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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Hyposthenie, griech.-deutsch, was Asthenie, s. Erregungstheorie.


Hypostrophe, griech., das Umkehren; Krankheitsrückfall.


Hypotenuse, griech., im rechtwinkligen Dreiecke die dem rechten Winkel gegenüberliegende Seite.


Hypothallus, s. Thallus.


Hypothek, Pfand, Pfandrecht an Liegenschaften. Nach dem deutschen H.system kann die dingliche H. nur durch Fertigung im Grundbuch (H.enbuch) u. durch öffentliche Errichtung des Pfandbriefes entstehen. Letzterer genießt mit seinem Wortlaut in den Händen jedes redlichen Besitzers vollen Glauben, also daß der Schuldner, welcher die Zahlung im Pfandbriefe selbst nicht abgeschrieben hat, an den redlichen Besitzer zum zweitenmal zahlen muß. Die H. erlischt durch Zerstörung des Pfandbriefes und Löschung im Grundbuch; wenn der Besitzer des Briefes unbekannt ist, durch öffentliche gehörig publicirte Amortisation. Die H. haftet an der ganzen verpfändeten Sache u. ihrem Zuwachse; in der Regel für Capital und einige (3-4) rückständige Zinse; der neue Eigenthümer des verpfändeten Grundstückes hat zu zahlen oder dasselbe abzutreten. Die ältere H. auf der näml. Sache geht der jüngern vor. Die meisten Staaten haben besondere H.arordnungen od. Gesetze. Schriftsteller: St.-Joseph, Odier, Gönner, Bluntschli.


Hypothese, griech.-deutsch, Untersatz, dann: Voraussetzung, Vermuthung, Annahme, Bedingung. Das Wesen der hypothetischen oder bedingten Urtheile, Schlüsse u. Beweise liegt darin, daß eine Folge aus einem Grunde abgeleitet, von den Folgen auf die Gründe geschlossen wird. Die hypothetischen od. Bedingungssätze beginnen gewöhnlich mit "wenn, insofern, vorausgesetzt daß" u. s. w., haben namentlich in der griech. Grammatik ihre Schwierigkeiten u. spielen in der Wissenschaft entschieden die Hauptrolle. Hypothetisch wird oft mit: zweifelhaft, problematisch, gleichbedeutend gebraucht und dies schon deßhalb mit Recht, weil H.n eben nur Wahrscheinlichkeiten sind und höchst selten zu Wahrheitsschlüssen werden. Soll letzteres der Fall sein, so müssen alle Folgen bekannt und alle aus dem aufgefundenen Grunde entsprungen sein.


Hypotyposis, griech., rhetorische Figur, bei der man einen abwesenden Gegenstand als gegenwärtig anredet.


Hypsipyle, mythisch, Geliebte des Jason, später Sklavin bei dem König Lycurg von Nemea, soll zur Stiftung der nemeischen Spiele Veranlassung gegeben haben.


Hypsistarier, griech.-deutsch, die Anhänger einer religiösen Sekte in Kleinasien im 4. Jahrh. nach Chr., welche nur einen Gott (Hypsistos, d. h. der Höchste) anbeteten, aber auch das Licht verehrten, den Sabbath feierten, sich gewisser Speisen enthielten, demnach einen jüdisch-heidnischen Cult hatten.


Hypsologie, griech.-dtsch., die Theorie des Erhabenen.


Hypsometrie, griech.-deutsch, Höhenmessung.


Hyrkanien, Provinz am kaspischen Meere, das heutige Masanderan, weidereich, in den Thälern fruchtbar und wohlangebaut, von einem tapfern arischen Volksstamme bewohnt. Nach ihm nannten die Alten das kasp. Meer das hyrkanische.


Hyrkanus, Namen zweier jüd. Fürsten aus dem Geschlechte der Hasmonäer. Johannes H. 136-106 vor Chr. befreite sich von dem Tribute an Syrien, eroberte Samaria u. Idumäa. Sein Enkel Hyrkan II. wurde 96 vor Chr. König, aber von seinem jüngern Bruder Aristobul verdrängt, von Pompejus wieder eingesetzt, zuletzt von Herodes ermordet.


Hyrtl, Joseph, berühmter Anatom, geb. 1811 zu Eisenstadt in Ungarn, schon 1833, noch als Studierender, Prosector an der Universität zu Wien, 1837 Prof. der Anatomie in Prag, 1845 in Wien; seit 1847 Mitglied der kaiserl. Akademie. Außer zahlreichen Abhandlungen in medicin. Zeitschriften: "Vergleichende anatomische Untersuchungen über das Gehörorgan des Menschen u. der Säugethiere", Prag 1845; "Lehrbuch der Anatomie des Menschen", 2 Theile, Wien 1847, 4. Aufl. 1852; bereits in mehre Sprachen übersetzt; "Handbuch


Hyposthenie, griech.-deutsch, was Asthenie, s. Erregungstheorie.


