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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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alle Augenblicke vorkommende Figur der Uebertreibung, welche namentlich bei Angabe von Thatsachen und in Bildern ihre Rolle spielt. H.n sind z. B.: ich fühle eine Armee in meiner Faust; sie ist ein Engel u. s. w. Hyperbolisch, übertrieben, übertreibend. - H. in der Mathematik ein Kegelschnitt, indem eine Ebene einen aufrechtstehenden Kegel in der Weise durchschneidet, daß sie einen zweiten dem ersten gleichen und an der Spitze ihm entgegengesetzten Kegel in ähnlicher Weise durchschneidet. Die Curve hat stets 2 entgegengesetzte Zweige, welche durch die Schnitte der beiden Kegel und der Ebene bewirkt werden. Die beiden Punkte, in welchen sich diese Zweige am nächsten kommen, heißen Scheitel, die sie verbindende Linie die große Achse, der Mittelpunkt von dieser: Mittelpunkt der H. In der verlängerten Achse liegen die 2 Brennpunkte, u. der Unterschied der von denselben nach einem Punkte der H. gezogenen geraden Linie (radii vectores) ist gleich der großen Achse. Zwei im Mittelpunkte der H. sich schneidende gerade Linien werden von den ins Unendliche verlängerten Zweigen der H. nie getroffen, obwohl sie sich fortwährend nähern; s. Asymptote.


Hyperbibasmus, griech., Versetzung des Accents, Verdrehung einer Silbe oder eines Worts.


Hyperboloide, nicht geschlossene Curven 2. Grades, in hyperbolische und elliptische eingetheilt.


Hyperboreer, griech. = die jenseits des Boreas, Nordwindes, Wohnenden, einer der Namen, womit die alten Griechen fernwohnende u. unbekannte Völker bezeichneten. Der Name H. deutet darauf hin, daß man unter den H.n vorzugsweise die Völkerschaften des Nordens verstand, denn der Wohnsitz des Boreas wurde nach Thracien verlegt. Hesiod zuerst sang von den H.n, den friedsam und glücklich im ewigen Sonnenschein u. unter Oelbäumen lebenden; Pindar versetzte dieselben bereits an die unbekannten Quellen des Ister, später mag man ihre Wohnsitze bis zum finnischen Meerbusen u. bis zum Kaukasus zurückgedrängt haben; Pausanias versichert, die H. hätten ihre Opfergaben an den Apollotempel zu Prasiä in Attika gesandt, damit sie von da nach Delos gebracht würden. - Hyperboreisch, nördlich, mitternächtlich.


Hyperbulie, Hyperdulie, Hypergeusie, griech.-deutsch, Starrsinnigkeit, überschwängliche Verehrung, krankhaft gesteigerter Geschmack.


Hypericineae, Familie der Johanniskräuter. Kräuter oder Holzgewächse mit gegen- oder quirlständigen, einfachen, häufig durchsichtig punktirten Blättern, meist gelben regelmäßigen Blumen, und sehr oft harzige Säfte führend. Einzige einheimische Gattung ist Hypericum, Johanniskraut, mehre Arten enthaltend. Die nahe verwandte, aber ausschließl. nur tropische Gewächse enthaltende Sippe der Clusiaceae ist ausgezeichnet durch einen reichen Gehalt an gelben harzigen Säften. Die hieher gehörige Gattung Hebradendron liefert in ihrem getrockneten Safte den bekannten Gummigutt, als Malerfarbe und in der Medicin als Purgiermittel angewendet. Einige haben auch eßbare Früchte, so namentlich die Garcinia Mangostana, deren Frucht, die sog. Mangostane, als das köstlichste Obst der Tropenländer gerühmt wird.


Hyperides, aus Athen, Redner und neben Demosthenes einer der rührigsten Gegner von Philipp, Alexander d. Gr. u. der spätern Feinde der Unabhängigkeit Griechenlands. Nach der Schlacht bei Krannon mußte er fliehen u. wurde auf Aegina durch Antipater ermordet 322 v. Chr. Von 77 Reden anerkannten die Alten 52 als echt und rühmen dieselben außerordentlich, allein nur sehr wenige Bruchstücke sind auf uns gekommen (s. Westermanns Gesch. der griech. Beredsamkeit S. 307 ff.), u. erst 1847 will man zu Theben in Aegypten weitere Bruchstücke gefunden haben, welche Schneidewin herausgab, Göttg. 1853.


Hyperion, s. Titan.


Hyperkatalektisch, griech.-deutsch, überzählig, zu langer Vers.


Hypermeter, griech.-deutsch, in der Metrik ein Vers, der um die letzte Silbe zu lang ist.


