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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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mit seinen Brüdern gegen ihren Vater Heinrich II. verbündet, hierauf gegen seinen Bruder, König Richard J., verrätherisch, wurde durch die Gunst der Großen König statt seines Neffen Arthur, den er 1202 ermorden ließ. Er regierte als ein gewaltthätiger, ausschweifender und treuloser Fürst. gerieth mit Papst Innocenz III. in Streit u. wurde so gedemüthigt, daß er sein Königreich gegen jährlichen Zins von dem Papste zum Lehen nahm. Den Aufstand des Adels beschwichtigte er 1215 durch die Ertheilung der magna charta, wollte dieselbe nicht halten, wodurch er einen neuen Aufstand erregte, zu dessen Unterstützung Philipp August von Frankreich ein Heer unter dem Dauphin Ludwig landen ließ, den ein Theil der Engländer zum Könige ausrief. J. st. 1216 fast verlassen, doch konnte sein Sohn Heinrich III. den Thron behaupten.


Johann, Name von 6 portugies. Königen. J. I., 1383-1433; J. II., 1481 bis 1495; J. III., 1521-57; J. IV., von Braganza, Stifter der neuen Dynastie, 1640-56; J. V., 1707-50; J. VI., 1796-1826; vergl. Braganza und Portugal.


Johann , Könige von Polen; J. I., Albert, 1492-1501; J. II., Kasimir, 1648-68, bestimmte sich selbst zum Geistlichen, bestieg aber nach dem Tode seines Bruders Ladislaus IV. den Thron, schloß mit Schweden und Rußland ungünstigen Frieden, dankte 1668 ab und st. 16. Dez. 1672 zu Nevers in Frankreich; er war der letzte Jagellone. - J. III., Sobieski, geb. 1624. Sohn des Castellan von Krakau vor seiner Königswahl, ein ausgezeichneter Feldherr, der Schrecken der Türken u. Tataren, wurde den 21. Mai 1674 zum König gewählt, der letzte, der die poln. Krone mit Ruhm trug. Er führte 1683 ein poln. Heer gegen die Türken, welche Wien belagerten und gewann am 12. Septbr. als Oberfeldherr den weltberühmten Sieg. In Polen selbst war er unmächtig, wurde selbst vielfach angefeindet u. angegriffen u. als er 1693 kaum auf dem Todbette lag, fing der poln. Adel schon Unruhen wegen der neuen Königswahl an.


Johann von Luxemburg, König v. Böhmen, geb. 1295, Sohn Kaiser Heinrichs VII., kam 1310 durch seine Vermählung mit der Prinzessin Elisabeth auf den Thron, nahm lebhaften Antheil an den Kriegen in Deutschland. Frankreich und Italien. fiel, seit 1340 erblindet, für Frankreich fechtend 1346 in der Schlacht von Crecy.


Johann (Nepomuk Maria Joseph), König von Sachsen, geb. 12. Dezbr. 1801. Sohn des Prinzen Maximilian von Sachsen und einer Prinzessin von Parma, folgte seinem Bruder Friedrich August II. d. 9. August 1854. Er hat 2 Söhne: Albert. geb. 23. Apr. 1828, Kronprinz, vermählt mit der Prinzessin Karolina von Wasa; Georg. geb. 8. August 1832; eine seiner Töchter, Prinzessin Elisabeth. ist die Wittwe des 1855 gest. Herzogs von Genua, des Bruders des Königs von Sardinien. König I. ist ein wissenschaftlich vielgebildeter Fürst; von ihm erschien das große Werk Dantes (s. d.) übersetzt und erläutert, in 3 Bdn., Leipzig 1839-49.


