Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.wird. Der H. ist somit kein Thau, sondern eine auf die eine oder andere Weise entstandene Ablagerung eines süßen Saftes von Insekten od. der Pflanzen selbst, auf denen er vorkommt. Honneurs (frz. onnöhr), die Ehrenbezeugungen, welche der Untergebene bei dem Militär seinen Oberen zu machen hat; die üblichen Gebräuche bei dem Empfang von Gästen u. deren Bewirthung, in der Regel von der Herrin des Hauses geübt; im Kartenspiel die höher zählenden Karten. Honny soit qui mal y pense, s. Hosenbandorden. Honorabel, lat.-deutsch, ehrenwerth. Honorant, der einen Wechsel für die Rechnung eines andern annimmt; Honorar, Ehrensold, Bezahlung für literarische Arbeiten; Honoratioren, die Mitglieder der höhern Stände. Honor di littera, ital., die Ehre des Buchstabens, Briefs, d. h. die Annahme des Wechselbriefs. Honores mutant mores, lat., Würden ändern das Benehmen, machen stolz; honoriren, ehren, Anweisungen oder Ehrensold ausbezahlen; honoris causa, ehrenhalber; honos habet onus keine Würde ohne Bürde. Honorius, der Sohn Theodosius d. G., erhielt 395, wo das röm. Reich dauernd getheilt wurde, West-Rom und trug den Herrschernamen bis 423, wo er st. Welch ein unfähiger u. armseliger Regent er sei, zeigte er besonders seitdem mit seiner eigenen Beihilfe sein Vormund Stilicho 408 ermordet worden war, der 403 den Alarich mit seinen Westgothen u. 406 den Radagais durch Geld u. Schlachten mindestens von Rom ferngehalten hatte. H.s Feldherr Constantius schlug zwar Empörungen der Provinzen nieder, dagegen setzten sich Vandalen, Alanen u. Sueven in Gallien u. Spanien fest, Alarich stand 408 vor Rom, plünderte 410 die Weltstadt schrecklich und drang bis Unteritalien, und nur sein Tod, Athaulfs Entgegenkommen sowie das Aufgeben von Provinzen bewirkten, daß H. bis 423 den Kaisertitel behielt. Honorius, Name von 4 Päpsten. H. I., ein vornehmer Campanier, reg. 625-38, förderte die Christianisirung Englands und beseitigte ein 70jähriges Schisma der Bischöfe von Istrien, zeigte jedoch gegen die Monotheleten so wenig Energie, daß er 680 vom 6. allgem. Concil mit diesen verdammt wurde. - H. II., Gegenpapst, s. Alexander. H. II., vorher Bischof Lambert von Ostia, 1124 erwählt, förderte die Erhebung Lothars zum deutschen Kaiser, bannte 1126 dessen Gegenkönig Konrad von Hohenstaufen, frischte das kirchl. Leben in England u. Dänemark auf, mußte aber den usurpatorischen Grafen Roger von Sicilien mit Apulien und Calabrien belehnen und st. 1130. - H. III., Cencius Sabelli, ein Römer, wurde 1216 Nachfolger Innocenz III., trat milder als dieser auf u. suchte vor allem die Kreuzzüge wiederum in Gang zu bringen, allein in einer Zeit, wo viele Kreuzfahrer der Sklaverei die Annahme des Muhammedanismus vorzogen u. der 1220 gekrönte Kaiser Friedrich II. die Saracenen selbst für seine Plane benutzte. Mehr richtete er gegen die Albigenser (s. d.) aus, begünstigte den Deutschorden, bestätigte die Dominikaner u. Franziskaner und st. 1127 mit Hinterlassung vieler Schriften. - H. IV., ebenfalls ein Sabelli, reg. 1285-87, war gichtbrüchig, bestätigte die Augustinereremiten und Carmeliter, verdammte die Apostelbrüder (s. d.), trat kräftig aber kurzsichtig für das Haus Anjou in Sicilien gegen Aragonien auf. Houth, ungar. Comitat im Preßburger Districte, 461/4 #M. groß, von der Eipel durchflossen, gebirgig, reich an Gold, Silber und Blei (s. Schemnitz), aber auch an Getreide und Wein, mit 112000 E., die, bis auf etwa 10000 Bergleute, Magyaren und Slaven sind. Hontheim, Joh. Nicolaus von, bekannt als Urheber des Febronianismus, geb. 1701 zu Trier, studierte Theologie und bei van Espen (s. d.) canonisches Recht zu Löwen, stieg 1748 zum Weihbischof seiner Vaterstadt empor u. blieb lange Jahre der vertraute Rath der geistl. Kurfürsten. Bei allen Amtsgeschäften fand er noch Zeit, sich durch histor. Werke um seine Vaterstadt verdient zu machen (Historia Trevirensis diplomatica; Prodromus hist. Trevir.). wird. Der H. ist somit kein Thau, sondern eine auf die eine oder andere Weise entstandene Ablagerung eines süßen Saftes von Insekten od. der Pflanzen selbst, auf denen er vorkommt. Honneurs (frz. onnöhr), die Ehrenbezeugungen, welche der Untergebene bei dem Militär seinen Oberen zu machen hat; die üblichen Gebräuche bei dem Empfang von Gästen u. deren Bewirthung, in der Regel von der Herrin des Hauses geübt; im Kartenspiel die höher zählenden Karten. Honny soit qui mal y pense, s. Hosenbandorden. Honorabel, lat.