Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

und Beurtheilung der Wirklichkeit nicht vom Gegebenen, Erfahrungsmäßigen und Unvollkommenen, sondern vom Seinsollenden, Idealen, Vollkommenen ausgeht; der I. verkennt häufig das Wahre in der Wirklichkeit, stellt sich derselben unversöhnt gegenüber und geräth in ein Labyrinth von Irrthümern und verkehrten Bestrebungen, wenn er selbstgemachte Ideale von vornherein für wahre hält und zu verwirklichen strebt. Der I. ist naturgemäß besonders der Jugend eigen und in seinen folgenschweren Verirrungen liegt eine Anklage gegen religionslose Erziehung, von welchen unsere modernen Erziehungskünstler noch niemals ernstlich Notiz genommen haben. Der I. im angegebenen Sinne zieht sich als Gegensatz des Realismus nicht nur durch die ganze Geschichte der Philosophie, sondern ist die Thesis der Geschichte der Menschheit überhaupt, die Macht, welche im Bunde mit der Religion den Einzelnen, die Völker, die Menschheit im Gebiete der Kunst, Wissenschaft, des staatlichen, politischen und häuslichen Lebens allmälig dem Wahren und Göttlichen zutreibt. Im engern Sinne heißt I. dasjenige philos. System, welches im Gegensatze zum Realismus im engern Sinne nur den Ideen wahres Sein zuschreibt (s. Plato, Aristoteles, Scholastik) oder behauptet, das Seiende und Wirkliche sei lediglich ein Ideales, unsere Vorstellungen davon seien die Frucht unseres eigenen Denkens, eine Behauptung, in welcher das Ich als Absolutes, der denkende Mensch als Gott von vornherein eingeschlossen liegt (s. Berkeley, Kant, Fichte, Schelling, Hegel). In neuester Zeit strebt man nach einer neuen Versöhnung der uralten Gegensätze von I. und Realismus durch einen s. g. Ideal- Realismus, der sich zur Aufgabe gesetzt, die Gedanken nachzudenken, welche Gott im Weltall verwirklichte - bei diesem kühnen Unterfangen aber die göttliche Offenbarung bei Seite liegen läßt, folglich nur eine neue philos. Mißgeburt in die Bücherwelt befördern kann.


Idee, griech., Anschauung, Bild, Gestalt, Geistesgebilde; bei Platon das Urbild jedes erschaffenen Dinges, wie dasselbe im göttlichen Verstande vorhanden und dadurch wirklich ist, dann die dem Urbilde entsprechende Vorstellung, welche im menschlichen Geiste als Erinnerung wiederstrahlt. Die Leibnitzisch-Wolfische Schule nahm I. mit Vorstellung gleichbedeutend, wie die Franzosen und Engländer vorher gethan und wie es auch Sprachgebrauch bei uns ist. Seit Kant, der reine I.n d. h. apriorische Vorstellungen unterschied von den empirischen I.n d. h. von solchen, denen eine sinnliche Anschauung zu Grunde liegt, hat man die I.n als Vernunftbegriffe und mehr od. minder im Sinne Platons aufgefaßt. In der Wissenschaft möchte die Bedeutung von I. als göttlicher Gedanke oder innere Schauung des Göttlichen wiederum herrschend werden.


Ideenassociation, s. Association der Ideen.


