Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.der topograph. Anatomie", 2 Bde., Wien 1847, 2. Aufl. 1852; "Das uropoetische System der Knochenfische", Wien 1852. Besonders berühmt sind auch seine anatom. Präparate, vor allen seine Injectionen. Hyssopus, s. Ysop. Hystera, griech., Gebärmutter, davon die Zusammensetzungen: Hysteritis, Entzündung, Hysterocele, Bruch, Hysteroloxie, Verschiebung, Hysteroptose, Vorfall, Hysterotomie, chirurgische Operation, Hysteroskopie, Untersuchung der Gebärmutter etc. Hysterie, ist die Hypochondrie des weibl. Geschlechts, von Hystera, griech., Gebärmutter, weil man wie bei der Hypochondrie die Milz so hier die Gebärmutter als den Ausgangspunkt der Krankheit ansah. Beides ist unrichtig. Eine krankhaft erhöhte Reizbarkeit des Nervensystems ist auch hier das wesentl. Element. Allerdings überwiegt gar häufig, ja gewöhnl. das Geschlechtsleben in dieser Krankheit. Ein unterscheidendes Moment für beide Krankheiten bildet insbesondere der Umstand, daß bei der H. in der Regel, bei der Hypochondrie nur ausnahmsweise die Symptome im Bereich der Bewegungsnerven als Krämpfe sich geltend machen. Der einzelnen Symptome sind es Legion wie bei der Hypochondrie. Wenn sie über das gewöhnliche Maß nicht hinausgehen und sich in Entwickelungen von Gas endigen, so nennt man sie in den Gesellschaften Vapeurs. Ursache der Krankheit sind ähnliche wie bei der Hypochondrie, Prognose und Therapie im Wesentlichen auch. Unter den sog. Antihysterica versteht man in der Materia medica Arzneistoffe, welche flüchtige, dem gewöhnlichen Geruchssinn meist unangenehme Bestandtheile, theils aus dem Thier-, theils aus dem Pflanzenreich enthalten, z. B. Liebegeil, Moschus, Baldrian, Chamillen, das empyreumatische Oel, von Federn, Hufen, Leder etc. Sie alle sind nur Palliativen; eine mit großer Umsicht geleitete psychische und körperliche Pädagogik ist das selten gelingende Meisterstück der radicalen Heilung dieser Krankheit. Hysterolith, griech.-deutsch, Versteinerungen der Bohrmuschel, gewöhnlich Steinkerne. Hysteron-Proteron (griech. = das Nachher-Vorher), Redefigur, deren Wesen auf einen logischen Schnitzer hinausläuft, indem man den Grund mit der Folge verwechselt u. damit die Ordnung des Satzes verkehrt, z. B. der Mensch als freies Wesen ist strafbar, folglich zurechnungsfähig. I. I, der 9. Buchstabe des abendländ. Alphabets; bezeichnet theils den Vocal i, theils den sich dem Gaumenlaute g annähernden Halbvocal i (Jod), den die Griechen nicht kannten, daher die griech. Wörter unter i angeführt sind; die Aussprache des i in den romanischen Sprachen ist bei den betreffenden Wörtern angegeben. Bei den Römern war I als Zahlzeichen = 1; vor den größeren Zahlen C und M bezeichnet es so viele 100 od. 1000, z. B. IIIC = 300; auf altfranzös. Münzen die Münzstätte Limoges. Iärta (eigentlich Hjerta), Hans, schwed. Staatsmann und Schriftsteller; geb. 1774, längere Zeit Landeshauptmann von Falun, 1809 Redactor des schwed. Constitutionsentwurfs, zuletzt Vorstand des Reichsarchivs, st. 1847. Sein Sohn Karl Thomas, geb. 1802, ist Prof. zu Upsala. Ialemos, griech., Trauergedicht, Leichengesang. Iama, griech., Heilmittel, Heilung; I.tologie, Heilmittellehre. Iamblichos, Name von 2 griech. Schriftstellern. - I., der Syrer, schrieb zur Zeit des Kaisers Antoninus Pius (138-61 n. Chr.) "Babylonische Geschichten", deren Handschrift 1671 im Escurial verbrannte u. von denen Photius, der topograph. Anatomie“, 2 Bde., Wien 1847, 2. Aufl. 1852; „Das uropoetische System der Knochenfische“, Wien 1852. Besonders berühmt sind auch seine anatom. Präparate, vor allen seine Injectionen. Hyssopus, s. Ysop. Hystera, griech., Gebärmutter, davon die Zusammensetzungen: Hysteritis, Entzündung, Hysterocele, Bruch, Hysteroloxie, Verschiebung, Hysteroptose, Vorfall, Hysterotomie, chirurgische Operation, Hysteroskopie, Untersuchung der Gebärmutter etc. Hysterie, ist die Hypochondrie des weibl. Geschlechts, von Hystera, griech., Gebärmutter, weil man wie bei der Hypochondrie die Milz so hier die Gebärmutter als den Ausgangspunkt der Krankheit ansah. Beides ist unrichtig. Eine