Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

kriegswissenschaftlichen Studien. Im Jahr 1800 übernahm er den Oberbefehl über die Armee. die an der Donau gegen Moreau focht, jedoch unter Kray eine Reihe von Unfällen erlitten hatte; der junge Prinz konnte das Glück nicht wiederherstellen und verlor die entscheidende Schlacht bei Hohenlinden. 1801 wurde er Generaldirector des Genie- und Fortificationswesens u. Director der Ingenieurakademie zu Wien sowie des Cadettenhauses zu Wienerisch-Neustadt; 1805 leitete er die Vertheidigung Tyrols u. Kärnthens, aber die Unglückstage von Ulm und Austerlitz machten seine Anstrengungen erfolglos. Nach dem Frieden bereiste und untersuchte er das österr. Alpengebirge als Naturforscher. Historiker u. Kriegsmann, bereitete die Vertheidigung desselben vor und durch Hormayr (s. d. Art.) die Erhebung des Tyrol. Im Kriege von 1809 befehligte er das nach Italien bestimmte Heer, besiegte den Vicekönig Eugen bei Vendone, Pordenone u. Sacile u. drang bis an die Etsch vor; die Unfälle der österr. Hauptarmee in Bayern nöthigten ihn zum Rückzuge gegen die Donau; er verlor das Treffen bei Raab und konnte nicht rechtzeitig zur Schlacht bei Wagram eintreffen. Seit dieser Zeit widmete sich der Prinz mit kurzer Unterbrechung im Jahr 1815, wo er Hüningen belagerte u. zerstörte, den Pflichten seiner Aemter, seinen Studien, der Förderung der Landwirthschaft, des Bergbaus und der metallurgischen Industrie. gründete 1811 das Johanneum in Grätz und erwarb sich bei der Bevölkerung Steyermarks eine wahrhaft edle Popularität, wie denn sein Name durch ganz Deutschland den vollsten Klang eines hochgesinnten und patriotischen Fürsten besitzt. Die Stürme des Jahres 1848 riefen ihn noch einmal zu einem großen Wirkungskreise; er eröffnete den Reichstag zu Wien u. wurde am 29. Juni 1848 von dem Parlamente zu Frankfurt zum Reichsverweser ernannt, in welcher schwierigen Stellung er mehr durch Standhaftigkeit u. Vorsicht als durch energisches Eingreifen Deutschland u. Europa vor den gewaltsamsten Erschütterungen und Revolutionen bewahrte. Er dämmte die demokratische Revolutionspartei u. verhinderte die Ausführung der Plane der später sog. Gothaer, Deutschland durch ein preuß. Kaiserthum zu spalten. Am 20. Dezbr. 1849 legte er, als das Parlament nur mehr aus Factionen bestand, seine Würde nieder u. ging nach Steyermark zurück. Er ist seit 1827 mit Anna Plochel. einer Postmeisterstochter, vermählt, die zur Gräfin von Meran und Freiin von Brandhof (I.s Lieblingsaufenthalt und Gut in Steyermark) erhoben wurde; sein Sohn, der Graf Franz von Meran, geb. den 11. März 1839, widmet sich mit Vorliebe dem Kriegswesen.


Johann der Beständige, geb. 1467, von 1525-32 Kurfürst von Sachsen, einer der Fürsten, der die Reformation in Deutschland begründete, 1526 Urheber des Torgauerbündnisses, 1529 und 1530 besonders thätig auf den Reichstagen zu Speyer und Augsburg und darauf der Hauptstifter des Bundes zu Schmalkalden; st. den 16. August 1532.