Ideler, Christian Ludwig, geb. 1766 zu Groß-Brese bei Perleberg, 1794 als Astronom für die Kalenderberechnungen in Preußen angestellt, später Lehrer der königl. Prinzen, Studiendirector des Cadettencorps, 1821 Professor an der Universität zu Berlin, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1839 Mitglied des franz. Instituts, 1842 Geh. Rath; starb 1846. Schriften: "Histor. Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten", Lpz. 1806; "Ursprung und Bedeutung der Sternnamen", Berlin 1809; "Handbuch der Chronologie", 2 Bde., Berl. 1825-26; sehr verbreitet ist auch sein mit Nolte herausgegebenes "Handbuch der franz. Sprache und Literatur", in 3 Theilen u. vielen Auflagen, ebenso sein "Handbuch der engl. Sprache u. Literatur". - I., Julius Ludw., ältester Sohn des Vorigen, geb. 1809 zu Berlin, gest. 1842 als Docent zu Berlin, schrieb über die Meteorologie der alten Griechen und Römer, sowie über altägypt. Hieroglyphenliteratur: "Hermapion, sive rudimenta hieroglyphicae vet. Aegypt. literaturae", 2 Bde., Leipzig 1841. - I., Karl Wilh., Verwandter der Vorigen, geb. 1795, Prof. zu Berlin und sehr verdienter Psychiatriker. "Grundriß der Seelenheilkunde", 2 Bde., Berl. 1835-38; "Biographien Geisteskranker",

und Beurtheilung der Wirklichkeit nicht vom Gegebenen, Erfahrungsmäßigen und Unvollkommenen, sondern vom Seinsollenden, Idealen, Vollkommenen ausgeht; der I. verkennt häufig das Wahre in der Wirklichkeit, stellt sich derselben unversöhnt gegenüber und geräth in ein Labyrinth von Irrthümern und verkehrten Bestrebungen, wenn er selbstgemachte Ideale von vornherein für wahre hält und zu verwirklichen strebt. Der I. ist naturgemäß besonders der Jugend eigen und in seinen folgenschweren Verirrungen liegt eine Anklage gegen religionslose Erziehung, von welchen unsere modernen Erziehungskünstler noch niemals ernstlich Notiz genommen haben. Der I. im angegebenen Sinne zieht sich als Gegensatz des Realismus nicht nur durch die ganze Geschichte der Philosophie, sondern ist die Thesis der Geschichte der Menschheit überhaupt, die Macht, welche im Bunde mit der Religion den Einzelnen, die Völker, die Menschheit im Gebiete der Kunst, Wissenschaft, des staatlichen, politischen und häuslichen Lebens allmälig dem Wahren und Göttlichen zutreibt. Im engern Sinne heißt I. dasjenige philos. System, welches im Gegensatze zum Realismus im engern Sinne nur den Ideen wahres Sein zuschreibt (s. Plato, Aristoteles, Scholastik) oder behauptet, das Seiende und Wirkliche sei lediglich ein Ideales, unsere Vorstellungen davon seien die Frucht unseres eigenen Denkens, eine Behauptung, in welcher das Ich als Absolutes, der denkende Mensch als Gott von vornherein eingeschlossen liegt (s. Berkeley, Kant, Fichte, Schelling, Hegel). In neuester Zeit strebt man nach einer neuen Versöhnung der uralten Gegensätze von I. und Realismus durch einen s. g. Ideal- Realismus, der sich zur Aufgabe gesetzt, die Gedanken nachzudenken, welche Gott im Weltall verwirklichte – bei diesem kühnen Unterfangen aber die göttliche Offenbarung bei Seite liegen läßt, folglich nur eine neue philos. Mißgeburt in die Bücherwelt befördern kann.


Idee, griech., Anschauung, Bild, Gestalt, Geistesgebilde; bei Platon das Urbild jedes erschaffenen Dinges, wie dasselbe im göttlichen Verstande vorhanden und dadurch wirklich ist, dann die dem Urbilde entsprechende Vorstellung, welche im menschlichen Geiste als Erinnerung wiederstrahlt. Die Leibnitzisch-Wolfische Schule nahm I. mit Vorstellung gleichbedeutend, wie die Franzosen und Engländer vorher gethan und wie es auch Sprachgebrauch bei uns ist. Seit Kant, der reine I.n d. h. apriorische Vorstellungen unterschied von den empirischen I.n d. h. von solchen, denen eine sinnliche Anschauung zu Grunde liegt, hat man die I.n als Vernunftbegriffe und mehr od. minder im Sinne Platons aufgefaßt. In der Wissenschaft möchte die Bedeutung von I. als göttlicher Gedanke oder innere Schauung des Göttlichen wiederum herrschend werden.