-deutsch, ehrenwerth. Honorant, der einen Wechsel für die Rechnung eines andern annimmt; Honorar, Ehrensold, Bezahlung für literarische Arbeiten; Honoratioren, die Mitglieder der höhern Stände. Honor di littera, ital., die Ehre des Buchstabens, Briefs, d. h. die Annahme des Wechselbriefs. Honores mutant mores, lat., Würden ändern das Benehmen, machen stolz; honoriren, ehren, Anweisungen oder Ehrensold ausbezahlen; honoris causa, ehrenhalber; honos habet onus keine Würde ohne Bürde. Honorius, der Sohn Theodosius d. G., erhielt 395, wo das röm. Reich dauernd getheilt wurde, West-Rom und trug den Herrschernamen bis 423, wo er st. Welch ein unfähiger u. armseliger Regent er sei, zeigte er besonders seitdem mit seiner eigenen Beihilfe sein Vormund Stilicho 408 ermordet worden war, der 403 den Alarich mit seinen Westgothen u. 406 den Radagais durch Geld u. Schlachten mindestens von Rom ferngehalten hatte. H.s Feldherr Constantius schlug zwar Empörungen der Provinzen nieder, dagegen setzten sich Vandalen, Alanen u. Sueven in Gallien u. Spanien fest, Alarich stand 408 vor Rom, plünderte 410 die Weltstadt schrecklich und drang bis Unteritalien, und nur sein Tod, Athaulfs Entgegenkommen sowie das Aufgeben von Provinzen bewirkten, daß H. bis 423 den Kaisertitel behielt. Honorius, Name von 4 Päpsten. H. I., ein vornehmer Campanier, reg. 625–38, förderte die Christianisirung Englands und beseitigte ein 70jähriges Schisma der Bischöfe von Istrien, zeigte jedoch gegen die Monotheleten so wenig Energie, daß er 680 vom 6. allgem. Concil mit diesen verdammt wurde. – H. II., Gegenpapst, s. Alexander. H. II., vorher Bischof Lambert von Ostia, 1124 erwählt, förderte die Erhebung Lothars zum deutschen Kaiser, bannte 1126 dessen Gegenkönig Konrad von Hohenstaufen, frischte das kirchl. Leben in England u. Dänemark auf, mußte aber den usurpatorischen Grafen Roger von Sicilien mit Apulien und Calabrien belehnen und st. 1130. – H. III., Cencius Sabelli, ein Römer, wurde 1216 Nachfolger Innocenz III., trat milder als dieser auf u. suchte vor allem die Kreuzzüge wiederum in Gang zu bringen, allein in einer Zeit, wo viele Kreuzfahrer der Sklaverei die Annahme des Muhammedanismus vorzogen u. der 1220 gekrönte Kaiser Friedrich II. die Saracenen selbst für seine Plane benutzte. Mehr richtete er gegen die Albigenser (s. d.) aus, begünstigte den Deutschorden, bestätigte die Dominikaner u. Franziskaner und st. 1127 mit Hinterlassung vieler Schriften. – H. IV., ebenfalls ein Sabelli, reg. 1285–87, war gichtbrüchig, bestätigte die Augustinereremiten und Carmeliter, verdammte die Apostelbrüder (s. d.), trat kräftig aber kurzsichtig für das Haus Anjou in Sicilien gegen Aragonien auf. Houth, ungar. Comitat im Preßburger Districte, 461/4 □M. groß, von der Eipel durchflossen, gebirgig, reich an Gold, Silber und Blei (s. Schemnitz), aber auch an Getreide und Wein, mit 112000 E., die, bis auf etwa 10000 Bergleute, Magyaren und Slaven sind. Hontheim, Joh. Nicolaus von, bekannt als Urheber des Febronianismus, geb. 1701 zu Trier, studierte Theologie und bei van Espen (s. d.) canonisches Recht zu Löwen, stieg 1748 zum Weihbischof seiner Vaterstadt empor u. blieb lange Jahre der vertraute Rath der geistl. Kurfürsten. Bei allen Amtsgeschäften fand er noch Zeit, sich durch histor. Werke um seine Vaterstadt verdient zu machen (Historia Trevirensis diplomatica; Prodromus hist. 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Mehr richtete er gegen die Albigenser (s. d.) aus, begünstigte den Deutschorden, bestätigte die Dominikaner u. Franziskaner und st. 1127 mit Hinterlassung vieler Schriften. – H. IV., ebenfalls ein Sabelli, reg. 1285–87, war gichtbrüchig, bestätigte die Augustinereremiten und Carmeliter, verdammte die Apostelbrüder (s. d.), trat kräftig aber kurzsichtig für das Haus Anjou in Sicilien gegen Aragonien auf.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Houth</hi>, ungar. Comitat im Preßburger Districte, 46<hi rendition="#sub">1</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> □M. groß, von der Eipel durchflossen, gebirgig, reich an Gold, Silber und Blei (s. Schemnitz), aber auch an Getreide und Wein, mit 112000 E., die, bis auf etwa 10000 Bergleute, Magyaren und Slaven sind.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hontheim</hi>, Joh. 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wird. Der H. ist somit kein Thau, sondern eine auf die eine oder andere Weise entstandene Ablagerung eines süßen Saftes von Insekten od. der Pflanzen selbst, auf denen er vorkommt.