Johann von Oesterreich, berühmt mit seinem span. Namen Don Juan d'Austria, natürlicher Sohn Kaisers Karl V. und der Regensburgerin Barbara Blumberg, geb. 24. Febr. 1546, wurde in Spanien erzogen, wählte statt des priesterlichen Standes, zu dem er bestimmt war, den des Kriegers und wurde der größte Feldherr seiner Zeit. Im Jahr 1570 bezwang er einen gefährlichen Aufstand der span. Mauren, gewann 1571 die große Seeschlacht bei Lepanto, eroberte 1573 Tunis, wurde 1576 Statthalter der Niederlande, st. aber schon 1578 bei Namur und erlöste so seinen Bruder Philipp II. von Spanien von dessen nimmer ruhendem Argwohne. Ein anderer Don Juan d'Austria, Sohn Philipps IV. u. einer Schauspielerin, geb. 1629, gest. 1679, commandierte ohne Glück in den Kriegen gegen die Franzosen und Portugiesen.


Johann (Baptist Jos. Fabian Sebastian). Erzherzog von Oesterreich, geb. den 20. Jan. 1782 zu Florenz, Sohn des Großherzogs von Toscana, des späteren Kaisers Leopold II., erwarb sich eine sehr vielseitige Bildung, widmete sich jedoch wie sein Bruder Karl vorzugsweise

mit seinen Brüdern gegen ihren Vater Heinrich II. verbündet, hierauf gegen seinen Bruder, König Richard J., verrätherisch, wurde durch die Gunst der Großen König statt seines Neffen Arthur, den er 1202 ermorden ließ. Er regierte als ein gewaltthätiger, ausschweifender und treuloser Fürst. gerieth mit Papst Innocenz III. in Streit u. wurde so gedemüthigt, daß er sein Königreich gegen jährlichen Zins von dem Papste zum Lehen nahm. Den Aufstand des Adels beschwichtigte er 1215 durch die Ertheilung der magna charta, wollte dieselbe nicht halten, wodurch er einen neuen Aufstand erregte, zu dessen Unterstützung Philipp August von Frankreich ein Heer unter dem Dauphin Ludwig landen ließ, den ein Theil der Engländer zum Könige ausrief. J. st. 1216 fast verlassen, doch konnte sein Sohn Heinrich III. den Thron behaupten.


Johann, Name von 6 portugies. Königen. J. I., 1383–1433; J. II., 1481 bis 1495; J. III., 1521–57; J. IV., von Braganza, Stifter der neuen Dynastie, 1640–56; J. V., 1707–50; J. VI., 1796–1826; vergl. Braganza und Portugal.


Johann , Könige von Polen; J. I., Albert, 1492–1501; J. II., Kasimir, 1648–68, bestimmte sich selbst zum Geistlichen, bestieg aber nach dem Tode seines Bruders Ladislaus IV. den Thron, schloß mit Schweden und Rußland ungünstigen Frieden, dankte 1668 ab und st. 16. Dez. 1672 zu Nevers in Frankreich; er war der letzte Jagellone. – J. III., Sobieski, geb. 1624. Sohn des Castellan von Krakau vor seiner Königswahl, ein ausgezeichneter Feldherr, der Schrecken der Türken u. Tataren, wurde den 21. Mai 1674 zum König gewählt, der letzte, der die poln. Krone mit Ruhm trug. Er führte 1683 ein poln. Heer gegen die Türken, welche Wien belagerten und gewann am 12. Septbr. als Oberfeldherr den weltberühmten Sieg. In Polen selbst war er unmächtig, wurde selbst vielfach angefeindet u. angegriffen u. als er 1693 kaum auf dem Todbette lag, fing der poln. Adel schon Unruhen wegen der neuen Königswahl an.


Johann von Luxemburg, König v. Böhmen, geb. 1295, Sohn Kaiser Heinrichs VII., kam 1310 durch seine Vermählung mit der Prinzessin Elisabeth auf den Thron, nahm lebhaften Antheil an den Kriegen in Deutschland. Frankreich und Italien. fiel, seit 1340 erblindet, für Frankreich fechtend 1346 in der Schlacht von Crecy.