Johann Friedrich I., Sohn des Vorigen, geb. 1503, Kurfürst von Sachsen von 1532-47, eifriger Protestant, ehrgeizig aber ohne Kühnheit, ließ sich von dem Landgrafen Philipp von Hessen zu dem schmalkaldischen Kriege hinreißen, wurde von Kaiser Karl V. d. 24. April 1547 bei Mühlberg geschlagen und gefangen. Er verlor die Kurwürde an seinen Vetter Moritz, erhielt sie auch bei seiner Befreiung 1552 nicht zurück, sondern mußte sich mit dem Herzogstitel und den thüring'schen Herrschaften begnügen, st. den 3. März 1554; vergl. Sachsen. - J. F. II., Herzog v. Sachsen, geb. 1529, Sohn des Vorigen, stiftete die Universität Jena, mischte sich in die Streitigkeiten der lutherischen Theologen, u. gab sich, unzufrieden mit seinem beschränkten Gebiete, politischen Abenteurern hin. Er verwickelte sich in die Grumbach'schen Händel (s. Grumbach), wurde von dem Kaiser geächtet, von seinem Bruder u. Vetter in Gotha zur Uebergabe gezwungen (1567) und st. in kaiserl. Hast zu Steyer 1595.


Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen von 1611-56, trat beim Ausbruche des 30jährigen Krieges aus Eifersucht

kriegswissenschaftlichen Studien. Im Jahr 1800 übernahm er den Oberbefehl über die Armee. die an der Donau gegen Moreau focht, jedoch unter Kray eine Reihe von Unfällen erlitten hatte; der junge Prinz konnte das Glück nicht wiederherstellen und verlor die entscheidende Schlacht bei Hohenlinden. 1801 wurde er Generaldirector des Genie- und Fortificationswesens u. Director der Ingenieurakademie zu Wien sowie des Cadettenhauses zu Wienerisch-Neustadt; 1805 leitete er die Vertheidigung Tyrols u. Kärnthens, aber die Unglückstage von Ulm und Austerlitz machten seine Anstrengungen erfolglos. Nach dem Frieden bereiste und untersuchte er das österr. Alpengebirge als Naturforscher. Historiker u. Kriegsmann, bereitete die Vertheidigung desselben vor und durch Hormayr (s. d. Art.) die Erhebung des Tyrol. Im Kriege von 1809 befehligte er das nach Italien bestimmte Heer, besiegte den Vicekönig Eugen bei Vendone, Pordenone u. Sacile u. drang bis an die Etsch vor; die Unfälle der österr. Hauptarmee in Bayern nöthigten ihn zum Rückzuge gegen die Donau; er verlor das Treffen bei Raab und konnte nicht rechtzeitig zur Schlacht bei Wagram eintreffen. Seit dieser Zeit widmete sich der Prinz mit kurzer Unterbrechung im Jahr 1815, wo er Hüningen belagerte u. zerstörte, den Pflichten seiner Aemter, seinen Studien, der Förderung der Landwirthschaft, des Bergbaus und der metallurgischen Industrie. gründete 1811 das Johanneum in Grätz und erwarb sich bei der Bevölkerung Steyermarks eine wahrhaft edle Popularität, wie denn sein Name durch ganz Deutschland den vollsten Klang eines hochgesinnten und patriotischen Fürsten besitzt. Die Stürme des Jahres 1848 riefen ihn noch einmal zu einem großen Wirkungskreise; er eröffnete den Reichstag zu Wien u. wurde am 29. Juni 1848 von dem Parlamente zu Frankfurt zum Reichsverweser ernannt, in welcher schwierigen Stellung er mehr durch Standhaftigkeit u. Vorsicht als durch energisches Eingreifen Deutschland u. Europa vor den gewaltsamsten Erschütterungen und Revolutionen bewahrte. Er dämmte die demokratische Revolutionspartei u. verhinderte die Ausführung der Plane der später sog. Gothaer, Deutschland durch ein preuß. Kaiserthum zu spalten. Am 20. Dezbr. 1849 legte er, als das Parlament nur mehr aus Factionen bestand, seine Würde nieder u. ging nach Steyermark zurück. Er ist seit 1827 mit Anna Plochel. einer Postmeisterstochter, vermählt, die zur Gräfin von Meran und Freiin von Brandhof (I.s Lieblingsaufenthalt und Gut in Steyermark) erhoben wurde; sein Sohn, der Graf Franz von Meran, geb. den 11. März 1839, widmet sich mit Vorliebe dem Kriegswesen.