Honneurs (frz. onnöhr), die Ehrenbezeugungen, welche der Untergebene bei dem Militär seinen Oberen zu machen hat; die üblichen Gebräuche bei dem Empfang von Gästen u. deren Bewirthung, in der Regel von der Herrin des Hauses geübt; im Kartenspiel die höher zählenden Karten.
Honny soit qui mal y pense, s. Hosenbandorden.
Honorabel, lat.-deutsch, ehrenwerth. Honorant, der einen Wechsel für die Rechnung eines andern annimmt; Honorar, Ehrensold, Bezahlung für literarische Arbeiten; Honoratioren, die Mitglieder der höhern Stände. Honor di littera, ital., die Ehre des Buchstabens, Briefs, d. h. die Annahme des Wechselbriefs. Honores mutant mores, lat., Würden ändern das Benehmen, machen stolz; honoriren, ehren, Anweisungen oder Ehrensold ausbezahlen; honoris causa, ehrenhalber; honos habet onus keine Würde ohne Bürde.
Honorius, der Sohn Theodosius d. G., erhielt 395, wo das röm. Reich dauernd getheilt wurde, West-Rom und trug den Herrschernamen bis 423, wo er st. Welch ein unfähiger u. armseliger Regent er sei, zeigte er besonders seitdem mit seiner eigenen Beihilfe sein Vormund Stilicho 408 ermordet worden war, der 403 den Alarich mit seinen Westgothen u. 406 den Radagais durch Geld u. Schlachten mindestens von Rom ferngehalten hatte. H.s Feldherr Constantius schlug zwar Empörungen der Provinzen nieder, dagegen setzten sich Vandalen, Alanen u. Sueven in Gallien u. Spanien fest, Alarich stand 408 vor Rom, plünderte 410 die Weltstadt schrecklich und drang bis Unteritalien, und nur sein Tod, Athaulfs Entgegenkommen sowie das Aufgeben von Provinzen bewirkten, daß H. bis 423 den Kaisertitel behielt.
Honorius, Name von 4 Päpsten. H. I., ein vornehmer Campanier, reg. 625–38, förderte die Christianisirung Englands und beseitigte ein 70jähriges Schisma der Bischöfe von Istrien, zeigte jedoch gegen die Monotheleten so wenig Energie, daß er 680 vom 6. allgem. Concil mit diesen verdammt wurde. – H. II., Gegenpapst, s. Alexander. H. II., vorher Bischof Lambert von Ostia, 1124 erwählt, förderte die Erhebung Lothars zum deutschen Kaiser, bannte 1126 dessen Gegenkönig Konrad von Hohenstaufen, frischte das kirchl. Leben in England u. Dänemark auf, mußte aber den usurpatorischen Grafen Roger von Sicilien mit Apulien und Calabrien belehnen und st. 1130. – H. III., Cencius Sabelli, ein Römer, wurde 1216 Nachfolger Innocenz III., trat milder als dieser auf u. suchte vor allem die Kreuzzüge wiederum in Gang zu bringen, allein in einer Zeit, wo viele Kreuzfahrer der Sklaverei die Annahme des Muhammedanismus vorzogen u. der 1220 gekrönte Kaiser Friedrich II. die Saracenen selbst für seine Plane benutzte. Mehr richtete er gegen die Albigenser (s. d.) aus, begünstigte den Deutschorden, bestätigte die Dominikaner u. Franziskaner und st. 1127 mit Hinterlassung vieler Schriften. – H. IV., ebenfalls ein Sabelli, reg. 1285–87, war gichtbrüchig, bestätigte die Augustinereremiten und Carmeliter, verdammte die Apostelbrüder (s. d.), trat kräftig aber kurzsichtig für das Haus Anjou in Sicilien gegen Aragonien auf.
Houth, ungar. Comitat im Preßburger Districte, 461/4 □M. groß, von der Eipel durchflossen, gebirgig, reich an Gold, Silber und Blei (s. Schemnitz), aber auch an Getreide und Wein, mit 112000 E., die, bis auf etwa 10000 Bergleute, Magyaren und Slaven sind.
Hontheim, Joh. Nicolaus von, bekannt als Urheber des Febronianismus, geb. 1701 zu Trier, studierte Theologie und bei van Espen (s. d.) canonisches Recht zu Löwen, stieg 1748 zum Weihbischof seiner Vaterstadt empor u. blieb lange Jahre der vertraute Rath der geistl. Kurfürsten. Bei allen Amtsgeschäften fand er noch Zeit, sich durch histor. Werke um seine Vaterstadt verdient zu machen (Historia Trevirensis diplomatica; Prodromus hist. Trevir.).
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