Hyperorthodox, griech.-dtsch., mehr als rechtgläubig.

alle Augenblicke vorkommende Figur der Uebertreibung, welche namentlich bei Angabe von Thatsachen und in Bildern ihre Rolle spielt. H.n sind z. B.: ich fühle eine Armee in meiner Faust; sie ist ein Engel u. s. w. Hyperbolisch, übertrieben, übertreibend. – H. in der Mathematik ein Kegelschnitt, indem eine Ebene einen aufrechtstehenden Kegel in der Weise durchschneidet, daß sie einen zweiten dem ersten gleichen und an der Spitze ihm entgegengesetzten Kegel in ähnlicher Weise durchschneidet. Die Curve hat stets 2 entgegengesetzte Zweige, welche durch die Schnitte der beiden Kegel und der Ebene bewirkt werden. Die beiden Punkte, in welchen sich diese Zweige am nächsten kommen, heißen Scheitel, die sie verbindende Linie die große Achse, der Mittelpunkt von dieser: Mittelpunkt der H. In der verlängerten Achse liegen die 2 Brennpunkte, u. der Unterschied der von denselben nach einem Punkte der H. gezogenen geraden Linie (radii vectores) ist gleich der großen Achse. Zwei im Mittelpunkte der H. sich schneidende gerade Linien werden von den ins Unendliche verlängerten Zweigen der H. nie getroffen, obwohl sie sich fortwährend nähern; s. Asymptote.


Hyperbibasmus, griech., Versetzung des Accents, Verdrehung einer Silbe oder eines Worts.


Hyperboloide, nicht geschlossene Curven 2. Grades, in hyperbolische und elliptische eingetheilt.


Hyperboreer, griech. = die jenseits des Boreas, Nordwindes, Wohnenden, einer der Namen, womit die alten Griechen fernwohnende u. unbekannte Völker bezeichneten. Der Name H. deutet darauf hin, daß man unter den H.n vorzugsweise die Völkerschaften des Nordens verstand, denn der Wohnsitz des Boreas wurde nach Thracien verlegt. Hesiod zuerst sang von den H.n, den friedsam und glücklich im ewigen Sonnenschein u. unter Oelbäumen lebenden; Pindar versetzte dieselben bereits an die unbekannten Quellen des Ister, später mag man ihre Wohnsitze bis zum finnischen Meerbusen u. bis zum Kaukasus zurückgedrängt haben; Pausanias versichert, die H. hätten ihre Opfergaben an den Apollotempel zu Prasiä in Attika gesandt, damit sie von da nach Delos gebracht würden. – Hyperboreisch, nördlich, mitternächtlich.


Hyperbulie, Hyperdulie, Hypergeusie, griech.-deutsch, Starrsinnigkeit, überschwängliche Verehrung, krankhaft gesteigerter Geschmack.


Hypericineae, Familie der Johanniskräuter. Kräuter oder Holzgewächse mit gegen- oder quirlständigen, einfachen, häufig durchsichtig punktirten Blättern, meist gelben regelmäßigen Blumen, und sehr oft harzige Säfte führend. Einzige einheimische Gattung ist Hypericum, Johanniskraut, mehre Arten enthaltend. Die nahe verwandte, aber ausschließl. nur tropische Gewächse enthaltende Sippe der Clusiaceae ist ausgezeichnet durch einen reichen Gehalt an gelben harzigen Säften. Die hieher gehörige Gattung Hebradendron liefert in ihrem getrockneten Safte den bekannten Gummigutt, als Malerfarbe und in der Medicin als Purgiermittel angewendet. Einige haben auch eßbare Früchte, so namentlich die Garcinia Mangostana, deren Frucht, die sog. Mangostane, als das köstlichste Obst der Tropenländer gerühmt wird.


Hyperides, aus Athen, Redner und neben Demosthenes einer der rührigsten Gegner von Philipp, Alexander d. Gr. u. der spätern Feinde der Unabhängigkeit Griechenlands. Nach der Schlacht bei Krannon mußte er fliehen u. wurde auf Aegina durch Antipater ermordet 322 v. Chr. Von 77 Reden anerkannten die Alten 52 als echt und rühmen dieselben außerordentlich, allein nur sehr wenige Bruchstücke sind auf uns gekommen (s. Westermanns Gesch. der griech. Beredsamkeit S. 307 ff.), u. erst 1847 will man zu Theben in Aegypten weitere Bruchstücke gefunden haben, welche Schneidewin herausgab, Göttg. 1853.


Hyperion, s. Titan.


Hyperkatalektisch, griech.-deutsch, überzählig, zu langer Vers.


Hypermeter, griech.-deutsch, in der Metrik ein Vers, der um die letzte Silbe zu lang ist.