Hypostrophe, griech., das Umkehren; Krankheitsrückfall.


Hypotenuse, griech., im rechtwinkligen Dreiecke die dem rechten Winkel gegenüberliegende Seite.


Hypothallus, s. Thallus.


Hypothek, Pfand, Pfandrecht an Liegenschaften. Nach dem deutschen H.system kann die dingliche H. nur durch Fertigung im Grundbuch (H.enbuch) u. durch öffentliche Errichtung des Pfandbriefes entstehen. Letzterer genießt mit seinem Wortlaut in den Händen jedes redlichen Besitzers vollen Glauben, also daß der Schuldner, welcher die Zahlung im Pfandbriefe selbst nicht abgeschrieben hat, an den redlichen Besitzer zum zweitenmal zahlen muß. Die H. erlischt durch Zerstörung des Pfandbriefes und Löschung im Grundbuch; wenn der Besitzer des Briefes unbekannt ist, durch öffentliche gehörig publicirte Amortisation. Die H. haftet an der ganzen verpfändeten Sache u. ihrem Zuwachse; in der Regel für Capital und einige (3–4) rückständige Zinse; der neue Eigenthümer des verpfändeten Grundstückes hat zu zahlen oder dasselbe abzutreten. Die ältere H. auf der näml. Sache geht der jüngern vor. Die meisten Staaten haben besondere H.arordnungen od. Gesetze. Schriftsteller: St.-Joseph, Odier, Gönner, Bluntschli.


Hypothese, griech.-deutsch, Untersatz, dann: Voraussetzung, Vermuthung, Annahme, Bedingung. Das Wesen der hypothetischen oder bedingten Urtheile, Schlüsse u. Beweise liegt darin, daß eine Folge aus einem Grunde abgeleitet, von den Folgen auf die Gründe geschlossen wird. Die hypothetischen od. Bedingungssätze beginnen gewöhnlich mit „wenn, insofern, vorausgesetzt daß“ u. s. w., haben namentlich in der griech. Grammatik ihre Schwierigkeiten u. spielen in der Wissenschaft entschieden die Hauptrolle. Hypothetisch wird oft mit: zweifelhaft, problematisch, gleichbedeutend gebraucht und dies schon deßhalb mit Recht, weil H.n eben nur Wahrscheinlichkeiten sind und höchst selten zu Wahrheitsschlüssen werden. Soll letzteres der Fall sein, so müssen alle Folgen bekannt und alle aus dem aufgefundenen Grunde entsprungen sein.


Hypotyposis, griech., rhetorische Figur, bei der man einen abwesenden Gegenstand als gegenwärtig anredet.


Hypsipyle, mythisch, Geliebte des Jason, später Sklavin bei dem König Lycurg von Nemea, soll zur Stiftung der nemeischen Spiele Veranlassung gegeben haben.


Hypsistarier, griech.-deutsch, die Anhänger einer religiösen Sekte in Kleinasien im 4. Jahrh. nach Chr., welche nur einen Gott (Hypsistos, d. h. der Höchste) anbeteten, aber auch das Licht verehrten, den Sabbath feierten, sich gewisser Speisen enthielten, demnach einen jüdisch-heidnischen Cult hatten.


Hypsologie, griech.-dtsch., die Theorie des Erhabenen.


Hypsometrie, griech.-deutsch, Höhenmessung.


Hyrkanien, Provinz am kaspischen Meere, das heutige Masanderan, weidereich, in den Thälern fruchtbar und wohlangebaut, von einem tapfern arischen Volksstamme bewohnt. Nach ihm nannten die Alten das kasp. Meer das hyrkanische.


Hyrkanus, Namen zweier jüd. Fürsten aus dem Geschlechte der Hasmonäer. Johannes H. 136–106 vor Chr. befreite sich von dem Tribute an Syrien, eroberte Samaria u. Idumäa. Sein Enkel Hyrkan II. wurde 96 vor Chr. König, aber von seinem jüngern Bruder Aristobul verdrängt, von Pompejus wieder eingesetzt, zuletzt von Herodes ermordet.


