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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Hyperoxyde, griech.-deutsch. Oxyde mit mehr äquivalentem Sauerstoff als diejenigen Oxyde haben, welche sich mit Säuren als Basen zu Salzen verbinden. Hyperoxygen, Uebersättigung mit Sauerstoff.


Hypersthenie, griech.-deutsch, Ueberkraft, s. Erregungstheorie.


Hypertrophie, Uebernährung, in der Pathologie die Vergrößerung eines Organs in seiner Masse. Man unterscheidet echte H., Vergrößerung des Organs durch gleichmäßige Vermehrung der dasselbe zusammensetzenden Elemente, und unechte H., Organvergrößerung durch Einlagerung eines dem Organe fremden Elementes in die Substanz desselben. Zwischen beiden finden unmerkliche Uebergänge statt, auch können beide neben einander vorkommen. Bei hohlen Organen unterscheidet man einfache H., wenn die Höhle in der normalen Größe geblieben; excentrische H., wenn die Höhle weiter geworden; concentrische H., wenn sie enger geworden.


Hyphasis, jetzt Beiah, der östlichste Zufluß des Indus, bis zu welchem Alexander d. Gr. vordrang.


Hyphene, griech., das Zusammenziehen mehrer Wörter in eines; das Bindezeichen (-).


Hypnos, griech., der Schlaf, der Gott des Schlafes. Hypnobat, der Schlafwandler, Hypnobatie, das Schlafwandeln.


Hypochondrie (von upo u. Khondros, Rippenknorpel, weil man namentl. nach der Ansicht des seiner Zeit berühmten Arztes Fr. Hofmann den Sitz dieser Krankheit unter den Rippen - in der Milz - gesucht hat, daher der deutsche Ausdruck Milzsucht), beruht wesentlich in einer krankhaft gesteigerten Reizbarkeit des Gemeingefühls, welche zuletzt die ganze psychische Seite des Menschen in Anspruch nimmt, so daß der Hypochondrist für nichts mehr auf der Welt Sinn hat als für die ängstlichste Beobachtung seiner körperl. Zustände. Dieser subjectiven Seite der Krankheit entspricht keineswegs irgend eine constante objectiv wahrnehmbare Abnormität irgend eines einzelnen Organs. Am häufigsten kommen noch Hämorrhoiden und damit zusammenhängende Zustände vor. Als Ursache dieser Krankheit gibt Neumann hauptsächlich eine nach Beruf einförmige und dabei mehr oder weniger geistlose Beschäftigung an, wobei der Geist anstatt in gewissem Grade angestrengt zu werden, sich in einer höchst verderblichen Abspannung, die ihn allenthalben planlos umherschweifen läßt, befindet. Die H. ist ein trauriges Vorrecht des männl. Geschlechtes u. großentheils der jungen gebildeten Stände, deren Beruf insbesondere eine sitzende Lebensart mit sich bringt; ist insbesondere in Kanzleien zu Haus, ausnahmsweise kommt sie auch bei andern Ständen vor, bei Schustern, Schneidern etc. Heimliche Jugendsünden sind häufig der Ausgangspunkt der Krankheit. Prognose, schlecht; Therapie besteht wesentlich in Regelung der Diät. Als ein vorzügliches Mittel empfiehlt Neumann die Jagd.


Hypogäen, griech.-deutsch, unterirdische Grabdenkmäler.


Hypogastricum, griech., in der Anatomie die untere Bauchgegend.


Hypoglossus, griech., in der Anatomie der untere Zungennerv.


Hypokrisis, griech., die Nachahmung einer Person; Hypokrites, Schauspieler, Heuchler. Hypokritische Musik, bei den Griechen Tanzkunst u. Gebärdenspiel.


Hypomnema, griech., Gedenkbuch; Zusatz.


Hypomochlium, griech., s. Hebel.


Hypopodium griech., in der Botanik der untere Theil eines scheiben- oder röhrenförmigen Blütenbodens.


Hypopyon, griech., Eiterunterlaufung, besonders in der vorderen Augenkammer.


Hypospadiasie, griech., organischer Fehler der männl. Harnröhre, insofern dieselbe abwärts gekehrt ist.


Hyposphagma, griech., die Blutunterlaufung des Weißen im Auge, Blutauge.


Hypostasis, griech., Grundlage, Wesen, Persönlichkeit; daher hypostatisch, wesentlich, persönlich; hypostasiren, etwas als Gegenstand betrachten, das Merkmal für den Gegenstand selbst setzen.