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[382/0383] alle Augenblicke vorkommende Figur der Uebertreibung, welche namentlich bei Angabe von Thatsachen und in Bildern ihre Rolle spielt. H.n sind z. B.: ich fühle eine Armee in meiner Faust; sie ist ein Engel u. s. w. Hyperbolisch, übertrieben, übertreibend. – H. in der Mathematik ein Kegelschnitt, indem eine Ebene einen aufrechtstehenden Kegel in der Weise durchschneidet, daß sie einen zweiten dem ersten gleichen und an der Spitze ihm entgegengesetzten Kegel in ähnlicher Weise durchschneidet. Die Curve hat stets 2 entgegengesetzte Zweige, welche durch die Schnitte der beiden Kegel und der Ebene bewirkt werden. Die beiden Punkte, in welchen sich diese Zweige am nächsten kommen, heißen Scheitel, die sie verbindende Linie die große Achse, der Mittelpunkt von dieser: Mittelpunkt der H. In der verlängerten Achse liegen die 2 Brennpunkte, u. der Unterschied der von denselben nach einem Punkte der H. gezogenen geraden Linie (radii vectores) ist gleich der großen Achse. Zwei im Mittelpunkte der H. sich schneidende gerade Linien werden von den ins Unendliche verlängerten Zweigen der H. nie getroffen, obwohl sie sich fortwährend nähern; s. Asymptote. Hyperbibasmus, griech., Versetzung des Accents, Verdrehung einer Silbe oder eines Worts. Hyperboloide, nicht geschlossene Curven 2. Grades, in hyperbolische und elliptische eingetheilt. Hyperboreer, griech. = die jenseits des Boreas, Nordwindes, Wohnenden, einer der Namen, womit die alten Griechen fernwohnende u. unbekannte Völker bezeichneten. Der Name H. deutet darauf hin, daß man unter den H.n vorzugsweise die Völkerschaften des Nordens verstand, denn der Wohnsitz des Boreas wurde nach Thracien verlegt. Hesiod zuerst sang von den H.n, den friedsam und glücklich im ewigen Sonnenschein u. unter Oelbäumen lebenden; Pindar versetzte dieselben bereits an die unbekannten Quellen des Ister, später mag man ihre Wohnsitze bis zum finnischen Meerbusen u. bis zum Kaukasus zurückgedrängt haben; Pausanias versichert, die H. hätten ihre Opfergaben an den Apollotempel zu Prasiä in Attika gesandt, damit sie von da nach Delos gebracht würden. – Hyperboreisch, nördlich, mitternächtlich. Hyperbulie, Hyperdulie, Hypergeusie, griech.-deutsch, Starrsinnigkeit, überschwängliche Verehrung, krankhaft gesteigerter Geschmack. Hypericineae, Familie der Johanniskräuter. Kräuter oder Holzgewächse mit gegen- oder quirlständigen, einfachen, häufig durchsichtig punktirten Blättern, meist gelben regelmäßigen Blumen, und sehr oft harzige Säfte führend. Einzige einheimische Gattung ist Hypericum, Johanniskraut, mehre Arten enthaltend. Die nahe verwandte, aber ausschließl. nur tropische Gewächse enthaltende Sippe der Clusiaceae ist ausgezeichnet durch einen reichen Gehalt an gelben harzigen Säften. Die hieher gehörige Gattung Hebradendron liefert in ihrem getrockneten Safte den bekannten Gummigutt, als Malerfarbe und in der Medicin als Purgiermittel angewendet. Einige haben auch eßbare Früchte, so namentlich die Garcinia Mangostana, deren Frucht, die sog. Mangostane, als das köstlichste Obst der Tropenländer gerühmt wird. Hyperides, aus Athen, Redner und neben Demosthenes einer der rührigsten Gegner von Philipp, Alexander d. Gr. u. der spätern Feinde der Unabhängigkeit Griechenlands. Nach der Schlacht bei Krannon mußte er fliehen u. wurde auf Aegina durch Antipater ermordet 322 v. Chr. Von 77 Reden anerkannten die Alten 52 als echt und rühmen dieselben außerordentlich, allein nur sehr wenige Bruchstücke sind auf uns gekommen (s. Westermanns Gesch. der griech. Beredsamkeit S. 307 ff.), u. erst 1847 will man zu Theben in Aegypten weitere Bruchstücke gefunden haben, welche Schneidewin herausgab, Göttg. 1853. Hyperion, s. Titan. Hyperkatalektisch, griech.-deutsch, überzählig, zu langer Vers. Hypermeter, griech.-deutsch, in der Metrik ein Vers, der um die letzte Silbe zu lang ist. Hyperorthodox, griech.-dtsch., mehr als rechtgläubig.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/383>, abgerufen am 23.11.2024.