Ideenassociation, s. Association der Ideen.


Ideler, Christian Ludwig, geb. 1766 zu Groß-Brese bei Perleberg, 1794 als Astronom für die Kalenderberechnungen in Preußen angestellt, später Lehrer der königl. Prinzen, Studiendirector des Cadettencorps, 1821 Professor an der Universität zu Berlin, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1839 Mitglied des franz. Instituts, 1842 Geh. Rath; starb 1846. Schriften: „Histor. Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten“, Lpz. 1806; „Ursprung und Bedeutung der Sternnamen“, Berlin 1809; „Handbuch der Chronologie“, 2 Bde., Berl. 1825–26; sehr verbreitet ist auch sein mit Nolte herausgegebenes „Handbuch der franz. Sprache und Literatur“, in 3 Theilen u. vielen Auflagen, ebenso sein „Handbuch der engl. Sprache u. Literatur“. – I., Julius Ludw., ältester Sohn des Vorigen, geb. 1809 zu Berlin, gest. 1842 als Docent zu Berlin, schrieb über die Meteorologie der alten Griechen und Römer, sowie über altägypt. Hieroglyphenliteratur: „Hermapion, sive rudimenta hieroglyphicae vet. Aegypt. literaturae“, 2 Bde., Leipzig 1841. – I., Karl Wilh., Verwandter der Vorigen, geb. 1795, Prof. zu Berlin und sehr verdienter Psychiatriker. „Grundriß der Seelenheilkunde“, 2 Bde., Berl. 1835–38; „Biographien Geisteskranker“,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0390" n="389"/>
und Beurtheilung der Wirklichkeit nicht vom Gegebenen, Erfahrungsmäßigen und Unvollkommenen, sondern vom Seinsollenden, Idealen, Vollkommenen ausgeht; der I. verkennt häufig das Wahre in der Wirklichkeit, stellt sich derselben unversöhnt gegenüber und geräth in ein Labyrinth von Irrthümern und verkehrten Bestrebungen, wenn er selbstgemachte Ideale von vornherein für wahre hält und zu verwirklichen strebt. Der I. ist naturgemäß besonders der Jugend eigen und in seinen folgenschweren Verirrungen liegt eine Anklage gegen religionslose Erziehung, von welchen unsere modernen Erziehungskünstler noch niemals ernstlich Notiz genommen haben. Der I. im angegebenen Sinne zieht sich als Gegensatz des Realismus nicht nur durch die ganze Geschichte der Philosophie, sondern ist die Thesis der Geschichte der Menschheit überhaupt, die Macht, welche im Bunde mit der Religion den Einzelnen, die Völker, die Menschheit im Gebiete der Kunst, Wissenschaft, des staatlichen, politischen und häuslichen Lebens allmälig dem Wahren und Göttlichen zutreibt. Im engern Sinne heißt I. dasjenige philos. System, welches im Gegensatze zum Realismus im engern Sinne nur den Ideen wahres Sein zuschreibt (s. Plato, Aristoteles, Scholastik) oder behauptet, das Seiende und Wirkliche sei lediglich ein Ideales, unsere Vorstellungen davon seien die Frucht unseres eigenen Denkens, eine Behauptung, in welcher das Ich als Absolutes, der denkende Mensch als Gott von vornherein eingeschlossen liegt (s. Berkeley, Kant, Fichte, Schelling, Hegel). In neuester Zeit strebt man nach einer neuen Versöhnung der uralten Gegensätze von I. und Realismus durch einen s. g. <hi rendition="#g">Ideal- Realismus</hi>, der sich zur Aufgabe gesetzt, die Gedanken nachzudenken, welche Gott im Weltall verwirklichte &#x2013; bei diesem kühnen Unterfangen aber die göttliche Offenbarung bei Seite liegen läßt, folglich nur eine neue philos. Mißgeburt in die Bücherwelt befördern kann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Idee</hi>, griech., Anschauung, Bild, Gestalt, Geistesgebilde; bei