krankhaft erhöhte Reizbarkeit des Nervensystems ist auch hier das wesentl. Element. Allerdings überwiegt gar häufig, ja gewöhnl. das Geschlechtsleben in dieser Krankheit. Ein unterscheidendes Moment für beide Krankheiten bildet insbesondere der Umstand, daß bei der H. in der Regel, bei der Hypochondrie nur ausnahmsweise die Symptome im Bereich der Bewegungsnerven als Krämpfe sich geltend machen. Der einzelnen Symptome sind es Legion wie bei der Hypochondrie. Wenn sie über das gewöhnliche Maß nicht hinausgehen und sich in Entwickelungen von Gas endigen, so nennt man sie in den Gesellschaften Vapeurs. Ursache der Krankheit sind ähnliche wie bei der Hypochondrie, Prognose und Therapie im Wesentlichen auch. Unter den sog. Antihysterica versteht man in der Materia medica Arzneistoffe, welche flüchtige, dem gewöhnlichen Geruchssinn meist unangenehme Bestandtheile, theils aus dem Thier-, theils aus dem Pflanzenreich enthalten, z. B. Liebegeil, Moschus, Baldrian, Chamillen, das empyreumatische Oel, von Federn, Hufen, Leder etc. Sie alle sind nur Palliativen; eine mit großer Umsicht geleitete psychische und körperliche Pädagogik ist das selten gelingende Meisterstück der radicalen Heilung dieser Krankheit. Hysterolith, griech.-deutsch, Versteinerungen der Bohrmuschel, gewöhnlich Steinkerne. Hysteron-Proteron (griech. = das Nachher-Vorher), Redefigur, deren Wesen auf einen logischen Schnitzer hinausläuft, indem man den Grund mit der Folge verwechselt u. damit die Ordnung des Satzes verkehrt, z. B. der Mensch als freies Wesen ist strafbar, folglich zurechnungsfähig. I. I, der 9. Buchstabe des abendländ. Alphabets; bezeichnet theils den Vocal i, theils den sich dem Gaumenlaute g annähernden Halbvocal i (Jod), den die Griechen nicht kannten, daher die griech. Wörter unter i angeführt sind; die Aussprache des i in den romanischen Sprachen ist bei den betreffenden Wörtern angegeben. Bei den Römern war I als Zahlzeichen = 1; vor den größeren Zahlen C und M bezeichnet es so viele 100 od. 1000, z. B. IIIC = 300; auf altfranzös. Münzen die Münzstätte Limoges. Iärta (eigentlich Hjerta), Hans, schwed. Staatsmann und Schriftsteller; geb. 1774, längere Zeit Landeshauptmann von Falun, 1809 Redactor des schwed. Constitutionsentwurfs, zuletzt Vorstand des Reichsarchivs, st. 1847. Sein Sohn Karl Thomas, geb. 1802, ist Prof. zu Upsala. Ialemos, griech., Trauergedicht, Leichengesang. Iama, griech., Heilmittel, Heilung; I.tologie, Heilmittellehre. Iamblichos, Name von 2 griech. Schriftstellern. – I., der Syrer, schrieb zur Zeit des Kaisers Antoninus Pius (138–61 n. Chr.) „Babylonische Geschichten“, deren Handschrift 1671 im Escurial verbrannte u. von denen Photius, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0386" n="385"/> der topograph. Anatomie“, 2 Bde., Wien 1847, 2. Aufl. 1852; „Das uropoetische System der Knochenfische“, Wien 1852. Besonders berühmt sind auch seine anatom. Präparate, vor allen seine Injectionen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hyssopus</hi>, s. 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Ein unterscheidendes Moment für beide Krankheiten bildet insbesondere der Umstand, daß bei der H. in der Regel, bei der Hypochondrie nur ausnahmsweise die Symptome im Bereich der Bewegungsnerven als Krämpfe sich geltend machen. Der einzelnen Symptome sind es Legion wie bei der Hypochondrie. Wenn sie über das gewöhnliche Maß nicht hinausgehen und sich in Entwickelungen von Gas endigen, so nennt man sie in den Gesellschaften Vapeurs. Ursache der Krankheit sind ähnliche wie bei der Hypochondrie, Prognose und Therapie im Wesentlichen auch. Unter den sog. Antihysterica versteht man in der <hi rendition="#i">Materia medica</hi> Arzneistoffe, welche flüchtige, dem gewöhnlichen Geruchssinn meist unangenehme Bestandtheile, theils aus dem Thier-, theils aus dem Pflanzenreich enthalten, z. B. 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der topograph. Anatomie“, 2 Bde., Wien 1847, 2. Aufl. 1852; „Das uropoetische System der Knochenfische“, Wien 1852. Besonders berühmt sind auch seine anatom. Präparate, vor allen seine Injectionen.
