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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Ichnographie, griech.-dtsch., Grundriß, Plan.


Ichor, griech., in der Mythe das Blut der Götter; der Lebenssaft; dann in der Medic. der Ausfluß brandiger Geschwüre.


Ichthya, griech., trockene Fischhaut.


Ichthyocolla, Colla piscium, Gluten, Alkanax, Hausenblase, Fischleim, ist die auf verschiedene Weise zugerichtete Schwimmblase mehrer Fische, vorzüglich aber die von Accipenser Huso L., Hausen u. Accipenser Sturio, Stör, Knorpelfische aus der 2. Ordnung, Eleutherobranchi. Die Hausenblase kommt in Blättern und in Ringeln od. Klammern im Handel vor, ist weiß, irisirt gegen das Licht gehalten u. ist geschmack- u. geruchlos. Sie wird in aufgelöstem Zustande zu süßen Gelees, zum Klären der Weine etc., sodann zur Darstellung des engl. Pflasters u. Mundleims etc. verwendet.


Ichthyoderen, Knorpelfische; Ichthyodonten, versteinerte Fischzähne; Ichthyographie, Beschreibung der Fische; Ichthyolith, Fischversteinerung; Ichthyologie, die Lehre von den Fischen; Ichthyomorph, Fischabdruck.


Ichthyophagen, Fischesser, nannten die Griechen ein armseliges Küstenvolk in Gedrosien, dem heutigen Beludschistan, ebenso ein afrikanisches am Südende des arab. Meeres.


Ichthyophthalm, s. Apophyllit.


Ichthyosaurus, der Name einer untergegangenen, vorweltlichen Gattung von Reptilien, deren Knochen, zum Theil ganze Skelete, hauptsächlich in der Liasformation gefunden werden. Das Thier bildete ein Mittelding zwischen den Sauriern (Eidechsen) u. Fischen, indem alle seine Füße Flossenfüße sind, derselbe somit nur im Wasser sich aufhalten konnte, daher der Name I., d. h. Fischsaurier; wurde bis 30' lang, lebte von Fischen.


Ichthyosis, griech., Fischschuppenausschlag, eine Hautkrankheit.


Icilius, angesehenes plebejisches Geschlecht in Rom, das mehre Vorkämpfer in den Streitigkeiten der Plebejer und Patricier stellte; der bekannteste ist Lucius I., Verlobter der Virginia, thätig bei dem Sturze der Decemvirn, später Volkstribun.


Icolmkill (Eik-), früher Jona, s. Hebriden.


Iconium, jetzt Koniah. Stadt im türk. Kleinasien, ehemals Hauptstadt Lykaoniens, im 12. u. 13. Jahrh. Residenz der seldschuckischen Sultane von Rum, aus welcher Zeit sich Moscheen, Bazars und Bäder theilweise erhalten haben, jetzt unbedeutend. Sieg Kaiser Friedrichs I. 1190; Ibrahim Paschas, 21. Dez. 1832.


Icterus, lat., Gelbsucht; icterisch, gelbsüchtig.


Ida, wald- und quellenreiches Gebirge bei Troja, 4650' hoch; Gebirge auf Candia (s. d.), jetzt Philoriti, erreicht in den höchsten Punkten 8000' Höhe.


Idalium, Vorgebirge und Stadt der Insel Cypern, mit einem Tempel der Venus, daher deren Beinamen Idalia.


Idarwald, waldige Bergkette zwischen dem Hundsrück und Hochwald, erhebt sich im Idarkopf 2263'.


Ideal, griech.-deutsch, bezeichnet als Hauptwort die Idee, insofern dieselbe als verwirklicht gedacht oder insofern ihre Verwirklichung angestrebt wird, das Urbild, Musterbild. So ist z. B. die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden, d. h. derjenige Zustand des Menschengeschlechtes, wo mindestens die Mehrzahl der Menschen die Lehre Jesu Christi kennt, befolgt und deßhalb glücklich lebt, ein I. des Christen. In der Kunst und Wissenschaft wie im Leben spielen die I.e ihre Rolle; jeder Mensch hat seine I.e, die freilich oft genug mit Ideen als göttlichen Gedanken nichts zu thun haben. - I. als Beiwort ist gleichbedeutend mit gedacht, sein sollend, vollkommen, und dem Ausdruck real (d. h. wirklich vorhanden, gegeben) entgegengesetzt. - Idealisiren, Gegenstände oder Zustände der Wirklichkeit denkend oder handelnd in den Zustand der Vollkommenheit erheben, ihrer Idee entsprechend sich vorstellen od. gestalten, manchmal mit der Nebenbedeutung des Uebertreibens und Schönfärbens, was z. B. von Schillers historischen Werken, Joh. v. Müllers Geschichte der schweiz. Eidgenossenschaft, Böttigers Geschichte von Sachsen u. vielen andern gilt.


Idealismus, griech.-dtsch., diejenige Weltanschauung, welche bei der Betrachtung


Ichnographie, griech.-dtsch., Grundriß, Plan.


