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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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unterwarf. - Quint. Cäc. M., mit dem Beinamen Numidicus, der eigentliche Besieger des Jugurtha, ein edler Aristokrate, durch Marius vom Commando verdrängt; sein gleichnamiger Sohn mit dem Beinamen Pius schloß sich im Bürgerkriege dem Sulla an u. leistete dem selben in Italien u. Spanien ausgezeichnete Dienste. Andere M. kommen fast in allen größeren Kriegen der Republik bis zu deren Untergange vor.


Metempsychosis, - se, griech., Seelenwanderung; Metensomatosis, der Uebergang der Seele in einen andern Naturkörper.


Meteora, Gebirge bei Kalambaka in Thessalien mit 7 Klöstern, in die man nur in Körben, welche mit Tauen empor gezogen werden, gelangen kann.


Meteore, griech.-dtsch., Lufterscheinungen, nennt man im weitern Sinn alle in der Atmosphäre vorgehenden, u. auf gewissen Zuständen derselben beruhenden Erscheinungen; im engeren Sinn nur die seltener vorkommenden. Man theilt sie in: 1) luftige, z. B. die Winde; 2) wässerige oder Hydro-M., als Thau, Reis, Nebel, Wolken, Regen, Hagel; 3) feurige, wie Blitz, Sternschnuppen, Feuerkugeln, Nordlicht; 4) optische, so die Regenbogen, Höfe, Nebensonnen, Nebenmonde.


Meteorismus, s. Tympanitis.


Meteorologie, die wissenschaftliche Untersuchung und Darstellung der Veränderungen in der Atmosphäre und der darauf beruhenden Meteore, bildet einen Theil der Physik. Da mit jenen Veränderungen zugleich die Witterung zusammenhängt, so versteht man den Ausdruck M. oft auch im Sinne der Witterungskunde. Sie ist das noch am wenigsten aufgeklärte u. schwierigste Feld der Physik. - Meteorologische Beobachtungen wurden schon von den Alten angestellt, mit oft sehr scharfsinnigen Erklärungsversuchen; eine wissenschaftliche Behandlung aber erhielt die M. erst in neuerer Zeit. Die Bahn dazu brach die Erfindung des Barometers u. Thermometers; eifrige und ernste Pflege erhielt sie jedoch erst nach der nähern Erforschung der Electricität und die Auffindung neuer Instrumente durch Saussure und Deluc. Der Kurfürst Karl Theodor vor der Pfalz stiftete sodann die erste meteorologische Societät in Manheim, mit Stationen in Deutschland, Frankreich, Italien und Rußland. Was diese durch zahlreiche u. für immer werthvolle Beobachtungen für den Norden der westl. Halbkugel geleistet, das leistete hierauf Alex. von Humboldt für die Tropengegenden durch seine scharfsinnigen Beobachtungen u. Anknüpfungen. Durch ihm sowie durch Leop. von Buch erhielt die M. außerordentliche Bereicherung, darunter namentlich interessante Aufklärungen über Entstehung und Richtung der Winde. Buch entwarf auch eine aus gezeichnete Uebersicht der wichtigsten barometrischen Erscheinungen. In neuester Zeit haben sich besonders Kämtz u. Dove verdient gemacht.


Meteorsteine, Meteorolithen Aerolithen, steinartige Massen, welche zuweilen in Begleitung feuriger Erscheinungen (Feuerkugeln) aus den Höhen der Atmosphäre auf die Erde herabfallen. Solcher Steinfälle erwähnen schon die Griechen und Römer, sowie die Berichte aus dem Mittelalter bis herauf ins vorige Jahrh. Da erst fing man an, dieselben wegzuleugnen und den Glauben daran zu verspotten. Endlich gegen Ende des Jahrh. wagte es Chladni, sich der M. wieder anzunehmen u. seitdem haben zahlreiche Beobachtungen die Existenz derselben außer allen Zweifel gesetzt. Die Feuerkugeln erscheinen in bedeutender Höhe zuerst als leuchtender Punkt, der sich mit außerordentlicher Geschwindigkeit fortbewegt und sich zu einer feurigen Kugel ausbildet, welche endlich mit starkem Getöse in mehre Stücke zerspringt, die noch heiß und mit einer dünnen schwarzen Rinde überzogen als M. herabfallen. Die Geschwindigkeit dieser Feuerkugeln ist außerordentlich groß und zuweilen der der Erde in ihrer Bahn gleich. Einen Hauptbestandtheil aller bildet das Eisen; außerdem finden sich in ihnen Nickel, Kieselerde, Schwefel, Phosphor, Wasser, Kohle, Chrom, Kali, Natron, Kalk, Magnesium, Alaunerde, Mangan, Kobalt, Kupfer u. Zinn; zuweilen bestehen sie auch ganz aus gediegenem Eisen (Meteoreisen).

unterwarf. – Quint. Cäc. M., mit dem Beinamen Numidicus, der eigentliche Besieger des Jugurtha, ein edler Aristokrate, durch Marius vom Commando verdrängt; sein gleichnamiger Sohn mit dem Beinamen Pius schloß sich im Bürgerkriege dem Sulla an u. leistete dem selben in Italien u. Spanien ausgezeichnete Dienste. Andere M. kommen fast in allen größeren Kriegen der Republik bis zu deren Untergange vor.