Hyperoxyde, griech.-deutsch. Oxyde mit mehr äquivalentem Sauerstoff als diejenigen Oxyde haben, welche sich mit Säuren als Basen zu Salzen verbinden. Hyperoxygen, Uebersättigung mit Sauerstoff.


Hypersthenie, griech.-deutsch, Ueberkraft, s. Erregungstheorie.


Hypertrophie, Uebernährung, in der Pathologie die Vergrößerung eines Organs in seiner Masse. Man unterscheidet echte H., Vergrößerung des Organs durch gleichmäßige Vermehrung der dasselbe zusammensetzenden Elemente, und unechte H., Organvergrößerung durch Einlagerung eines dem Organe fremden Elementes in die Substanz desselben. Zwischen beiden finden unmerkliche Uebergänge statt, auch können beide neben einander vorkommen. Bei hohlen Organen unterscheidet man einfache H., wenn die Höhle in der normalen Größe geblieben; excentrische H., wenn die Höhle weiter geworden; concentrische H., wenn sie enger geworden.


Hyphasis, jetzt Beiah, der östlichste Zufluß des Indus, bis zu welchem Alexander d. Gr. vordrang.


Hyphene, griech., das Zusammenziehen mehrer Wörter in eines; das Bindezeichen (-).


Hypnos, griech., der Schlaf, der Gott des Schlafes. Hypnobat, der Schlafwandler, Hypnobatie, das Schlafwandeln.


Hypochondrie (von ὑπο u. Χόνδρος, Rippenknorpel, weil man namentl. nach der Ansicht des seiner Zeit berühmten Arztes Fr. Hofmann den Sitz dieser Krankheit unter den Rippen – in der Milz – gesucht hat, daher der deutsche Ausdruck Milzsucht), beruht wesentlich in einer krankhaft gesteigerten Reizbarkeit des Gemeingefühls, welche zuletzt die ganze psychische Seite des Menschen in Anspruch nimmt, so daß der Hypochondrist für nichts mehr auf der Welt Sinn hat als für die ängstlichste Beobachtung seiner körperl. Zustände. Dieser subjectiven Seite der Krankheit entspricht keineswegs irgend eine constante objectiv wahrnehmbare Abnormität irgend eines einzelnen Organs. Am häufigsten kommen noch Hämorrhoiden und damit zusammenhängende Zustände vor. Als Ursache dieser Krankheit gibt Neumann hauptsächlich eine nach Beruf einförmige und dabei mehr oder weniger geistlose Beschäftigung an, wobei der Geist anstatt in gewissem Grade angestrengt zu werden, sich in einer höchst verderblichen Abspannung, die ihn allenthalben planlos umherschweifen läßt, befindet. Die H. ist ein trauriges Vorrecht des männl. Geschlechtes u. großentheils der jungen gebildeten Stände, deren Beruf insbesondere eine sitzende Lebensart mit sich bringt; ist insbesondere in Kanzleien zu Haus, ausnahmsweise kommt sie auch bei andern Ständen vor, bei Schustern, Schneidern etc. Heimliche Jugendsünden sind häufig der Ausgangspunkt der Krankheit. Prognose, schlecht; Therapie besteht wesentlich in Regelung der Diät. Als ein vorzügliches Mittel empfiehlt Neumann die Jagd.


Hypogäen, griech.-deutsch, unterirdische Grabdenkmäler.


Hypogastricum, griech., in der Anatomie die untere Bauchgegend.


Hypoglossus, griech., in der Anatomie der untere Zungennerv.


Hypokrisis, griech., die Nachahmung einer Person; Hypokrites, Schauspieler, Heuchler. Hypokritische Musik, bei den Griechen Tanzkunst u. Gebärdenspiel.


Hypomnema, griech., Gedenkbuch; Zusatz.


Hypomochlium, griech., s. Hebel.


Hypopodium griech., in der Botanik der untere Theil eines scheiben- oder röhrenförmigen Blütenbodens.


Hypopyon, griech., Eiterunterlaufung, besonders in der vorderen Augenkammer.


Hypospadiasie, griech., organischer Fehler der männl. Harnröhre, insofern dieselbe abwärts gekehrt ist.


Hyposphagma, griech., die Blutunterlaufung des Weißen im Auge, Blutauge.


