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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Die Größe der M. ist sehr verschieden, von einigen Quentchen bis zu mehren hundert, ja mehren tausend Pfd. Ueber den Ursprung der M. haben sich 4 Ansichten geltend gemacht: 1) sie seien Auswürflinge von Erdvulkanen; 2) sie bildeten sich in der Atmosphäre aus von der Erde aufgestiegenen mineralischen Dünsten; 3) sie seien Auswürfe von Mondvulkanen; 4) sie seien kosmischen Ursprungs, d. h. selbständig im Raume sich bewegende Körper, die in die Nähe der Erde gekommen von dieser angezogen würden. Die 4., zuerst von Chladni 1819 ausgesprochene Ansicht, ist diejenige, die am wenigsten gegen sonst bekannte Gesetze der Naturlehre verstößt, daher die wahrscheinlichste und auch von Alex. v. Humboldt vertheidigte.


Meter, frz. metre, die Einheit des franz. Maßsystems - dem 10millionsten Theile des Viertels eines Erdmeridians, s. Bd. II. S. 756.


Meth, geistiges Getränk aus einer gegohrenen Mischung von Honig und Wasser hervorgebracht, gewöhnlich mit Gewürz und Wein versetzt.


Methfessel, Albert, berühmter Componist, geb. 1786 in Stadt-Ilm im Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt, bildete sich in Leipzig und Dresden, war seit 1832 Hofkapellmeister in Braunschweig. Am berühmtesten seine zahlreichen Lieder und besonders verbreitet sein in vielen Auflagen erschienenes "Commersbuch"; außerdem Compositionen für Orchester und Klavier.


Methode, griech., wörtlich das Gehen auf einem Wege, das Forschen, Suchen, Nachdenken, dann die richtige Art und Weise, etwas zu erforschen, zu lernen oder zu leisten, endlich in der Wissenschaft ein bewußtes Verfahren nach Regeln, die im Verstande liegen u. das Mannigfaltige zur Einheit, zum Systeme verknüpfen. Die analytische M. geht aus vom Gegebenen, Bekannten u. führt zum Unbekannten, die synthetische dagegen geht gemäß den Gesetzen der Logik vom allgemeinen zum besondern fort. Die analytische M. ist verwandt mit der kritischen od. untersuchenden, insofern diese nichts als bekannt voraussetzen und alles untersuchen, sichten und begründen will; sie bekommt die Theile in die Hand, doch nimmermehr das geistige Band, welches dieselben zu einem Ganzen verknüpft. Durch die synthetische gliedern sich die einzelnen Sätze einer Wissenschaft zu einem System, sie gewährt innern Zusammen hang, allein sie ist gleichbedeutend mit dogmatisirender M., indem sie zur Grundlage eines Systems Sätze als bekannt, fest u. gewiß annimmt, deren Richtigkeit weder erwiesen noch anerkannt ist u. deren Annahme sie eben dem Glauben anheimstellen muß. Die analytische M. ist sachgemäß vorherrschend in den Erfahrungswissenschaften (vgl. Geschichte), die synthetische in der Philosophie. - Hinsichtlich der Lehr-M.n od. Verfahrungsweisen, durch welche eine Wissenschaft od. Kunst dem Schüler beigebracht werden soll, unterscheidet man: die akroamatische d. h. der Lehrer redet, die Schüler hören zu, was namentlich bei Vorträgen an Gebildete, auf unsern Hochschulen u. s. f. gebräuchlich ist; die dialogisirende d. h. der Lehrer stellt Fragen, der Schüler gibt Antwort; die katechetische oder sokratische d. h. der Lehrer sucht durch Fragen und Antworten den Schüler allmälig auf das Richtige hinzuführen. Außerdem hat man noch eine Menge von andern Lehr-M.n unterschieden, aber die eine geht mehr od. minder Hand in Hand mit der andern, in letzter Instanz schafft sich jeder selbstständige Lehrer seine eigene M. u. bleibt der Erfolg ein u. derselben M. je nach der Fähigkeit und Tüchtigkeit der Lehrer ein sehr verschiedener, endlich ist eine allgemein anwendbare M. bis heute noch nicht entdeckt worden. - Methodisiren, pedantisch aus kleinlichen Gesichtspunkten ordnen; die M.n wechseln. - Unmethodisch verfahren, regellos d. h. den Gesetzen des Verstandes zuwider verfahren.