Hyssopus, s. Ysop.
Hystera, griech., Gebärmutter, davon die Zusammensetzungen: Hysteritis, Entzündung, Hysterocele, Bruch, Hysteroloxie, Verschiebung, Hysteroptose, Vorfall, Hysterotomie, chirurgische Operation, Hysteroskopie, Untersuchung der Gebärmutter etc.
Hysterie, ist die Hypochondrie des weibl. Geschlechts, von Hystera, griech., Gebärmutter, weil man wie bei der Hypochondrie die Milz so hier die Gebärmutter als den Ausgangspunkt der Krankheit ansah. Beides ist unrichtig. Eine krankhaft erhöhte Reizbarkeit des Nervensystems ist auch hier das wesentl. Element. Allerdings überwiegt gar häufig, ja gewöhnl. das Geschlechtsleben in dieser Krankheit. Ein unterscheidendes Moment für beide Krankheiten bildet insbesondere der Umstand, daß bei der H. in der Regel, bei der Hypochondrie nur ausnahmsweise die Symptome im Bereich der Bewegungsnerven als Krämpfe sich geltend machen. Der einzelnen Symptome sind es Legion wie bei der Hypochondrie. Wenn sie über das gewöhnliche Maß nicht hinausgehen und sich in Entwickelungen von Gas endigen, so nennt man sie in den Gesellschaften Vapeurs. Ursache der Krankheit sind ähnliche wie bei der Hypochondrie, Prognose und Therapie im Wesentlichen auch. Unter den sog. Antihysterica versteht man in der Materia medica Arzneistoffe, welche flüchtige, dem gewöhnlichen Geruchssinn meist unangenehme Bestandtheile, theils aus dem Thier-, theils aus dem Pflanzenreich enthalten, z. B. Liebegeil, Moschus, Baldrian, Chamillen, das empyreumatische Oel, von Federn, Hufen, Leder etc. Sie alle sind nur Palliativen; eine mit großer Umsicht geleitete psychische und körperliche Pädagogik ist das selten gelingende Meisterstück der radicalen Heilung dieser Krankheit.
Hysterolith, griech.-deutsch, Versteinerungen der Bohrmuschel, gewöhnlich Steinkerne.
Hysteron-Proteron (griech. = das Nachher-Vorher), Redefigur, deren Wesen auf einen logischen Schnitzer hinausläuft, indem man den Grund mit der Folge verwechselt u. damit die Ordnung des Satzes verkehrt, z. B. der Mensch als freies Wesen ist strafbar, folglich zurechnungsfähig.
I.
I, der 9. Buchstabe des abendländ. Alphabets; bezeichnet theils den Vocal i, theils den sich dem Gaumenlaute g annähernden Halbvocal i (Jod), den die Griechen nicht kannten, daher die griech. Wörter unter i angeführt sind; die Aussprache des i in den romanischen Sprachen ist bei den betreffenden Wörtern angegeben. Bei den Römern war I als Zahlzeichen = 1; vor den größeren Zahlen C und M bezeichnet es so viele 100 od. 1000, z. B. IIIC = 300; auf altfranzös. Münzen die Münzstätte Limoges.
Iärta (eigentlich Hjerta), Hans, schwed. Staatsmann und Schriftsteller; geb. 1774, längere Zeit Landeshauptmann von Falun, 1809 Redactor des schwed. Constitutionsentwurfs, zuletzt Vorstand des Reichsarchivs, st. 1847. Sein Sohn Karl Thomas, geb. 1802, ist Prof. zu Upsala.
Ialemos, griech., Trauergedicht, Leichengesang.
Iama, griech., Heilmittel, Heilung; I.tologie, Heilmittellehre.
Iamblichos, Name von 2 griech. Schriftstellern. – I., der Syrer, schrieb zur Zeit des Kaisers Antoninus Pius (138–61 n. Chr.) „Babylonische Geschichten“, deren Handschrift 1671 im Escurial verbrannte u. von denen Photius,
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/386>, abgerufen am 27.07.2024. |