Johann (Nepomuk Maria Joseph), König von Sachsen, geb. 12. Dezbr. 1801. Sohn des Prinzen Maximilian von Sachsen und einer Prinzessin von Parma, folgte seinem Bruder Friedrich August II. d. 9. August 1854. Er hat 2 Söhne: Albert. geb. 23. Apr. 1828, Kronprinz, vermählt mit der Prinzessin Karolina von Wasa; Georg. geb. 8. August 1832; eine seiner Töchter, Prinzessin Elisabeth. ist die Wittwe des 1855 gest. Herzogs von Genua, des Bruders des Königs von Sardinien. König I. ist ein wissenschaftlich vielgebildeter Fürst; von ihm erschien das große Werk Dantes (s. d.) übersetzt und erläutert, in 3 Bdn., Leipzig 1839–49.


Johann von Oesterreich, berühmt mit seinem span. Namen Don Juan dʼAustria, natürlicher Sohn Kaisers Karl V. und der Regensburgerin Barbara Blumberg, geb. 24. Febr. 1546, wurde in Spanien erzogen, wählte statt des priesterlichen Standes, zu dem er bestimmt war, den des Kriegers und wurde der größte Feldherr seiner Zeit. Im Jahr 1570 bezwang er einen gefährlichen Aufstand der span. Mauren, gewann 1571 die große Seeschlacht bei Lepanto, eroberte 1573 Tunis, wurde 1576 Statthalter der Niederlande, st. aber schon 1578 bei Namur und erlöste so seinen Bruder Philipp II. von Spanien von dessen nimmer ruhendem Argwohne. Ein anderer Don Juan dʼAustria, Sohn Philipps IV. u. einer Schauspielerin, geb. 1629, gest. 1679, commandierte ohne Glück in den Kriegen gegen die Franzosen und Portugiesen.


Johann (Baptist Jos. Fabian Sebastian). Erzherzog von Oesterreich, geb. den 20. Jan. 1782 zu Florenz, Sohn des Großherzogs von Toscana, des späteren Kaisers Leopold II., erwarb sich eine sehr vielseitige Bildung, widmete sich jedoch wie sein Bruder Karl vorzugsweise