Platon das Urbild jedes erschaffenen Dinges, wie dasselbe im göttlichen Verstande vorhanden und dadurch wirklich ist, dann die dem Urbilde entsprechende Vorstellung, welche im menschlichen Geiste als Erinnerung wiederstrahlt. Die Leibnitzisch-Wolfische Schule nahm I. mit Vorstellung gleichbedeutend, wie die Franzosen und Engländer vorher gethan und wie es auch Sprachgebrauch bei uns ist. Seit Kant, der <hi rendition="#g">reine</hi> I.n d. h. apriorische Vorstellungen unterschied von den empirischen I.n d. h. von solchen, denen eine sinnliche Anschauung zu Grunde liegt, hat man die I.n als Vernunftbegriffe und mehr od. minder im Sinne Platons aufgefaßt. In der Wissenschaft möchte die Bedeutung von I. als göttlicher Gedanke oder innere Schauung des Göttlichen wiederum herrschend werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ideenassociation</hi>, s. Association der Ideen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ideler</hi>, Christian Ludwig, geb. 1766 zu Groß-Brese bei Perleberg, 1794 als Astronom für die Kalenderberechnungen in Preußen angestellt, später Lehrer der königl. Prinzen, Studiendirector des Cadettencorps, 1821 Professor an der Universität zu Berlin, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1839 Mitglied des franz. Instituts, 1842 Geh. Rath; starb 1846. Schriften: &#x201E;Histor. Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten&#x201C;, Lpz. 1806; &#x201E;Ursprung und Bedeutung der Sternnamen&#x201C;, Berlin 1809; &#x201E;Handbuch der Chronologie&#x201C;, 2 Bde., Berl. 1825&#x2013;26; sehr verbreitet ist auch sein mit Nolte herausgegebenes &#x201E;Handbuch der franz. Sprache und Literatur&#x201C;, in 3 Theilen u. vielen Auflagen, ebenso sein &#x201E;Handbuch der engl. Sprache u. Literatur&#x201C;. &#x2013; I., <hi rendition="#g">Julius Ludw.</hi>, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1809 zu Berlin, gest. 1842 als Docent zu Berlin, schrieb über die Meteorologie der alten Griechen und Römer, sowie über altägypt. Hieroglyphenliteratur: &#x201E;<hi rendition="#i">Hermapion, sive rudimenta hieroglyphicae vet. Aegypt. literaturae</hi>&#x201C;, 2 Bde., Leipzig 1841. &#x2013; I., <hi rendition="#g">Karl Wilh.</hi>, Verwandter der Vorigen, geb. 1795, Prof. zu Berlin und sehr verdienter Psychiatriker. &#x201E;Grundriß der Seelenheilkunde&#x201C;, 2 Bde., Berl. 1835&#x2013;38; &#x201E;Biographien Geisteskranker&#x201C;,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[389/0390] und Beurtheilung der Wirklichkeit nicht vom Gegebenen, Erfahrungsmäßigen und Unvollkommenen, sondern vom Seinsollenden, Idealen, Vollkommenen ausgeht; der I. verkennt häufig das Wahre in der Wirklichkeit, stellt sich derselben unversöhnt gegenüber und geräth in ein Labyrinth von Irrthümern und verkehrten Bestrebungen, wenn er selbstgemachte Ideale von vornherein für wahre hält und zu verwirklichen strebt. Der I. ist naturgemäß besonders der Jugend eigen und in seinen folgenschweren Verirrungen liegt eine Anklage gegen religionslose Erziehung, von welchen unsere modernen Erziehungskünstler noch niemals ernstlich Notiz genommen haben. Der I. im angegebenen Sinne zieht sich als Gegensatz des Realismus nicht nur durch die ganze Geschichte der Philosophie, sondern ist die Thesis der Geschichte der Menschheit