königl. Schlosse, das seit 1851 Jérôme Bonaparte bewohnt. Meulen, Ant. Franz van der, ausgezeichneter Schlachtenmaler, geb. 1634 zu Brüssel, gest. 1690 zu Paris; berühmt der Einzug Ludwigs XIV. in Arras und die Belagerung von Mastricht. Außerdem malte er auch ausgezeichnet Landschaften und Genrestücke. Meursius, eigentlich de Meurs, Name von 2 berühmten holländ. Gelehrten. M., Jan, der Vater, geb. 1579 zu Loosduinen beim Haag, 1610 Professor der Geschichte u. des Griech. zu Leyden, 1611 Historiograph von Holland, war nach Oldenbarnevelds Hinrichtung (1619) allerlei Unbilden ausgesetzt, folgte deßhalb 1625 einem Rufe Christians IV. nach Dänemark. st. 1639 als Professor der Geschichte und Politik sowie als königl. Historiograph zu Soröe. Lieferte eine Menge Commentare zu alten Classikern, ein Buch belg. Geschichte, eine bis zum Jahre 1523 reichende Geschichte von Dänemark, außerordentlich viele Abhandlungen antiquarischen Inhaltes, von denen die meisten im Thesaurus von Gronov u. Grävius stehen. – Jan, der Sohn des Vorigen, geb. 1613 zu Leyden, gest. 1653 zu Soröe, gab 1641 einen Catalog über sämmtliche Werke des Vaters herauslieferte eigene Abhandlungen (Majestas veneta; de tibiis veterum; arboretum sacrum etc.). Meurthe (Möhrt), in den Vogesen entspringender, eine kurze Strecke schiffbarer Nebenfluß der Mosel. Das nach ihm benannte Depart., ein Theil des ehemaligen Herzogthums Lothringen, ist 117 □M. groß und hat 45000 E., die beträchtliche Industrie treiben. Das Depart. ist gebirgig, hat noch große Waldungen, sehr fruchtbare Thäler, beträchtlichen Ackerbau. Meusebach, Karl Hartwig Gregor geb. 1781 zu Bockstedt. Präsident des Cassationshofs zu Berlin, seit 1842 privatisirend, gest. 1847, sammelte alle etwas bedeutenden Erscheinungen der deutschen Literatur seit Luther in seine Bibliothek, die 1849 angekauft und der königl. Bibliothek zu Berlin einverleibt wurde. Meusel, Joh. Georg, geb. 1743 zu Eyrichshof, gest. 1820 als Professor der Geschichte zu Erlangen, ein fleißiger u. zuverlässiger Sammler. Hauptwerke: „Bibliotheca historica“, Leipz. 1782 bis 1804; „Das gelehrte Deutschland“, fortgesetzt von Ersch u. Lindner, Lemgo

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/175>, abgerufen am 18.05.2024.