Metempsychosis, – se, griech., Seelenwanderung; Metensomatosis, der Uebergang der Seele in einen andern Naturkörper.


Meteora, Gebirge bei Kalambaka in Thessalien mit 7 Klöstern, in die man nur in Körben, welche mit Tauen empor gezogen werden, gelangen kann.


Meteore, griech.-dtsch., Lufterscheinungen, nennt man im weitern Sinn alle in der Atmosphäre vorgehenden, u. auf gewissen Zuständen derselben beruhenden Erscheinungen; im engeren Sinn nur die seltener vorkommenden. Man theilt sie in: 1) luftige, z. B. die Winde; 2) wässerige oder Hydro-M., als Thau, Reis, Nebel, Wolken, Regen, Hagel; 3) feurige, wie Blitz, Sternschnuppen, Feuerkugeln, Nordlicht; 4) optische, so die Regenbogen, Höfe, Nebensonnen, Nebenmonde.


Meteorismus, s. Tympanitis.


Meteorologie, die wissenschaftliche Untersuchung und Darstellung der Veränderungen in der Atmosphäre und der darauf beruhenden Meteore, bildet einen Theil der Physik. Da mit jenen Veränderungen zugleich die Witterung zusammenhängt, so versteht man den Ausdruck M. oft auch im Sinne der Witterungskunde. Sie ist das noch am wenigsten aufgeklärte u. schwierigste Feld der Physik. – Meteorologische Beobachtungen wurden schon von den Alten angestellt, mit oft sehr scharfsinnigen Erklärungsversuchen; eine wissenschaftliche Behandlung aber erhielt die M. erst in neuerer Zeit. Die Bahn dazu brach die Erfindung des Barometers u. Thermometers; eifrige und ernste Pflege erhielt sie jedoch erst nach der nähern Erforschung der Electricität und die Auffindung neuer Instrumente durch Saussure und Deluc. Der Kurfürst Karl Theodor vor der Pfalz stiftete sodann die erste meteorologische Societät in Manheim, mit Stationen in Deutschland, Frankreich, Italien und Rußland. Was diese durch zahlreiche u. für immer werthvolle Beobachtungen für den Norden der westl. Halbkugel geleistet, das leistete hierauf Alex. von Humboldt für die Tropengegenden durch seine scharfsinnigen Beobachtungen u. Anknüpfungen. Durch ihm sowie durch Leop. von Buch erhielt die M. außerordentliche Bereicherung, darunter namentlich interessante Aufklärungen über Entstehung und Richtung der Winde. Buch entwarf auch eine aus gezeichnete Uebersicht der wichtigsten barometrischen Erscheinungen. In neuester Zeit haben sich besonders Kämtz u. Dove verdient gemacht.


Meteorsteine, Meteorolithen Aërolithen, steinartige Massen, welche zuweilen in Begleitung feuriger Erscheinungen (Feuerkugeln) aus den Höhen der Atmosphäre auf die Erde herabfallen. Solcher Steinfälle erwähnen schon die Griechen und Römer, sowie die Berichte aus dem Mittelalter bis herauf ins vorige Jahrh. Da erst fing man an, dieselben wegzuleugnen und den Glauben daran zu verspotten. Endlich gegen Ende des Jahrh. wagte es Chladni, sich der M. wieder anzunehmen u. seitdem haben zahlreiche Beobachtungen die Existenz derselben außer allen Zweifel gesetzt. Die Feuerkugeln erscheinen in bedeutender Höhe zuerst als leuchtender Punkt, der sich mit außerordentlicher Geschwindigkeit fortbewegt und sich zu einer feurigen Kugel ausbildet, welche endlich mit starkem Getöse in mehre Stücke zerspringt, die noch heiß und mit einer dünnen schwarzen Rinde überzogen als M. herabfallen. Die Geschwindigkeit dieser Feuerkugeln ist außerordentlich groß und zuweilen der der Erde in ihrer Bahn gleich. Einen Hauptbestandtheil aller bildet das Eisen; außerdem finden sich in ihnen Nickel, Kieselerde, Schwefel, Phosphor, Wasser, Kohle, Chrom, Kali, Natron, Kalk, Magnesium, Alaunerde, Mangan, Kobalt, Kupfer u. Zinn; zuweilen bestehen sie auch ganz aus gediegenem Eisen (Meteoreisen).