Johann der Beständige, geb. 1467, von 1525–32 Kurfürst von Sachsen, einer der Fürsten, der die Reformation in Deutschland begründete, 1526 Urheber des Torgauerbündnisses, 1529 und 1530 besonders thätig auf den Reichstagen zu Speyer und Augsburg und darauf der Hauptstifter des Bundes zu Schmalkalden; st. den 16. August 1532.


Johann Friedrich I., Sohn des Vorigen, geb. 1503, Kurfürst von Sachsen von 1532–47, eifriger Protestant, ehrgeizig aber ohne Kühnheit, ließ sich von dem Landgrafen Philipp von Hessen zu dem schmalkaldischen Kriege hinreißen, wurde von Kaiser Karl V. d. 24. April 1547 bei Mühlberg geschlagen und gefangen. Er verlor die Kurwürde an seinen Vetter Moritz, erhielt sie auch bei seiner Befreiung 1552 nicht zurück, sondern mußte sich mit dem Herzogstitel und den thüringʼschen Herrschaften begnügen, st. den 3. März 1554; vergl. Sachsen. – J. F. II., Herzog v. Sachsen, geb. 1529, Sohn des Vorigen, stiftete die Universität Jena, mischte sich in die Streitigkeiten der lutherischen Theologen, u. gab sich, unzufrieden mit seinem beschränkten Gebiete, politischen Abenteurern hin. Er verwickelte sich in die Grumbachʼschen Händel (s. Grumbach), wurde von dem Kaiser geächtet, von seinem Bruder u. Vetter in Gotha zur Uebergabe gezwungen (1567) und st. in kaiserl. Hast zu Steyer 1595.


Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen von 1611–56, trat beim Ausbruche des 30jährigen Krieges aus Eifersucht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0491" n="490"/>
kriegswissenschaftlichen Studien. Im Jahr 1800 übernahm er den Oberbefehl über die Armee. die an der Donau gegen Moreau focht, jedoch unter Kray eine Reihe von Unfällen erlitten hatte; der junge Prinz konnte das Glück nicht wiederherstellen und verlor die entscheidende Schlacht bei Hohenlinden. 1801 wurde er Generaldirector des Genie- und Fortificationswesens u. Director der Ingenieurakademie zu Wien sowie des Cadettenhauses zu Wienerisch-Neustadt; 1805 leitete er die Vertheidigung Tyrols u. Kärnthens, aber die Unglückstage von Ulm und Austerlitz machten seine Anstrengungen erfolglos. Nach dem Frieden bereiste und untersuchte er das österr. Alpengebirge als Naturforscher. Historiker u. Kriegsmann, bereitete die Vertheidigung desselben vor und durch Hormayr (s. d. Art.) die Erhebung des Tyrol. Im Kriege von 1809 befehligte er das nach Italien bestimmte Heer, besiegte den Vicekönig Eugen bei Vendone, Pordenone u. Sacile u. drang bis an die Etsch vor; die Unfälle der österr. Hauptarmee in Bayern nöthigten ihn zum Rückzuge gegen die Donau; er verlor das Treffen bei Raab und konnte nicht rechtzeitig zur Schlacht bei Wagram eintreffen. Seit dieser Zeit widmete sich der Prinz mit kurzer Unterbrechung im Jahr 1815, wo er Hüningen belagerte u. zerstörte, den Pflichten seiner Aemter, seinen Studien, der Förderung der Landwirthschaft, des Bergbaus und der metallurgischen Industrie. gründete 1811 das Johanneum in Grätz und erwarb sich bei der Bevölkerung Steyermarks eine wahrhaft edle Popularität, wie denn sein Name durch ganz Deutschland den vollsten Klang eines hochgesinnten und patriotischen Fürsten besitzt. Die Stürme des Jahres 1848 riefen ihn noch einmal zu einem großen Wirkungskreise; er eröffnete den Reichstag zu Wien u. wurde am 29. Juni 1848 von dem Parlamente zu Frankfurt zum Reichsverweser ernannt, in welcher schwierigen Stellung er mehr durch Standhaftigkeit u. Vorsicht als durch energisches Eingreifen Deutschland u. Europa vor den gewaltsamsten Erschütterungen und Revolutionen bewahrte. Er dämmte die demokratische Revolutionspartei u. verhinderte die Ausführung der Plane der später sog. Gothaer, Deutschland durch ein preuß. Kaiserthum zu spalten. Am 20. Dezbr. 