Hyrtl, Joseph, berühmter Anatom, geb. 1811 zu Eisenstadt in Ungarn, schon 1833, noch als Studierender, Prosector an der Universität zu Wien, 1837 Prof. der Anatomie in Prag, 1845 in Wien; seit 1847 Mitglied der kaiserl. Akademie. Außer zahlreichen Abhandlungen in medicin. Zeitschriften: „Vergleichende anatomische Untersuchungen über das Gehörorgan des Menschen u. der Säugethiere“, Prag 1845; „Lehrbuch der Anatomie des Menschen“, 2 Theile, Wien 1847, 4. Aufl. 1852; bereits in mehre Sprachen übersetzt; „Handbuch

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[384/0385] Hyposthenie, griech.-deutsch, was Asthenie, s. Erregungstheorie. Hypostrophe, griech., das Umkehren; Krankheitsrückfall. Hypotenuse, griech., im rechtwinkligen Dreiecke die dem rechten Winkel gegenüberliegende Seite. Hypothallus, s. Thallus. Hypothek, Pfand, Pfandrecht an Liegenschaften. Nach dem deutschen H.system kann die dingliche H. nur durch Fertigung im Grundbuch (H.enbuch) u. durch öffentliche Errichtung des Pfandbriefes entstehen. Letzterer genießt mit seinem Wortlaut in den Händen jedes redlichen Besitzers vollen Glauben, also daß der Schuldner, welcher die Zahlung im Pfandbriefe selbst nicht abgeschrieben hat, an den redlichen Besitzer zum zweitenmal zahlen muß. Die H. erlischt durch Zerstörung des Pfandbriefes und Löschung im Grundbuch; wenn der Besitzer des Briefes unbekannt ist, durch öffentliche gehörig publicirte Amortisation. Die H. haftet an der ganzen verpfändeten Sache u. ihrem Zuwachse; in der Regel für Capital und einige (3–4) rückständige Zinse; der neue Eigenthümer des verpfändeten Grundstückes hat zu zahlen oder dasselbe abzutreten. Die ältere H. auf der näml. Sache geht der jüngern vor. Die meisten Staaten haben besondere H.arordnungen od. Gesetze. Schriftsteller: St.-Joseph, Odier, Gönner, Bluntschli. Hypothese, griech.-deutsch, Untersatz, dann: Voraussetzung, Vermuthung, Annahme, Bedingung. Das Wesen der hypothetischen oder bedingten Urtheile, Schlüsse u. Beweise liegt darin, daß eine Folge aus einem Grunde abgeleitet, von den Folgen auf die Gründe geschlossen wird. Die hypothetischen od. Bedingungssätze beginnen gewöhnlich mit „wenn, insofern, vorausgesetzt daß“ u. s. w., haben namentlich in der griech. Grammatik ihre Schwierigkeiten u. spielen in der Wissenschaft entschieden die Hauptrolle. Hypothetisch wird oft mit: zweifelhaft, problematisch, gleichbedeutend gebraucht und dies schon deßhalb mit Recht, weil H.n eben nur Wahrscheinlichkeiten sind und höchst selten zu Wahrheitsschlüssen werden. Soll letzteres der Fall sein, so müssen alle Folgen bekannt und alle aus dem aufgefundenen Grunde entsprungen sein. Hypotyposis, griech., rhetorische Figur, bei der man einen abwesenden Gegenstand als gegenwärtig anredet. Hypsipyle, mythisch, Geliebte des Jason, später Sklavin bei dem König Lycurg von Nemea, soll zur Stiftung der nemeischen Spiele Veranlassung gegeben haben. Hypsistarier, griech.-deutsch, die Anhänger einer religiösen Sekte in Kleinasien im 4. Jahrh. nach Chr., welche nur einen Gott (Hypsistos, d. h. der Höchste) anbeteten, aber auch das Licht verehrten, den Sabbath feierten, sich gewisser Speisen enthielten, demnach einen jüdisch-heidnischen Cult hatten. Hypsologie, griech.-dtsch., die Theorie des Erhabenen. Hypsometrie, griech.-deutsch, Höhenmessung. Hyrkanien, Provinz am kaspischen Meere, das heutige Masanderan, weidereich, in den Thälern fruchtbar und wohlangebaut, von einem tapfern arischen Volksstamme bewohnt. Nach ihm nannten die Alten das kasp. Meer das hyrkanische. Hyrkanus, Namen zweier jüd. Fürsten aus dem Geschlechte der Hasmonäer. Johannes H. 136–106 vor Chr. befreite sich von dem Tribute an Syrien, eroberte Samaria u. Idumäa. Sein Enkel Hyrkan II. wurde 96 vor Chr. König, aber von seinem jüngern Bruder Aristobul verdrängt, von Pompejus wieder eingesetzt, zuletzt von Herodes ermordet. Hyrtl, Joseph, berühmter Anatom, geb. 1811 zu Eisenstadt in Ungarn, schon 1833, noch als Studierender, Prosector an der Universität zu Wien, 1837 Prof. der Anatomie in Prag, 1845 in Wien; seit 1847 Mitglied der kaiserl. Akademie. Außer zahlreichen Abhandlungen in medicin. Zeitschriften: „Vergleichende anatomische Untersuchungen über das Gehörorgan des Menschen u. der Säugethiere“, Prag 1845; „Lehrbuch der Anatomie des Menschen“, 2 Theile, Wien 1847, 4. Aufl. 1852; bereits in mehre Sprachen übersetzt; „Handbuch

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/385>, abgerufen am 17.06.2024.