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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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ein neues K. als röm. Colonie, die sich seit Augustus immer mehr hob und die bedeutendste Stadt Afrikas wurde; sie war auch in der christlichen Zeit eine der wichtigsten Metropolen (Cyprian). Im 5. Jahrh. Hauptstadt des Vandalenreichs, wurde sie endlich 647 von den Arabern zerstört.


Karthaune, d. h. Quartana = Viertelsbüchse, hieß im 16. u. 17. Jahrh. ein Geschütz zu 25pfündigen Kugeln, später zu 24pfündigen. Man hatte Doppel-K.n, Halb- und Viertels-K. n.


Kartiren, französ.-deutsch, aufzeichnen; Kartirung, der Aufriß.


Kartoffel (solanum tuberosum), eine zur Familie der Nachtschatten gehörige, aus dem gemäßigten Amerika stammende Pflanze mit rankenartigen Wurzeln, an denen sich zahlreiche Knollen ausbilden, die reif hauptsächlich aus Wasser und Stärkemehl, außerdem aus wenig Eiweiß, einem schleimartigen Stoff etc. und Solanin bestehen, welches Gift sich aber beim Kochen verflüchtigt. Wegen ihres Stärkemehls sind sie eine nahrhafte Speise, als Hauptnahrung aber und ohne Zugabe von reizender und besonders animalischer Nahrung, bewirken sie Schlaffheit des Körpers, Krankheiten der Drüsen und des Unterleibs. Man bereitet aus ihnen auch Stärke, Branntwein, Essig und Syrup und benutzt sie als Viehfutter. Wegen ihres leichten Anbaues und ihrer Ergiebigkeit sind sie für Europa (mit Ausnahme der Südländer) zur hauptsächlichsten Nahrungspflanze geworden, daher die 1845 eingetretene Erkrankung der Pflanze, deren Wesen noch durchaus nicht erklärt ist, eine sehr große Störung in den Nahrungsverhältnissen hervorbrachte. Ohne Zweifel haben sie die Spanier zuerst nach Europa gebracht. obwohl sie dieselben (wie noch heutzutage in Spanien geschieht) nicht viel anbauten; von Spanien kamen sie nach Belgien, von wo sie 1588 der Botaniker Clusius in Wien erhielt. Der eigentliche Anbau ging von England und Irland aus; der Sklavenhändler Hawkins brachte sie 1565 aus Peru nach Irland. Drake 1585 und Raleigh 1623 aus Virginien nach England; in das sächs. Voigtland kamen sie 1647, ihr Anbau verbreitete sich jedoch erst 1717 durch den General Milkau. Um dieselbe Zeit wurden sie in Württemberg bekannt und verbreiteten sich von da an den Rhein; der Anbau im Großen begann jedoch erst nach der Noth des 7jährigen Krieges und der Theuerung von 1772. Vgl. Erdapfel.


Karub, s. Carube.


Karvillwerk, beim Schiffsbau das stumpfe Aufeinandersetzen der Bordplanken, so daß diese nur eine Fläche bilden.


Karyatiden, griech. = Lastträgerinen, nach Vitruv Pfeiler oder Säulen in der Form des bekleideten weiblichen Oberkörpers, einer wenig glaubwürdigen Sage nach von der peloponesischen Stadt Karyä genannt, welche wegen ihres Abfalles zu Xerxes zerstört wurde, wobei die Männer getödtet, die Weiber zu Sklavinen gemacht wurden.


Kasan, russ. Gouvernement zwischen Wiätka, Orenburg, Simbirsk u. Nischnei-Nowgorod, vom 13. Jahrh. bis 1554 ein tatarischer Khanat der goldenen Horde von größerem Umfange als das Gouvernement K., das auf 1128 #M. 1420000 E. zählt, die dem slav., finn. und mongolischen Stamme angehören. Die Hauptstadt K., an der Kasanka u. unweit der Wolga gelegen, ist der Hauptplatz des russ. Handels nach Mittelasien, hat eine Universität, die sich besonders um die Kenntniß der mittelasiat. Sprachen verdient macht, 58000 E., Tuch-, Leder- und Seifenfabriken.


Kaschan, pers. Stadt an der Straße zwischen Ispahan und Teheran, mit 30000 E., Fabrikation von Gold-, Silber-, Seide- und Baumwollewaaren.


Kaschau, österr. Stadt in Ungarn, Hauptort des Comitats Abauj-Torna, am Hernad, Bisthumssitz, Gymnasium, 15000 E., mit Rückenzucker-, Steingut-, Leder-, Tuch- u. Tabakfabriken, beträchtlichem Speditionshandel.


Kaschelot (physeter), auch Pottwal genannt, Gattung der Meersäugethiere aus der Ordnung der Wale; im Oberkiefer keine oder nur kleine. im schmalen, langen Unterkiefer dagegen auf jeder Seite 20-23 kegelförmige Zähne. Mehre Arten, fast in allen Meeren; liefern das Walrath und den Amber,

ein neues K. als röm. Colonie, die sich seit Augustus immer mehr hob und die bedeutendste Stadt Afrikas wurde; sie war auch in der christlichen Zeit eine der wichtigsten Metropolen (Cyprian). Im 5. Jahrh. Hauptstadt des Vandalenreichs, wurde sie endlich 647 von den Arabern zerstört.