1849 legte er, als das Parlament nur mehr aus Factionen bestand, seine Würde nieder u. ging nach Steyermark zurück. Er ist seit 1827 mit Anna Plochel. einer Postmeisterstochter, vermählt, die zur Gräfin von Meran und Freiin von Brandhof (I.s Lieblingsaufenthalt und Gut in Steyermark) erhoben wurde; sein Sohn, der Graf Franz von Meran, geb. den 11. März 1839, widmet sich mit Vorliebe dem Kriegswesen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Johann der Beständige</hi>, geb. 1467, von 1525&#x2013;32 Kurfürst von Sachsen, einer der Fürsten, der die Reformation in Deutschland begründete, 1526 Urheber des Torgauerbündnisses, 1529 und 1530 besonders thätig auf den Reichstagen zu Speyer und Augsburg und darauf der Hauptstifter des Bundes zu Schmalkalden; st. den 16. August 1532.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Johann Friedrich I.</hi>, Sohn des Vorigen, geb. 1503, Kurfürst von Sachsen von 1532&#x2013;47, eifriger Protestant, ehrgeizig aber ohne Kühnheit, ließ sich von dem Landgrafen Philipp von Hessen zu dem schmalkaldischen Kriege hinreißen, wurde von Kaiser Karl V. d. 24. April 1547 bei Mühlberg geschlagen und gefangen. Er verlor die Kurwürde an seinen Vetter Moritz, erhielt sie auch bei seiner Befreiung 1552 nicht zurück, sondern mußte sich mit dem Herzogstitel und den thüring&#x02BC;schen Herrschaften begnügen, st. den 3. März 1554; vergl. Sachsen. &#x2013; J. F. II., Herzog v. Sachsen, geb. 1529, Sohn des Vorigen, stiftete die Universität Jena, mischte sich in die Streitigkeiten der lutherischen Theologen, u. gab sich, unzufrieden mit seinem beschränkten Gebiete, politischen Abenteurern hin. Er verwickelte sich in die Grumbach&#x02BC;schen Händel (s. Grumbach), wurde von dem Kaiser geächtet, von seinem Bruder u. Vetter in Gotha zur Uebergabe gezwungen (1567) und st. in kaiserl. Hast zu Steyer 1595.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Johann Georg I.</hi>, Kurfürst von Sachsen von 1611&#x2013;56, trat beim Ausbruche des 30jährigen Krieges aus Eifersucht
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[490/0491] kriegswissenschaftlichen Studien. Im Jahr 1800 übernahm er den Oberbefehl über die Armee. die an der Donau gegen Moreau focht, jedoch unter Kray eine Reihe von Unfällen erlitten hatte; der junge Prinz konnte das Glück nicht wiederherstellen und verlor die entscheidende Schlacht bei Hohenlinden. 1801 wurde er Generaldirector des Genie- und Fortificationswesens u. Director der Ingenieurakademie zu Wien sowie des Cadettenhauses zu Wienerisch-Neustadt; 1805 leitete er die Vertheidigung Tyrols u. Kärnthens, aber die Unglückstage von Ulm und Austerlitz machten seine Anstrengungen erfolglos. Nach dem Frieden bereiste und untersuchte er das österr. Alpengebirge als Naturforscher. Historiker u. Kriegsmann, bereitete die Vertheidigung desselben vor und durch Hormayr (s. d. Art.) die Erhebung des Tyrol. Im Kriege von 1809 befehligte er das nach Italien