überhaupt, die Macht, welche im Bunde mit der Religion den Einzelnen, die Völker, die Menschheit im Gebiete der Kunst, Wissenschaft, des staatlichen, politischen und häuslichen Lebens allmälig dem Wahren und Göttlichen zutreibt. Im engern Sinne heißt I. dasjenige philos. System, welches im Gegensatze zum Realismus im engern Sinne nur den Ideen wahres Sein zuschreibt (s. Plato, Aristoteles, Scholastik) oder behauptet, das Seiende und Wirkliche sei lediglich ein Ideales, unsere Vorstellungen davon seien die Frucht unseres eigenen Denkens, eine Behauptung, in welcher das Ich als Absolutes, der denkende Mensch als Gott von vornherein eingeschlossen liegt (s. Berkeley, Kant, Fichte, Schelling, Hegel). In neuester Zeit strebt man nach einer neuen Versöhnung der uralten Gegensätze von I. und Realismus durch einen s. g. Ideal- Realismus, der sich zur Aufgabe gesetzt, die Gedanken nachzudenken, welche Gott im Weltall verwirklichte – bei diesem kühnen Unterfangen aber die göttliche Offenbarung bei Seite liegen läßt, folglich nur eine neue philos. Mißgeburt in die Bücherwelt befördern kann. Idee, griech., Anschauung, Bild, Gestalt, Geistesgebilde; bei Platon das Urbild jedes erschaffenen Dinges, wie dasselbe im göttlichen Verstande vorhanden und dadurch wirklich ist, dann die dem Urbilde entsprechende Vorstellung, welche im menschlichen Geiste als Erinnerung wiederstrahlt. Die Leibnitzisch-Wolfische Schule nahm I. mit Vorstellung gleichbedeutend, wie die Franzosen und Engländer vorher gethan und wie es auch Sprachgebrauch bei uns ist. Seit Kant, der reine I.n d. h. apriorische Vorstellungen unterschied von den empirischen I.n d. h. von solchen, denen eine sinnliche Anschauung zu Grunde liegt, hat man die I.n als Vernunftbegriffe und mehr od. minder im Sinne Platons aufgefaßt. In der Wissenschaft möchte die Bedeutung von I. als göttlicher Gedanke oder innere Schauung des Göttlichen wiederum herrschend werden. Ideenassociation, s. Association der Ideen. Ideler, Christian Ludwig, geb. 1766 zu Groß-Brese bei Perleberg, 1794 als Astronom für die Kalenderberechnungen in Preußen angestellt, später Lehrer der königl. Prinzen, Studiendirector des Cadettencorps, 1821 Professor an der Universität zu Berlin, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1839 Mitglied des franz. Instituts, 1842 Geh. Rath; starb 1846. Schriften: „Histor. Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten“, Lpz. 1806; „Ursprung und Bedeutung der Sternnamen“, Berlin 1809; „Handbuch der Chronologie“, 2 Bde., Berl. 1825–26; sehr verbreitet ist auch sein mit Nolte herausgegebenes „Handbuch der franz. Sprache und Literatur“, in 3 Theilen u. vielen Auflagen, ebenso sein „Handbuch der engl. Sprache u. Literatur“. – I., Julius Ludw., ältester Sohn des Vorigen, geb. 1809 zu Berlin, gest. 1842 als Docent zu Berlin, schrieb über die Meteorologie der alten Griechen und Römer, sowie über altägypt. Hieroglyphenliteratur: „Hermapion, sive rudimenta hieroglyphicae vet. Aegypt. literaturae“, 2 Bde., Leipzig 1841. – I., Karl Wilh., Verwandter der Vorigen, geb. 1795, Prof. zu Berlin und sehr verdienter Psychiatriker. „Grundriß der Seelenheilkunde“, 2 Bde., Berl. 1835–38; „Biographien Geisteskranker“,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/390
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/390>, abgerufen am 23.11.2024.