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[170/0171] unterwarf. – Quint. Cäc. M., mit dem Beinamen Numidicus, der eigentliche Besieger des Jugurtha, ein edler Aristokrate, durch Marius vom Commando verdrängt; sein gleichnamiger Sohn mit dem Beinamen Pius schloß sich im Bürgerkriege dem Sulla an u. leistete dem selben in Italien u. Spanien ausgezeichnete Dienste. Andere M. kommen fast in allen größeren Kriegen der Republik bis zu deren Untergange vor. Metempsychosis, – se, griech., Seelenwanderung; Metensomatosis, der Uebergang der Seele in einen andern Naturkörper. Meteora, Gebirge bei Kalambaka in Thessalien mit 7 Klöstern, in die man nur in Körben, welche mit Tauen empor gezogen werden, gelangen kann. Meteore, griech.-dtsch., Lufterscheinungen, nennt man im weitern Sinn alle in der Atmosphäre vorgehenden, u. auf gewissen Zuständen derselben beruhenden Erscheinungen; im engeren Sinn nur die seltener vorkommenden. Man theilt sie in: 1) luftige, z. B. die Winde; 2) wässerige oder Hydro-M., als Thau, Reis, Nebel, Wolken, Regen, Hagel; 3) feurige, wie Blitz, Sternschnuppen, Feuerkugeln, Nordlicht; 4) optische, so die Regenbogen, Höfe, Nebensonnen, Nebenmonde. Meteorismus, s. Tympanitis. Meteorologie, die wissenschaftliche Untersuchung und Darstellung der Veränderungen in der Atmosphäre und der darauf beruhenden Meteore, bildet einen Theil der Physik. Da mit jenen Veränderungen zugleich die Witterung zusammenhängt, so versteht man den Ausdruck M. oft auch im Sinne der Witterungskunde. Sie ist das noch am wenigsten aufgeklärte u. schwierigste Feld der Physik. – Meteorologische Beobachtungen wurden schon von den Alten angestellt, mit oft sehr scharfsinnigen Erklärungsversuchen; eine wissenschaftliche Behandlung aber erhielt die M. erst in neuerer Zeit. Die Bahn dazu brach die Erfindung des Barometers u. Thermometers; eifrige und ernste Pflege erhielt sie jedoch erst nach der nähern Erforschung der Electricität und die Auffindung neuer Instrumente durch Saussure und Deluc. Der Kurfürst Karl Theodor vor der Pfalz stiftete sodann die erste meteorologische Societät in Manheim, mit Stationen in Deutschland, Frankreich, Italien und Rußland. Was diese durch zahlreiche u. für immer werthvolle Beobachtungen für den Norden der westl. Halbkugel geleistet, das leistete hierauf Alex. von Humboldt für die Tropengegenden durch seine scharfsinnigen Beobachtungen u. Anknüpfungen. Durch ihm sowie durch Leop. von Buch erhielt die M. außerordentliche Bereicherung, darunter namentlich interessante Aufklärungen über Entstehung und Richtung der Winde. Buch entwarf auch eine aus gezeichnete Uebersicht der wichtigsten barometrischen Erscheinungen. In neuester Zeit haben sich besonders Kämtz u. Dove verdient gemacht. Meteorsteine, Meteorolithen Aërolithen, steinartige Massen, welche zuweilen in Begleitung feuriger Erscheinungen (Feuerkugeln) aus den Höhen der Atmosphäre auf die Erde herabfallen. Solcher Steinfälle erwähnen schon die Griechen und Römer, sowie die Berichte aus dem Mittelalter bis herauf ins vorige Jahrh. Da erst fing man an, dieselben wegzuleugnen und den Glauben daran zu verspotten. Endlich gegen Ende des Jahrh. wagte es Chladni, sich der M. wieder anzunehmen u. seitdem haben zahlreiche Beobachtungen die Existenz derselben außer allen Zweifel gesetzt. Die Feuerkugeln erscheinen in bedeutender Höhe zuerst als leuchtender Punkt, der sich mit außerordentlicher Geschwindigkeit fortbewegt und sich zu einer feurigen Kugel ausbildet, welche endlich mit starkem Getöse in mehre Stücke zerspringt, die noch heiß und mit einer dünnen schwarzen Rinde überzogen als M. herabfallen. Die Geschwindigkeit dieser Feuerkugeln ist außerordentlich groß und zuweilen der der Erde in ihrer Bahn gleich. Einen Hauptbestandtheil aller bildet das Eisen; außerdem finden sich in ihnen Nickel, Kieselerde, Schwefel, Phosphor, Wasser, Kohle, Chrom, Kali, Natron, Kalk, Magnesium, Alaunerde, Mangan, Kobalt, Kupfer u. Zinn; zuweilen bestehen sie auch ganz aus gediegenem Eisen (Meteoreisen).

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/171>, abgerufen am 22.11.2024.