Ichor, griech., in der Mythe das Blut der Götter; der Lebenssaft; dann in der Medic. der Ausfluß brandiger Geschwüre.


Ichthya, griech., trockene Fischhaut.


Ichthyocolla, Colla piscium, Gluten, Alkanax, Hausenblase, Fischleim, ist die auf verschiedene Weise zugerichtete Schwimmblase mehrer Fische, vorzüglich aber die von Accipenser Huso L., Hausen u. Accipenser Sturio, Stör, Knorpelfische aus der 2. Ordnung, Eleutherobranchi. Die Hausenblase kommt in Blättern und in Ringeln od. Klammern im Handel vor, ist weiß, irisirt gegen das Licht gehalten u. ist geschmack- u. geruchlos. Sie wird in aufgelöstem Zustande zu süßen Gelées, zum Klären der Weine etc., sodann zur Darstellung des engl. Pflasters u. Mundleims etc. verwendet.


Ichthyoderen, Knorpelfische; Ichthyodonten, versteinerte Fischzähne; Ichthyographie, Beschreibung der Fische; Ichthyolith, Fischversteinerung; Ichthyologie, die Lehre von den Fischen; Ichthyomorph, Fischabdruck.


Ichthyophagen, Fischesser, nannten die Griechen ein armseliges Küstenvolk in Gedrosien, dem heutigen Beludschistan, ebenso ein afrikanisches am Südende des arab. Meeres.


Ichthyophthalm, s. Apophyllit.


Ichthyosaurus, der Name einer untergegangenen, vorweltlichen Gattung von Reptilien, deren Knochen, zum Theil ganze Skelete, hauptsächlich in der Liasformation gefunden werden. Das Thier bildete ein Mittelding zwischen den Sauriern (Eidechsen) u. Fischen, indem alle seine Füße Flossenfüße sind, derselbe somit nur im Wasser sich aufhalten konnte, daher der Name I., d. h. Fischsaurier; wurde bis 30' lang, lebte von Fischen.


Ichthyosis, griech., Fischschuppenausschlag, eine Hautkrankheit.


Icilius, angesehenes plebejisches Geschlecht in Rom, das mehre Vorkämpfer in den Streitigkeiten der Plebejer und Patricier stellte; der bekannteste ist Lucius I., Verlobter der Virginia, thätig bei dem Sturze der Decemvirn, später Volkstribun.


Icolmkill (Eik–), früher Jona, s. Hebriden.


Iconium, jetzt Koniah. Stadt im türk. Kleinasien, ehemals Hauptstadt Lykaoniens, im 12. u. 13. Jahrh. Residenz der seldschuckischen Sultane von Rum, aus welcher Zeit sich Moscheen, Bazars und Bäder theilweise erhalten haben, jetzt unbedeutend. Sieg Kaiser Friedrichs I. 1190; Ibrahim Paschas, 21. Dez. 1832.


Icterus, lat., Gelbsucht; icterisch, gelbsüchtig.


Ida, wald- und quellenreiches Gebirge bei Troja, 4650' hoch; Gebirge auf Candia (s. d.), jetzt Philoriti, erreicht in den höchsten Punkten 8000' Höhe.


Idalium, Vorgebirge und Stadt der Insel Cypern, mit einem Tempel der Venus, daher deren Beinamen Idalia.


Idarwald, waldige Bergkette zwischen dem Hundsrück und Hochwald, erhebt sich im Idarkopf 2263'.


Ideal, griech.-deutsch, bezeichnet als Hauptwort die Idee, insofern dieselbe als verwirklicht gedacht oder insofern ihre Verwirklichung angestrebt wird, das Urbild, Musterbild. So ist z. B. die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden, d. h. derjenige Zustand des Menschengeschlechtes, wo mindestens die Mehrzahl der Menschen die Lehre Jesu Christi kennt, befolgt und deßhalb glücklich lebt, ein I. des Christen. In der Kunst und Wissenschaft wie im Leben spielen die I.e ihre Rolle; jeder Mensch hat seine I.e, die freilich oft genug mit Ideen als göttlichen Gedanken nichts zu thun haben. – I. als Beiwort ist gleichbedeutend mit gedacht, sein sollend, vollkommen, und dem Ausdruck real (d. h. wirklich vorhanden, gegeben) entgegengesetzt. – Idealisiren, Gegenstände oder Zustände der Wirklichkeit denkend oder handelnd in den Zustand der Vollkommenheit erheben, ihrer Idee entsprechend sich vorstellen od. gestalten, manchmal mit der Nebenbedeutung des Uebertreibens und Schönfärbens, was z. B. von Schillers historischen Werken, Joh. v. Müllers Geschichte der schweiz. Eidgenossenschaft, Böttigers Geschichte von Sachsen u. vielen andern gilt.