Karthaune, d. h. Quartana = Viertelsbüchse, hieß im 16. u. 17. Jahrh. ein Geschütz zu 25pfündigen Kugeln, später zu 24pfündigen. Man hatte Doppel-K.n, Halb- und Viertels-K. n.


Kartiren, französ.-deutsch, aufzeichnen; Kartirung, der Aufriß.


Kartoffel (solanum tuberosum), eine zur Familie der Nachtschatten gehörige, aus dem gemäßigten Amerika stammende Pflanze mit rankenartigen Wurzeln, an denen sich zahlreiche Knollen ausbilden, die reif hauptsächlich aus Wasser und Stärkemehl, außerdem aus wenig Eiweiß, einem schleimartigen Stoff etc. und Solanin bestehen, welches Gift sich aber beim Kochen verflüchtigt. Wegen ihres Stärkemehls sind sie eine nahrhafte Speise, als Hauptnahrung aber und ohne Zugabe von reizender und besonders animalischer Nahrung, bewirken sie Schlaffheit des Körpers, Krankheiten der Drüsen und des Unterleibs. Man bereitet aus ihnen auch Stärke, Branntwein, Essig und Syrup und benutzt sie als Viehfutter. Wegen ihres leichten Anbaues und ihrer Ergiebigkeit sind sie für Europa (mit Ausnahme der Südländer) zur hauptsächlichsten Nahrungspflanze geworden, daher die 1845 eingetretene Erkrankung der Pflanze, deren Wesen noch durchaus nicht erklärt ist, eine sehr große Störung in den Nahrungsverhältnissen hervorbrachte. Ohne Zweifel haben sie die Spanier zuerst nach Europa gebracht. obwohl sie dieselben (wie noch heutzutage in Spanien geschieht) nicht viel anbauten; von Spanien kamen sie nach Belgien, von wo sie 1588 der Botaniker Clusius in Wien erhielt. Der eigentliche Anbau ging von England und Irland aus; der Sklavenhändler Hawkins brachte sie 1565 aus Peru nach Irland. Drake 1585 und Raleigh 1623 aus Virginien nach England; in das sächs. Voigtland kamen sie 1647, ihr Anbau verbreitete sich jedoch erst 1717 durch den General Milkau. Um dieselbe Zeit wurden sie in Württemberg bekannt und verbreiteten sich von da an den Rhein; der Anbau im Großen begann jedoch erst nach der Noth des 7jährigen Krieges und der Theuerung von 1772. Vgl. Erdapfel.


Karub, s. Carube.


Karvillwerk, beim Schiffsbau das stumpfe Aufeinandersetzen der Bordplanken, so daß diese nur eine Fläche bilden.


Karyatiden, griech. = Lastträgerinen, nach Vitruv Pfeiler oder Säulen in der Form des bekleideten weiblichen Oberkörpers, einer wenig glaubwürdigen Sage nach von der peloponesischen Stadt Karyä genannt, welche wegen ihres Abfalles zu Xerxes zerstört wurde, wobei die Männer getödtet, die Weiber zu Sklavinen gemacht wurden.


Kasan, russ. Gouvernement zwischen Wiätka, Orenburg, Simbirsk u. Nischnei-Nowgorod, vom 13. Jahrh. bis 1554 ein tatarischer Khanat der goldenen Horde von größerem Umfange als das Gouvernement K., das auf 1128 □M. 1420000 E. zählt, die dem slav., finn. und mongolischen Stamme angehören. Die Hauptstadt K., an der Kasanka u. unweit der Wolga gelegen, ist der Hauptplatz des russ. Handels nach Mittelasien, hat eine Universität, die sich besonders um die Kenntniß der mittelasiat. Sprachen verdient macht, 58000 E., Tuch-, Leder- und Seifenfabriken.


Kaschan, pers. Stadt an der Straße zwischen Ispahan und Teheran, mit 30000 E., Fabrikation von Gold-, Silber-, Seide- und Baumwollewaaren.


Kaschau, österr. Stadt in Ungarn, Hauptort des Comitats Abauj-Torna, am Hernad, Bisthumssitz, Gymnasium, 15000 E., mit Rückenzucker-, Steingut-, Leder-, Tuch- u. Tabakfabriken, beträchtlichem Speditionshandel.