bestimmte Heer, besiegte den Vicekönig Eugen bei Vendone, Pordenone u. Sacile u. drang bis an die Etsch vor; die Unfälle der österr. Hauptarmee in Bayern nöthigten ihn zum Rückzuge gegen die Donau; er verlor das Treffen bei Raab und konnte nicht rechtzeitig zur Schlacht bei Wagram eintreffen. Seit dieser Zeit widmete sich der Prinz mit kurzer Unterbrechung im Jahr 1815, wo er Hüningen belagerte u. zerstörte, den Pflichten seiner Aemter, seinen Studien, der Förderung der Landwirthschaft, des Bergbaus und der metallurgischen Industrie. gründete 1811 das Johanneum in Grätz und erwarb sich bei der Bevölkerung Steyermarks eine wahrhaft edle Popularität, wie denn sein Name durch ganz Deutschland den vollsten Klang eines hochgesinnten und patriotischen Fürsten besitzt. Die Stürme des Jahres 1848 riefen ihn noch einmal zu einem großen Wirkungskreise; er eröffnete den Reichstag zu Wien u. wurde am 29. Juni 1848 von dem Parlamente zu Frankfurt zum Reichsverweser ernannt, in welcher schwierigen Stellung er mehr durch Standhaftigkeit u. Vorsicht als durch energisches Eingreifen Deutschland u. Europa vor den gewaltsamsten Erschütterungen und Revolutionen bewahrte. Er dämmte die demokratische Revolutionspartei u. verhinderte die Ausführung der Plane der später sog. Gothaer, Deutschland durch ein preuß. Kaiserthum zu spalten. Am 20. Dezbr. 1849 legte er, als das Parlament nur mehr aus Factionen bestand, seine Würde nieder u. ging nach Steyermark zurück. Er ist seit 1827 mit Anna Plochel. einer Postmeisterstochter, vermählt, die zur Gräfin von Meran und Freiin von Brandhof (I.s Lieblingsaufenthalt und Gut in Steyermark) erhoben wurde; sein Sohn, der Graf Franz von Meran, geb. den 11. März 1839, widmet sich mit Vorliebe dem Kriegswesen. Johann der Beständige, geb. 1467, von 1525–32 Kurfürst von Sachsen, einer der Fürsten, der die Reformation in Deutschland begründete, 1526 Urheber des Torgauerbündnisses, 1529 und 1530 besonders thätig auf den Reichstagen zu Speyer und Augsburg und darauf der Hauptstifter des Bundes zu Schmalkalden; st. den 16. August 1532. Johann Friedrich I., Sohn des Vorigen, geb. 1503, Kurfürst von Sachsen von 1532–47, eifriger Protestant, ehrgeizig aber ohne Kühnheit, ließ sich von dem Landgrafen Philipp von Hessen zu dem schmalkaldischen Kriege hinreißen, wurde von Kaiser Karl V. d. 24. April 1547 bei Mühlberg geschlagen und gefangen. Er verlor die Kurwürde an seinen Vetter Moritz, erhielt sie auch bei seiner Befreiung 1552 nicht zurück, sondern mußte sich mit dem Herzogstitel und den thüringʼschen Herrschaften begnügen, st. den 3. März 1554; vergl. Sachsen. – J. F. II., Herzog v. Sachsen, geb. 1529, Sohn des Vorigen, stiftete die Universität Jena, mischte sich in die Streitigkeiten der lutherischen Theologen, u. gab sich, unzufrieden mit seinem beschränkten Gebiete, politischen Abenteurern hin. Er verwickelte sich in die Grumbachʼschen Händel (s. Grumbach), wurde von dem Kaiser geächtet, von seinem Bruder u. Vetter in Gotha zur Uebergabe gezwungen (1567) und st. in kaiserl. Hast zu Steyer 1595. Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen von 1611–56, trat beim Ausbruche des 30jährigen Krieges aus Eifersucht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/491
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/491>, abgerufen am 01.09.2024.