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mit seinen Brüdern gegen ihren Vater Heinrich II. verbündet, hierauf gegen seinen Bruder, König Richard J., verrätherisch, wurde durch die Gunst der Großen König statt seines Neffen Arthur, den er 1202 ermorden ließ. Er regierte als ein gewaltthätiger, ausschweifender und treuloser Fürst. gerieth mit Papst Innocenz III. in Streit u. wurde so gedemüthigt, daß er sein Königreich gegen jährlichen Zins von dem Papste zum Lehen nahm. Den Aufstand des Adels beschwichtigte er 1215 durch die Ertheilung der <hi rendition="#i">magna charta</hi>, wollte dieselbe nicht halten, wodurch er einen neuen Aufstand erregte, zu dessen Unterstützung Philipp August von Frankreich ein Heer unter dem Dauphin Ludwig landen ließ, den ein Theil der Engländer zum Könige ausrief. J. st. 1216 fast verlassen, doch konnte sein Sohn Heinrich III. den Thron behaupten.</p><lb/>
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[489/0490] mit seinen Brüdern gegen ihren Vater Heinrich II. verbündet, hierauf gegen seinen Bruder, König Richard J., verrätherisch, wurde durch die Gunst der Großen König statt seines Neffen Arthur, den er 1202 ermorden ließ. Er regierte als ein gewaltthätiger, ausschweifender und treuloser Fürst. gerieth mit Papst Innocenz III. in Streit u. wurde so gedemüthigt, daß er sein Königreich gegen jährlichen Zins von dem Papste zum Lehen nahm. Den Aufstand des Adels beschwichtigte er 1215 durch die Ertheilung der magna charta, wollte dieselbe nicht halten, wodurch er einen neuen Aufstand erregte, zu dessen Unterstützung Philipp August von Frankreich ein Heer unter dem Dauphin Ludwig landen ließ, den ein Theil der Engländer zum Könige ausrief. J. st. 1216 fast verlassen, doch konnte sein Sohn Heinrich III. den Thron behaupten. Johann, Name von 6 portugies. Königen. J. I., 1383–1433; J. II., 1481 bis 1495; J. III., 1521–57; J. IV., von Braganza, Stifter der neuen Dynastie, 1640–56; J. V., 1707–50; J. VI., 1796–1826; vergl. Braganza und Portugal. Johann , Könige von Polen; J. I., Albert, 1492–1501; J. II., Kasimir, 1648–68, bestimmte sich selbst zum Geistlichen, bestieg aber nach dem Tode seines Bruders Ladislaus IV. den Thron, schloß mit Schweden und Rußland ungünstigen Frieden, dankte 1668 ab und st. 16. Dez. 1672 zu Nevers in Frankreich; er war der letzte Jagellone. – J. III., Sobieski, geb. 1624. Sohn des Castellan von Krakau vor seiner Königswahl, ein ausgezeichneter Feldherr, der Schrecken der Türken u. Tataren, wurde den 21. Mai 1674 zum König gewählt, der letzte, der die poln. Krone mit Ruhm trug. Er führte 1683 ein poln. Heer gegen die Türken, welche Wien belagerten und gewann am 12. Septbr. als Oberfeldherr den weltberühmten Sieg. In Polen selbst war er unmächtig, wurde selbst vielfach angefeindet u. angegriffen u. als er 1693 kaum auf dem Todbette lag, fing der poln. Adel schon Unruhen wegen der neuen Königswahl an. Johann von Luxemburg, König v. Böhmen, geb. 1295, Sohn Kaiser Heinrichs VII., kam 1310 durch seine Vermählung mit der Prinzessin Elisabeth auf den Thron, nahm lebhaften Antheil an den Kriegen in Deutschland. Frankreich und Italien. fiel, seit 1340 erblindet, für Frankreich fechtend 1346 in der Schlacht von Crecy. Johann (Nepomuk Maria Joseph), König von Sachsen, geb. 12. Dezbr. 1801. Sohn des Prinzen Maximilian von Sachsen und einer Prinzessin von Parma, folgte seinem Bruder Friedrich August II. d. 9. August 1854. Er hat 2 Söhne: Albert. geb. 23. Apr. 1828, Kronprinz, vermählt mit der Prinzessin Karolina von Wasa; Georg. geb. 8. August 1832; eine seiner Töchter, Prinzessin Elisabeth. ist die Wittwe des 1855 gest. Herzogs von Genua, des Bruders des Königs von Sardinien. König I. ist ein wissenschaftlich vielgebildeter Fürst; von ihm erschien das große Werk Dantes (s. d.) übersetzt und erläutert, in 3 Bdn., Leipzig 1839–49. Johann von Oesterreich, berühmt mit seinem span. Namen Don Juan dʼAustria, natürlicher Sohn Kaisers Karl V. und der Regensburgerin Barbara Blumberg, geb. 24. Febr. 1546, wurde in Spanien erzogen, wählte statt des priesterlichen Standes, zu dem er bestimmt war, den des Kriegers und wurde der größte Feldherr seiner Zeit. Im Jahr 1570 bezwang er einen gefährlichen Aufstand der span. Mauren, gewann 1571 die große Seeschlacht bei Lepanto, eroberte 1573 Tunis, wurde 1576 Statthalter der Niederlande, st. aber schon 1578 bei Namur und erlöste so seinen Bruder Philipp II. von Spanien von dessen nimmer ruhendem Argwohne. Ein anderer Don Juan dʼAustria, Sohn Philipps IV. u. einer Schauspielerin, geb. 1629, gest. 1679, commandierte ohne Glück in den Kriegen gegen die Franzosen und Portugiesen. Johann (Baptist Jos. Fabian Sebastian). Erzherzog von Oesterreich, geb. den 20. Jan. 1782 zu Florenz, Sohn des Großherzogs von Toscana, des späteren Kaisers Leopold II., erwarb sich eine sehr vielseitige Bildung, widmete sich jedoch wie sein Bruder Karl vorzugsweise

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/490>, abgerufen am 01.09.2024.