Kaschelot (physeter), auch Pottwal genannt, Gattung der Meersäugethiere aus der Ordnung der Wale; im Oberkiefer keine oder nur kleine. im schmalen, langen Unterkiefer dagegen auf jeder Seite 20–23 kegelförmige Zähne. Mehre Arten, fast in allen Meeren; liefern das Walrath und den Amber,

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[560/0561] ein neues K. als röm. Colonie, die sich seit Augustus immer mehr hob und die bedeutendste Stadt Afrikas wurde; sie war auch in der christlichen Zeit eine der wichtigsten Metropolen (Cyprian). Im 5. Jahrh. Hauptstadt des Vandalenreichs, wurde sie endlich 647 von den Arabern zerstört. Karthaune, d. h. Quartana = Viertelsbüchse, hieß im 16. u. 17. Jahrh. ein Geschütz zu 25pfündigen Kugeln, später zu 24pfündigen. Man hatte Doppel-K.n, Halb- und Viertels-K. n. Kartiren, französ.-deutsch, aufzeichnen; Kartirung, der Aufriß. Kartoffel (solanum tuberosum), eine zur Familie der Nachtschatten gehörige, aus dem gemäßigten Amerika stammende Pflanze mit rankenartigen Wurzeln, an denen sich zahlreiche Knollen ausbilden, die reif hauptsächlich aus Wasser und Stärkemehl, außerdem aus wenig Eiweiß, einem schleimartigen Stoff etc. und Solanin bestehen, welches Gift sich aber beim Kochen verflüchtigt. Wegen ihres Stärkemehls sind sie eine nahrhafte Speise, als Hauptnahrung aber und ohne Zugabe von reizender und besonders animalischer Nahrung, bewirken sie Schlaffheit des Körpers, Krankheiten der Drüsen und des Unterleibs. Man bereitet aus ihnen auch Stärke, Branntwein, Essig und Syrup und benutzt sie als Viehfutter. Wegen ihres leichten Anbaues und ihrer Ergiebigkeit sind sie für Europa (mit Ausnahme der Südländer) zur hauptsächlichsten Nahrungspflanze geworden, daher die 1845 eingetretene Erkrankung der Pflanze, deren Wesen noch durchaus nicht erklärt ist, eine sehr große Störung in den Nahrungsverhältnissen hervorbrachte. Ohne Zweifel haben sie die Spanier zuerst nach Europa gebracht. obwohl sie dieselben (wie noch heutzutage in Spanien geschieht) nicht viel anbauten; von Spanien kamen sie nach Belgien, von wo sie 1588 der Botaniker Clusius in Wien erhielt. Der eigentliche Anbau ging von England und Irland aus; der Sklavenhändler Hawkins brachte sie 1565 aus Peru nach Irland. Drake 1585 und Raleigh 1623 aus Virginien nach England; in das sächs. Voigtland kamen sie 1647, ihr Anbau verbreitete sich jedoch erst 1717 durch den General Milkau. Um dieselbe Zeit wurden sie in Württemberg bekannt und verbreiteten sich von da an den Rhein; der Anbau im Großen begann jedoch erst nach der Noth des 7jährigen Krieges und der Theuerung von 1772. Vgl. Erdapfel. Karub, s. Carube. Karvillwerk, beim Schiffsbau das stumpfe Aufeinandersetzen der Bordplanken, so daß diese nur eine Fläche bilden. Karyatiden, griech. = Lastträgerinen, nach Vitruv Pfeiler oder Säulen in der Form des bekleideten weiblichen Oberkörpers, einer wenig glaubwürdigen Sage nach von der peloponesischen Stadt Karyä genannt, welche wegen ihres Abfalles zu Xerxes zerstört wurde, wobei die Männer getödtet, die Weiber zu Sklavinen gemacht wurden. Kasan, russ. Gouvernement zwischen Wiätka, Orenburg, Simbirsk u. Nischnei-Nowgorod, vom 13. Jahrh. bis 1554 ein tatarischer Khanat der goldenen Horde von größerem Umfange als das Gouvernement K., das auf 1128 □M. 1420000 E. zählt, die dem slav., finn. und mongolischen Stamme angehören. Die Hauptstadt K., an der Kasanka u. unweit der Wolga gelegen, ist der Hauptplatz des russ. Handels nach Mittelasien, hat eine Universität, die sich besonders um die Kenntniß der mittelasiat. Sprachen verdient macht, 58000 E., Tuch-, Leder- und Seifenfabriken. Kaschan, pers. Stadt an der Straße zwischen Ispahan und Teheran, mit 30000 E., Fabrikation von Gold-, Silber-, Seide- und Baumwollewaaren. Kaschau, österr. Stadt in Ungarn, Hauptort des Comitats Abauj-Torna, am Hernad, Bisthumssitz, Gymnasium, 15000 E., mit Rückenzucker-, Steingut-, Leder-, Tuch- u. Tabakfabriken, beträchtlichem Speditionshandel. Kaschelot (physeter), auch Pottwal genannt, Gattung der Meersäugethiere aus der Ordnung der Wale; im Oberkiefer keine oder nur kleine. im schmalen, langen Unterkiefer dagegen auf jeder Seite 20–23 kegelförmige Zähne. Mehre Arten, fast in allen Meeren; liefern das Walrath und den Amber,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/561>, abgerufen am 10.06.2024.