Methodik, Methodologie, die Methodenlehre d. h. Anweisung für Auffindung des Verfahrens, eine Wissenschaft oder Kunst so gut als möglich zu lehren oder zu erlernen. Als allgemeine M. kann die formale Logik (s. Logik) gelten; von jeder besondern gilt, was von Methoden überhaupt gesagt

Die Größe der M. ist sehr verschieden, von einigen Quentchen bis zu mehren hundert, ja mehren tausend Pfd. Ueber den Ursprung der M. haben sich 4 Ansichten geltend gemacht: 1) sie seien Auswürflinge von Erdvulkanen; 2) sie bildeten sich in der Atmosphäre aus von der Erde aufgestiegenen mineralischen Dünsten; 3) sie seien Auswürfe von Mondvulkanen; 4) sie seien kosmischen Ursprungs, d. h. selbständig im Raume sich bewegende Körper, die in die Nähe der Erde gekommen von dieser angezogen würden. Die 4., zuerst von Chladni 1819 ausgesprochene Ansicht, ist diejenige, die am wenigsten gegen sonst bekannte Gesetze der Naturlehre verstößt, daher die wahrscheinlichste und auch von Alex. v. Humboldt vertheidigte.


Meter, frz. mètre, die Einheit des franz. Maßsystems – dem 10millionsten Theile des Viertels eines Erdmeridians, s. Bd. II. S. 756.


Meth, geistiges Getränk aus einer gegohrenen Mischung von Honig und Wasser hervorgebracht, gewöhnlich mit Gewürz und Wein versetzt.


Methfessel, Albert, berühmter Componist, geb. 1786 in Stadt-Ilm im Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt, bildete sich in Leipzig und Dresden, war seit 1832 Hofkapellmeister in Braunschweig. Am berühmtesten seine zahlreichen Lieder und besonders verbreitet sein in vielen Auflagen erschienenes „Commersbuch“; außerdem Compositionen für Orchester und Klavier.


Methode, griech., wörtlich das Gehen auf einem Wege, das Forschen, Suchen, Nachdenken, dann die richtige Art und Weise, etwas zu erforschen, zu lernen oder zu leisten, endlich in der Wissenschaft ein bewußtes Verfahren nach Regeln, die im Verstande liegen u. das Mannigfaltige zur Einheit, zum Systeme verknüpfen. Die analytische M. geht aus vom Gegebenen, Bekannten u. führt zum Unbekannten, die synthetische dagegen geht gemäß den Gesetzen der Logik vom allgemeinen zum besondern fort. Die analytische M. ist verwandt mit der kritischen od. untersuchenden, insofern diese nichts als bekannt voraussetzen und alles untersuchen, sichten und begründen will; sie bekommt die Theile in die Hand, doch nimmermehr das geistige Band, welches dieselben zu einem Ganzen verknüpft. Durch die synthetische gliedern sich die einzelnen Sätze einer Wissenschaft zu einem System, sie gewährt innern Zusammen hang, allein sie ist gleichbedeutend mit dogmatisirender M., indem sie zur Grundlage eines Systems Sätze als bekannt, fest u. gewiß annimmt, deren Richtigkeit weder erwiesen noch anerkannt ist u. deren Annahme sie eben dem Glauben anheimstellen muß. Die analytische M. ist sachgemäß vorherrschend in den Erfahrungswissenschaften (vgl. Geschichte), die synthetische in der Philosophie. – Hinsichtlich der Lehr-M.n od. Verfahrungsweisen, durch welche eine Wissenschaft od. Kunst dem Schüler beigebracht werden soll, unterscheidet man: die akroamatische d. h. der Lehrer redet, die Schüler hören zu, was namentlich bei Vorträgen an Gebildete, auf unsern Hochschulen u. s. f. gebräuchlich ist; die dialogisirende d. h. der Lehrer stellt Fragen, der Schüler gibt Antwort; die katechetische oder sokratische d. h. der Lehrer sucht durch Fragen und Antworten den Schüler allmälig auf das Richtige hinzuführen. Außerdem hat man noch eine Menge von andern Lehr-M.n unterschieden, aber die eine geht mehr od. minder Hand in Hand mit der andern, in letzter Instanz schafft sich jeder selbstständige Lehrer seine eigene M. u. bleibt der Erfolg ein u. derselben M. je nach der Fähigkeit und Tüchtigkeit der Lehrer ein sehr verschiedener, endlich ist eine allgemein anwendbare M. bis heute noch nicht entdeckt worden. – Methodisiren, pedantisch aus kleinlichen Gesichtspunkten ordnen; die M.n wechseln. – Unmethodisch verfahren, regellos d. h. den Gesetzen des Verstandes zuwider verfahren.