Idealismus, griech.-dtsch., diejenige Weltanschauung, welche bei der Betrachtung

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[388/0389] Ichnographie, griech.-dtsch., Grundriß, Plan. Ichor, griech., in der Mythe das Blut der Götter; der Lebenssaft; dann in der Medic. der Ausfluß brandiger Geschwüre. Ichthya, griech., trockene Fischhaut. Ichthyocolla, Colla piscium, Gluten, Alkanax, Hausenblase, Fischleim, ist die auf verschiedene Weise zugerichtete Schwimmblase mehrer Fische, vorzüglich aber die von Accipenser Huso L., Hausen u. Accipenser Sturio, Stör, Knorpelfische aus der 2. Ordnung, Eleutherobranchi. Die Hausenblase kommt in Blättern und in Ringeln od. Klammern im Handel vor, ist weiß, irisirt gegen das Licht gehalten u. ist geschmack- u. geruchlos. Sie wird in aufgelöstem Zustande zu süßen Gelées, zum Klären der Weine etc., sodann zur Darstellung des engl. Pflasters u. Mundleims etc. verwendet. Ichthyoderen, Knorpelfische; Ichthyodonten, versteinerte Fischzähne; Ichthyographie, Beschreibung der Fische; Ichthyolith, Fischversteinerung; Ichthyologie, die Lehre von den Fischen; Ichthyomorph, Fischabdruck. Ichthyophagen, Fischesser, nannten die Griechen ein armseliges Küstenvolk in Gedrosien, dem heutigen Beludschistan, ebenso ein afrikanisches am Südende des arab. Meeres. Ichthyophthalm, s. Apophyllit. Ichthyosaurus, der Name einer untergegangenen, vorweltlichen Gattung von Reptilien, deren Knochen, zum Theil ganze Skelete, hauptsächlich in der Liasformation gefunden werden. Das Thier bildete ein Mittelding zwischen den Sauriern (Eidechsen) u. Fischen, indem alle seine Füße Flossenfüße sind, derselbe somit nur im Wasser sich aufhalten konnte, daher der Name I., d. h. Fischsaurier; wurde bis 30' lang, lebte von Fischen. Ichthyosis, griech., Fischschuppenausschlag, eine Hautkrankheit. Icilius, angesehenes plebejisches Geschlecht in Rom, das mehre Vorkämpfer in den Streitigkeiten der Plebejer und Patricier stellte; der bekannteste ist Lucius I., Verlobter der Virginia, thätig bei dem Sturze der Decemvirn, später Volkstribun. Icolmkill (Eik–), früher Jona, s. Hebriden. Iconium, jetzt Koniah. Stadt im türk. Kleinasien, ehemals Hauptstadt Lykaoniens, im 12. u. 13. Jahrh. Residenz der seldschuckischen Sultane von Rum, aus welcher Zeit sich Moscheen, Bazars und Bäder theilweise erhalten haben, jetzt unbedeutend. Sieg Kaiser Friedrichs I. 1190; Ibrahim Paschas, 21. Dez. 1832. Icterus, lat., Gelbsucht; icterisch, gelbsüchtig. Ida, wald- und quellenreiches Gebirge bei Troja, 4650' hoch; Gebirge auf Candia (s. d.), jetzt Philoriti, erreicht in den höchsten Punkten 8000' Höhe. Idalium, Vorgebirge und Stadt der Insel Cypern, mit einem Tempel der Venus, daher deren Beinamen Idalia. Idarwald, waldige Bergkette zwischen dem Hundsrück und Hochwald, erhebt sich im Idarkopf 2263'. Ideal, griech.-deutsch, bezeichnet als Hauptwort die Idee, insofern dieselbe als verwirklicht gedacht oder insofern ihre Verwirklichung angestrebt wird, das Urbild, Musterbild. So ist z. B. die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden, d. h. derjenige Zustand des Menschengeschlechtes, wo mindestens die Mehrzahl der Menschen die Lehre Jesu Christi kennt, befolgt und deßhalb glücklich lebt, ein I. des Christen. In der Kunst und Wissenschaft wie im Leben spielen die I.e ihre Rolle; jeder Mensch hat seine I.e, die freilich oft genug mit Ideen als göttlichen Gedanken nichts zu thun haben. – I. als Beiwort ist gleichbedeutend mit gedacht, sein sollend, vollkommen, und dem Ausdruck real (d. h. wirklich vorhanden, gegeben) entgegengesetzt. – Idealisiren, Gegenstände oder Zustände der Wirklichkeit denkend oder handelnd in den Zustand der Vollkommenheit erheben, ihrer Idee entsprechend sich vorstellen od. gestalten, manchmal mit der Nebenbedeutung des Uebertreibens und Schönfärbens, was z. B. von Schillers historischen Werken, Joh. v. Müllers Geschichte der schweiz. Eidgenossenschaft, Böttigers Geschichte von Sachsen u. vielen andern gilt. Idealismus, griech.-dtsch., diejenige Weltanschauung, welche bei der Betrachtung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/389>, abgerufen am 23.11.2024.