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[383/0384] Hyperoxyde, griech.-deutsch. Oxyde mit mehr äquivalentem Sauerstoff als diejenigen Oxyde haben, welche sich mit Säuren als Basen zu Salzen verbinden. Hyperoxygen, Uebersättigung mit Sauerstoff. Hypersthenie, griech.-deutsch, Ueberkraft, s. Erregungstheorie. Hypertrophie, Uebernährung, in der Pathologie die Vergrößerung eines Organs in seiner Masse. Man unterscheidet echte H., Vergrößerung des Organs durch gleichmäßige Vermehrung der dasselbe zusammensetzenden Elemente, und unechte H., Organvergrößerung durch Einlagerung eines dem Organe fremden Elementes in die Substanz desselben. Zwischen beiden finden unmerkliche Uebergänge statt, auch können beide neben einander vorkommen. Bei hohlen Organen unterscheidet man einfache H., wenn die Höhle in der normalen Größe geblieben; excentrische H., wenn die Höhle weiter geworden; concentrische H., wenn sie enger geworden. Hyphasis, jetzt Beiah, der östlichste Zufluß des Indus, bis zu welchem Alexander d. Gr. vordrang. Hyphene, griech., das Zusammenziehen mehrer Wörter in eines; das Bindezeichen (-). Hypnos, griech., der Schlaf, der Gott des Schlafes. Hypnobat, der Schlafwandler, Hypnobatie, das Schlafwandeln. Hypochondrie (von ὑπο u. Χόνδρος, Rippenknorpel, weil man namentl. nach der Ansicht des seiner Zeit berühmten Arztes Fr. Hofmann den Sitz dieser Krankheit unter den Rippen – in der Milz – gesucht hat, daher der deutsche Ausdruck Milzsucht), beruht wesentlich in einer krankhaft gesteigerten Reizbarkeit des Gemeingefühls, welche zuletzt die ganze psychische Seite des Menschen in Anspruch nimmt, so daß der Hypochondrist für nichts mehr auf der Welt Sinn hat als für die ängstlichste Beobachtung seiner körperl. Zustände. Dieser subjectiven Seite der Krankheit entspricht keineswegs irgend eine constante objectiv wahrnehmbare Abnormität irgend eines einzelnen Organs. Am häufigsten kommen noch Hämorrhoiden und damit zusammenhängende Zustände vor. Als Ursache dieser Krankheit gibt Neumann hauptsächlich eine nach Beruf einförmige und dabei mehr oder weniger geistlose Beschäftigung an, wobei der Geist anstatt in gewissem Grade angestrengt zu werden, sich in einer höchst verderblichen Abspannung, die ihn allenthalben planlos umherschweifen läßt, befindet. Die H. ist ein trauriges Vorrecht des männl. Geschlechtes u. großentheils der jungen gebildeten Stände, deren Beruf insbesondere eine sitzende Lebensart mit sich bringt; ist insbesondere in Kanzleien zu Haus, ausnahmsweise kommt sie auch bei andern Ständen vor, bei Schustern, Schneidern etc. Heimliche Jugendsünden sind häufig der Ausgangspunkt der Krankheit. Prognose, schlecht; Therapie besteht wesentlich in Regelung der Diät. Als ein vorzügliches Mittel empfiehlt Neumann die Jagd. Hypogäen, griech.-deutsch, unterirdische Grabdenkmäler. Hypogastricum, griech., in der Anatomie die untere Bauchgegend. Hypoglossus, griech., in der Anatomie der untere Zungennerv. Hypokrisis, griech., die Nachahmung einer Person; Hypokrites, Schauspieler, Heuchler. Hypokritische Musik, bei den Griechen Tanzkunst u. Gebärdenspiel. Hypomnema, griech., Gedenkbuch; Zusatz. Hypomochlium, griech., s. Hebel. Hypopodium griech., in der Botanik der untere Theil eines scheiben- oder röhrenförmigen Blütenbodens. Hypopyon, griech., Eiterunterlaufung, besonders in der vorderen Augenkammer. Hypospadiasie, griech., organischer Fehler der männl. Harnröhre, insofern dieselbe abwärts gekehrt ist. Hyposphagma, griech., die Blutunterlaufung des Weißen im Auge, Blutauge. Hypostasis, griech., Grundlage, Wesen, Persönlichkeit; daher hypostatisch, wesentlich, persönlich; hypostasiren, etwas als Gegenstand betrachten, das Merkmal für den Gegenstand selbst setzen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/384>, abgerufen am 23.11.2024.