Methodik, Methodologie, die Methodenlehre d. h. Anweisung für Auffindung des Verfahrens, eine Wissenschaft oder Kunst so gut als möglich zu lehren oder zu erlernen. Als allgemeine M. kann die formale Logik (s. Logik) gelten; von jeder besondern gilt, was von Methoden überhaupt gesagt

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[171/0172] Die Größe der M. ist sehr verschieden, von einigen Quentchen bis zu mehren hundert, ja mehren tausend Pfd. Ueber den Ursprung der M. haben sich 4 Ansichten geltend gemacht: 1) sie seien Auswürflinge von Erdvulkanen; 2) sie bildeten sich in der Atmosphäre aus von der Erde aufgestiegenen mineralischen Dünsten; 3) sie seien Auswürfe von Mondvulkanen; 4) sie seien kosmischen Ursprungs, d. h. selbständig im Raume sich bewegende Körper, die in die Nähe der Erde gekommen von dieser angezogen würden. Die 4., zuerst von Chladni 1819 ausgesprochene Ansicht, ist diejenige, die am wenigsten gegen sonst bekannte Gesetze der Naturlehre verstößt, daher die wahrscheinlichste und auch von Alex. v. Humboldt vertheidigte. Meter, frz. mètre, die Einheit des franz. Maßsystems – dem 10millionsten Theile des Viertels eines Erdmeridians, s. Bd. II. S. 756. Meth, geistiges Getränk aus einer gegohrenen Mischung von Honig und Wasser hervorgebracht, gewöhnlich mit Gewürz und Wein versetzt. Methfessel, Albert, berühmter Componist, geb. 1786 in Stadt-Ilm im Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt, bildete sich in Leipzig und Dresden, war seit 1832 Hofkapellmeister in Braunschweig. Am berühmtesten seine zahlreichen Lieder und besonders verbreitet sein in vielen Auflagen erschienenes „Commersbuch“; außerdem Compositionen für Orchester und Klavier. Methode, griech., wörtlich das Gehen auf einem Wege, das Forschen, Suchen, Nachdenken, dann die richtige Art und Weise, etwas zu erforschen, zu lernen oder zu leisten, endlich in der Wissenschaft ein bewußtes Verfahren nach Regeln, die im Verstande liegen u. das Mannigfaltige zur Einheit, zum Systeme verknüpfen. Die analytische M. geht aus vom Gegebenen, Bekannten u. führt zum Unbekannten, die synthetische dagegen geht gemäß den Gesetzen der Logik vom allgemeinen zum besondern fort. Die analytische M. ist verwandt mit der kritischen od. untersuchenden, insofern diese nichts als bekannt voraussetzen und alles untersuchen, sichten und begründen will; sie bekommt die Theile in die Hand, doch nimmermehr das geistige Band, welches dieselben zu einem Ganzen verknüpft. Durch die synthetische gliedern sich die einzelnen Sätze einer Wissenschaft zu einem System, sie gewährt innern Zusammen hang, allein sie ist gleichbedeutend mit dogmatisirender M., indem sie zur Grundlage eines Systems Sätze als bekannt, fest u. gewiß annimmt, deren Richtigkeit weder erwiesen noch anerkannt ist u. deren Annahme sie eben dem Glauben anheimstellen muß. Die analytische M. ist sachgemäß vorherrschend in den Erfahrungswissenschaften (vgl. Geschichte), die synthetische in der Philosophie. – Hinsichtlich der Lehr-M.n od. Verfahrungsweisen, durch welche eine Wissenschaft od. Kunst dem Schüler beigebracht werden soll, unterscheidet man: die akroamatische d. h. der Lehrer redet, die Schüler hören zu, was namentlich bei Vorträgen an Gebildete, auf unsern Hochschulen u. s. f. gebräuchlich ist; die dialogisirende d. h. der Lehrer stellt Fragen, der Schüler gibt Antwort; die katechetische oder sokratische d. h. der Lehrer sucht durch Fragen und Antworten den Schüler allmälig auf das Richtige hinzuführen. Außerdem hat man noch eine Menge von andern Lehr-M.n unterschieden, aber die eine geht mehr od. minder Hand in Hand mit der andern, in letzter Instanz schafft sich jeder selbstständige Lehrer seine eigene M. u. bleibt der Erfolg ein u. derselben M. je nach der Fähigkeit und Tüchtigkeit der Lehrer ein sehr verschiedener, endlich ist eine allgemein anwendbare M. bis heute noch nicht entdeckt worden. – Methodisiren, pedantisch aus kleinlichen Gesichtspunkten ordnen; die M.n wechseln. – Unmethodisch verfahren, regellos d. h. den Gesetzen des Verstandes zuwider verfahren. Methodik, Methodologie, die Methodenlehre d. h. Anweisung für Auffindung des Verfahrens, eine Wissenschaft oder Kunst so gut als möglich zu lehren oder zu erlernen. Als allgemeine M. kann die formale Logik (s. Logik) gelten; von jeder besondern gilt, was von Methoden überhaupt gesagt

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/172>, abgerufen am 22.11.2024.